Warum "muss" billiges Equipment so billig aussehen?

  • Ersteller Kasper666
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Warum ist günstiges Equipment in der Regel so lieb- und anspruchslos gestaltet?
Gute Frage und schnelle Antwort:
Tut es das?
Mal weg von Saiteninstrumenten und hin zum Synth oder von mir aus auch Gear wie Interfaces.
Die neuen Behringer Synthesizer sind alles andere,nur nicht "billig"von Haptik und Optik.Roland bekommt es nicht hin mit seinen Mini-Boutique-Quatsch.
Ein Focusrite oder Behringer Interface kommt solide daher und ist so massiv genug úm nicht zu Staub zu zerfallen.(Massives Metallgehäuse)
Und eine Squier Vibe steht einer Usa Strat nicht sonderviel nach.
Es gibt heute wohl kaum noch ein Instrument (sei denn von der Losbude auf der Kirmes),welches dermaßen "billig" rüberkommt.
Eine Strat ist eine Strat,ist eine Strat,ist eine Strat.......(beliebig fortzuführen.)
 
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Oder: warum sieht teures Equipment oft nicht besser aus als billiges Equipment.
 
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Ich hab letzte Woche eine kleine "billige" Harley Benton-Ukulele für knapp über 20€ bestellt und eine Mandoline um die 60€.
20230520_130420.jpg
20230524_181940.jpg


Wunderschöne Lackierungen und Bindings (die Ukulele hat oben und unten schwarze Bindings um den Korpus), wo ich nichts zu meckern finde. Wenn die das bei so "billigen" Instrumenten, optisch so schön schaffen, wieso gibt´s sowas bei einer Gibson Les Paul erst bei über 2.000€?
 
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Bitte die letzte Frage im vorangegangenen Beitrag als rhetorische Frage versehen, sonst wird es zwangsläufig politisch (Arbeitsbedingungen, Mindestlöhne, keine Gewerkschaften, keine Krankenkasse, Ausnutzen,.....).
Wie Ihr wisst hatten wir das oft genug und jedesmal kochte es hoch.
 
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Dann antworte ich jetzt unpolitisch und (vielleicht) mit schlechtem Humor >>
Herr Gibson muss noch reich werden und deshalb unverschämt hohe Preise nehmen und Herr Benton ist obiges schon und möchte, daß sich jeder seine Instrumente leisten kann. 🤣
 
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Billiges muß nicht immer billig aussehen, aber wenn ich etwas teures kaufe will ich das Auge teilhaben lassen. Billige Teile müssen einfach nur funktionieren.
 
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Diesen Thread habe ich einige Tage mitgelesen, als ich im Ausland war. Es hat mich schon sehr amüsiert.
Ich halte allein schon den Titel für zu generalisierend.
Grüß Dich! in meinem Ausgangspost schrieb ich:
Hinter dem plakativen Titel verbirgt sich (...) Warum ist günstiges Equipment in der Regel so lieb- und anspruchslos gestaltet?
Gar nicht so einfach für mich, noch deutlicher zu formulieren, dass es mir eben nicht um eine "Generalisierung" geht... ;-)

Und auch die Hypothesen über die Etymologie des Namens Harley Benton (oder unbewusste oder intendierte Assoziationen) finde ich hervorragend und denke mir: Wo ist denn dafür der Beleg. Hat mal jemand die Fa. Thomann gefragt? Mehrere ziehen hier die Spur zum US-amerikanischen Zweirradhersteller. Wo ist denn der Beleg.

Es gibt keinen "Beleg". Ich halte die These aber nach wie vor für schlüssig, dass da der Namensgeber die Assoziation zu einem bekannten US-amerikanischen Motorradhersteller bewusst anstrebte. Gar nicht konkret, was das Markenimage von Harley D. angeht, sondern der Effekte, dass einem der Name vertraut vorkommt und/oder positiv belegt ist.

Ich behaupte: Wenn sagen wir, der Chef eines Küchengeräte-Handels seine neue Handels-Marke "Mercedes Krenz" nennen will, dann werden ihm die allermeisten Kreativen aus dem Bereich Branding und Corporate Design aus nachvollziehbaren Gründen davon abraten ...

... es mag aber auch Leute geben, die das für einen genialen Move halten, um Aufmerksamkeit zu generieren (die Diskussion hier ist ja sogar ein Teil davon...) und denen das "wie und womit" egal ist. Wieder andere werden fragen: "Mercedes ... enz" - es gibt Autos, die so heißen???" Oder "Krenz - war das nicht der Typ, der die Mauer geöffnet hat? Dufte Sache, das". ;-)

Für - nicht nur ... - mich ist das einfach eine hanebüchene, mindestens plumpe Namenswahl, gegen die viele Gründe sprechen. Ich erwarte aber nicht, dass sich jeder daran stört, keine Sorge.

Ein hanseatischer "Philosoph" äußert sich wie folgt: "Die Bitterkeit schlechter Qualität bleibt lange erhalten, nachdem die Süße
des niedrigen Preises vergessen ist. Qualität ist nicht kopierbar!
"

War das nicht Sir Henry Royce mit: "The quality remains long after the price is forgotten."? Na, vermutlich eine länderübergreifende Erkenntnis (bzw. Verkaufsmasche...)?

Wichtig in dem Zusammenhang ist mir, noch einmal klarzustellen: Ich habe überhaupt nichts gegen günstiges Equipment. Überhaupt nicht! Es ärgert mich aber, dass bei günstigem Equioment an etwas gespart wird, was eigentlich keinen exorbitanten Kostenfaktor darstellen dürfte. Für mich zeigt das einfach auch wenig Liebe zum eigenen Produkt.

Ich würde der Berufsgruppe der Grafiker und Produktdesigner, dass sie da mehr zum Zuge kämen ... Die Diskussion hier zeigt doch: Dei einen juckt es gar nicht, wie das aussieht, für andere ist es aber ein kaufverhindernder Grund. Da man von denen, die es offensichtlich nicht juckt, auch niemnaden mit etwas mehr Designanspruch abschrecken würde, lässt man also Potential liegen.
 
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Ich würde der Berufsgruppe der Grafiker und Produktdesigner, dass sie da mehr zum Zuge kämen
Das siehst Du aber nur aus Deiner Sicht. Und Du plädierst hier in erster Linie für eine Honorarabsicherung (D)eines Berufszweiges.
Ebenso wurde hier schon mehrfach darauf hingewiesen, das dadurch das Ergebnis nicht besser werden muss. Denn der beauftragte Designer hat eine Anforderung zu erfüllen. Und wenn diese nicht Deinem Geschmack entspricht, dann könnte es schon sein, dass Du glaubst, da wurde nichts designt.
 
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Ich würde der Berufsgruppe der Grafiker und Produktdesigner, dass sie da mehr zum Zuge kämen ...
Bestimmen die den Markennamen? Wohl nicht oder? Und vielleicht kamen sie ja auch zum Zuge, das neuere Logo sieht doch ganz gut aus bzw "Ok", hast du selbst gesagt. Den Markennamen selbst kann man halt nicht mehr so ohne Weiteres ändern denke ich. Hat der Markenname selbst überhaupt was mit "Design" zu tun?

Für mich sind Markennamen wie "Musicman"oder Abkürzungen wie G&L, PRS auch nicht besser oder "wertiger"? Ich behaupte man assoziiert halt einfach gewisse Dinge mit einem Markennamen, insbes. über Zeit wenn die Marke bekannt ist. Und bei "Harley Benton" oder "HB" (hat auch ein Logo btw) denke ich (insbes nach der langen Zeit) auch nicht an Motorräder oder sowas (du anscheinend schon - Kopfsache(?)) Genauso wenig wie ich bei "Tom Anderson" an T-shirts, Unterwäsche oder Schriftssteller (gibt sicher noch mehr) denke... Dein überspitzes Beispiel/Vergleich mit "Mercedes Krenz" also bitte, ein Buchstabe geändert - macht es auch nicht besser...

dass bei günstigem Equioment an etwas gespart wird, was eigentlich keinen exorbitanten Kostenfaktor darstellen dürfte. Für mich zeigt das einfach auch wenig Liebe zum eigenen Produkt.
"dürfte" oder "ist"? Und mir ist lieber die sparen am Logo als an einem für die Funktion wichtigerem Teil. Man kann halt nicht alles haben. Du wirst warscheinlich immer Instrumente finden wo dir was am Design nicht passt, egal in welcher Preisklasse oder wieviel "Liebe" da reingesteckt wird. Ist zT denke ich einfach subjektiv...
 
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Wunderbar, Du hast also verstanden, wie erfolgreiches Marketing funktioniert:whistle:

Ansonsten erinnere ich gern nochmal an meine früheren Aussagen:
Für - nicht nur ... - mich ist das einfach eine hanebüchene, mindestens plumpe Namenswahl, gegen die viele Gründe sprechen. Ich erwarte aber nicht, dass sich jeder daran stört, keine Sorge.
Wie es ein äußerst erfolgreicher Geschäftspartner nach dem Verkauf seiner Firma an einen italienischen Eigentümer mal auf der PK so schön zu einem Journalisten gesagt hat: "Wenn es Ihnen nicht passt, brauchen Sie ja nicht mitmachen".

Ich würde der Berufsgruppe der Grafiker und Produktdesigner, dass sie da mehr zum Zuge kämen ... Die Diskussion hier zeigt doch: Dei einen juckt es gar nicht, wie das aussieht, für andere ist es aber ein kaufverhindernder Grund.
Dass Du persönlich einen seit 25 Jahren höchst erfolgreichen Vermarktungsansatz (oder bei Aldi halt seit 80 Jahren) "für keine gute Idee" hältst, sagt ja auch was aus.

So wie Du es versuchst, hier darzustellen, sind "die einen" und "die anderen" eine ungefähr gleich große Gruppe Menschen. Das hat mit der Wirklichkeit aber überhaupt nichts zu tun. Wäre es so, müssten wir diesen Faden hier gar nicht haben - dann wäre Thomann nämlich pleite oder hätte zumindest sein Marketing geändert.

Genau darum geht es nämlich in Marketing, Branding, Kommunikation, Vertrieb: Eine möglichst große Grundgesamtheit des relevanten Zielpublikums erreichen und begeistern. Man kann nicht jeden Partikular-Interessenten befriedigen. Das ist auch gar nicht das Ziel. Anderenfalls verliert du Dein Profil ("Everybody's darling is everybody's a##hole" und so weiter).

Was der Verlauf dieser Diskussion hier vor allem zeigt, ist der Versuch eines "Unzufriedenen", die sehr augenfällig überwiegende Anzahl der "Zufriedenen" oder mindestens "Indifferenten" davon überzeugen zu wollen, dass das, wie sie gut finden, schlecht ist. Die hier im Thread katalogisierte Erfolglosigkeit dieses Versuches hingegen demonstriert fast schon Lehrbuch mäßig - man müsste es in die neue Auflage des Kothler/Bliemel aufnehmen -, dass der Ansatz und der Namenspart von Hans Thomann genial ausgesucht worden ist (ob im Restaurant oder im Designbüro ist dabei wurscht).

Denn machen wir uns doch bitte nichts vor: Du argumentierst hier gegen das etablierte Erfolgsmodell des mittlerweile weltweit (?) erfolgreichsten Musikalien-Händlers. Unter anderem mit der von Dir persönlich geschmähten Eigenmarke "Harley Benton". Ich ziehe als Marketeer davor meinen Hut.:hat:

Also einfach entspannen und mal den Knochen loslassen. Du muss da nicht einkaufen, keine Sorge.
 
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Da sich die Diskussion längst "totgetreten" hat, alle Argumente ausgetauscht sein dürften, inzwischen über einzelne Formulierungen gestritten wird und keine Gruppe die andere wird überzeugen können wirkt der Thread leider zunehmend sinnbefreit.
Daher geschlossen.

edit: Am 09.06. wieder eröffnet, da sich die Gemüter beruhig haben dürften.....
 
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So, durch die Startseite habe ich diesen Thread gefunden und würde gerne zu #1 antworten.

Die billigen Marken wirken deshalb auf mich so billig, weil sie mir als Kunde vom Preis her schon suggerieren, billig zu sein. Ich meine nicht schlecht, aber einem billigen Preis kann ich subjektiv keine große Marke zuordnen. Das ist wie bei den Discounter mit ihren Tipp und Ja -Marken. Preis und Qualität stimmen, aber der Name will mir suggerieren, das da mehr ist, das klappt aber nicht aufgrund des Preises.

Aber auch bei den teuren Marken gibt es solche Ausrutscher. "Lakewood" Gitarren, teuer, Handarbeit und gut, haben aber einen Markennamen, den ich neben Harley Benton (HB) einordnen würde, aber hier trifft eben teurer auf eine billig wirkende Marke (mein Eindruck). Auch Maybach wirken auf mich so, dieser Name klingt zu edel und groß, ich würde anfangs auch eine Marke wie HB vermuten, aber die sind ebenfalls sehr gut und teuer. Aber manche Namen geben einem den Eindruck, von Anfang an billig zu wirken, weil sie einfach zu groß klingen wollen.

Der andere Grund ist aber auch einfach, dass billige Marken auch wirklich günstigere Materialen verwenden. Das muss nicht schlecht sein, aber die letzte günstige Gitarre die ich angespielt hatte, war in Poli-Urethan getränkt und war regelrecht in Plastik eingehüllt, das wirkte billig. Dünner Lack wirkt edler (ok, schützt weniger), Nitrolacke altern schöner und sind schwieriger aufzutragen - da ist der Eindruck bei mir schon mal hin. Dann der Koffer - nicht spielentscheidend, aber für das Kauferlebnis wichtig, Goodies, große Marken machen den Einkauf zum Erlebnis, während billige Marken wirklich nur das Produkt hinstellen und für sich selbst sprechen. Ein Einkaufserlebnis wollen sie nicht bieten.
 
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Geht's hier ums kaufen, oder ums Spielen? Ich war einmal bei einer Band zum Vorspielen, deren Proberaum mit den feinsten Instrumenten bestückt war. Eine Raumbreite voller Gitarren, eine teurer als die andere, teure Mikros, noch teurere Anlage, Kabel, mit denen man Panzer abschleppen könnte, stundenlanges Gefasel über was man sich noch alles kaufen will und dass das Beste ja nur gut genug sei.
Nach einer halben Nummer habe ich mich empfohlen. Es war erbärmlich.
Fazit: Können und Gefühl kann man sich nicht kaufen.
 
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Dünner Lack wirkt edler (ok, schützt weniger), Nitrolacke altern schöner und sind schwieriger aufzutragen
Da scheiden sich die Geister, ob nun dünner oder dicker Lack ist eine Frage des Geschmacks, schützen sollten beide ausreichend. Das ist auch keine Frage von billigem oder teurem Aussehen, only Geschmack.
BTW: Jeder Vollidiot kann Nitrolack verarbeiten, wenn’s beim ersten Mal nicht klappt kommt halt noch eine dünne Schicht drüber, ohne Zwischenschliff und Co. Nitrolack löst die vorhandene Schicht an und verbindet sich mit ihr. Das mach mal mit PU-Lack, viel Spaß.
 
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