Lux Lötkolben 30W - ausreichend für Arbeiten wie PU-Tausch (wirings)?

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Einen schönen Samstag euch allen!

Ich war gerade im Baumarkt und wollte mir mal die Lötkolben anschauen, da ich für meine Telecaster neue Pickups benötige und ich diese selbst austauschen möchte.

Für das Löten sollten es 30-40W sein las ich. Wäre das Teil soweit geeignet? Oder ist einer von Ersa (30S) besser? Ich habe mal Fotos gemacht...
Zum Thema Entlötpumpe:
Hatten die auch da - siehe Foto.

Was das Lötzinn angeht, sollte es bleihaltig sein, korrekt?
 

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Der 30W Lötkolben wollte reichen, aber die Meißelspitze beim löten verwenden. Lötzinn ist seit x-Jahren bleifrei und mischen solltest du es nicht. Also nein nicht bleihaltiges verwenden, aber das wirst du als Privatperson in Deutschland eh nicht mehr bekommen. Dafür gibt es inzwischen einen Verkaufsstopp.
 
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Auf der Packung steht ~415°. An die Experten: Ist das nicht ein büschen zu heiß für E-Parts?
 
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Die Leistung des Lötkolbens ist Banane. Wichtig ist die Temperatur der Lötspitze und die Fähigkeit, Wärme nachzuliefern.
415 Grad ist ausreichend für bleifreies Lot. An der Lötstelle kommt das nicht an, da reichen 220 - 230 Grad, eventuell 250.
Meine Lötstation bei der Arbeit hat 80W und ist temperaturgeregelt. Die ist nach weniger als 20 Sekunden auf Betriebstemperatur und man kann mit der feinen Spitze sowohl feinste Bauteile löten als auch dicke Drähte. Durch die Regelung steht die auf 350 Grad und das reicht. Wenn du dem Link folgst, siehst du noch andere Alternativen.
Mein feinerer Lötkolben zuhause hat nur 16W und auch das ist bis zu einer gewissen Drahtdicke völlig ausreichend.
Lötkolben mit einer dicken runden Spitze, die per seitlicher Schraube fixiert werden, würde ich für Elektronik nicht verwenden.

Lötzinn ist seit x-Jahren bleifrei und mischen solltest du es nicht.
Das stimmt so nicht. Das legiert einfach mit dem vorhandenen.
Im Gegenteil, ich setze bie der Reparatur von bleifrei gelöteten Bauteilen oft bleihaltiges zu, um den Schmelzpunkt zu erniedrigen. (Es gibt sogar spezielles Lot für diesen Zweck, das teilweise sogar Indium enthält).

Inzwischen gibt es auch ganz gut zu verarbeitendes bleifreies Lötzinn. Das war in den ersten Jahren bleifrei teils fürchterlich schlecht zu verarbeiten.
 
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Ah danke. Also ist der Lötkolben ja schon mal was.

Muss ich was beachten beim Lötzinn/was es beinhaltet?
 
Naja, 16W würden m.M.n. nicht reichen., um die Massepunkte auf den Potis sinnvoll zu löten. Die thermische Masse ist recht hoch, 30W mit Meißelspitze würde ich an der Stelle schon mind. empfehlen, sonst kommt es gerade bei PB-freiem Lot zu den leider häufig zu sehenden kunstvollen Lotbergen, die durch zu wenig/zu langsam eingebrachte Temperatur nur locker aufgeklebt sind.
Die Kunst beim Handlöten ist halt, mit ausreichend Leistung und passender Spitze *schnell* die Verbindungspartner auf Liquidustemperatur des eingesetzten Lots zu bringen, dies ordentlich anfließen zu lassen und dann genauso schnell die Temperaturzufuhr wieder zu stoppen, anstatt mit zu wenig Leistung und unpassender Spitze stundenlang herum zu braten und alles zu schädigen.
Bei sehr empfindlichen Bauteilen (z.B. pingeligen Kondensatoren) kann man auch zur Vermeidung von Beschädigungen auch deren thermische Masse am Draht durch kleine Metallklemmen erhöhen, die das Bauteil schützen.
 
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Sogar das Technikfachblatt FAZ empfiehlt den Ersa 30S. Wer hätte das gedacht.
 
Das stimmt so nicht. Das legiert einfach mit dem vorhandenen.
Wo habe ich denn geschrieben, dass es nicht legiert? Und was stimmt so nicht?..... Die NASA schreibt in ihrem NEPP TRO – Lead-Free Soldering for Space Applications Lead-Free Solder Body of Knowledge:

How lead-free solder joints are affected by the presence of lead appears to be directed linked to the amount of lead present. Lead amounts up to 0. 5% have been shown to have little or no effect on the reliability of lead-free solder joints, and may even increase reliability for some part types. Once lead content in lead-free solder joints exceeds 0.5%, lead-free solder joint mechanical strength and reliability are reduced. (Deutsch: "Wie sich das Vorhandensein von Blei auf bleifreie Lötstellen auswirkt, hängt offenbar direkt mit der Menge des vorhandenen Bleis zusammen. Bleianteile bis zu 0,5 % haben nachweislich keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit von bleifreien Lötstellen und können bei einigen Bauteiltypen sogar die Zuverlässigkeit erhöhen. Sobald der Bleigehalt in bleifreien Lötstellen 0,5 % übersteigt, verringern sich die mechanische Festigkeit und die Zuverlässigkeit der bleifreien Lötstellen.")

Im Gegenteil, ich setze bie der Reparatur von bleifrei gelöteten Bauteilen oft bleihaltiges zu, um den Schmelzpunkt zu erniedrigen. (Es gibt sogar spezielles Lot für diesen Zweck, das teilweise sogar Indium enthält).
Das Niedrigtemperatur Lot ist für das einfachere entfernen der Bauteile gedacht. Das nimmt man danach direkt runter sobald das Bauteil z.B. von der Platine ist. Eben genau damit man die zwei Legierungen nicht miteinander vermischt.
 
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Dann wird's wohl definitiv der Ersa...
Muss ich bei der Entlötpumpe noch auf was achten? Welches Lötzinn benutzt ihr denn?
 
Ich will hier keinen Nebenkriegsschauplatz aufmachen, aber die erwähnte geringere mechanische Festigkeit ist in der Regel unerheblich.

Wenn man nach dem Entlöten das bleihalteige Lötzinn entfernt (z.B. mit Entlötsauglitze), dann bleibt trotzdem ein kleiner Rest übrig, der aber nicht stört.
In der Praxis (Privatgebrauch oder Reparaturbetrieb) ist das unerheblich.

Nur wenn du irgendetwas zertifiziert löten willst, solltest du auf die Genauigkeiten achten.
Und hier sind wir ein einem Laien - Forum und nicht in der Prozessdefinition eines industriellen Lötbetriebs.

Beim Löten sind andere Parameter häufig wichtiger (z.B. falsches Flussmittel, angeschmorte PVC Isolierung ... ). Dagegen ist etwas reinlegiertes Blei komplett zu vernachlässigen.

-----
BTT: ich würde übrigens auch eher zum Ersa als zum Baumarktprodukt raten. Wichtig sind auch Lötspitzen mit guter Beschichtung.

Muss ich bei der Entlötpumpe noch auf was achten?
Ja, die schlechten haben oft einen Rückschlag und saugen dafür auch noch schlechter.

Gute Erfahrung habe ich mit der hier:
https://www.conrad.de/de/p/edsyn-challenger-entloetsaugpumpe-antistatisch-813060.html
Saugt sehr gut, geringer Rückschalg und lässt sich gut reinigen
 
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Nur mal so eingeworfen.
Es gibt auch schon relativ preiswerte Löststationen mit automatischer Temperaturregelung. Für gelegentliche Lötarbeiten (auch der feineren Art) halte ich die je nach Modell auch schon für durchaus geeignet.

Ich benutze selbst häufiger auch so ein preiswertes Teil und habe damit auch schon sehr filligrane Sachen stressfrei gelötet.
 
Auch noch ein Einwurf von mir:
Es ist (wie überall) nicht damit getan sich gutes Equipment zu kaufen.
Gutes Löten will gelernt und geübt sein.
Gerade bei einer Gitarre kann es fatal sein wenn sie im falschen Moment ausfällt.
 
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Nur nochmal kurz, weil OT:

Ich hatte mich nicht drum gekümmert / dieses Thema nicht weiter verfolgt, weil ich noch eine "stille Reserve" habe und damit wohl noch ein gutes Weilchen reiche. Von der Warte aus lebe ich schon "auf dem Mond", das stimmt. Und ich bin insofern jetzt überrascht, weil ich aufgrund des Hinweise mal gegoogelt habe und in der Tat sieht es mit Sn60/Pb38/Cu2 mau aus und - sehr ärgerlicherweise - schießen die Preise dubioser Anbieter dafür prompt in die Höhe. Danke also für alle seriösen Angebote! :)

/OT.

Zum Löten / Lötkolben / Zubehör habe ich ja hier in Wort und Bild schon was geschrieben. Tipp dazu: Auch wenn es bei mir mein altes "Großkaliber" mit 60 Watt immer noch bestens tut (mal die Kleinanzeigen durchstöbern, wird immer wieder mal günstig angeboten), so ist aus meiner Sicht ein Glashaarpinsel zum Entfernen der Oxidschichten unabdingbar. Damit sollte auch mit einem 30-Watter auf Potigehäusen ein gutes Löten möglich sein.
 
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Ich habe vor über 20 Jahren einen 60Watt Weller Lötkolben gekauft, über den ich mich viel geärgert habe, weil der für manche Lötarbeiten zu wenig Hitze geliefert hat. Bsp. Speakerkabel mit 2,5qmm an Neutrik Winkelklinke... Trotz "made in Germany", der Weller Lötkolben taugte nicht viel.
Der 15 watt Ersa Lötkolben von einem Kumpel war besser!

Vor drei Jahren habe ich mir eine 80Watt Toolcraft Lötstation zugelegt, mit regelbarer Temperatur... seitdem ist alles okay, kann alles problemlos löten.

Lustigerweise kostete der Weller-Lötkolben vor 20 Jahren schon 66,- € bei Conrad;
für die Toolcraft-Lötstation habe ich 29,99 € inkl. Garantie bezahlt (Neuware, auch bei Conrad, über ebay-Kleinanzeigen gekauft)

Meine Empfehlung: ein Ersa-Lötkolben mit mindestens 30 Watt (besser 50 Watt) oder gleich eine Lötstation mit 60-80 Watt, dann bist Du auf der sicheren Seite.


Viele Grüße,
Bowhunter
 
Mir würde der Lötkolben reichen. 30 oder lieber 40W?
 
Und nimm für Kabel und Gitarrenschaltungen eine breite Spitze (3mm), damit die Hitze auch wirklich an der Lötstelle ankommt.
 
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