Da hier gerade der gute H-Kennzeichen-Kemper so gedisst wird
, klinke ich mich mal ein.
Seit 2012 bin ich nun im Kemper-Lager (wie die Zeit vergeht). Gestartet mit dem Toaster, dann lange Rack + Remote genutzt und seit 2021 spiele ich den Stage.
Genutzt wird der KPA zu Hause und Live mit der Band. Der Flügelmann hat ebenfalls einen KPA Stage, also eigentlich seit 2012 zwei Kemper Live im Einsatz.
Wir spielen zu Backingtracks, die über einen Backingtrackplayer ausgegeben werden. Dieser Player schickt auch den Klick zum InEar und die Midi-Signale über Midi-Kabel zu den beiden KPA. Wir schalten also auf der Bühne grundsätzlich nicht selbst. So viel zur Einordnung...
Obwohl grundsätzlich ganz zufrieden, schaut man ja immer bissel nach rechts und links was es so gibt. Was gerade in aller Munde ist, ist natürlich der QC.
Was aber in den letzten Jahren immer in aller Munde war, ist eben Fractal. Daher hab ich mich jetzt ein wenig mit den Geräten beschäftigt, mangels Direktvertrieb aber leider keine Möglichkeit mal eben einen zu testen. Bevor ich jetzt die
30 Tage Batzen-Back nutze, wollte ich hier mal ein paar grundsätzliche Fragen raushauen.
In Frage kommt eigentlich erst mal nur der FM 3. Da wir das Konzept "Alles im Board" top finden, ist das AXE raus. Das FM9 wäre schon noch mal ein massiver preislicher Sprung zum KPA Stage.
Grundsätzlich bin ich jemand der gerne an Sound bastelt, aber auch auf die schnelle einfach mal ein gutes Preset will. Letzteres ist mit dem KPA kein Problem. Man findet in der Menge immer ein gutes Profile, egal ob free oder for money. Für ersteres erachte ich den KPA bzw. die Profiles (auch wenn's jetzt Liquids gibt), nicht für optimal. Der Snapshot eines Amps ist beim KPA toll, dreht man dann aber am EQ oder Gain, war es das in der Regel. Da reizt das Konzept "Modeling" halt schon.
Lange rede, Fragen fragen:
1. Sofern richtig verstanden hat FM3 im Gegensatz zum KPA Stage kein USB-Midi. Software steuern über USB bzw. über USB den FM3 vom Mac/PC steuern ist also ohne Umwege über Adapter auf Midi nicht möglich.
Das schalten der FM3 auf der Bühne über den Backingtrackplayer (wie oben beschrieben), sollte aber ja kein Problem sein. Oder gibt es da auch Einschränkungen?
2. Beim KPA schalten (und denken) wir in Profiles bzw. Presets. Clean ist ein Preset, Solokanal ist ein Preset, Zerre ist ein Preset u.s.w., inklusive aller Änderungen an Amp, Effekten, Boxen. Beim FM3 geht das ja auch, oder? Zusätzlich gibts noch Scenes!? Was genau ist der Unterschied ob ich für Clean auf Zerre ein Preset wechsele oder eine Scene?
3. Die drei Taster des FM3 schrecken im Vergleich zum Stage natürlich erst einmal ab. Am Stage hat man Direktzugriff auf 5 Presets plus einen 6. und 7. Taster für Tuner und Tempo. Sofern das korrekt ist habe ich am FM3 neben dem Direktzugriff auch einen Toggle-Funktion und einen zweiten Direktzugriff über längeres drücken.
Die Toggle-Funktion schreckt mich etwas ab, da ich beispielsweise auf Schalter 1 von Zerre auf Solo Toggle, danach in nen Cleankanal muss (Schalter 2) und danach wieder zurück zur Zerre (Schalter 1), dort aber dann Solo angewählt ist und ich zwei mal schalten müssen!?
Wenn ich den Direktzugriff + Längeres drücken nehme, habe ich also 6 Optionen für Direktzugriff (Minus Tuner sind es 5 für Presets) Quasi wie beim KPA.
Funktioniert dieses längere Drücken denn zuverlässig oder besteht die Gefahr, dass man aus Versehen den falschen Modus anwählt?
PS: Zusatzgear scheidet für mich aus! Ich möchte der Einfachheit ein Gerät auf der Bühne ohne Zusatzschalter oder zusätzliches Midi-Board.
Zusatzfrage: Was genau sehe ich an den Schaltern am FM3 auf dem Display? Da ich beim KPA nur einen Direktzugriff auf ein einzelnes Preset habe, steht dort eben das Preset das ich anwähle. Ich muss meine Belegung also nicht auswendig lernen. Beim FM3 habe ich ja am Schalter 1 dann quasi zwei Presets drauf. Da muss ich mir dann merken, was ich da bei längerem Drücken hinterlegt hab? Oder sehe ich die Belegung im Livebetrieb im Hauptdisplay?
4. Zuverlässigkeit und Kundenservice sind für mich eigentlich immer noch DAS Hauptargument bei Kemper. In 12 Jahren Livebetrieb mit zwei KPA gab es genau null Ausfälle. Kein Haken, kein Mucken, kein Neustart. Die Teile liefen einfach immer!
Der Kundenservice bzw. der Servicegedanke sind bei Kemper das Beste was ich bisher erlebt hab, auch außerhalb der Musikbranche. Updateversorgung, Hardwaresupport, Erreichbarkeit etc.... alles eine 1+.
Wie schaut es Eurer Erfahrung nach bei Fractal mit Zuverlässigkeit und Service aus? Ich hatte bisher einfach noch keinerlei Berührungspunkte mit dem Unternehmen bzw. den Produkten.
5. Thema Prozessorleistung. Beim KPA nie ein Thema. Egal was man macht, die Liste rennt.
Bei FM3 stößt man immer wieder auf eine "langsamere" CPU und "Limitierung" gegenüber den größeren Geräten. Der neue FM3 ist da ja wieder besser ausgestattet. Aber ist das in der Realität wirklich relevant. Stößt jemand von euch wirklich an die Grenzen dieser Geräte?
Vielleicht gibt es ja auch den ein oder anderen der den Wechsel von KPA auf FM3/9 gemacht hat und einfach etwas berichten kann.
Vielen Dank und greetings!