Du spielst ne 8235LA....hast auch mal die 8335EM probiert.
Ja, mit geringem Blaswiderstand komme ich besser zurecht.
Die YTR 8335LA als ursprüngliche Bergeron-Ausführung ist meine Haupttrompete, die anderen ruhen sanft in den Koffern.
Eine Yamaha YTR-8330EM habe ich mal stark reduziert gesehen, blieb aber standhaft.
Als ich die 8335LA gekauft habe, war es eine preislich günstige Gelegenheit, das Modell wurde damals weniger geschätzt und vielleicht auch "speziell Bergeron" gesehen. Natürlich kann sich kaum jemand und schon gar kein Hobbytrompeter mit Bergeron messen, aber seine Anforderung ans Instrument ist nicht so ungewöhnlich und die Yamaha ist auch nur eine Interpretation jener Kanstul, mit der er jahrelang zufrieden war.
Die Zuneigung von R. Baldauf oder C. Moschberger zu dieser Trompete kam erst später und sie ließen auch Kleinigkeiten modifizieren.
Meine Einschätzung zu den Trompeten ist folgende: die Callet Jazz war 'mal eine Art Traumtrompete für mich, nachdem ich sie bei einem Workshop-Kollegen gesehen hatte und ausprobieren durfte. Damals hatte ich meine Bach 180ML37 und eine YTR 6310Z und zu diesen beiden war die Callet Jazz definitiv ein Gegenentwurf. Dass die Callet eine Auftragsarbeit von Kanstul war, wusste ich zunächst gar nicht, finde das aber gut, weil ich Zig Kanstul sehr schätzte.
Die Callet Jazz ist genauo mittelschwer und auch in hoher Lage offen wie die 8335LA, außerdem bei normaler Dynamik in meinen Ohren ebenfalls leicht warm im Ton, aber die höheren Töne der Callet "rasten" nicht so gut, man gleitet eher.
Die Kanstul F. Besson Meha ist dagegen superleicht gebaut, was ich damals toll fand. Sie hat in normaler Dynamik einen seidigen Ton und höhere Töne gleiten ebenfalls leicht. In einem YT-Clip sah ich vor Jahren einen Tower of Power Trompeter damit. Der konnte damit auch ordentlich Gas geben und bei ihm konnte das Instrument natürlich auch eine Orignal F. Besson gewesen sein, die Jahrzehnte alt war. Kanstul hatte bekanntlich die Lizenz und die Originalwerkzeuge für seine Produktion.
Bei der 8330LA mochte ich eigentlich die Optik nicht so gern. Stütze im Hauptstimmzug, lackiert, Gelbmessing für Korpus und Schallstück, aber Goldmessing für das Mundrohr, dazu Neusilber-Klappen, also dreifarbig. Das ist insgesamt nicht so meins, versilbert finde ich sie viel attraktiver, aber das sollte eben nicht sein.
Buchstäblich mit dem ersten Ton war mir das Aussehen nicht mehr wichtig und dabei blieb es auch. Die Trompete bietet mir genau das Spielgefühl und den subjektiven Klang hinterm Schallstück, den ich mir immer gewünscht habe.
Dass sie ein normales Gewicht und eine Stütze hat finde ich jetzt als Vorteil. Insgesamt ist die Trompete ideal für alles, was ich spielen mag und kann. Als "normales" Mundstück habe ich seit dem auch hier im Board verlinkten Moschi-Workshop zu den Grundlagen des Blechblasens das Yamaha Eric Miyashiro 2, das er im Workshop spielte. Zu dem gibt es inzwischen ein Nachfolge-Modell, für gemütliche Sachen und zum Üben habe immer noch mein Monette Prana B3F S7, das deutlich größer ist und die Trompete dunkler klingen lässt.
https://www.thomann.de/de/yamaha_eric_miyashiro_em2_mk2.htm
Das Kanstul F. Besson Breveté ist seit eh' und je mein Flügelhorn mit einem Kanstul Meha Mundstück, beim Kauf kannte ich den Hersteller noch gar nicht. Es gefiel mir "middle of the road" ausgelegt besser als ein zum Vergleich angebotenes Courtois, das mir zu wolkig/dunkel klang.
Bei den Trompeten hat die F. Besson Breveté hat eine kleinere und die Meha eine .470-Bohrung, ansonsten wüsste ich kein Unterschied.
Meine Bach habe ich vor einigen Jahren verkauft, aber mit ähnlichem Profil habe ich noch eine Kanstul 1500B in der Sammlung. Die bekommt demnächst - wie schon vor ein paar Jahren die Callet Jazz - anstatt der Amados ordentliche traditionelle Venitlklappen, aber natürlich mit soliden Böckchen statt der gestanzten Bleche.
Gruß Claus