Verzerrter Gitarrensound live über die Pa!

  • Ersteller the-Fire-Devil
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Wer "Best of both Worlds" haben will und keine Lust auf zwei separate Stative oder Klemmen hat, kann sich dieses nette Produkt genauer anschauen: Eine Doppelmikrofonklemme für SM-57 und e906.
Ist mir neulich im Zuckerbergbook untergekommen (eine gut platzierte Werbung in der Timeline). Bezugsquelle hier: https://firemeyer.net/produkt/1197/
Zugegeben, mit zwei Stativen hätte man mehr Freiheitsgrade und könnte für beide Mikros den jeweiligen Sweet Spot finden, aber prinzipiell finde ich die Idee doch sehr charmant.

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Hallo!

ich spiele seit ein Paar Jahrzehnten live und nehme meine Box immer mit einem Mikrophon ab. Wie gut oder schlecht mein Sound über PA ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

1. "Ein Mischpult ist keine Kläranlage; Shit in - Shit out!" d.h. wenn ich über PA einen geilen Sound haben will, muß ich einen geilen Sound in das Mikro schicken.

2. Position des Mikrophons vorm Speaker "der göttliche Winkel"

3. Der Mann am Pult muß wissen, wie eine Gitarre über PA klingen muß. So banal der Punkt auch klingen mag, wissen vor allem die jungen Mischer unter 40 Jahren nicht, wie eine Gitarre klingen muß und wie er das am Mischpult realisiert.. und ja, die meisten stellen einen sehr mittenarmen, kratzigen Sound ein.

4. Die Wahl des Mikros: nicht jedes Mikrophon passt zu jedem Speaker optimal, deswegen habe ich live ein Paar unterschiedliche Mikros dabei; die üblichen Verdächtigen: Shure SM57, Sennheiser E609, Audix i5, Shure Unidyne Type-B... hängt auch von der Veranstaltung und von der Musik ab, welches Mikro ich verwende. Das Shure SM57 klingt ziemlich mittig, "direkt in die Fresse", gut für Rock/ Hardrock; das Sennheiser E609 klingt etwas breiter im Frequenzgang, nicht so mittig, dafür hat es mehr Bässe und Höhen - nehme ich für gemäßigtere Sounds, z.B. Firmenfeier, Geburtstage, wenn die Leute tanzen und sich unterhalten wollen, wenn der Gitarrensound nicht so "gnadenlos mittig" sein muß. Das Audix i5 ist irgendwas dazwischen und das Shure Unidyne Type-B ist eher für Retro-Sounds geil. Wobei dieser Punkt nicht mal annähernd so wichtig ist, wie die ersten drei.


Viele Grüße,
Bowhunter
 
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komisch, ich verstehe das alles nicht. Kneipen sind doch in der Regel nicht so gross, wieso muß der amp dann zusätzlich überhaupt noch über was anderes laufen. Ich hab auch einen Marshall dsl 40, und in den Räumlichkeiten in denen wir gespielt haben, waren die Zuschauer, die Band und ich zufrieden mit meinem sound, so wie er aus der Box kam. Da hatte ich es auch selber in der Hand, was da raus kam:rolleyes:, und lautstärkemässig reicht der da auch allemal aus. Ist das alles nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen:redface:????
 
Kneipen sind doch in der Regel nicht so gross, wieso muß der amp dann zusätzlich überhaupt noch über was anderes laufen.

Na manche Kneipen sind halt vom Grundriss her so dass es gut ist wenn die Gitarre mit über die PA kommt.

Ich denke gerade an einen sehr wichtigen Club hier in meiner Heimatstadt, wo den Leuten in der ersten Reihe die Ohren bluten würden, während ab der dritten Reihe niemand die Gitarre hören würde.

Die "PA" hängt da in Form von zwei recht kleinen "Systemen" an der Decke und strahlt so über die Köpfe hinweg bis zur letzten Reihe.

So banal der Punkt auch klingen mag, wissen vor allem die jungen Mischer unter 40 Jahren nicht, wie eine Gitarre klingen muß und wie er das am Mischpult realisiert..

Das klingt zwar etwas diffamierend finde ich, kann es aber als alter Sack zumindest in dem Sinne bestätigen, dass die anderen alten Säcke sofern sie über die entsprechende Erfahrung verfügen, zuverlässig zu einem guten Sound kommen und das fast unabhängig von der Qualität des Equipments.

Ich hatte jedenfalls auch schon mit schlechten Mikros einen guten Sound.

*
 
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Na manche Kneipen
ich weiss nicht, ob sich das in den letzten 10Jahren geändert hat, aber in den Kneipen oder ähnlichen Orten bei uns hier gab es gar keine PA´s.
Ausser dem Strom mussten wir immer für alles selber sorgen, Gesang, Bläser und Percussion ging über die (unsere) PA, Bass, Gitarren und Drums eben Natura. Bei Aussenveranstaltungen oder grösseren Sachen, mit mehreren Bands, (waren eher selten), war das was anderes. Aber der Threadersteller sprach ja von Kneipen.
 
ich weiss nicht, ob sich das in den letzten 10Jahren geändert hat, aber in den Kneipen oder ähnlichen Orten bei uns hier gab es gar keine PA´s.
Nun ja, es gibt Musikkneipen, wo 50 Leute rein gehen oder aber auch 300. Ist auch immer ein wenig Definitionssache. Ich kenne auch beide Varianten.
 
Das klingt zwar etwas diffamierend finde ich,
Heutzutage klingt alles diffamierend. Wenn man 100% politisch korrekt sein will, hält man am besten den Mund.

Im Ernst; ein "alter" oder eher erfahrener Mischer sagt mir beim Soundcheck "Dreh deinen Amp auf, so daß du dich wohl auf der Bühne fühlst, den Rest mache ich!". Dagegen wollen die meisten jungen Mischer, daß ich auf der Bühne möglichst leise spiele, damit der Gitarrensound nur über die PA Kommt. Selbst mit der Mikrofonierung sind sie überfordert, so daß ich es machen muß; ist ja kein Akt, ich weiß ja wie es geht. Am geilsten ist es, wenn sie mich fragen, ob ich von meinem Line-Out in die Stagebox gehen kann (y) und dann lasse ich sie 10 Minuten lang meine (nicht vorhandene) Line-Out Buchse am Amp suchen, bis ich ihnen verrate, daß der Amp sowas gar nicht hat.

Und ja, auch wenn es diffamierend klingt, weil ich generalisiere, die meisten jungen Mischer haben null Ahnung, wie eine Gitarre über PA klingen muß. Okay, vielleicht nicht alle; es gibt immer Ausnahmen (die mir nicht bekannt sind)

Eine kleine Story: etwa 14-15 Jahre her. Habe damals bei einer Top40-Band gespielt und wir haben irgendwo in der Nürnberger Gegend einen Auftritt gehabt. Wir hatten unseren festen PA-Verleiher, aber da waren immer andere Roadies/Mischer dabei, je nachdem, wer an dem Tag verfügbar war.
Mein Bandkollege an der Gitarre (nennen wir ihn einfachheitshalber Michel) spielte einen Toneworks AX3000G Bodentreter, verstärkt durch einen Crate Powerblock CPB150 Endstufe und ein 1x12er Box (war mal ein Combo und wurde zur Box umgebaut), er ging aber vom Bodentreter direkt in die Stagebox. Mein Equipment bestand aus einem handvertrahtetem Dreikanaler + Marshall 4x12er, abgenommen mit einem Shure SM57 oder Sennheiser E609 (ich weiß es nicht mehr genau).
Beim Soundcheck wollte ich beim Mischer stehen um zu hören, wie die Gitarren unten klingen und bat Michel, auch meine Gitarre beim Soundcheck zu spielen.
Zuerst spielte er über seinen Toneworks-Drecks-Bodentreter; der Sound ist unter aller Sau, grell, dünn, kratzig. Derr Mischer dreht ein bißchen was an den Knöpfen am Pult, wodurch der Sound nicht merklich besser wurde und schrie "stopp, passt!" Dann schnappte sich Michael meine Gitarre und spielte über meinen Amp; der Sound ist geil und fett, schob ohne zu laut zu sein...dann drehte der Mischer an den Knöpfen am Pult, bis mein Sound genauso beschissen klang wie seine Sound davor und schrie erneut "stopp, passt!"

Ich war mal bei unserem "Haus-und Hofmischer" zu Hause (auch schon über 15 Jahre her), wir kannten uns auch so und tranken ab und zu ein Bierchen zusammen... da lief ZZ-Top über seine Stereoanlage, aber... die Gitarren hörte man kaum! Bei ZZ Top!!! Dafür hat die Stereoanlage Bässe geschoben, daß die ganze Bude bebte. Und genauso war sein PA-Sound in der Regel auch; Bässe bis zum Erbrechen, ansonsten Focus auf Keyboards und Gesang. Aber Gitarren? Fehlanzeige!

Ich sehe es so; Mischer die nicht mit der gitarrenlastiger Musik aufgewachsen sind und privat sowieso was anderes hören, werden diese Art von Musik nie richtig abmischen können.
 
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ich weiss nicht, ob sich das in den letzten 10Jahren geändert hat, aber in den Kneipen oder ähnlichen Orten bei uns hier gab es gar keine PA´s.
Habe in den Ende 80ern nicht ohne PA gespielt und auch heute nicht :)

Geändert hat sich da nix, unterschiedliche Zielgruppen und Locations halt....
 
Naja, in den 80ern gab es in Kneipen, wenn überhaupt, eine Gesangsanlage. Da gab es auch noch kein Modelling, so dass man darüber auch nicht nachdenken musste, wie man das verstärkt.
 
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Geändert hat sich da nix, unterschiedliche Zielgruppen und Locations halt....
ja, das stimmt wohl. Zielgruppen und Art der Musik spielen da wohl eine grosse Rolle:rolleyes:.
Heavymetall z.B. oder eben Poprock mit Blues/Jazzeinflüssen wecken ganz andere Erwarungshaltungen beim Zuhörer.
Die Frage ist auch warum Letzterer in der Mehrzahl überhaupt kommt, das sollte man als Musiker schon wissen und sich darauf einstellen.
Das wird sich heute wie damals nicht geändert haben.

Naja, in den 80ern gab es in Kneipen, wenn überhaupt, eine Gesangsanlage
wie schon geschrieben, wir haben die selber mitgebracht und die akustischen Sachen darüber abgenommen.
wie man das verstärkt.
wie es hier immer so schön heisst, einstöpseln und loslegen:m_git2: (wir haben aber schon vorher soundcheck gemacht:redface:).
 
Also ich habe das sennheiser e906, die Pa war bisher immer von guten Herstellern (Dynacord,HK,EV, Mackie). Da wir eine kleine Band sind haben wir keinen Mann am Mischpult, das macht sicher etwas aus!

Am Material liegt es nicht. Euer Problem ist "kein Tontechniker".
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hat jemand Erfahrung mit einem Multi und dann direkt in die Pa. Ist es da einfacher einen guten Sound zu bekommen?...

Der Gitarrist meiner damaligen Band (die ich heute nur noch als Tontechniker betreue) hat seinerzeit das erste in Europa erhältliche AXE FX II gekauft. Es dauert etwas, bis das alles passend eingestellt war, und im Lauf der Zeit kamen auch noch Software-Updates heraus, die (a) bessere oder zusätzliche Sounds brachten und (b) üblicherweise anders getweaked werden mussten als die alten Versionen. Als Monitore hat er zwei RCF ART 710a Mk II gehabt. Das Ergebnis (nach ein paar Optimierungen) war ein bleibleibend toller Sound im Proberaum und live!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Der Amp steht schräg auf einem Gestell, wie im Proberaum. Es klingt einfach anders, deshalb war ja der Gedanke da Boxen zu verwenden welche für Gitarrensound gemacht sind.

Aber FRFR sind grade NICHT für Gitarrensounds gemacht, sondern (der Definition nach) lineare und linearphasige PA-Boxen. In nicht-technischem Vokabular: Einfach nur sehr gute, weil absolut neutral klingende PA-Boxen. In der Praxis sind es dann oft nur mittelmäßige PA-Boxen, die kleinen ALTO z.B. werden für einen Hersteller von Gitarrenequipment umgelabelt. Nix Tolles, aber man kann damit leben.
 
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Aber ich könnte mal eine frfr box an die Endstufe hängen und den klang bei gleicher Einstellung mit der Pa Box vergleichen.

Ich hoffe, Du hast das nicht getan, denn damit machst Du die FRFR-Box kaputt. Die hat eine eigene Endstufe eingebaut und muss mit einem Line-Signal gefüttert werden.

Inzwischen fürchte ich, es fehlt Dir am technischen Verständnis, und Du solltest Dir Hilfe aus Deiner Umgebung holen bei dem Projekt.
 
Das Sennheiser e906 kann sehr harsch klingen - vor allem mit Verzerrung. Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht (16-Spur-Mitschnitt vom Pult "huch, wie bröselig klingt denn meine verzerrte Gitarre? - das klingt am Amp ganz anders ..."). Da muss man viel mit der Position experimentieren. Ich würde es auf jeden Fall mit einem SM 57 probieren, das ist u.a. in den Hochmitten flacher, verhält sich entsprechend gutmütiger und weniger zickig, was die Positionierung angeht.

Dazu musst Du es aber schon sehr unglücklich positionieren, quasi direkt mittig vor dem Speaker. Da klingt jedes Mikro (aber eigentlich: jeder Speaker) grätzig. Und das Shure SM57 hat den unruhigeren Frequenzgang - während das e906 einen linearen Mitteltonereich hat, kommt das SM57 mit einer Anhebung bei 2.5kHz daher - nützlich für das Durchsetzungsvermögen und wenn man die typischen Sounds der 70er und 80er erreichen will, aber das macht den Sound oft etwas aggressiv.
 
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Ich hoffe, Du hast das nicht getan, denn damit machst Du die FRFR-Box kaputt. Die hat eine eigene Endstufe eingebaut und muss mit einem Line-Signal gefüttert werden.
Sorry hab ich schon so gemeint. Technisches Verständnis ist vorhanden. Ich habe ja schon geschrieben dass wir seit Jahren live auftreten und ich noch nie eine Klage aus dem Publikum gehört habe. Der Sound über die PA ist für mein Empfinden eben "schlechter".
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Werde ich testen sobald ich wieder auf freien Fuß bin ......
Kannst ja in der Zwischenzeit Jailhous Rock und Folsom Prison Blues üben ... ;)

Ja der freie Fuß wird langsam besser, in den Proberaum hab ichs aber noch nicht geschafft.😃
 
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