Akkordeon: ehrlich und pur vs. Elektronik

  • Ersteller Klangbutter
  • Erstellt am
Streng genommen müssten die Akkordeonspieler auf den Dudelsack umsteigen, zumindest wenn sie es ehrlich und pur wollen ;) Da muss man sich noch von Hand und Mund darum kümmern Luft zu haben und die entsprechenden Öffnungen zu bedienen. Ein Akkordeon ist da ja recht bequeme Mechanik wo man sich quasi um nichts mehr groß kümmern muss. Warum sollte nun ein technisch komplexes Instrument wie ein Akkordeon nun besser oder schlechter sein als ein digitales bzw. elektrisches? Es ist eben ein Ansatz wie man es weiterentwickeln könnte. Ob es einem gefällt muss bzw. darf ja jeder für sich selbst entscheiden.

Am Ende des Tages kommt es doch am meisten auf den an, der das Instrument bedient.

Das Elektronik das ganze leichter macht ist ja auch eher ein Mythos. Es ist am Ende nur eine andere Spieltechnik. Setze einen guten Klavierspieler an ein Keyboard mit 1 Finger Begleitautomatik. Es wird vermutlich damit nicht zurecht kommen und es erst einmal lernen müssen. Das selbe wird dem Keyboarder so gehen wenn er am Klavier sitzt. Ist einer der beiden nun schlechter oder besser? Eher nicht, sie spielen nur zwei verschiedene Techniken. Während der Pianist mit beiden Händen spielt, so arbeitet der Keyboarder mit beiden Händen auch noch an der Konfiguration, was auch nicht sehr viel leichter ist.
 
Hi,
in meiner Jugend hat mich nicht nur das Wort "Alleinunterhalter" schwer traumatisiert, sondern auch der Begriff "Schweineorgel". Das war das gängige Wort für das elektrische Akkordeon, welches üblicherweise auf einem Akkordeonständer stand, und an das sich der Alleinunterhalter anfangs zum Spielen anlehnte, später, mit steigendem Alkoholspiegel, darüber lehnte oder sich daran festhielt. Akustisch untermalt wurde dieses Bild meistens von mehr oder weniger gut Gespielter Musik aus schlimm klingenden Lautsprechern in Verbindung mit scheppernden Hallspiralen und unfassbar starkem Bandecho. Sowas kann man sich auch nicht schön saufen. Ich hab's probiert.
Diese Schweineorgeln haben letztlich stark dazu beigetragen, dass Akkordeonmusik das Flair von Saufpartys der älteren Generation im Saal der Dorfkneipe hatte, und dass man sich (wie ich) vom Akkordeonspielen als uncoolste Sache der Welt abmeldete.

Kein Wunder, dass viele von uns dieses Trauma erst in späteren Jahren überwinden konnten, als sich digitale Instrumente (ich meine hier nicht eigenständige Genres wie e-Git., e-piano oder Synthies) so langsam den Klängen der Originalinstrumente näherten. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Entwicklungen und Fortschritte. Offenbar wird die Entwicklung am stärksten dort vorangetrieben, wo das meiste Geld verdient wird, also da, wo der größte Bedarf / Nachfrage besteht, nämlich beim Klavier. Die besten Digitalpianos sind inzwischen nicht nur akustisch unfassbar nah am Original, sondern bieten auch ein Spielerlebnis wie ein mechanisches Instrument. Beim Kawai ES920 z. B. spürt man sogar das Schwingen der Saiten in den perfekt gewichteten Tasten. Deshalb wird das mechanische Klavier wohl bald nur noch eine Alternative für Liebhaber und finanzstarke Puristen sein.
Zudem bin ich als Hobby-Soundtechniker sehr oft dankbar für gut klingende e-drums und oft erstaunlich gut klingende digitale Streicher.
Blöderweise ist aber ein digitales Akkordeon, ähnlich wie ein digitaler Dudelsack oder Querflöte, eher ein Nischenprodukt, und es gibt bei digitalen Versionen keinen breiten Markt, keine riesigen Entwicklungsbudgets, und deshalb keine Instrumente, die auch nur annähernd ein dem original vergleichbares Spielerlebnis vermitteln. Auch wenn ein gut gesampeltes digitales Akkordeon auf der Bühne oder im Video sicherlich gut klingen und mich als Zuhörer durchaus erfreuen kann: als Sackpfeifer, Flöten- und (Wieder-) Akkordeonspieler stelle ich fest, dass das Spielen auf solchen Geräten, und das, was als Klang dabei herauskommt, immer sehr voneinander entkoppelt ist, also kein schönes Spielgefühl dabei entsteht. Deshalb ist mMn bei solchen Instrumenten das mechanische Original nicht zu ersetzen.
 
@Frank.M. Wann war das und welche "elektrischen Akkordeons" waren damals diese Schweineorgeln?
Hohner Vox II, Electravox, Farfisa oder welche noch?
Das muss zeitgleich mit den "Orgelnazis" an der Wersi gewesen sein so ca vor 50 Jahren also 1972 oder?

Wuunderschänes Instrumend meine Damen und Härren, sähr gepflägt, kein Dauerton :D


.. hier "funktioniert" noch die Elektronik, der sound ist schon geil :oops:


aber man blieb drann, dem Zeitgeist folgend, klingt heute ziemlich porno
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, das waren Pavarottis Glanzzeiten, findet man heute noch in der Vintage Ecke.

Pavarotti.jpg
 
Wann war das und welche "elektrischen Akkordeons" waren damals diese Schweineorgeln?
Ja, das waren genau diese unsäglichen Hohner Vox Modelle. Die dann jetzt noch mies gespielt, über eine vor Hall und Echo nur so strotzende Lautsprecheranlage verstärkt, gemischt mit dem alkoholgeschwängerten Gesangs des Alleinunterhalters. Wirklich voll porno!
Das war tatsächlich in den Siebzigerjahren, ich so 15 Jahre +/-.
Kein Wunder, dass das mein damals noch junges Akkordeonistendasein nachhaltig geschädigt hat.

Den Schlusspunkt setzte damals so ein Alleinunterhalter, der eigentlich zu betrunken zum Spielen war. Deshalb ließ er nur die Begleitautomatik laufen, machte irgendwelche Töne mit der linken Hand und hielt mit der rechten das Bierglas fest. Dazu faselte er einige miese Witze in sein Mikrofon und machte vor allen Leuten mit saudummen Sprüchen meine Mutter an.
Deshalb durfte er dann auch einpacken und nach Hause gehen, und es wurde stattdessen ein Plattenspieler aufgestellt.
Seitdem bin ich vor Schweineorgeln immer weggelaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Regisseure und Kollegen.
Weil es dienlich ist.
Da spricht der Performer, der engagiert wird um einen Performance abzuliefern die gewünscht und/oder gefoerdert wird. Da ist ganz klar ein Diesntleisterverhältnis vorhanden. und der Musiker ist am überlegen, wie er es anstellen kann, die gewüsnchten Anforderugnen zu erf+üllen, ohne sich eien Bruch zu schleppen oder ein ganzes Ensemble auf die ühne mitzunehmen (wa ja nciht bezahlt wurde)

Dann gibts da User die davon schwärmen, was für ein Spielgefühl ihnen das akustische Akkordeon vermittelt. Da gehts um was ganz anderes. Da gehts nicht darum , wie man die Anforderungen des Auftraggebers erfüllen kann, sodnern nur , wie es einem selber geht beim Spielen - Klangbutter würde für sich selber vielleicht auch gerne was anderes nehmen - das lässt die Auftragssituation aber eben nicht zu und er steckt in einem Dilemma aus dem er keinen Ausweg weiß.

alkoholgeschwängerten Gesangs des Alleinunterhalters. Wirklich voll porno!
Das war tatsächlich in den Siebzigerjahren, ich so 15 Jahre +/-.
Kein Wunder, dass das mein damals noch junges Akkordeonistendasein nachhaltig geschädigt hat.

Den Schlusspunkt setzte damals so ein Alleinunterhalter, der eigentlich zu betrunken zum Spielen war. Deshalb ließ er nur die Begleitautomatik laufen, machte irgendwelche Töne mit der linken Hand und hielt mit der rechten das Bierglas fest. Dazu faselte er einige miese Witze in sein Mikrofon
und dann gehts um die Verarbeitung traumatisierender Erlebnisse früherer Zeiten, die wohl jeder auch schon irgendwie irgendwo in ähnlicher Form selber erlebt haben dürfte, wenn man noch nicht alt genaug war um sich ebenfalls mit einem Vollrausch aus der Erinnerung dieser katastrophalen Darbietung beamen zu können... Wenn der Bediener des Instruments ein Vollhonk ist, kann das Instrument nichts dafür!

Klingt der Sound des Instruments geil und weiß das der Spieler richtig einzusetzen, ist es eine Performance an die man sich sicher lange erinnern wird. Egal ob das Instrument nun mit oder ohne Strom funktioniert.

Klingt der Sound nach billigem Plastik dann klingt auch der beste Spieler damit nur wie super gespielt, aber mit Plastiksound.

Ist der Spieler ein Vollhonk, kann das beste Instrument das nicht ändern und die Darbietung bleibt unterirdisch - egal ob rein mechansch gespielt oder stromunterstützt!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also ich finds irgendwie cool.

 
  • Haha
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 6 Benutzer
Ich lese hier sehr aufmerksam die vielen Beiträge mit euren unterschiedlichen Meinungen.
Es fällt mir auf, dass auch hier, wie auch in vielen anderen, wie z.B. Fotografie analog / digital, es zu einer Art von Grabenkriege kommt.

Ich selbst bin, bzw. war für das EINE genauso Dankbar wie für das ANDERE.
Habe vor ein paar Jahren den professionellen Teil meiner musikalischen Tätigkeit an den Nagel gehangen. Hatte ca. 30 Jahre als Alleinunterhalter (Allein das Publikum unterhalten) meine Brötchen verdient. War eine sehr schöne Zeit an die ich immer wieder mal gerne zurückdenke. In der Zeit habe ich alles das, was mir die Technik- Elektronik- digital und analog, mir bieten konnte, genutzt.

Trotz allen war meine Atlantic immer dabei, an den Theken- und sonstige Einlagen, um- auf- und unter den Tischen- Polonäsen, usw. immer zu gebrauchen, war sozusagen unverzichtbar. Gespielt immer ohne Micro- ohne Midi- einfach Akkordeon pur. War immer mal wieder überrascht, weil ganz- ganz weit hinten, die Laute auch am Schunkeln waren. Eine Imperator wäre sicherlich noch durchdringender als meine Atlantic gewesen aber, hatte ich nicht, und auch zu schwer, um damit mal schnell über Stuhl auf die Tische zu steigen.

Ich es handhabte es immer so:

Elektronisch-analog & digital ja gerne, analog-mechanisch pur, auch sehr gerne.
Beides zu mischen wäre niemals meines gewesen. Auch später nicht als die Samples qualitativ immer besser wurden.

Möglicherweise ist es nur mein eigenes Empfinden das sich ein Akkordeon pur nicht durch noch so gute Samples ersetzen lässt.

Sicherlich wäre ein schickes- leichtes Teil, was äußerlich einem Akkordeon ähnelte, aber unter „der Haube“ mit hochwertiger Elektronik bestückt wäre, für den einen oder anderen die „Eierlegende Wollmilchsau“. Wäre ich noch im dem alter, wo wie einst, die Bühnen und Kurhäuser mein Zuhause waren, könnte ich ja durchaus schwach werden.

Trotzdem würde ich ein Akkordeon pur nicht durch Elektronik ersetzen wollen.

Ich muss aber auch zugeben das ich mich mit dem Gewicht meiner Morino nicht an die Stimmungsfront begeben würde. Sie wäre auch zu leise gegenüber der Atlantic. Und heute wäre mir auch das Gewicht meiner Atlantic zu schwer. Spiele heute mehr im Sitzen als im Stehen.

Ich habe mit dem Tag als ich mich vom Profi zum Amateur machte, kein elektronisches Musikinstrument mehr angefasst. Akkordeon & Mundharmonika war ab da meine Welt.

Eine Ausnahme gab es dann später doch, ich habe mir ein gebrauchtes Tyros 5 angeschafft. Das hatte ich gestern nach Monaten mal wieder entstaubt.

Spiele heute mehr oder wenige in Altenheimen aus Spaß an der Freude. Selbstverständlich nur Akkordeon pur.

Alles in allem:
Alles zu seiner Zeit, jeder wie er mag und kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Genau so sehe ich das auch und möchte auch niemanden bekehren.
Denn akustisch ist beim spontanen Spiel erst einmal facettenreicher .
Digital ist aber in vielen Fällen deutlich praktischer und am Ende auch wirkungsvoller. (nicht immer!!!)

Mich triggert immer die rigorose Meinung, "Digital spricht mich nicht an", bis hin zu "ekelt mich an".
Deshalb stelle ich gern die Vorzüge der modernen und kunstvoll eingesetzten Hard-und Software dar, was meist trotzdem voll gegen die Wand fährt. Das ärgert mich schon ein wenig, obwohl natürlich jeder machen kann wie er will.

Hauptanlass des Beitrags war die Schwierigkeit, Neulingen die konservativen Qualitäten im direkten Vergleich mit modernen Spaßspielzeugen zu vermitteln, wie man es beispielhaft auf dem Messevideo sehen konnte.

Das sollte wiederum die Puristen triggern und ich habe hier bisher keinen überzeugenden praktischen Ansatz gelesen, in diesen Situationen pure Instrumente in besseres Licht zu setzen als Spielspaßelektronik.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
es zu einer Art von Grabenkriege kommt.
Das ist wohl zur Zeit ein weltweiter Trend, es gibt nur noch schwarz/weiß bzw. Freund oder Feind. Die Toleranten und Ausgleichenden werden kaum noch wahrgenommen. Wir (die Älteren und Lebenserfahrenen) sollten uns Mühe geben die Gräben nicht tiefer zu machen, sondern Ausgleich und Verständigung zu suchen. Finde ich.
 
Denn akustisch ist beim spontanen Spiel erst einmal facettenreicher .
Digital ist aber in vielen Fällen deutlich praktischer und am Ende auch wirkungsvoller. (nicht immer!!!)
Da ist was dran, und am Ende zählt ja auch das dem Fisch der Köder schmecken muss und nicht dem Angler.

So gern wie ich Akkordeon pur mag, eine Veranstaltung über viele Stunden hinweg als Akkordeon-Solist, möchte ich weder mir selbst noch dem Publikum zumuten. Ausnahmen gab es, z. B. auf Flussschiffahrten, ich hatte zwar beides zu bieten aber das Akkordeon hatte letztendlich gewonnen.

Tanzveranstaltungen, Betriebsfeiern- Zeltfeste, usw. das hätte ich total ohne Elektronische Musikinstrumente nur in ganz wenigen Ausnahmefällen machen wollen. Anders ausgedrückt, das eine ohne das andere hätte mich auf Dauer nicht zufrieden gestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das sollte wiederum die Puristen triggern und ich habe hier bisher keinen überzeugenden praktischen Ansatz gelesen, in diesen Situationen pure Instrumente in besseres Licht zu setzen als Spielspaßelektronik.
Also jetzt aber, ich bitte dich, was sind schon "diese Situationen"?

Situationen mit NUR analog akzeptierten "puren" Instrumenten = "überzeugender praktischer Ansatz"
- Folk musik, Balfolk und Mousette, jede Variante nur analog
- alpenländische Volksmusik, Roland "no go" -> siehe "Musikerstammtisch Samerberg" (Samerberg könnte irgend ein Ort sein)
- ebenso Volkstanz deutschlandweit, andere Länder höchstwahrscheinlich genauso
- Shanti Chorbegleitung
- Originalmusik Akkordeon, Wettbewerbe, Coupe mondial etc
- Akkordeonorchester (Ausnahme "Elektronium", da bin ich nicht aktuell)
- Oberkrainerensembles, (Slavko Avsenik, der erfolgreicheste Akkordeonist ever)
- Bandoneon im argentinischen Tango => es gibt kein "Elektrobandonion"
- Volksmusiken Weltweit, Cajun, Texmex, etc.
- im Grunde der ganze weltweite Raum der zu arm ist für "Spielspaßelektronik" aber Musik macht mit Stimmzungeninstrumenten

Wenn die Vorführsituation so ein analog authentisches Genre ist, dann funktioniert es einwandfrei.
Beispiel, vor ein paar Wochen war bei Musik-Rumberger Jubiläumsfeier, der Laden gerammelt voll. Rechts bei den E-Pianos war auch ein sehr guter Vorführer von Yamaha am neusten CVP, alles aus der Kiste geholt, super.
Dann kam gegenüber im selben Raum bei den Akkordeon und Ziachen ein Trio aus Slowenien und hat Oberkrainermucke gemacht, aber wie.
Der Yamahavorführer hat sofort Pause gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was mir noch so durch den Kopf geht:

Das anstreben von schnellen Erfolgen sehe ich eher bei elektronischen- als bei mechanischen- Musikinstrumenten.
Nachdem was so an, Elektronik- Digital- Semple -Kram in den letzten paar Jahren so auf den Markt geschmissen wurde- und wird, lässt doch im Gegensatz zu früheren Zeiten, kaum noch Wünsche offen.

Jemand der sich solch digitale Wunderwerke anschafft, ist nicht selten im Vorfeld von den Klangmöglichkeiten nahezu berauscht. Gut geschulte Vorführer beherrschen es den / die Zuhörer in diese Stimmung der schnellen Erfolge zu bringen.

Mit einem Keyboard, z. B. (Tyros-klasse) kann selbst ein Spieler, der rechts- wie links jeweils nur ein Finger nutzt, relativ schnell gewisse klangliche Erfolge verbuchen. Bei so manchen („nur Wohnzimmer-Spieler“) bleibt es aber bei den klanglichen Erfolgen, musikalische Weiterbildung bleibt nicht selten auf der Strecke.

Bei mechanischen Instrumenten wie z. B. Akkordeon, Klavier, und andere, ist m. E. der Weg das Ziel.
Von daher sehe ich im Bergwandervergleich den Akkordeonspieler als Gipfelstürmer ohne Hubschrauberhilfe.

Im Gegensatz zu elektronischen Instrumenten, verbuchen z. B. Akkordeonspieler ihre Erfolge nur soweit wie es ihre musikalischen Fähigkeiten zulassen.

Abschließend möchte ich noch anmerken, das ich unterscheide zwischen denen, die als Profi musikalisch ihrer Brötchen verdienen und denen die es mehr als Hobby nutzen.

Jetzt nach meiner Profi-Zeit bin ich eher mit meinen Akkordeons und Mundharmonikas verbandelt als mit meinem oft verstaubten Tyros 5.

In meinem früheren Bühnen-Leben an den Emotionsfronten war es oft anders, da musste ich mich zwangsläufig mehr mit programmieren als mit Spielen beschäftigen.
Von daher war Akkordeon schon beruhigender, umschnallen, Spielen und gut ist es.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hauptanlass des Beitrags war die Schwierigkeit, Neulingen die konservativen Qualitäten im direkten Vergleich mit modernen Spaßspielzeugen zu vermitteln, wie man es beispielhaft auf dem Messevideo sehen konnte.
ich glaube in einem Umfeld wie es typischerweise auf Messen herrscht kann man die Reize und Vorzüge der analogen Instrumente nicht wirklich zur Geltungen - das geht einfach unter im Getümmel der Messe. Eine Messe ist von sich aus mal eher grell, schrill marktschreierisch und turbulent bis laut. Da geht der Kontakt zum Publikum über einen schnellen Gimmik schneller als über die haptischen Reize die analoge Instrumente vielleicht vermitteln können.

Abschließend möchte ich noch anmerken, das ich unterscheide zwischen denen, die als Profi musikalisch ihrer Brötchen verdienen und denen die es mehr als Hobby nutzen.
so sehe ich das auch - und ich meine, das kann man auch aus dem einen oder anderen Beitrag herauslesen, wie die Schreiber ihre Sicht zu ihrem Instrument sehen und definieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Mecky schreibt genau was ich denke.
@Balgseele versteht mich wahrscheinlich absichtlich falsch.


Aber interessant wäre eben, wie es Dein slowenisches Oberkrainer Trio geschafft hat, den Yamaha Vorführer an die Wand zu spielen und ob das in anderen Landesteilen genauso funktioniert hätte.
UND man darf nicht vergessen, ein TRIO !!! mit Showtraining - gegen einen Keyboardsolisten.
Ein Akkordeonsolist hätte dort ziemlich sicher genauso wenig punkten können wie der Keyboarder.

Und dann bleibt noch die Frage des Vorurteils, vermutlich spielt das Oberkrainer Trio eben nur Oberkrainer. Zumindest klingen auch Cover dann so.
Wenn ein jugendlicher aber auf Metal oder Ed Sheeran steht, wird er trotzdem eher das Keyboard in Betracht ziehen, auch wenn die Slowenen gerockt haben.
 
@Mecky schreibt genau was ich denke.
das geht mir auch so. Er schreibt aus der Kenntnis beider Seiten. Ich halte mich bei derartigen Themen weitgehend aus der Diskussion raus, da ich mit dem Akkordeon höchstens die ersten zwei Jahre, so von 14 bis 16 auf der "Bühne" gestanden bin.
Was weitgehend übersehen wird (und die "reinen" Akkordeonisten gar nicht betrifft): bei entsprechendem Lebensalter(!) hat man die Pionierzeit der elektrischen/elektronischen Tonerzeugung miterlebt, die ja primär gar nicht auf die unterhaltende Musik ausgerichtet war. Verbunden mit einer zT. unbändigen Neugier. Dazu subjektive Erfahrungen: akustisches Tasteninstrument -> "Hammond"-Ähnliches (Interesse, aber unerschwinglich) -> erste elektronische (Philicorda Mitte 60er) -> Alleinunterhaltertaugliches ("Wersi" zB.) + Elektor Drumbox :) -> Bandtaugliches (Mitte 70er): Korg-CX-3, Solina Strings, erste programmierbare Analoge, E-Piano, später digitale Synths, DX7 (aufregend). Während der Bandzeit parallel Solo, Duo, Trio. Nach der Bandzeit (Anfang 90er) Alleinunterhalter mit Sängerin. Equipment: Masterkeyboard DX II FD mit E!, div. Expander, Roland-Arranger, PA, Licht
Das kann man (ohne es werten zu wollen!!!) nicht mit dem Zuhause- oder Kneipenmusiker vergleichen. Oder Konzertakkordeonisten. Was aber hier stattfindet. Die Voraussetzungen (Können, Instrumentarium) sind evtl. gleich, aber die Absicht ist eine andere.
sorry für weitgehend OT. Die Diskussion sollte im Grunde ja auf die Akzeptanz von akustischem und elektronischem Akkordeon beschränkt sein ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Balgseele versteht mich wahrscheinlich absichtlich falsch.
Danke für die Beurteilung meines Beitrags nur was hätte ich von solcher Absicht?
Wieso ist es MEIN slowenisches Trio wenn ich von einer Begebenheit berichte?
Das war übrigens alles friedlich und lustig und Trio/keyboarder haben immer schön abwechselnd den ganzen Tag die Besucher unterhalten.
Tatsächlich verstehe ich Dich wohl wirklich nicht, denn was treibt Dich noch um in der Frage wo Du beides beherrscht und nach Bedarf und Zweck einsetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben