Wann hat Gibson die besten Paulas gebaut?

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Hallo Zusammen,

bei meinem vorletzten Besuch in einem großen Musikhaus spielte ich ein Paar Murphy-LAB Paulas an, u.a. auch zwei echte Murphys, also "painted and aged by Tom Murphy", für 13.000€ Stückpreis. Ehrlich gesagt, sie haben mich nicht wirklich beeindruckt, aber dazu später mehr. Der Verkäufer meinte nur, daß Gibson noch nie so geile Paulas, wie heute gebaut hat.
Die Aussage des Verkäufers machte mich etwas stutzig, da ich die scheißteuren Murphy Labs nicht wirklich geil fand - schon gar nicht für die Kohle - stelle ich die Frage, wann Gibson in seiner Firmengeschichte die besten, geilsten, hochwertigsten und bestklingendsten Paulas gebaut hat...

Zur Chronologie (mit Lücken):

1952 Die erste Les Paul wird vorgestellt, Goldtop, mit P-90 und der Steg ist eine Fehlkonstruktion; bereits 1953 korrigiert.

1956 Gibson erfindet den Humbucker (oder war es Gretsch? :unsure: )

1957 Die erste Paula mit Humbuckern wird vorgestellt

1958 Zum ersten mal gibt es statt Goldtop schöne Burstlackierungen, allerdings überwiegend Plaintop.

1959 Die Wicklungszahlen der Humbucker werden standardisiert, 5000 Wicklungen pro Spule. Die Ahorndecken haben teilweise wunderschöne Maserungen.

Gibson hat zwischen 1957 und 1960 etwa 1500 Les Paul Modelle hergestellt.
von 1961 - 1967 keine Herstellung der Gibson Les Paul (die 1961 erschienene Gibson Les Paul zähle ich nicht dazu, weil sie eine SG war, und nur Les Paul Modell hieß.)

1968 Wiederaufnahme der Produktion von Les Paul Modellen

1974 -1985 "Norlin-Ära" Sandwitchbauweise und Gewicht teilweise zwischen 5 und 6 kg

1984 Das Werk in Klamazoo schließt, Umzug nach Nashwille

ab 1986 Henry Juszkiewicz kauft Gibson für 5.000.000 $; Neustart mit wenig know-how, weil die meisten Facharbeiter mit Erfahrung in Kalamazoo geblieben sind,

1993 Gründung des Gibson Custom Shops

2018 Gibson meldet Insolvenz an (unser "Kinderbuchautor" würde es vermutlich anders definieren ;) )

2019 Gibson findet neue Investoren und macht weiter...


Okay, und jetzt zu meine Erfahrungen mit alten Gibson Paulas:

Habe mal am Sommerfest bei einem Gitarrenbauer in Oberfranken eine 1952er Goldtop gespielt, die allerdings umgebaut war. Die Pickupfräsungen für P-90 wurden auf Humbuckermaße geändert, und in der Gitarre werkelten zwei originale PAFs Bj. 1960 drin. Die Gitarre klang wirklich gut und sie kostete (Anno 2015) gerade mal 40.000€. Aber eine Gibson CC#4 "Sandy" (damals 9.000€) klang im direkten Vergleich in meinen Ohren besser... voller, runder, hatte auch mehr Sustain und schönere Obertöne.
Auf der selben Veranstaltung spielte ich auch eine original 1968er Gibson Les Paul Custom Black Beauty an, die mir kein bißchen gefiel, weil sie in meinen Ohren sehr "hart" klang. Komischerweise waren die meisten Player genau auf diese 68er Custom so scharf. Aber Geschmäcker sind ja verschieden.

Bei einem anderen Gitarrenbauer durfte ich eine echte 1960er Gibson Les Paul antesten; die Gitarre war zur Restaurierung und für ein Gutachten beim Gitarrenbauer. Ich durfte das heilige Stück kurz antesten und fand sie wirklich gut. Nicht so gut, daß mir die Luft weggeblieben wäre, aber die Gitarre war wirklich okay... kostete ja auch nur 'ne Viertelmillion Euro ;)

Im Laufe der vergangenen zwei Dekaden hatte ich ab und zu mal die eine oder andere Paula aus den 70ern in der Hand und ich fand keine einzige von ihnen wirklich gut, noch nicht mal ein bißchen. "Tonnenschwer und klangtot", diese leichte Übertreibung sollte als Beschreibung genügen.


Ich weiß, es war Anfang der 2000er Jahre, als ich mal eine '59 Reissue angetestet habe... das war schon geil! Und die hatte noch nicht diese must have True historic specs ☝️
Irgendwann las ich die Bezeichnung VOS (Vintage Original Specs), was für mich so viel bedeutete, daß die Paula genau wie das Original aus den 50ern ist (Machart, Materialien, Maße, etc...).
Dann kam ein Mann namens Tom Murphy auf die Idee, Gitarren künstlich zu altern, und das aging hat lt. Aussage von Tom Murphy himself keinerlei Auswirkungen auf die Funktionalität der Gitarre. Lediglich Spielgefühl und Haptik sind anders.
Irgendwann so ab 2010 erschien auch die CC Serie und sie schlug wie eine Bombe ein; manche Modelle erzielen heute das 3-6 Fache des damaligen Preises. Und nein, True Historic Specs hatten die CCs auch nicht, zumindest nicht vor 2016.
Nach den CCs kam die "Historic" Serie... selbstverständlich alles historisch korrekt, weil die VOS es ja doch nicht war... ;)
...nur um danach die "True Historic" Serie vorzustellen, die jetzt aber wirklich historisch 100% korrekt sein soll, also Einhornpulver und Jungfrauenblut, was auch immer...

Jetzt gibt es "Murphy LAB", also wie "Schnitzel Wieder Art", also paniert... ähm... geaged nach Murphys Law... ähm...nee, Art. Die gibt's es so ab 5.000€
Für eine echte Murphy (painted & aged by TM) muß man mindestens 13.000€ aufwärts hinblättern.

...Und zwei solche echte Murphys (painted& aged by TM) habe ich in dem Gitarrenladen angespielt. Beide Paulas wurden vermutlich eingefroren (Cryo-Tuning), die Lackrisse waren ganz anders, als Tom Murphy das Aging noch per Rasierklinge praktiziert hat. Auch der Verkäufer meinte, daß die eingefroren wurden. Die Gitarren waren nach "True Historic" Art mit Knochenleim verleimt, auch zwischen Mahagoniblock und Ahorndecke. Und genau das ist historisch nicht korrekt! Das hatten die alten 50er Jahre Paulas nicht ☝️
Mal davon abgesehen klangen die beiden Paulas für mich sehr unspektakulär... sehr dünn. Ich hatte meine Dickey Betts Paula (Bj.2001, Murphy aged) dabei, und die hatte beide Murphy LABs platt gemacht. Meine hatte nicht weniger Höhen, aber dafür mehr Mitten und allgemein viel mehr Sustain, als die sehr dünn klingenden Murphy LABs.

Für meinen Geschmack besten Gibsons stammen aus dem Jahrzent von 2000 bis 2010, natürlich Reissue-Modelle, als es True Historic Specs noch nicht gab. Immer wieder, wenn ich mal eine richtig geile Paula in den Händen halte und nachfrage, von wann die Gitarre ist, stammt die genau aus dieser Dekade.
Ein Kumpel von mir hat eine besonders gute R9, ich glaube, Bj. 2007 oder 2008; ich war dabei, als er die Gitarre damals ausgesucht hat und in der "Endrunde" nur noch zwei R9 (beide Murphy aged) waren. Und wie schon erwähnt, für mich als Referenz geltende Dickey Betts Goldtop (auch Murphy aged) aus dem Jahre 2001, die seit gut zwei Jahren in meinem Besitz ist.

Ach ja... ein Gitarrenbauer erzählte mir mal, wie die Endfünfziger Paula zu ihrem legendären Ruf kam. Die Paulas in den 70er waren so miserabel, daß damals alle eine Paula mit Humbuckern aus den 50ern haben wollten. Natürlich kosteten sie damals bei Weitem nicht das, was sie heute kosten, aber da nahm die Preisspirale ihren Anfang. That's it! ;)


Was meint ihr dazu? Aus welchem Jahrzehnt stammen die geilsten Gibson Paulas?


Viele Grüße,
Bowhunter
 

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Ich habe nur wenig Eindrücke, die aber interessanterweise gegensätzlich sind.
Die mit Abstand beste Paula war die 68er von G. Hilden. Total gerockt und gechambered, aber mit einem Tone und einer Anspruche, die unfassbar war.
Eine echte 59er fand ich nur ganz ok.
Eine 56er Goldtop war der Megahammer.
3 oder 4 Juniors und Specials aus den 50ern waren sehr gut und hatten das gewisse Extra, was ich bei neuen Gitarren noch nicht gehört und gespürt habe.
Meine 75er Norlin war nach Umbau der gesamten Hardware und PUs eine der besten Gitarren, die ich je in der Hand hatte.
Eine 94er eines Bandkollegen fand ich grottenschlecht.
Eine ältere Murphy hätte jeden Bassisten arbeitslos gemacht. Völlig unbrauchbar!
Die wenigen CS Les Pauls der letzten 20 Jahre, die ich gespielt habe, waren mal so mal so. Könnte ich keinen Trend festmachen.
Allerdings meine CS 335 aus 2017 ist eine der besten Gitarren, die ich in Händen hielt.
 
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In jedem Jahr gab es schlechte wie gute Gitarren. Das anhand einer Spanne einzugrenzen, macht mMn keinen Sinn.

Die besten Les Pauls, die ich jemals spielte, waren Anfangder 2000er eine 68er CS Custom und eine Std DC Lite (TransBlue, Goldhardware, Mini Trapezeinlagen). Mega Sound, göttliche Bespielbarkeit...
Alte Modelle waren auch mal dabei. 3 '59er wovon eine gut war, der Rest Durchschnitt. Klar sind alte Modelle eingespielt (hoffentlich) und haben ihre Geschichte, aber nüchtern betrachtet waren die nix besonderes. Jetzt bin ich in der Hinsicht aber jemand, der cool ist. Andere bekommen ein feuchtes Höschen. Ich bin absolut kein Gear-Nerd, habe aber schon viele, viele Modelle gespielt.
Eine Goldtop mit P90 und ohne TOM Bridge war sehr geil! Weiß nicht, ob von '54 oder '55.
Und eine 57er Junior Singlecut blieb mir auch im Gedächtnis. Die war auch sehr traumhaft. Sollte damals (2003) 7999,- kosten.

Meine 91er Std war auch toll. Abgerockt, aber toll, trotz 498er StegPU.

Ich kann mit den neuen Modellen irgendwie wenig anfangen. Das ist für mich wie mit den PRS Modellen. Da ist irgendwas futsch. Und wenn die Preise immer höher steigen und nur noch für die oberen 10.000 interessant sind und nun die Instrumente mit genau dem Leim, mit genau der Lack-Zusammensetzung von damals, mit genau demselben blablabla...
Ich weiß nicht. Da hört es auf bei mir. :) Ich spiele lieber.

Für mich muss es Klick machen. Egal ob aus den 50s oder 20s.
 
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Definiere
die geilsten Gibson Paulas
Das ist doch für jeden etwas anderes und, was insbesondere den Sound, aber auch Optik und Features anbelangt, auch absolut individuell.

Die meisten meiner Gibson LPs (konkret 5 von 7: all maple, Artisan, Artist, Firebrand, Studio Roland Synth) sind aus der ach so verschrienen Norlin-Ära und eine liegt knapp davor: Les Paul Recording '73, und meine 57 RI Goldtop aus 2003 hab ich schließlich zufällig und unerwartet in Miami gefunden.
Aber, was soll ich sagen, nur so testhalber hab ich mal eine Epiphone LP Junior mit 1 x P90 ins Haus genommen, um sie bei Gefallen durch eine Gibson zu ersetzen, was ich aber jetzt nicht mache, weil die Epi meine Vorstellungen absolut erfüllt, es also auch mit einer Gibson nicht "besser" wäre.

Ich finde, es ist ein künstliches "Sich-Aufgeilen" an Ären, Jahrgängen, Modellen und gerade das geschäftliche Ausnutzen (das ist natürlich Grundsatz eines jeden Business und in meinen Augen absolut nicht verwerflich) des Vintage-Hypes treibt immer größere Stilblüten. So richtig Feuer kriegt das Ganze aber durch die vielen Leute, die die "Alterungsanbetung" in der Welt verbreiten, egal ob mit positiver oder negativer Meinung, da auch letztere auf die Mode/Methode aufmerksam macht, also letztlich Werbung ist.

Die Hintergründe des Themas - danke @Bowhunter aber auf jeden Fall für die Kurz-Zusammenstellung - finde ich sehr interessant, die Themenfrage
"Wann hat Gibson die besten Paulas gebaut?"
indes ist in meinen Augen unbrauchbar, weil unbeantwortbar formuliert. Für jeden ist das Attribut "beste" doch etwas anderes und eine Formel, um das in Baujahre einzusortieren, gibt es nicht, zumal ja auch in den Zeitbereichen unterschiedliche Modelle nach verschiedenen Standards gefertigt wurden. So gab es auch in der Norlin Ära eine Meisterwerkstatt (Vorläufer des Custom Shops), in der z.B. die hochpreisigen Artist und Artisan-Modelle gefertigt wurden (was sie aber auch nicht per se zu den besten Modellen macht, weil jede davon anders klingt, wie meine Tests jedenfalls mir zeigten).

Man könnte vielleicht fragen:
Aus welchen Baujahr/welcher Ära ist Deine beste Gibson Les Paul und warum?
Das lässt auch noch keine absolute Bewertung des Herstellungszeitraums zu, würde aber immerhin eine gewisse Verteilung von - warum auch immer - beliebten Exemplaren zum Ergebnis haben.

Als denn, ich wünsche :thumb_twiddle: ein freudiges :engel: und zankreiches :evil: Schwelgen :stars:
 
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Gestern, um 13:42…
 
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:popcorn2:
 
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...die Themenfrage "Wann hat Gibson die besten Paulas gebaut?" indes ist in meinen Augen unbrauchbar, weil unbeantwortbar formuliert...
Als denn, ich wünsche :thumb_twiddle: ein freudiges :engel: und zankreiches :evil: Schwelgen :stars:
Na ja, drüber plaudern ("biergärtnern") kann man ja - eben jeder aus seiner Sicht und nach den von ihm präferierten Vorzügen/Eigenschaften/Erfahrungen :). Die unterstellte "Unbeantwortbarkeit" sollte dann im Folgenden aber nicht auch noch von den üblichen Anti-G-Tiraden überboten werden. Es soll ja schliesslich um die "besten" Paulas und nicht um die immer wieder bemühten "miesen" Paulas" gehen ;) .

LG Lenny (für die Moderation)
 
eltalmid
  • Gelöscht von DirkS
  • Grund: OT
aber nicht auch noch von den üblichen Anti-G-Tiraden überboten werden.

da wurde ich doch tatsächlich mal gefragt, wann es überhaupt (qualitativ) gute Paulas gab
😂 Das wird interessant! (Hinweis: Nö, erledigt, da OT)

Aber btT:
Für mich erschließt sich bis heute der gesamte Glanz der Les Pauls nicht. Ich finde sie klingen teils wirklich fantastisch, aber wann immer ich eine in der Hand habe, springt einfach kein Funke über. Ganz gleich ob es eine CC, CS oder eine etwas ältere LP ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin da voll bei @guitar-slinger. Als ich 2012 zur Les Paul gekommen bin, war das zunächst eine Studio Worn Faded, die mich klanglich und von der Bespielbarkeit schon mal gut abgeholt hat. Dann wollte ich es wissen, was da noch geht und habe mich durch gefühlt 50 CS-Modelle von 3000€ bis 10000€ getestet. Darunter waren wenige, die mir nicht gefallen haben und der Rest war klanglich auf ganz unterschiedliche Weise cool. Ich denke, dass das bei jedem Jahrgang und auch jeder Gitarrenmarke der Fall ist.
Bei Vintage Gibsons ist mir ein Instrument aus der verpönten „Fretless Wonder - Ära“ in besonders guter Erinnerung, aber alles andere hat mich bisher -vor allem angesicht der aufgerufenen Preise- nur enttäuscht.
Wenn man einen Jahrgang oder eine Epoche herausstellen will, dann könnte man das vielleicht eher an der Hardware bzw. Elektronik festmachen: Pre Burstbucker -> Custombucker; pre-/post Truehistoric; ABR1 vs. Nashville Brücke. Wobei auch da bei jedem Punkt gestritten werden kann, was nun „besser“ ist.
 
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Ob das jetzt jemanden gefällt oder nicht, Gibson kann gute Gitarren bauen !
Und wie es halt bei den Großen so ist, hängt aus meiner Sicht vieles davon ab, wie halt das Management den Laden führt. Soll heissen, wenn der Fisch am Kopf anfängt .............. ( ihr wisst ja ) dann färbt das auch negativ auf alle Mitarbeiter ab.
Und da hat Gibson in den letzten Jahren halt schon viele Fehler gemacht. ( auch schon in früheren Jahrzehnten ) Abgesehen von den unnötigen Anteilen was mit Gitarrenbau überhaupt nichts zu tun hatte. Gut das man sich von den Altlasten getrennt hat und die Qualität hat sich ja anscheinend mit dem neuen Management wieder verbessert.
Meine 59er LP CS und 56er Goldtop CS sind aus den Jahren 2002. Und ich muss sagen beides sind hervorragende Instrumente ohne "Aging" oder "Murphy-Dings-Bums" ;) Klanglich bieten sie genau das was ich von solchen Instrumenten erwarte und das wichtigste, ich fühle mich wohl mit den Arbeitstieren ! Die Preisentwicklung ist aber heutzutage schon mehr als bedenklich, vor allem wenn "Aging" oder Herr Murphy im Spiel ist. Da wäre ich einfach nicht mehr bereit solche Preise zu bezahlen. ( gilt auch für Fender) Gut das dieses Thema für mich erledigt ist :biggrinB:

BTW: mal so nebenbei, meine 64er 335 ist natürlich die Beste :ROFLMAO:
 
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Ich befürchte auch, dass solche Fragen nicht wirklich zu beantworten sind. Gib unterschiedlichen Spielern jeweils die gleiche Les Paul (aus ganz unterschiedlichsten Fertigungsjahren) in die Hand und es wird sicherlich auch da wieder einige unterschiedliche Bewertungen geben.

Ich denke, dass da auch die individuelle musikalische Prägung hinsichtlich des "ultimativen Les Paul Sounds", das bisherige eigene Erleben und die jeweilige persönliche Erwartungshaltung an das Instrument auch eine sehr große Rolle spielen. Auch die eigenen spielerischen Fähigkeiten dürften hier eine große Rolle spielen.

Wie kann man z.B. hören zu was ein Instrument alles "könnte", wenn man denn selbst vielleicht gar nicht in der Lage ist die notwendigen "Töne" zu erzeugen? Von Raum, Amp, Speakern, Effekten, Kabeln und den jeweiligen Einstellungen gar nicht zu reden. Dann gibt es ja nicht "nur" den Ton, sondern auch einige andere Kriterien die auch mit darüber entscheiden ob man eine Gitarre insgesamt gut findet oder nicht.

Was ist die beste Les Paul?
Am Ende doch immer die, die einen ganz persönlich (aus welchem Grund auch immer) am meisten anspricht.
Sicherlich kann man bei bestimmten Gitarren immer individuell sagen, was einem persönlich an dieser oder jener Gitarre ganz besonders gefällt, aber der Klang wird wohl immer etwas unterschiedlich empfunden und auch unterschiedlich beschrieben werden.

Und das ist doch auch gut so?
 
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Da Gitarren aus einem Naturstoff (Holz) hergestellt werden, ist jedes Instrument ein Unikat. Nicht nur von der Optik (Maserung, Farbe etc.) sondern auch vom Klangverhalten (Sound).
Keine zwei Gitarren aus der tagesgleichen Produktion klingen gleich. Es gibt also keine beste Gitarre (bzw. bestens Gitarrenbaujahr) - genauso wenig wie es das beste Gitarrensolo gibt.

Auch echte LP's aus 1959 klingen verschieden. Da kann es welche mit göttlichen Klang geben und eben auch Gurken.
Auch die Mär von den gut eingespielten Gitarren - wen also jemand meint nur eine LP original von 1959 klingt geil und das auch noch damit begründet, das man doch auf den alten Schallplatten hören kann wie geil die klingen - ist Unsinn. Als die Aufnahmen zu diesen legendären Platten gemacht wurden, haben die Musiker mit fabrikneuen Instrumenten gespielt und nicht mit Reissues. (die gab es noch gar nicht).

Und um die Eingangsfrage zu beantworten: "Meine LP klingt am besten" :cool:
Die ist übrigens von 2002.

Gruß
 
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Das ist doch für jeden etwas anderes und, was insbesondere den Sound, aber auch Optik und Features anbelangt, auch absolut individuell.
Genau! Ich habe meine Meinung und meine Eindrücke geschildert und deswegen darfst Du das auch tun. ;)
Ich habe die Frage gestellt, damit jeder, der sich an diesem Thread beteiligen möchte, seine Meinung bezüglich "wann wurden die geilsten Paulas gebaut" kundtun kann.

Man könnte vielleicht fragen:
Aus welchen Baujahr/welcher Ära ist Deine beste Gibson Les Paul und warum?
So war es gemeint.

Es gibt ja auch nicht die eine "geilste" Paula für alles. Ich spiele hauptsächlich meine Gibson Goldtop für Mid.Gain-Rock; für 80er HiGain nehme ich lieber meine Morgaine-Paula, da werkeln auch heißere Pickups drin und das passt einfach besser für Journey, Toto, Van Halen & Co. Ein Blueser bevorzugt ja auch eine ganz andere Paula als ein Hardrocker.


Ob das jetzt jemanden gefällt oder nicht, Gibson kann gute Gitarren bauen !
Klar kann Gibson gute Gitarren bauen, habe nie was anderes behauptet. Habe schon viele sehr sehr geile Gibson Paulas in der Hand gehabt.

Und ich muss sagen beides sind hervorragende Instrumente ohne "Aging" oder "Murphy-Dings-Bums" ;)
Wie schon erwähnt, selbst Tom Murphy sagt, daß sein Aging keinerlei Auswirkungen auf die Funktionalität (ich verstehe Schwingungsverhalten darunter) hat. Das Aging beeinflußt hauptsächlich die Haptik Gitarre... und natürlich Mojo... ;)

Der Unterschied zwischen einer normalen VOS und einer Murphy-LAB ist lediglich das Aging.

Und um die Eingangsfrage zu beantworten: "Meine LP klingt am besten" :cool:
Nee, meine! :cool:
 
Ups, entschuldigung.
Aber ich bin ja noch lernfähig. ;-)
 
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Man könnte vielleicht fragen:
Aus welchen Baujahr/welcher Ära ist Deine beste Gibson Les Paul und warum?
Macht irgendwie mehr Sinn, denn wer hat da schon einen wirklich repräsentativen Überblick?

Die besten Paulas, die ich nach meiner Erinnerung bisher in Händen hatte, waren zwei LP Classics aus den 90ern, eine leicht gebrauchte bei Session, eine andere vor ein paar Jahren, die die sehr viel gespielte Hauptgitarre von einem Musiker war, für den ich die Elektrik auf 50s Wiring umgebaut, die Potis und die defekte Hardware (neben den Mechaniken die "Hängebrücke", die ich da mal in natura zu sehen bekam) erneuert habe. Die Hälse waren mir ein klein bisschen zu dünn, aber beide klangen einfach unglaublich gut, Sustain, Bottom, Obertöne, alles da. Und siehe da: sogar die verpönten Ceramic-HB waren mit den Potis nach dem Umbau wunderbar auf Vintage-Klänge zu trimmen. Dass ich die bei Session nicht gekauft habe, reut mich heute noch.

Eine 2019er Traditional habe ich auch mal angespielt, die kam auf den ersten Eindruck auch sehr nahe dran. Ich hatte aber nicht so viel Zeit, und genau die war beim nächsten Besuch im Laden dann auch schon weg, was mich nicht gewundert hat. Ähnliches gilt für eine aktuelle 60s Standard, die ich gleich nach der Umstellung der Modellpalette beim Session mit anderen verglichen habe. Ich würde also nicht sagen, dass es nur bestimmte Jahrgänge

Mit den meisten CS-Sachen kann ich nur sehr wenig anfangen. Egal wie teuer, CC und Murphy, irgendwie wirken diese geageten Dinger letztlich doch alle künstlich auf mich, und dann nehme ich sie schon gar nicht so gern in die Hand. Ein paar seltene CS in Normalzustand fand ich durchaus sehr gut, aber ehrlich gesagt nicht herausragend im Sinne von "durchgehend besser als eine normale Gibson USA". In beiden Fällen gibt es für meinen Geschmack sehr gute und eher lahme Paulas in einer statistischen Verteilung, die nicht so weit weg voneinander ist wie es die Preise sind.

Ach ja, die beste Heavy Rock-Paula waren/sind meine 93er (da hammas wieder) LP Studio mit Ebenholzgriffbrett, von der aber nur noch das Holz original ist, und eine LP Custom aus der gleichen Zeit, die ein befreundeter Gitarrist gespielt hat.

Allerdings muss ich auch feststellen, dass ich in Bezug auf den mehr bluesrockigen Vintage Les Paul-Sound rein klanglich keinen Bedarf nach einer Gibson mehr habe, seit ich meine Tokai Love Rock etwas nachgebessert habe. Die hat nur nicht die optische und haptische Ausstrahlung einer Gibson, wenn man genau hinsieht. Sie ist aber so gut, dass ich schon ernsthaft darüber nachgegrübelt habe, sie alternativ vielleicht mit einem Nitro-Refinish und schöneren Zelluloid-Inlays versehen zu lassen.

Ach ja: Eine echte 60s Burst habe ich auch mal anspielen können, die war schon richtig gut, aber halt auch nur das. Für den Gegenwert eines Häuschens würde ich mir sowas selbst dann nicht kaufen, wenn ich es könnte. Rein als Instrument fand ich die Classic immer noch besser.

Gruß, bagotrix
 
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Meine Leser Paul Custom ist nun seit 33 Jahren bei mir und ich liebe sie noch immer, bin auch der Erstbesitzer. Sie ist in würde gealtert, das Alpine White hat eine leichte gelb Färbung bekommen. Ab und zu hatte ich mal G.A.S. nach einer Standard oder voriges Jahr nach einer Classic, wurde dann eine Jazzmaster. Spielen konnte ich schon zwei sehr gute Studios aus den 2010er Jahren und eine Standard um 1995 rum, ihr fehlte aber ein Wenig um richtig gut zu sein. Meine Überzeugung, es gab zu jeder Zeit sehr gute, mittelmäßige und eher schlechte Les Pauls
 
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Ich hatte eine 1990er R0, die habe ich mit Faber HW und Pickups/Potis vom @Dr. PAF gepimpt. Das war eine richtig gute Paila, halt 4.3kg schwer. Die hatte keinen Long Neck Tenon, aber die war richtig gut. Aber ich bin Tele Spieler, deshalb durfte sie weiterziehen. Aber diese 90er Paulas waren schon gut, ich hatte auch eine 95er Special (auch mit Pups vom Doc), auch die war gut.
 
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Ich glaube schon, dass es einen Unterschied zwischen "Murphy-Aged" und VOS gibt. Ich gehe davon aus, dass an Murphy nur Gitarren geleitet werden, die man vor Ort für besonders gut hält.
Hatte vier Murphys, und alle waren sehr gut. Ob der Preis, neu oder gebraucht, gerechtfertigt ist, ist dann wieder eine andere, subjektive Frage.
 

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