Woran hakt es? Warum Audio-Produktionen bescheiden klingen

  • Ersteller FeuerUndFlamme
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Eine Möglichkeit wäre mal zu hören, was mit eurem eigenen Material möglich ist. Im recording.de Forum gibt es den Bereich Mischmaschine. Da könntet ihr einen Song einstellen und mal hören, was die daraus machen. Da gibt es einige ziemlich gute Mischer und da gibt es dann auch Feedback.
Alles klar. Vielen Dank!
 
Das habe ich nicht gesagt, aber zumindest einmal musste wer den Geistesblitz gehabt haben und das Rad erfunden haben. Denn der hatte keine anderweitige Wissensquelle die ihm erklärt hat wie den genau ein rad auszusehen und zu funktionieren hat. Irgendwann war alles mal zu erfinden und erforschen. Ausbildungen kamen erst später.
Genau, und wenn jetzt 'der neue (tm)' kommt und anstelle auf dem Wissen aufzubauen erneut das Rad erfindet wird er hintenraus kein neues Wissen anhängen können. Und um mal von Rad auf Musikproduktion zu kommen: Das ist eine Profession, die sich über Jahrzehnte entwickelt hat. Zu glauben dass man sich das alles ohne 'Lehrer' erschließen kann ist schon ziemlich arrogant.

Nicht falsch verstehen: Ich bin in allem möglichen Autodidakt. Nur erstens greife ich selbstverständlich auf strukturiertes Wissen zurück (Kurse, Youtube, Foren, Büchen) und zudem habe ich nicht den Anspruch 'ganz oben' mitzuspielen.

Kurz: Wer auf dem Niveau eines Studios Musik produzieren will, wird um eine formale Ausbildung nicht herumkommen. Man kann sich natürlich auch selber etwas vormachen (Aber ICH kann das doch!!1!), aber im Allgemeinen bleibt es dann auch dabei. Es gibt sicher die 0,1% an Menschen die das könnten. Aber auch die werden nicht blind ins Rennen starten, dazu sind sie zu klug.
 
Und um mal von Rad auf Musikproduktion zu kommen: Das ist eine Profession, die sich über Jahrzehnte entwickelt hat.
Ja, schon aber irgendwann gabs da null Wissen darüber, das musste erst mal von vorne weg aufgebaut werden. Es hat sicherlich mit der Erfindung des Grammophons bzw der Tonwalze und der Kohlemikros noch nirgends auf der Welt ein akademisches Studium dazu gegeben, da gabs nur Leute die durch das Tun gelernt haben.
Wer auf dem Niveau eines Studios Musik produzieren will, wird um eine formale Ausbildung nicht herumkommen.
Wenn unter "formale Ausbildung" ein Studium gemeint ist, dann wage ich das doch heftig zu bezweifeln. Ich kenne genug Leute die in dem Job hervorragend auf hohem Niveau arbeiten und keine, wie auch immer geartete, schulische Ausbildung diesbezüglich absolviert haben. Viele davon haben das aber auch zu einer Zeit gelernt, in der es da noch kein Studienangebot dazu gab. Da musste man halt sich einen suchen mit dem man mitgearbeitet hat.

Lies dir mal die Biographie eines Quincy Jones durch. Der hat zwar kurz ein Musikstudium begonnen, es aber zugunsten einer Musiker Karriere wieder aufgegeben. Ich habe auch nichts darüber gefunden was man als "formale Ausbildung zum Musikproduzenten" bezeichnen kann. Trotzdem ist er einer der herausragendsten Produzenten der Musikindustrie.
Da gibt es auch andere, Daniel Lanois z.B. der mit seinem Bruder im Keller seiner Mutter ein Studio eingerichtet hat um lokale Bands aufzunehmen. Weit und breit keine "formale Ausbildung", trotzdem arbeitete er mit vielen Größen der Musikindustrie und war an zahlreichen Erfolgen der Interpreten als Produzent beteiligt.
Und nur weil man nicht in einer schulischen Ausbildung sich sein Wissen aneignet heißt das noch lange nicht dass man deshalb das Rad neu erfindet. Das haben die beiden genannten sicher auch nicht gemacht.

Zu glauben dass man sich das alles ohne 'Lehrer' erschließen kann ist schon ziemlich arrogant.
Das habe ich so nicht gesagt. aber jeder hört wohl, was er hören will. Ist schon gut, nur mich als arrogant zu bezeichnen ist schon ein starker Tobak. Vielleicht liest du meine Kommentare noch mal genauer.
 
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Ja, schon aber irgendwann gabs da null Wissen darüber, das musste erst mal von vorne weg aufgebaut werden. Es hat sicherlich mit der Erfindung des Grammophons bzw der Tonwalze und der Kohlemikros noch nirgends auf der Welt ein akademisches Studium dazu gegeben, da gabs nur Leute die durch das Tun gelernt haben.
Dabei ignorierst du aber, dass sich auch die Technik ständig weiterentwickelt. Das was 'damals' Top-Fachwissen war ist heute nur noch historisch relevant. Dazu kommt, dass die Menge an Informationen - vor allem seit dem Digitalzeitalter - massiv angewachsen ist. Das ist als wenn du einen bestimmten Pub irgendwo in London finden willst, dich aber weigerst eine Karte zu benutzen weil 'Der ist auch so findbar'. Ja, aber es dauert vermutlich auch sehr viel länger. Davon ab basieren auch die ganzen Erfindungen logischer Weise auf vorhandenem Wissen. Der Erfinder des Grammophons hatte ziemlich sicher eine naturwissenschaftliche Ausbildung. Aber auch wenn nicht, die komplexität des Wissens ist heute doch garnicht mehr vergleichbar mit 1950! :)

Wenn unter "formale Ausbildung" ein Studium gemeint ist, dann wage ich das doch heftig zu bezweifeln. Ich kenne genug Leute die in dem Job hervorragend auf hohem Niveau arbeiten und keine, wie auch immer geartete, schulische Ausbildung diesbezüglich absolviert haben. Viele davon haben das aber auch zu einer Zeit gelernt, in der es da noch kein Studienangebot dazu gab. Da musste man halt sich einen suchen mit dem man mitgearbeitet hat.
Ich meine nicht unbedingt Studium, bzw. eben auch Selbststudium. Nur, wenn man 1000 Nadeln im Heuhaufen finden muss ist es sehr viel leichter jemanden zu fragen der weiß wo sie liegen. Also: Wenn ich ohne Hintergrundwissen etwas lernen will muss ich ersteinmal rausfinden was es überhaupt gibt, was davon in diesem Schritt des Lernens sinnvoll ist und welche Teile 'Fakten' und welche 'Ansichtssache' sind etc. In jedem Feld mit entsprechender Komlexität ist das kaum ohne einen 'Guide' möglich der sich bereits auskennt und dich zu dem nächsten Gedankenschritt führt. Ergo: Ausbildung. Alles andere ist stochern im Nebel.


Lies dir mal die Biographie eines Quincy Jones durch. Der hat zwar kurz ein Musikstudium begonnen, es aber zugunsten einer Musiker Karriere wieder aufgegeben. Ich habe auch nichts darüber gefunden was man als "formale Ausbildung zum Musikproduzenten" bezeichnen kann. Trotzdem ist er einer der herausragendsten Produzenten der Musikindustrie.
Da gibt es auch andere, Daniel Lanois z.B. der mit seinem Bruder im Keller seiner Mutter ein Studio eingerichtet hat um lokale Bands aufzunehmen. Weit und breit keine "formale Ausbildung", trotzdem arbeitete er mit vielen Größen der Musikindustrie und war an zahlreichen Erfolgen der Interpreten als Produzent beteiligt.
Und nur weil man nicht in einer schulischen Ausbildung sich sein Wissen aneignet heißt das noch lange nicht dass man deshalb das Rad neu erfindet. Das haben die beiden genannten sicher auch nicht gemacht.


Das habe ich so nicht gesagt. aber jeder hört wohl, was er hören will. Ist schon gut, nur mich als arrogant zu bezeichnen ist schon ein starker Tobak. Vielleicht liest du meine Kommentare noch mal genauer.
Der Punkt ist doch, das komplexes Wissen eben weitläufig ist. Quincy Jones ist '33 geboren, also war das dann wohl irgendwann in den 50ern. Da war der Stand der Technik noch 'etwas' simpler. Das ansonsten auch mal ein blindes Huhn ein Korn findet ist bekannt, darauf die Meinung zu begründen 'Ausbildung brauche ich nicht!' klingt eher wie ein Kind das Popstar werden will. :) Ausnahmen gibt es davon abgesehen wie geschrieben natürlich immer, aber überleg doch mal wie viele Möchtegerns voller Enthusiasmus vor die Wand gelaufen sind weil ihnen einfach das passende Hintergrundwissen fehlte.

Also nochmals, oder ist das ein Missverständnis? Früher, als Röhren noch als Notwendigkeit eingesetzt wurden weil es keine Alternativen gab und 4-Spur Rekorder noch etwas ganz exklusives waren, konnte man sich das nötige Wissen sicher mit dem entsprechenden Enthusiasmus selber erschließen. Heute kann man vielleicht eine Nische überblicken in der man sich bewegt und wo man nie über den Tellerrand gucken muss. Aber auch da würde ich skeptisch bleiben. Wenn ich ein Album aufnehmen wollte, würde ich zu 100% einen gelernten Tontechniker buchen und keinen Amateur 'Isch schwör, bin der beste!' Typen. ;-)
 
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Naja, an sich wollte ich nur sagen dass die ganzen Cracks, die heute so als die absoluten Helden der Branche gefeiert werden, auch mal irgendwann komplett ahnungslose Greenhorns waren und, egal wie und mit wem, sich inzwischen eben zu den Wissenden der Branche entwickelt haben. Aber das kann jeder andere auch machen, eben auch der TE, wenn er sich entsprechend rein hängt und viel Energie rein steckt, das Metier zu lernen, wie auch immer, mit wem auch immer und wo auch immer. "Geht nicht" gibts nicht. Dass es nicht von jetzt auf gleich passieren kann, hab ich auch nicht gesagt. Wie steil die notwendige lernkurve ist, hängt immer von der Person und seinem Umfeld ab.
würde ich zu 100% einen gelernten Tontechniker buchen
was auch immer jetzt genau "gelernter Tontechniker" heißt. Ich hab schon das eine oder andere mal mit Absolventen der SAE zu tun gehabt und da waren viele dabei, die einen maximal unterdurchschnittlichen Job abgeliefert haben. Nur irgendwann mal von irgendjemanden gehört zu haben wie es gehen soll, reicht dann halt auch nicht. Es ist halt schwierig, weil es eben nicht leicht ist. Aber das Problem gibts in jedem Tätigkeitsfeld. Egal ob Tontechniker, Musiker, Maler und Anstreicher oder Straßenkehrer, manche sind gut manche besser und andere wieder schlechter. Leider kann man das nicht am letzten Zeugnis so richtig ausmachen. Das garantiert maximal, dass dei Person da mal über das eine oder andere was gehört hat. Es wirklich zu verstehen und auch sinnvoll in der Praxis einzusetzen steht auf einem ganz anderen Blatt.
 
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..., dass sich auch die Technik ständig weiterentwickelt. Das was 'damals' Top-Fachwissen war ist heute nur noch historisch relevant. Dazu kommt, dass die Menge an Informationen - vor allem seit dem Digitalzeitalter - massiv angewachsen ist.
... , die komplexität des Wissens ist heute doch garnicht mehr vergleichbar mit 1950!
Seltsamer Weise folgt ein Grossteil aktueller Produkte immer noch den Prinzipien der 50er bis 80er Jahre... :gruebel:
(das Hauptbemühen liegt eher im Bereich Kosten-Reduktion)
Eine erhöhte Komplexität des Wissens kann ich nicht feststellen.
(und habe mich schon zu oft gefragt, warum ich mir eigentlich dieses oder jenes zugelegt, bzw in eine „neue“ Technologie investiert habe)
Im Grunde könnte ich nahezu alles mit (m)einem 25 Jahre alten System abdecken.
Störend ist dabei vor allem der Faktor „Ablenkung“, den die sogenannten Neuigkeiten mit sich gebracht haben, zugegeben: der Preis des Spieltriebs...
(mit anderen Worten: ich hätte deutlich mehr erreichen können, wenn ich den Fokus bei 1 Sache gelassen hätte)

Den Kern der Fragestellung (dieses threads) sieht man imho unten links in deinem Avatar:
We‘re only in it for the money :D
Man muss Trends erkennen, Künstler einordnen und sich auf eine „Umgebung“ einlassen können, um ein optimales Produkt abzuliefern.
Es wird schliesslich bezahlt und soll (möglichst) mehr Geld einbringen.
 
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Na, immer noch verbissen in die Thematik?

Die Biographien sind halt unterschiedlich. Der eine finden seinen Weg um die Ecke, der andere um eine andere.

Allerdings gäbe es auch schon früher Ausbildungen im Musik und Tonbereich. Ein Beispiel Andrew Scheps. Der hat am der Frost School of Music studiert. In einem Interview hat er mal erzählt wie das war. Er war wohl auch Musiker hat sich dann aber für den technischen Bereich entschieden. Und das überaus erfolgreich. Die Schule wurde übrigens schon 1926 gegründet.

Eines seiner Erfolgsrezepte habe ich mal aus einem Youtube Video rausgeschnitten und festgehalten:


View: https://youtu.be/1V6U1IhUi5Q?si=mSIgPpgjce0n9MtN

Auf Deutsch, immer wenn ihm wieder was technisches über den Weg gelaufen ist hat er das Manual gelesen, weil er wissen wollte, wie das verdammte Ding funktioniert. Da habe ich was gemeinsam mit ihm..... (;

Auch in Deutschland gab und gibt es immer noch Ausbildungsstätten aller Art für den Bereich Musik und Audio.

- Musikhochschule in Detmold. Gibt es sei ca. 75 Jahren. E-Musik. Also ernste Musik. Orchestrales Zeug eben. Voraussetzung bestehen der Aufnahmeprüfung, bei der man auch auf seinem Stamminstrument vorspielen muss. Abschluss Dipl. Tonmeister.
- Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin (HFM) wurde 1950 gegründet
- Hochschule für Fernsehen und Film München. der Vorläufer wurde gegründet 1954.

Die lehren natürlich auch die technischen Grundlagen. Die wissen alle wie man ein Manual liest und die wissen auch wie man ein Messdiagramme liest.

Es geht auch einer Nummer kleiner. Wer Heute den low Level einstig sucht, dem sei eine Ausbildung als Fachkraft für Veranstaltungstechnik nahegelegt. Ein Einstig und da werden Grundlagen vermittelt. Irgendwo muss man ja anfangen wenn man das zum Beruf machen will.

Auch jedem Amateur, ob nun begeisterter Musiker oder angehender Autodidakt in Sachen Aufnahme und Mischung sei nahegelegt, dass er sich ein paar Grundlagen reinzieht. Das erweitert den Horizont und dient als Fundament für die Zukunft. Weiss man ha nie. Wird dann vielleicht auch mal ein Quincy Jones draus.... (;
 
Auch in Deutschland gab und gibt es immer noch Ausbildungsstätten aller Art für den Bereich Musik und Audio.


Es geht auch einer Nummer kleiner. Wer Heute den low Level einstig sucht, dem sei eine Ausbildung als Fachkraft für Veranstaltungstechnik nahegelegt.
Oder Mediengestalter Bild und Ton. Diesen Abschluss habe ich in der Tasche ... arbeite aber inzwischen in einem anderen Beruf (auch mit entsprechender Ausbildung). Meinen ersten Beruf habe ich mir jetzt zum Hobby gemacht, das macht wesentlich mehr Spaß als nach der Pfeife anderer zu tanzen und komisches Zeug fürs Mülltonnen-TV zu produzieren. Wer in diesem Bereich arbeiten will, der sollte möglichst in keine Sinnkrise kommen!
 
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Jetzt möchte ich an der Stelle als Hobbymusiker, der schon viel mitgemacht hat, auch nochmal meine 2 Cent in den Hut werfen.

Ich hab in den letzten 28 Jahren in verschiedenen Bands und Projekten an verschiedenen Dingen mitgewirkt und kann für mich folgende Schlüsse ziehen.

Kleine/lokale Bands haben oft die folgenden Probleme:
a) Das bereits erwähnte Problem, dass das Album oder die CD im Proberaum aufgenommen wird, da kein anderer geigneterer Raum zur Verfügung steht.
b) Kein "Regisseur" mit halbwegs Ahnung existiert, der alles korrdinieren könnte und jeder macht was er will oder alle gemeinsam nach bestem (Halb-)Wissen und Gewissen und das oft mit altem oder minderwertigem Equipment oder es wird was Neues und Teures gekauft und es fehlt die Zeit sich einzuarbeiten.
c) Irgendwer macht immer Druck ... "Bis Tag X müssen die Aufnahmen fertig sein, bis Tag Y muss es gemischt sein und bis Tag Z muss alles fertig sein ... weil wir uns damit für's Open Air, den Contest und weiss der Kuckuck was bewerben wollen!"
d) Alle Regeln werden über Bord geworfen und man nimmt halt einfach auf, alle mit dem gleichen Mic oder dem gleichen Amp, denn Amp XY ist ja teuer, der muss ja gut sein oder man hat ein hochwertiges Mikro geliehen und nimmt das, weil es hochwertig ist, egal ob das nun für das Setup taugt oder nicht.
e) "Der Bekannte, der den Recorder hat, kommt am Samstag vorbei und wir haben von 12 - 17 Uhr Zeit, weil er dann wieder weg will" und dann wird alles in Highspeed bis 17 Uhr eingeknüppelt, inklusive Pizza, Raucherpause, Schwätzchen und Bier.
f) Man verlässt sich, mangels besseren Wissens auf "Profis", die entweder nur halb so viel Ahnung haben, wie sie angeben oder einfach für den anvisierten Bereich nicht wirklich geeignet sind.

Meine letzte Band war ziemlich gut und wir hätten das Ganze auch am Ende zum Beruf machen können. Live waren wir wirklich richtig richtig gut, wofür wir auch 2-3 Mal pro Woche geprobt haben und uns über die Dauer von 2-3 Jahren und viele viele Shows eine ordentlihe Fangemeinde erspielt hatten, bei der wir für die gute Live-Performance bekannt waren und unsere CD war OK, aber für mich haben die Aufnahmen leider immer einen bitteren Beigeschmack. Der einzige von uns, der bei den Aufnahmen richtig Zeit hatte, war der Drummer, alle anderen haben unter Zeitdruck eingespielt oder weil sie sich selbst zu viel Druck gemacht haben, nicht so gespielt wie sonst oft live, wo sich auch ein anderer Vibe entwickelt. Ich für meinen Teil als Vocalist bin auch von zwei Leuten aus der Band und dem Bekannten, der die CD aufgenommen, gemixt und gemastert hat, massiv unter Druck gesetzt worden und normalerweise hätte ich sagen sollen, dass ich an diesem anvisiserten Tag nicht aufnehme, aber ich hab mich breitschlagen lassen und wollte die Aufnahme auch wegen anderer Aufgaben endlich gern im Kasten haben. So hab ich dann nach einer zwölfstündigen Schicht an der Arbeit, gesundheitlich noch von einer Erkältung angeschlagen in 2 Stunden 5 Songs eingesungen. Ich bin bei der Aufnahme leider weit unter dem geblieben was ich sonst drauf gehabt hätte. den Gitarristen war das egal, denn "wenn die Gitarre geil ist, ist alles geil". Die CD ist OK, aber gesanglich finde ich sie nicht gut. Sie kam trotzdem gut an und für eine Proberaumproduktion mit bescheidenen Mitteln wurde die auch verdammt gut, besser als manche professionell produzierten CDs von Bekannten, die viel Geld in die Hand genommen haben.

In einer anderen Band haben wir recht gut im Proberaum und Heimstudio eines Bekannten aufgenommen, um das Album anschließend in einem professionellen Studio mixen und mastern zu lassen. Am Ende war das Ergebnis zwar teuer, aber leider alles andere als überzeugend.
Wir hatten mal das Glück, dass jemand bei der Ankündigung einer Konzertserie angefragt hatte, ob sie uns in einem lokalen Club live aufnehmen und leicht zeitversetzt in ihrem Onlineradio senden dürfen. Wir haben zugestimmt und die Aufnahme am Ende bekommen. Die Aufnahme war besser als die aus dem Homestudio, welche professionell gemixt und gemastert wurde.
Wir hatten auch schon live hochprofessionelle Mischer erlebt, die ihre Gage alles andere als wert waren und umgekehrt haben wir auch schon nser blaues Wunder erlebt, was mancher unerfahrene Mischer aus unserem Sound gemacht hat und so hatten wir beispielsweise mal in einem Club einen 17-jährigen Schüler, der uns einen sehr guten Sound gezaubert hat - das Publikum hat den Sound sehr gelobt und wir hatten auf der Bühne auch einen guten Monitorsound - wir waren die dritte Band, also das dritte Mal, dass der Junge eine Band live gemixt hat.

Da gibt's ganz viele Faktoren! ... wie ja auch schon im Thread ersichtlich wurde!

was auch immer jetzt genau "gelernter Tontechniker" heißt. Ich hab schon das eine oder andere mal mit Absolventen der SAE zu tun gehabt und da waren viele dabei, die einen maximal unterdurchschnittlichen Job abgeliefert haben.
Bingo - mit solchen hatten wir auch schon zu tun oder haben solche auch im Bekanntenkreis.
Ebenso kenne ich eine ganze Stange Musiker mit klassischer Gesangsausbildung ... ja toll, 95% davon sind nicht wirklich zu gebrauchen, da kann kein Flitzchen auch gleich den Text vom Blatt singen und tut das ggf. noch mit mehr Feeling.
 
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was auch immer jetzt genau "gelernter Tontechniker" heißt. Ich hab schon das eine oder andere mal mit Absolventen der SAE zu tun gehabt [...}
Moin, nur noch mal ganz kurz, ich glaube wir liegen gar nicht so weit auseinander. Natürlich garantiert eine fachliche Ausbildung nicht, dass der ausgebildete auch gut ist. Aber es stellt eben sicher, dass er zumindest von allen Themenbereichen innerhalb des Feldes gehört hat. Den von die geforderte Enthusiasmus (so habe ich deine Beiträge zumindest verstanden) halte ich für eine Grundvoraussetzung um überhaupt etwas richtig zu lernen. Das ist meiner Meinung aber kein Grund, nicht auf das vorhandene Wissen aufzubauen anstatt alles selber rausfinden zu wollen.

Ich will sicher auch niemanden demotivieren, sich intensiv mit sonstigen Themen zu befassen die von Interesse sind. Ich sag nur: Geh doch zu den Leuten die diese Probleme schon gelöst haben, dann bist du schneller am Ziel und kannst dann selber neue Wege beschreiten.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Seltsamer Weise folgt ein Grossteil aktueller Produkte immer noch den Prinzipien der 50er bis 80er Jahre... :gruebel:
Also früher (tm) hatte noch jedes Gerät eine Funktion, heute hat allein jede Wald- und Wiesen DAW 200 Plugins. Ich finde schon, dass es für Neulinge dadurch deutlich schwerer ist einen Überblick zu bekommen.
 
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Das ist meiner Meinung aber kein Grund, nicht auf das vorhandene Wissen aufzubauen anstatt alles selber rausfinden zu wollen.
Ich habe ja auch nicht behauptet dass es irgendwie besser ist, alles selbst rauszufinden.
Die Frage ist doch nur wie man sich das vorhandene Wissen aneignet. Klar, es gibt da inzwischen mehr oder weniger gute schulische Ausbildungen. Aber auf der anderen Seite kann man das auch anders machen.
Wenn du z.B schreibst
Geh doch zu den Leuten die diese Probleme schon gelöst haben, dann bist du schneller am Ziel und kannst dann selber neue Wege beschreiten.
Was, wenn man, wie viele hier, einfach eine Frage in einem Fachforum stellt, um eine eigene Wissenslücke zu stopfen. Ist das dann schon in deinem Sinne das Anzapfen von vorhandenem Wissen oder ist das noch" alles selbst rausfinden"? ich finde eher ersteres.
Man kann sich heute auch bis zum Abwinken online Videos rein ziehen, die einem Dinge erklären. Ob die dann gut sind oder nicht, steht ja auf einem anderen Blatt, aber selbst wenn du eine Schule besuchst heißt das noch lange nicht dass du einen Kapazunder als Lehrer erwischst. Wenn der eine Niete ist, dann hast du vielleicht irgendwann einen Abschluss weil du ein paar Tests positiv abgeschlossen hast, aber ob du dann auch verstehst was da vorgetragen hätte werden sollen, ist auch nicht garantiert.
 
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Ich habe ja auch nicht behauptet dass es irgendwie besser ist, alles selbst rauszufinden.
Die Frage ist doch nur wie man sich das vorhandene Wissen aneignet. Klar, es gibt da inzwischen mehr oder weniger gute schulische Ausbildungen. Aber auf der anderen Seite kann man das auch anders machen.
Wenn du z.B schreibst

Was, wenn man, wie viele hier, einfach eine Frage in einem Fachforum stellt, um eine eigene Wissenslücke zu stopfen. Ist das dann schon in deinem Sinne das Anzapfen von vorhandenem Wissen oder ist das noch" alles selbst rausfinden"? ich finde eher ersteres.
Man kann sich heute auch bis zum Abwinken online Videos rein ziehen, die einem Dinge erklären. Ob die dann gut sind oder nicht, steht ja auf einem anderen Blatt, aber selbst wenn du eine Schule besuchst heißt das noch lange nicht dass du einen Kapazunder als Lehrer erwischst. Wenn der eine Niete ist, dann hast du vielleicht irgendwann einen Abschluss weil du ein paar Tests positiv abgeschlossen hast, aber ob du dann auch verstehst was da vorgetragen hätte werden sollen, ist auch nicht garantiert.
Der Unterschied: Selbst auf sich gestellt kann man nur fragen von dem man weiß, dass man es nicht weiß. In einem schulischen Kontext bekommst du auch Dinge erklärt von denen du nicht weißt dass du sie nicht weißt.
 
Ich kann da nur für mich sprechen. Am besten habe ich im Kontext des Problems gelernt. Wissen ohne Problemkontext ist für mich totes Wissen ohne Relevanz. Das war bei meiner Maschinebau-Ausbildung so und auch in den anderen Berufen, die ich dann ohne Schule mir angeeignet habe, IT und Tontechnik, war es nicht anders. Auch wenn cih es nicht ganz glauben mag, es kann aber sein, dass ich da eine Ausnahme bin.
 
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Dazu möchte ich gerne etwas aus meiner Perspektive dazu schreiben: Ich habe Tontechnik an der SAE gelernt, bin vollkommen grün hinter den Ohren nach der Schule in diesen Bereich, ohne jede Erfahrung. Ich wollte es einfach immer machen, es war mein Traumberuf seit Kindestagen, in denen ich in der Grundschule mit Jungs meines alters "Band" gespielt habe.
Nach der Ausbildung, die ich selbst finanziert habe, war ich dann 4 Jahre bei einem kleinen Fernsehsender im Studio beschäftigt. Dort waren wir eine wirklich gut eingespielte Truppe, jeder der Beteiligten war engagiert und wir haben dort Low-Budget und ohne viel Proben Life-Unterhaltungsshows Sendungen gefahren, für die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten mehrere Tage geprobt hätten.
Ich bin da rein gekommen, weil ich eine Ausbildung hatte ... und habe da sehr schnell in der Praxis gelernt, weil ich mit den Konzepten theoretisch und zum Teil auch praktisch vertraut war. Innerhalb von 2 -3 Jahren saß ich bei Life-Unterhaltungssendungen und Nachrichtenformaten auch in der Regie hinter dem Mischpult. Da braucht es als Qualifikation vor allem eines: Hohe Konzentration auf den Punkt. Man saß als Tonmann vor den Shows zum Teil viel rum, weil die Beleuchter und Kameraleute in der Regel einfach viel mehr Vorbereitungszeit benötigt haben. Und dann geht man auf Sendung und Life kann viel passieren, vor allem, wenn die Redaktion bei einem täglichen Sendeformat den Ablaufplan während der Sendung umschmeißt ... und man außerdem (ganz Low-Budget) keine eigene Tonregie hat, sondern sich Bildregiseur, Bildmildscher, Tonmann, SG-Operator, Bildtechniker und Redakteur sich quasi auf dem Schoß sitzen ... da habe ich als Tonmensch dann schon mal einen Schrei los gelassen udn gesagt: Sorry Leute, in dieser Geräuschkulisse kann ich nicht arbeiten, diskutiert mal ein wenig leiser.

Dann kam die Pleite des Leo-Kirch-Imperiums und viele gute Leute standen auf einmal auf der Straße. Ich habe die Gunst der Stunde genutzt und eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung zum Mediengestalter Bild / Ton drauf gesetzt und anschließend in EB- und Film-Teams und in Studios für Sprecheraufnahmen für Werbe- und Kinofilm-Spots gearbeitet. Insgesamt war ich (Inklusive Ausbildungszeit) gute 10 oder 12 Jahre in dem Job tätig.

Aus meiner Erfahrung kann ich folgenden Aussagen beipflichten - beiden!

Der Unterschied: Selbst auf sich gestellt kann man nur fragen von dem man weiß, dass man es nicht weiß. In einem schulischen Kontext bekommst du auch Dinge erklärt von denen du nicht weißt dass du sie nicht weißt.

Am besten habe ich im Kontext des Problems gelernt. Wissen ohne Problemkontext ist für mich totes Wissen ohne Relevanz.
 
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Noch mal der Aspekt möglicher/vertetbarer Aufwand:
Oft ist es so, dass bei professionellen Aufnahmen vordergründig beispielsweise vermeintlich "eine fette Gitarre" zu hören ist.
Hört mensch dann aber mal die Einzelspuren, stellt sich nicht selten heraus, dass da mehrere Gitarren zusammengemischt wurden (möglicherweise verschiedene Instrumente und/oder an verschiedenen Amps und/oder in verschiedenen Lagen und/oder verschiedenen Tunings gespielt und/oder mit unterschiedlichen EQ-, Dynamik- und Effektsettings versehen).

Manchmal werden diese zusätzlichen Gitarrenspuren auch nur ganz dezent, atmosphärisch, sozusagen in Spurenelementen beigemischt.
Manchmal auch nur an bestimmten Stellen im Song bzw. die Zusammensetzung der Gitarrenspuren wird an bestimmten Stellen verändert - Faderautomatisierung hurra.

Amateure verzweifeln oft daran, z.B. ihre Gitarren so klingen zu lassen, schrauben sich einen Wolf an Effekten und am Amp, an der Mikrophonierung und es will trotzdem einfach nicht "wie bei XYZ" klingen.
Ja, kein Wunder, was Du bei XYZ hörst, sind nämlich 3, 5, 7 oder noch mehr verschiedene Gitarrenspuren, die kunstvoll zu "einem Sound" kombiniert.

So zu arbeiten, ist für viele Amatuere aber oft schon rein praktisch gar nicht darstellbar.
Wer hat schon die Zeit, für einen Track x Gitarrensetups aufzubauen, abzunehmen,
dann die Spuren sauber einzuspielen/aufzunehmen und das im Mix dann noch optimal zu verarbeiten?
Wer hat als Amateur schon Zugriff auf soviel Equipment in studiotauglichem Zustand bzw. in studiotauglicher Qualität?

(Aber klar, auch hier spielen Wissen und Fertigkeiten eine Hauptrolle:
Profis (MusikerInnen, ProduzentInnen, ToningenierInnen) wissen all das, können das gezielt einsetzen und haben Zeit sowie Geld dafür zur Verfügung.)
 
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So zu arbeiten, ist für viele Amatuere aber oft schon rein praktisch gar nicht darstellbar.
Was aber imho eher für das Drumrecording als für die Gitarrenaufnahmen eine Rolle spielt, denn mit einer der besseren AmpSims bekommt man heute auch als ambitionierter Hormrecording-Gitarrist die feinsten Studio-Sounds hin. Wenn das jmd. übernimmt der sich damit auskennt wird man keinen Unterschied zu echten Amps heraushören. Diese PlugIns haben außerdem uA. den Vorteil, dass damit viel mehr echtes Equipment simuliert werden kann als in ein normales Tonstudio überhaupt reinpasst- nicht nur auf Amps und Cabs bezogen.
 
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So zu arbeiten, ist für viele Amatuere aber oft schon rein praktisch gar nicht darstellbar.
Wer hat schon die Zeit, für einen Track x Gitarrensetups aufzubauen, abzunehmen,
dann die Spuren sauber einzuspielen/aufzunehmen und das im Mix dann noch optimal zu verarbeiten?
Wer hat als Amateur schon Zugriff auf soviel Equipment in studiotauglichem Zustand bzw. in studiotauglicher Qu
ein sehr schöner Beitrag von dir Nick, aber ich möchte da eher anmerken das es aus meiner Sicht weniger an den Tools liegt, sondern mehr an den Fertigkeiten und dem KnowHow.
gerade heutzutage ist es doch relativ einfach selber mit sehr geringen Kosten sehr fette Gitarren oder Bassspuren aufzunehmen, zu doppeln oder gleich 8 fach aufnehmen, mit Synths zu layern usw.

ABER, es muß jemand da sein der sich dafür interessiert, der das auf dem Schirm hat und dafür brennt und sich damit dann auch auskennt

Bei mir hat sich das vor 15 Jahren abgezeichnet, als ich mich angefangen habe Intensiv mit Musikproduktion zu beschäftigen, und das geht mMn nur schwer nebenbei, man muß Prioritäten setzen.
Ich hatte die Wahl, entweder meine Zeit damit zu verbringen intensiv Musikproduktion zu lernen, oder eben die selbe Zeit dazu verwenden meine vorhandenen Fähigkeiten am Instrument zu verbessern, beides zum gleichen Aufwand ging nicht (ok, wäre schon gegangen wenn ich meinen Job gekündigt hätte :ROFLMAO: ).
Wenn man sich dann mal ein gewisses Level erarbeitet hat, ändert sich die Balance wieder und man hat dann auch wieder mehr Zeit sich um seine Fähigkeiten am Instrument zu kümmern, aber generell geht Musikproduktion zu erlernen nicht so einfach nebenbei, es braucht schon seine Energie und Zeit mit der man sich damit ausseinandersetzt. Ich denke daran scheitert es bei vielen, da ist die Zeit nicht da, oder das Interesse dafür nicht gross genug.
man hat Job, die Familie, ein Soziales Leben, dann noch Band.. da wird es schnell eng
 
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Ich kann da nur für mich sprechen. Am besten habe ich im Kontext des Problems gelernt. Wissen ohne Problemkontext ist für mich totes Wissen ohne Relevanz. Das war bei meiner Maschinebau-Ausbildung so und auch in den anderen Berufen, die ich dann ohne Schule mir angeeignet habe, IT und Tontechnik, war es nicht anders. Auch wenn cih es nicht ganz glauben mag, es kann aber sein, dass ich da eine Ausnahme bin.
Nein, so ähnliche Erfahrung habe ich auch. Z.B. IT, da hatte ich das Glück zu seiner Zeit geboren zu sein, als Computer noch Bastelprojekte für Nerds waren. Über VC20, C64, Amiga, Mac, PC alles gehabt und 'live' erlebt. Später dann Internet. Und ja, ich kann Server /Serivces aufsetzen oder Netzwerke bauen, durchaus auch komplexer. Und ich verdiene unter anderem mit diesem Wissen mein Geld. Heutige Kids habes es da ganz sicher schwerer, weil statt eines Brotkastens eine Blackbox auf dem Schreibtisch steht.

Und, der Unterschied zu einem Informatiker ist, wie du schon angesprochen hast: Ich kenne nur Dinge, zu denen ich schon Probleme lösen musste. Vor einiger Zeit kam z.B. VLAN um die Ecke, da musste ich erstmal neu lernen anstatt eben zu wissen wie es funktioniert weil es Teil der Ausbildung war. Man hat eben seine blinden Stellen, und sollte sich dessen mM nach bewusst sein. Vor allem aber weiß man nicht sicher, was man nicht weiß und kann daher ggf. bestimmte Probleme nicht lösen, da einem schon das grundlegende Verständnis bestimmter Zusammenhänge fehlen kann. Und als Fachkraft erwartet der Kunde zurecht, dass ich mir nicht erstmal Wissen aneignen muss sondern geht davon aus dass ich das kann (Hypothetisch, ich verkaufe mich nicht als IT Fachkraft).

Das andere ist: Auf einen der es 'selber gelernt' hat und sein Handwerk versteht kommen 1000 Klugscheißer die denken, sie würden ihr Handwerk verstehen. Und im Prinzip sagst du hier: Dieses ganze gewese mit Ausbildung ist überflüssig, die Infos sind alle vorhanden und können von allen aufgenommen werden. Kann ich als gelernte Fachkraft (Elektrotechnik) nicht unterschreiben, vor allem da viele offenbar nicht in der Lage sind selbstständig richtig zu lernen (da kommen die ganzen Klugscheißer ins Spiel, erkennt man als Fachkraft sofort das teilweise Grundverständnis fehlt).

Ausnahmen gibt es wie gesagt immer, und wenn Verständnis und ernsthaftes Interesse zusammenkommen kann man bestimmt auch etwas erreichen - nur halt viel komplizierter als mit Unterstützung. Dafür kann man am Ende sein Ego streicheln weil man es ja selbst rausgefunden hat. Ich bleib dabei: Wenn ich mit etwas Geld verdienen möchte, sollte ich auch sicherstellen alles relevante zum Thema zu wissen. Und das schließt meiner Meinung eben auch eine Fachausbildung / Studium mit ein.
 
Dafür kann man am Ende sein Ego streicheln weil man es ja selbst rausgefunden hat. Ich bleib dabei: Wenn ich mit etwas Geld verdienen möchte, sollte ich auch sicherstellen alles relevante zum Thema zu wissen.
Könnte man machen... andererseits kann gerade beim „ selbst entwickeln“ aber auch eine sehr effiziente Methodik entstehen. :gruebel:
Das Gelernte sitzt einfach besser/tiefer, so meine Erfahrung als geborener Autodidakt.

Simples Beispiel aus dem IT Bereich: hat man das Grundprinzip 1 Programmiersprache verstanden, passt man die Sprachauswahl ggf an die Thematik des Projekts an.
Die Audio-Verarbeitung ist da gar nicht weit entfernt: sind EQ, Kompression, Raumeffekte verstanden, idR mit entsprechender Hörerfahrung, lässt sich eine Auswahl für eine bestimmte Zielsetzung treffen... oder ggf etwas weglassen, wenn es im Kontext nichts (relevantes) bringt. Mut zur Lücke. ;)

Eine Fachausbildung kann uU durchaus zu eingeschränkter Kreativität führen, weil es bequem ist, sich an Schemata zu halten...
Ich kann mich da an ein Problem erinnern, an dem mindestens 3 „hochqualifizierte“ Berater gescheitert sind, das sich mit 10 Minuten Nachdenken und 1 Telefonanruf lösen liess.
 
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Wenn ich mit etwas Geld verdienen möchte, sollte ich auch sicherstellen alles relevante zum Thema zu wissen.
Da bin ich ganz bei dir.
Und das schließt meiner Meinung eben auch eine Fachausbildung / Studium mit ein.
Und da nicht mehr.
Als ich mich mit dem Thema Tontechnik zu beschäftigen begann gabs keine frei Fachausbildung. Das Tontechnikstudium verlangte als Voraussetzung, dass man Klavier spielen konnte und auch auf der Musikhochschule deren Aufnahmeprüfung dafür bestand. Damit schied ein Studium gleich mal aus, zumal ich mir ja auch noch mein Leben über meinen Beruf als Maschinenbauer finanzierte.
Mist aber auch, nach deiner Definition hätte ich nie und nimmer beruflich Tontechnik machen dürfen, da keine formale Ausbildung.
Trotzdem mache ich das jetzt über 40 Jahre und, wie ich finde, recht erfolgreich.
Was ich schon ganz gut drauf habe, ist mir rechtzeitig Wissen anzueignen. Deshalb habe ich auch eine recht gut bestückte Bibliothek zum Thema und kann inzwischen auch recht gut Internetrecherche betreiben.
Durch diese Quellen weiß ich eben nicht nur, was ich konkret brauche, sondern kenne eine vielzahl an Themen, die momentan vielleicht nicht relevant sind, ich sie auch nicht vertiefend erforsche, aber ich weiß, dass wenn ich da etwas davon brauchen werde ich rechtzeitig mit die notwendigen Kenntnisse rauf schaffe.
Ein Beispiel: Jahrzehnte lang hatte ich zuerst mit Rock/Pop, dan Folk, Jazz, Weltmusik zu tun bekommen. Da gabs dann immer wieder Instrumente, von denen ich erst mal lernen musste wie man die am besten abnehmen und im Gesamtkontext einbinden kann. Mikrowahl, Positionierung, Filterung usw mussten erst mal gecheckt werden. Alles gut und ich konnteim Laufe der Zeit auf viele Werkzeuge in meiner Tontechnischen Toolbox zugreifen um die Herausforderungen gut umzusetzen. (Wobei sich da immer wieder Dinge verändert haben, z.B meine Mikrowahl, aber das ist jetzt nicht der Punkt)
Vor einigen Jahren gab es dann für mich die Herausforderung, ein größeres klassisches Orchester live zu verstärken. So etwas hatte ich noch nie gemacht, also mal in meiner Literatur quer gelesen, das Internet bemüht und mir auch einige Videos angeschaut, wie die „Profis“ das so machen. Klar, auch mit Kollegen darüber geredet und mir auch so Tipps und Hinweise zu möglichen Stolperfallen geholt. Sprich, ich habe mich Richtung Klassik Livetechnik weiter gebildet. Dann kam der Tag, vieles gelang auf Anhieb, bei manchen Punkten musste ich nachjustieren, einige Dinge waren sicher nicht gut, aber unterm Strich klappte es ganz gut und ich habe auch viel positive Kritik bekommen. Würde ich das jetzt öfterschen, wobei das aktuell nicht so aussieht, dann wäre ich zuversichtlich, meine Skills diesbezüglich auch weiter zu verbessern.
Ach und noch ein Spruch eines meiner Professoren aus meiner Maschinenbau Ausbildung war: „Wir können euch in der Ausbildung nur das ‚Vokabular‘ beibringen, erst im Berufausüben selbst werdet ihr die notwendigen Fertigkeiten erlernen“. Meiner Erfahrung nach kann man das auf viele,wenn nicht alle,Tätigkeitsgebiete anwenden.
 
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