Slash-Half Step Down klingt besser?

  • Ersteller Kannix*
  • Erstellt am
Kannix*
Kannix*
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.12.24
Registriert
27.04.21
Beiträge
353
Kekse
1.639
Ich habe ein paar Sachen von Slash geübt, ein paar Licks und dann vor allem Solo aus Sweet Child of Mine und November Rain. vor allem bei dem Outro von November Rain hat es einige Zeit gedauert dass es nicht mehr nach getretener Katze klingt.
Da ich keine Lust habe dafür meine Katze, äh Gitarre jedesmal runterzustimmen, habe ich normales Tuning mit selben Tabs gespielt. Also einen Halbton zu hoch.
Ich habe es dann irgendwann einen Bund tiefer versucht und es klang überraschenderweise in meinen Ohren um einiges besser. Warum?
Ohne Bezugston müsste es doch meinen Ohren egal sein, ob es einen Halbton niedriger ist. Es sollte sich eigentlich nicht "richtiger" anhören, absolutes Gehör habe ich bestimmt nicht.
Eine sinnvollere Erklärung wäre für mich, dass die Bendings einfacher sind, weil etwas näher an der Saitenmitte. Bin ich aber auch nicht überzeugt von bei einem Bund niedriger.

Bin ich verrückt und es hört sich einfach nur anders an, was ich mit besser interpretiere?
Oder würdet Ihr sagen, das hört sich besser an weil es auch so geschrieben wurde?
 
Mir würden folgende Optionen einfallen:

- Die Intonation einer Gitarre ist naturgemäß nicht sonderlich präzise. Auch wenn eine gleichstufige Stimmung anvisiert wird, ist das ist der Praxis selten so. Es kann aber sein, dass manche Tonarten näher an der gleichstufigen Stimmung dran sind als andere. Bzw je nach Position am Hals kann das auch nochmal variieren. Es könnte also sein, dass deine Gitarre mit der aktuellen Einstellung einen Bund tiefer einfach besser intoniert.
Gerade in der Klassik werden bestimmten Tonarten auch charakteristische Eigenschaften zugeschrieben. Das macht in erster Linie bei einem perfekt gestimmten wohltemperierten Klavier Sinn. Bei einer Gitarre kann das aber auch auftreten, allerdings hat hier jedes Instrument mit seiner aktuellen Einstellung seine eigene Charakteristik, die man dann nicht generell auf die Tonart und andere Gitarren/Instrumente beziehen kann.

- Vielleicht klingt für dich bei dem Song auch generell tiefer einfach besser? Wie empfindest du es denn, wenn du noch einen Halbton tiefer gehst?

- Du hast den Song schon sooo oft gehört, dass das du dich an die tiefere Tonart gewöhnt hast. Auch ohne absolutes Gehör soll es sowas geben.

- Psychisches Phänomen: Du weißt, dass es so richtig ist und dein Gehirn sagt dir deshalb, dass das auch besser klingt
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Du hast mit verschiedener Saitenspannung die Licks gespielt, wenn ich das richtig verstehe. Und das macht schon was aus, je nachdem welche Saitenstärke drauf ist und welche Mensur die Gitarre hat.
Man sollte meinen, dass Saiten auf die Standardstimmung hin hergestellt wurden und sich in dieser Stimmung bestmöglich verhalten in Tonwiedergabe und Schwingungsverhalten bei den angesagten Mensuren 628 - 648 mm.
Ich würd einfach mal experimentieren, bei welchem Saitenzug bzw. Saitenstärke man den besseren Ton hat. Auf meiner 628mm Mensur Gitarre bin ich ab 9.5er Saiten mit einem Halbton-Downtuning besser dran.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du hast mit verschiedener Saitenspannung die Licks gespielt, wenn ich das richtig verstehe.
Nein, Standardtuning. Erst habe ich es einen Halbton zu hoch gespielt, weil ich nicht runterstimmen wollte, aber die Tabs waren für Half Step Down. Dann habe ich alles einen Bund nach unten verschoben.
@Waljakov, das mit der Intonation klingt interessant.

 
Haben Guns n Roses schon immer nen Halbton tiefer gestimmt ?

Strats sagt man nach sie würden „fetter“ klingen wenn man runterstimmt…
bei eines Les Paul sollte diese Maßnahme naturgemäß eher nicht nötig sein…

Oft ist ja der Sänger der Grund, da kann ein Halbton hoch oder runter schon kriegsentscheidend sein… vor allem live wenn es einen längeren Auftritt zu meistern gilt…

Bon Jovi z.B. hatten im Studio immer Standard- Tuning und live dann nen Halbton runter…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich selber bin der Meinung, dass ein Halbton im Sound, Feel, Bespielbarkeit nicht weiter auffällt.
Beim Gesang scheint das aber, schon etwas auszumachen, wie wir bei einer zurückliegenden Proben feststellen mussten.

Ich habe jedoch auch in einer Band gespielt, die bevor ich da eingestiegen bin, „unbedingt“ in Eb-Stimmung spielen musste, weil dass ja Hendrix & Co auch so gemacht haben (wobei die kein einziges Hendrix-Stück im Programm hatten…)…
Da ich an 010-052er Saiten in Standard Stimmung gewöhnt bin und auch dem Bassisten das ewige Umstimmen lästig war, sind wir auf E-Standard gewechselt und das war kein Unterschied.
 
Spätestens Keyboarder werden Eb hassen…sofern sie sich nicht mit der Transpose- Funktion durchmogeln…😉
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich selber bin der Meinung, dass ein Halbton im Sound, Feel, Bespielbarkeit nicht weiter auffällt.
Beim Gesang scheint das aber, schon etwas auszumachen, wie wir bei einer zurückliegenden Proben feststellen mussten.
Wir spielen seit vielen Jahren konsequent in Eb Stimmung, wegen des Gesangs. Laut unserer Sängerin ist es ein sehr grosser Unterscheid, Rocksongs (AC/DC, Guns'n'Roses, ZZ Top, Whitesnake, ...) etwas tiefer zu singen, damit nach oben etwas mehr Luft bleibt.

Da ich zu Hause oft in Standardstimmung übe und dann für die Proben umstimme, kann ich beide Varianten (E vs Eb) beurteilen. Für mich persönlich macht es keinen Unterschied, die Songs klingen immer noch gleich gut und die Bendings fühlen sich auch nicht einfacher/schwieriger an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich höre sowas normalerweise recht gut raus, besonders wenn es sich um Stücke dreht die man schon "millionenfach" gehört hat, das hat sich ins Gehirn einfach eingebrennt :D
Letztens hat mir ein gute Freund, der wirklich sehr gut Gitarre spielt, mir eine Aufnahme von seiner Welcome to the Jungle Version geschickt, spielerisch erstklassig gespielt, guter Sound, aber ich habe gemerkt, irgendwas stimmt nicht, konnte es aber nicht gleich festmachen.

Als ich dann zur Kontrolle meine Gitarre genommen habe um dazuzuspielen (natürlich eine, die in Eb gestimmt ist, weil Guns N Roses = Eb.. eh schon wissen) ist es mir gleich aufgefallen was das Gefühl verursacht hat, seine Version war in E Standard aufgenommen.

Aus dem Stegreif zu hören ob Eb oder E ist auch für mich unmöglich das zu benennen, aber ein Song, wenn er transponiert wird, kann dann schon auch anders wirken, das ist mir schon öfters aufgefallen. Und wenn ich eine auf E-Standard gestimmte Gitarre in die Hand nehme, und dann Sweet Child o Mine darauf in der Original-lage dudle (also einen Halbton höher als Original), passts auch für mich einfach nicht :nix:
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
, wenn er transponiert wird, kann dann schon auch anders wirken, das ist mir schon öfters aufgefallen.
ist für mich auch klar. Die unterschiedlichen Tonleitern, jede für sich genommen, haben auch unterschiedliche "Klangfarben", ebenso dann auch entsprechende Akkordfolgen. (Das ist auch so in einer Tonleiter, wenn man sie als "Kirchentonleitern" in Folge spielt). Wäre das nicht so, könnte man auch alles z.B. in C-dur oder a-moll spielen, gerade als Gitarrist. Zudem kommt dann eben noch, wie schon geschrieben, daß Sänger oft in bestimmten Tonlagen besser zurecht kommen als in anderen. Auch spielt es eine Rolle, wenn andere Instrumente, insbesondere Blasinstrumente, dazu kommen. Da kommen dann eben auch Tonabfolgen, die den Spielern mal mehr und mal weniger liegen.
Die Gitarre runter stimmen oder hoch (Kapotaster) ist eine Möglichkeit, eine andere, herausfinden welche Ton/Akkordabfolgen auf einer in Standard gestimmten Gitarre sich anbieten, ist dann etwas Arbeit:redface:.
(Hendrix hat auch runter gestimmt? SRV klar, aber die Gründe dafür erschliessen sich mir eigentlich nicht so recht:rolleyes:)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
das warum und wieso? weiss ich auch nicht.
ob das nun Klangtechnische Gründe hatte, oder ergonomische, oder wegen dem Sänger, Gründe gibts da sicher genug.
Slash spielt ja zb 11-48er Saiten auf Gibson Mesnur im Eb Tuning, dh wegen leichterer Bespielbarkeit (zb Bendings) wird als Grund wohl eher unwarscheinlich sein denke ich mir mal.
Im Vergleich zu 10-46 mit selber Mensur im Standardtuning nimmt sich da nicht viel.

Meine erste Gitarre früher hatte ich auch meistens in Eb gestimmt, damit ich eben zu Guns N Roses zur Kassette (CD kam erst kurz danach) mitspielen konnte.
Die ersten Alben von Slayer waren auch alle in Eb.

Mein damalig bester Freund, Bandkollege und Mitgitarrist war auch so ein Guns N Roses Fan wie ich, da war es natürlich klar das seine Gitarre auch immer auf Eb gestimmt war.
So kam es natürlich das dann die eigenen Songs die wir geschrieben haben, natürlich auch in Eb waren, ohne das wir weiter und länger drübe rnachgedacht haben.

Pantera, einer meiner Lieblingsbands auch damals, war überhaupt sehr kurious, das hat nie wirklich gepasst, es klang immer "out of Tune", erst viel später (zu Zeiten des Internets) habe ich dann mal wo gelesen das sie ihre Instrumente auf 432hz anstelle 440hz gestimmt hatten, da mußte ich dann natürlich ausprobieren, bei vielen Stimmgefärten kann man ja die Frequenz einstellen und es ist dann ein leichtes mal auf 432hz umstimmen, und siehe da, auf einmal passt es perfekt :)
Bei Van Halen sollte es angeblich auch so gewesen sein mit den 432hz, müsste man nachlese und ausprobieren, ich habs selber nicht getestet.

Ist jetzt weit ausgeholt, aber noch viel früher, schon zu den Zeiten der Beatles, war es ein Studio-Trick das man das Tape nach der Aufnahme schneller oder langsamer abgespielt hat, um damit den Klangeindruck des Songs manipulieren. und damit wurde auch die Tonhöhe verändert (langsamer = tiefer, schneller = höher). In der Musikproduktion wurden sich schon immer viele Gedanken zu dem Thema gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wäre das nicht so, könnte man auch alles z.B. in C-dur oder a-moll spielen, gerade als Gitarrist.
Dem ist im Grunde auch so. Als man Tonarten einen unterschiedlichen Character zugeordnet hat, da wurde noch nicht gleichstufig gestimmt. Mit den ersten wohltemperierten Stimmungen (Werckmeister use.) konnte man schonmal wenigstens alle Tonarten auf einem Instrument nutzen aber die Tonarten behielten ihren Charakter. Mit der heutigen gleichstufigen Stimmung ist das nicht mehr der Fall. Dafür hat es den praktischen Vorteil, dass man mal schnell etwas passend zum Gesang transponieren kann ohne das es auf einmal ganz anders klingt.
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
wohltemperierten Stimmungen
gleichstufigen Stimmung
hab mich mal bei wikipedia ein bißchen schlau gemacht:rolleyes:. Was hängen geblieben ist, ist, das es rein mathematisch gesehen
alles nicht so einfach ist, wenn es dann um `s Hören geht. Jedenfalls, bei uns Gitarristen ist die ganze Stimmerei immer kompromissbehaftet,
wurde hier im MB auch schon ausgiebig behandelt. Trotzdem ist es ein wenig OT, weil es dieses einen halben Ton tiefer stimmen, was ja scheinbar viele machen, nicht wirklich erklärt. Was da besser klingt, liegt ja in den Ohren des Hörers und an den Vorgaben, wie sie gespielt wurden und wie man sie gewohnt ist. Spielt man eine andere Tonart, klingt es halt anders.
 
das machen alle Ami-Gitarristen
warum ?, ich weiß es nicht :nix:
Na, ja - bis auf die halt, die in E-Standard spielen.

Oder in D-Standard, drop-D, C#, C, B-Standard, drop-B, open-irgendwas... und/oder je nachdem in verschiedenen Tunings. Warum? Weil's ihnen taugt, weil sie eine bestimmte Saitenspannung in Kombination mit bestimmten Tunings und Mensuren präferieren undsoweiterundsofort.

Wir haben Zeit unseres Band-Daseins zumeist immer auf D-Standard gestimmt; ich für meinen Teil habe immer 010-052er Saiten aufgezogen, unser anderer Gitarrist hatte immer 011-056er drauf.
Ein paar Jahre lang sind wir auf C-Standard runtergegangen; um das spielbar zu halten, waren bei mir dann 011-054er bzw. 011-056er drauf, Saitenquäler #2 hat 012-060er bearbeitet.
Warum das Ganze? Weil's brachialer klang.
Sind dann aber später doch wieder auf D zurück, weil's besser zu meinem Gebrüll gepasst hat - die zwei Halbtöne weiter unten waren auf Dauer tatsächlich zu anstrengend für's Goldkehlchen...
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 4 Benutzer
Was hängen geblieben ist, ist, das es rein mathematisch gesehen
alles nicht so einfach ist,
Stimmt schon, da haben sich schon viele schlaue Menschen den Kopf drüber zerbrochen,
Aber der Kerngedanke ist glaub der hier:
Die "perfekte" Stimmung ist die reine Stimmung. Die ist aber nur mit wenigen Instrrumenten spielbar (primär Steicher und Sänger). Für alle anderen braucht man einen Kompromiss, der im Vergleich zur reinen Stimmung etwas schief klingt.
Bei der wohltemperierten Stimmung lagert man diesen Kompromiss (das s.g. pythagoreische Komma) in Tonarten aus, die selten genutzt werden. Häufig gebrauchte Tonarten wie C-Dur/A-Moll oder G-Gur/E-Moll sind dadurch etwas näher an der reinen Stimmung.
Bei der gleichstufigen Stimmung wird der Kompromiss fair auf alle Tonarten verteilt, so dass alle ein klein wenig schepp klingen aber keine so richtig mies.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich finde die Klangfarbe einer Stratocaster schon cool, wenn sie um einen Halbton tiefer gestimmt ist. Und ein wenig besser lässt sie sich aufgrund der geringeren Saitenspannung auch spielen.
Aber ich bevorzuge die Normalstimmung, da ich oft mit den verschiedensten Musikern und Instrumenten zusammenspiele und nicht umdenken will und es den anderen auch nicht zumuten kann auch umzustimmen oder in einer für sie unmöglichen Tonart zu spielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Aus dem Stegreif zu hören ob Eb oder E ist auch für mich unmöglich das zu benennen, aber ein Song, wenn er transponiert wird, kann dann schon auch anders wirken, das ist mir schon öfters aufgefallen.
Das würde ich so bestätigen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ist für mich auch klar. Die unterschiedlichen Tonleitern, jede für sich genommen, haben auch unterschiedliche "Klangfarben", ebenso dann auch entsprechende Akkordfolgen. (Das ist auch so in einer Tonleiter, wenn man sie als "Kirchentonleitern" in Folge spielt). Wäre das nicht so, könnte man auch alles z.B. in C-dur oder a-moll spielen, gerade als Gitarrist. ...


Den ersten Satz würde ich nicht so stehen lassen - Die Tonleitern C-Dur und H-Dur oder D-Dur haben doch nicht unterschiedliche Klangfarben, sondern sie sind von ihren Intervallen her identisch, sie starten nur auf einem anderen Grundton. Jemand ohne absolutes Gehör hört keinen Unterschied zwischen C und D-Dur, es startet eben etwas höher oder tiefer, aber die Klangfarbe ist gleich, weil die Intervalle gleich sind.

Du wirfst dann die Kirchentonleitern ein - und hier beginnen nun unterschiedliche Klangfarben. Das eigentliche C-Dur (ionisch) und D-Dur (ionisch) haben die gleiche Klangfarbe, aber C-Dorisch oder C-Myxolydisch oder C-äolisch (c-Moll, achtung, ist nicht a-moll) erzeugen nun die unterschiedlichen Klangfarben.

Du hast auch a-moll angesprochen, aber das ist eben A-äolisch und nicht A-ionisch. Ich würde Tonleiter und Kirchentonleitern immer genauer unterscheiden, im englischen werden die "modes" genannt, also eine Art Modus einer Tonleiter, das finde ich genauer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben