Ich möchte nochmal kurz auf die Sache mit dem Thema "1,5k € Gitarre zum Einstieg" eingehen.
Natürlich kann es Sinn machen, sich gleich etwas zu holen, wenn es für die Ewigkeit sein soll (und man sich sicher ist, dass es das ist).
Das Gegenteil muss jetzt auch nicht die 150 Euro Klampfe von HB sein.
Ich würde tatsächlich im Mittelbereich von 500-700 Euro gucken.
Du hast nun schon erwähnt, du willst das nicht, weil du das mit dem Saxophon auch hattest und es dich angeschmiert hat.
Warum empfehle ich das trotzdem?
Nun, es geht gar nicht drum, dass du evtl. wieder aufhörst zu spielen oder so. Sondern vielmehr darum, dass du noch gar nicht weißt, was dir passt bzw. was du brauchst.
Bisher ist deine Entscheidung nur aufgrund der Optik gefallen.
Klar kann man jetzt CEO-like sagen: "Ich hab Kohlen satt, ist mir egal, ich will die haben". Dann müssen wir das nunmal akzeptieren und hoffen, dass du tatsächlich langfristig glücklich mit der Gitarre wirst.
Die Vorgeschichte mit dem Saxophon ist aber eine andere Geschichte. Und die "erzähle" ich jetzt als professionell ausgebildeter Trompeter:
Man fängt auf Blasinstrumenten in der Regel immer auf einem Einsteiger Instrument an. Zum einen natürlich wegen der Unsicherheit der Dauer.
Aber viel wichtiger ist: Zum Anfang wusstest du, weiß niemand, was ihm liegt und was nicht. Die Einsteigerinstrumente liegen immer im mittleren Bereich aller Eigenschaften.
Denn hättest du, wie von dir gesagt "besser" gleich etwas ordentliches geholt, hätte es genauso sein können, dass du nach nem halben Jahr gesagt hättest "Die Ansprache ist mir viel zu schwer" oder " Der Ton ist mir zu scharf" oder "da geht mir zu viel/ zu wenig Luft durch" usw.
Die Thematik kann ich auch auf andere Bereiche analog übertragen: Ich habe vor wenigen Jahren das Tennisspielen angefangen und war direkt recht talentiert. Bin ins Fachgeschäft und meinte: Ich möchte nen Schläger kaufen, aber gleich was ordentliches, damit ich die nächsten Jahre Ruhe habe. 200 € investiert und 3 Monate später festgestellt, ich brauch was anderes für meinen Spielstil.
Seitdem liegt der 200€ Schläger als Notfall-Ersatz in der Tasche...
Zurück zu Klampfe:
Du spielst erst 5 Monate. Das ist quasi nichts. -nichts für ungut-
Du weißt noch nicht, welcher Hals dir liegt bzw dir liegen wird, welche Bundstäbchen, welche Griffbrettradius usw.
Elektronik ist austauschbar, die ist zu vernachlässigen.
Aber es kann dir halt passieren, dass du dir nach kurzer Zeit denkst "Man, der Hals ist echt ein Sägebrett." Oder "die Klampfe hat mir zu wenig Tiefmitten" oder was auch immer.
und Gitarren im mittleren Preisbereich wird man in der Regel besser zu einem vernünftigen Preis los, als teure Instrumente.
Musiker sind arm. Lies mal in den Facebook Gruppen... "Hätte ich Kohle, würde ich die (Gitarre) sofort nehmen....
Aber letztendlich musst du das selbst wissen. Ich will dir die Gitarre nicht schlecht Reden. Optisch find ich sie auch geil. Wobei mir das Ahorn-Griffbrett bei der Art von Gitarre nicht passt. Da wäre mir Ebony oder Rosewood lieber. Weil ich weiß, was ich damit für Mucke machen würde und wie es klingen würde - womit wir wieder beim Thema wären ;-)
Achja: wenn dann ohne Tremolo