Knopf-Handorgeln haben deutliche Vorteile:
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Aufgrund dieser Erfahrungen kann nur jede/r ermuntert werden, den Versuch des Umstiegs zu wagen !
Ich finde es falsch, das so allgemein darzustellen. Deine persönlichen Erfahrungen sind positiv, das freut mich.
Auch wer neu beginnt, sollte durchaus Knopf überlegen. Ich denke schon, dass das System da einige Vorteile hat.
Nur haben Knopf-Handorgeln auch entscheidende Nachteile, jedenfalls für mich - und da bin ich sicher nicht der einzige. Und deshalb erscheint mir diese Umsteige-Empfehlung als nicht gerechtfertigt.
Alle Stücke, die ich auf dem Klavier kann, kann ich ohne Üben und Nachdenken auf dem Akkordeon spielen. Jedenfalls die rechte Hand. Alle jahrzehntelang automatisierten Muster müsste ich neu lernen.
Nun gut, wenn es deutlich besser wäre oder ich entscheidende Nachteile verspüren würde, dann schon. Wenn ich mir aber Deine Vorteile im einzelnen durchlese, trifft das bei mir nur sehr wenig zu
1. Größerer Tonumfang bei kleineren Abmessungen.
- mir genügt der Tonumfang (37 bei mir) in den allermeisten Fällen, kleinere Abmessungen brauche ich auch nicht. Ganz im Gegenteil, ich habe eher Probleme, mit kleineren und leichteren Akkordeons den Balg sauber zu bedienen. Und Rachmaninow spiele ich nicht auf dem Akko
2. Akkorde einfach finden
Klar, das Knopfsystem ist fürs Transponieren genial (wenn man 3 Reihen nutzt). Aber ich finde alle Akkorde, die ich brauche, einfach auf dem Piano, warum soll ich auf ein neues System umsteigen, nur um dort das Gleiche zu können?
3. Griff-Kombinationen über 2 Oktaven
Ja, ganz nett. Hab ich aber noch nie vermisst. Die linke Hand ist ja auch noch da.
4. Transponieren leicht gemacht
Das kann durchaus ein Vorteil sein und ein Grund, warum mich Knopf interessiert. Ein Stück mal zack nen Halbton höher spielen ist cool. Aber a) brauch ich das selten, b) will ich das sowieso auch auf dem Klavier können und übe das ohnehin.
5. Fingersatz
"
Das ist der einzige Bereich, der anspruchsvoller ist und als Nachteil empfunden werden könnte." - Ich dachte, gerade günstiger liegende Fingersätze wäre ein Vorteil des Knopf? Ansonsten muss man das eben üben.
Am Ende frag ich mich, warum man umsteigen soll. Alles was man schon kann, kann man ja parallel auch auf dem Klavier, den Vorteil verliert man - muss also alles doppelt üben.
Ob die Stücke dann nun leichter sind - keine Ahnung. Ich übe halt und spiel's dann. Vielleicht müsste ich auf dem Knopf weniger üben - dafür müsste ich es aber erstmal lernen, eine Zeitersparnis insgesamt sehe ich da nicht.
Also wer umsteigen möchte, immer los - nur ich finde, es gibt bessere Möglichkeiten, seine Übezeit zu investieren. Anderes Instrument, andere Musikrichtungen, neue Stücke ... da fällt mir sooo viel anderes ein als am Ende das gleiche Klangergebnis mit einem anderen Griffsystem hervorzubringen. Es hängt halt immer von der Situation jede(r)s einzelnen ab.