Die Amp-Zone war wirklich furchtbar und kaum auszuhalten.
Ich habe versucht zwei Amps zu testen, aber ich konnte mir kein Urteil bilden da von allen Seiten Krach kam, und das war nicht nur die Metalfraktion.
Absolut Deiner Meinung, das geht so gar nicht. In dem Punkt gibts für mich
den mit Abstand größten Änderungsbedarf.
Ja, das Ampete-Umschaltsystem ist ne tolle Sache - aber eben nur dann, wenn ein (ein!) Kunde im Musikgeschäft wirklich ernsthaft einen Amp und/oder eine Box sucht, und der Verkäufer ihm so den direkten Vergleich bieten kann. Für eine Publikumsmesse ist dieser an sich tolle Testaufbau aber leider komplett ungeeignet.
Denn auf den Guitar Summit geht man ja nicht für einen intensiven Einzelvergleich - dazu sind einfach zu viel zu viele andere Gitarristen da, die auch mal gerne einen der Amps anspielen wollen. Hier sollte für die Organisation im Fokus stehen, dass
möglichst viele Musiker sich einen Eindruck von neuen oder selten zu findenden Geräten verschaffen können.
Das ist aber
komplett unmöglich, wenn a) alles in einem Raum steht und sich b) einige Mucker freuen, endlich mal akustische Körperverletzung mit einem (im Ernst!) 250 Watt-Röhrenamp betreiben zu können, weil sie das im eigenen Proberaum und auf der Bühne nicht dürfen.
Ich fand das
extrem kindisch und rücksichtslos.
Der Erkenntnisgewinn geht dabei doch gegen Null, wenn man nicht regelmäßig auf Bühnen der Größenordnung Wacken bis Rock am Ring spielt, und gleichzeitig wurden eine Menge interessierter Kollegen mal eben eine dreiviertel Stunde (!) lang daran gehindert, auch nur oberflächlich für 5 Minuten in ein paar Amps reinzuhören. Ich kann das nur als Lust an der Provokation interpretieren. Mir erschien es fast, als würden einige nur darauf warten, dass sich endlich einer beschwert, um ihn dann als Rock'n'Roll-untaugliches Weichei runterlaufen lassen zu können.
Mal ehrlich: keiner von Euch hätte so lange in derartig bestialischer Lautstärke gespielt, wenn er alleine mit dem Amp gewesen wäre, oder?
In dem Raum mit den Combos und kleineren Boxen war es leider auch nicht viel besser, weil es unserer Spezies anscheinend doch ein bissl an Rücksichtnahme und Selbstbeschränkung mangelt. Da setzt man sich hin, um sich mal ein Bild zu machen, wie sich denn die vielen kleinen Schalter an dem wunderbaren Fuchs-Amp denn so auswirken und ob die musikalisch nutzbar sind, ganz zivil in Musikladen-Lautstärke. Ich hätte ja auch größtes Verständnis dafür, wenn nun ein anderer 5 Meter weiter ähnliches am dortigen Amp ausprobiert - ist halt so auf ner Messe, und mehr als einen ersten Eindruck von Spielgefühl, Gainbereich und Soundmöglichkeiten kann man sich da halt nicht verschaffen. Aber nein, nach spätestens 2 Minuten muss immer jemand kommen, der offensichtlich nur eines wissen will: WIE LAUT GEHT DER AMP DENN?
Ich bin ja in selber in der "am besten 2 Fullstacks pro Gitarre"-Zeit musikalisch sozialisiert worden, und bis heute würde ich nur äußerst ungern ohne "richtigen" Amp auf der Bühne stehen. Ich habe also echt Verständnis dafür, auch mal die Sau rauszulassen, aber doch bitte nicht beim Guitar Summit.
Ich denke bzw. hoffe, dass hier auch Leute aus der Riege der Aussteller und Organisatoren mitlesen, um sich ein Bild zu machen. Also muss ich das hier mal loswerden:
Da hat man nun drei riesige Räume, zig Amps und zig Gitarristen, die sie antesten wollen - aber realistisch betrachtet kann immer nur
ein einziger Musiker einen Amp so antesten, dass er sich auch hört, und der Gewinner ist dabei immer der rücksichtsloseste. Und alle anderen sitzen mit ner Gitarre vor einem der anderen Amps und hoffen, dass der mal irgendwann genug hat.
So sehr ich begeistert bin, dass es diese Veranstaltung überhaupt gibt -
bitte, bitte, bitte stellt die Amps in einzelne Soundkabinen, und vergebt vielleicht 10 Minuten-Tickets, wenn der Andrang zu groß wird. In der jetzigen Form verfehlt das jedenfalls seinen Zweck. Denn dürfte ja wohl darin bestehen, Musiker für die Amps zu begeistern und nicht darin, ihnen eine Gummizelle zum Austoben zu spendieren.
Gruß, bagotrix