Hals Pickup ist zu leise und verzerrt kaum

  • Ersteller makkohille
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Naja, das ist jetzt keine Raketenwissenschaft. Prinzipiell besteht ein SC Pickup aus einem Draht, der um einen Magneten gewickelt wurde. Durch die Schwingung der Saite wird im Spulendraht dann ein Strom induziert und zwar mit der gleichen Frequenz wie die Schwingende Saite. Soweit die etwas vereinfachte Theorie.
Schaltet man nun 2 SCs zu einem Humbucker zusammen gibt es aber Dinge zu beachten:

Die Spulen müssen gegenphasig angeordnet sein, d.h. der Strom muss im 1.SC z.B. im Uhrzeigersinn durch die Spule wandern und im 2. SC dann eben gegen den Uhrzeigersinn.
Zusätzlich müssen die Magnetfelder entgegengesetzte Polarität haben, also z.B. Nordpol zeigt beim 1. SC zu den Saiten hin und beim 2. zeigt ein Südpol zu den Saiten hin oder umgekehrt (kann man z.B mit Kompass testen).

Prinzipiell gäbe es beim seriellen HB von der Anordnung 4 Möglichkeiten:

1) Beide Spulen gleichphasig, Magnetfelder gleiche Polarität.
2) Beide Spulen gegenphasig, Magnetfelder entgegengesetzte Polarität.
3) Beide Spulen gegenphasig, Magnetfelder gleich Polarität.
4) Beide Spulen gleichphasig, Magnetfelder entgegengesetzte Polarität.

3) und 4) würde dazu führen, dass der HB in sich out of phase wäre, das ist realtiv unbrauchbar, weil aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Spulen die Auslöschung sehr gross ist, dadurch ist der PU auch sehr leise.

1) Würde das Signal in Phase wiedergeben, aber die Brummunterdrückung würde fehlen

Nur die 2) funktioniert wie der typische Humbucker, das Signal wird gleichphasig mit Brummunterdrückung wiedergegeben.
Falls die beiden Spulen tatsächlich falsch verbunden sind, also die Drähte so verlötet, dass die Spulen gleichphasig sind könnte man durch drehen der Magnete bestenfals 1) erreichen, aber eben ohne Brummunterdrückung.

Ich hoffe das hilft ein wenig.
 
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OK. Aber was soll ich jetzt machen um )2 zu erreichen?
 
Meine Kenntnisse sind dann wohl doch zu wenig, ich komm da nicht mehr mit. Ich bin praktisch veranlagt, was muss ich machen? Oder wie kann ich es auch theoretisch verstehen?
Wenn der Stegpickup funzt und die Drähte farbig sind, dann kopiere das einfach.

Ansonsten wenn die Anschlüsse der Spulen zuordenbar sind, dann tausche die beiden einer Spule, egal welcher.
 
Wenn du dir das echt zutraust, die dünnen Drähte zu löten bzw. sollten dort Lötarbeiten nötig werden (weil auf dickere Anschlussdrähte verzichtet wurde), dann hier noch ein Hinweis:
Sollte es 42er PE Draht sein, dann würde ich ggf. noch ein bisschen der Beschichtung mit Schleifpapier abkratzen, das lässt sich sonst schlecht löten.

Ich kann es aber immer noch nicht glauben, dass der Hersteller das so rausgibt... die haben doch beim Wickeln idR ihre Routine und markieren auch gleich jeweils Start und Finish der Spule, dass so eine Verwechslung eigentlich nicht passieren sollte. Ich hab das jedenfalls noch nie erlebt in all den Jahren.
Und halte es für wahrscheinlicher, dass der Vorbesitzer daran herumgelötet hat.
Wenn er den PU schon benutzt hatte und der da auch so komisch geklungen hatte, dann müsste er das wohl auch mitbekommen haben. Das Teil dann trotzdem zu verkaufen, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
 
Hast du den Pickup mal von Potis und Schaltern abgelötet und die einzelnen Spulen mal direkt an dein Klinkenkabel am Amp rangehalten? Dann solltest du ja relativ schnell wissen, ob er geht.
Wenn zwei Polig: Easy, egal was du wo dran hälst, es sollte gehen.
Wenn du nen 4-wire-PU hast, dann musste erstmal (mim Multimeter) rausbekommen was jeweils eine Spule ist. Beide Spulen sollten nen Widerstand haben, der etwa gleich groß ist. Ist eine Spule 5kOhm und eine 15kOhm, ist wsa faul. Ist eine 7kOhm und eine 8,5kOhm dann klingt das schon besser.
Funktionieren denn beide Spulen im Humbucker einzeln?
 
Ja, der Steg Pickup funktioniert einwandfrei, da schau ich mir die Kabelverbindungen mal an, vielleicht geht da was.
 
Wir reden doch vom Neck. Dass der Steg-PU geht, ist ja schon lange klar. Aber beide Spulen vom Neck mal abgelötet und einzeln ans Gitarrenkabel gehalten um zus chauen, ob beide Coils im Humbucker nen Output liefern?
Wenn du das PU-Kabel direkt ans Gitarrenkabel hälst umgehste halt alles andere in der Gitarre und kannst dir n Bild vom Humbucker bilden.
Hab neulich nem Freund geholfen in nem Videotelefonat nen Humbucker mit ähnlichen Symptomen zu öffnen. Wir sind dann so weit in die Materie gegangen, dass er den Pickup geöffnet hat und wir identifizieren konnten, dass eine Spule defekt war. Also auch die Leitung zum Pickup haben wir umgangen und direkt an der Spule gemessen...
Aber da bei dir ja der gesamte Pickup nen ordentlichen Widerstand liefert, würde ich die beiden Coils im PU erstmal vergleichen. Ohmmäßig und - wie oben gesagt - mal ans Kabel zum Verstärker hängen und ne Saite anschlagen...
 
So, nur hab ich den Pickup mal zerlegt und ein Foto angehängt, wo die Kabelfarben und deren Belegung zu sehen sind. Also rot und weiß sind zusammengelötet, schwarz ist der heiße Draht, grün Masse.Soll ich da mal was tauschen oder was soll ich sonst so machen?
DSCN6346.JPG
 
Das grüne Kabel dort anlöten, wo das rote war, das rote Kabel dort anlöten, wo das grüne war.
 
Werde es mal so machen.
 
Das war die Lösung! Jetzt klingt´s so, wie es sein soll !!!

Vielen Dank an Alle, besonders natürlich an QuixX !!!
 
Ich kann es aber immer noch nicht glauben, dass der Hersteller das so rausgibt... die haben doch beim Wickeln idR ihre Routine und markieren auch gleich jeweils Start und Finish der Spule, dass so eine Verwechslung eigentlich nicht passieren sollte. Ich hab das jedenfalls noch nie erlebt in all den Jahren.
Und halte es für wahrscheinlicher, dass der Vorbesitzer daran herumgelötet hat.
Wenn er den PU schon benutzt hatte und der da auch so komisch geklungen hatte, dann müsste er das wohl auch mitbekommen haben. Das Teil dann trotzdem zu verkaufen, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
Kommt mir auch etwas komisch vor. Bei mir geht kein Pickup raus, ohne mindestens einmal komplett mit dem LCR-Meter auf DCR und Induktivität durchgemessen zu werden. Und da fällt so was eigentlich schon auf. Ich mache bei jedem Pickup eine Funktionsprüfung in einer Testgitarre. Gut, ich bin ne ziemlich kleine Klitsche, aber Qualitätskontrolle sollte eigentlich überall dazugehören.
Insofern tippe ich auch drauf, dass da jemand rumgebastelt hat.
 
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Alle Lötstellen incl. der des Covers waren jungfräuhlich, 100%. Mehr kann ich auch nicht sagen.
 
Mag sein, warscheinlich beim Hersteller.
 
Insofern tippe ich auch drauf, dass da jemand rumgebastelt hat.

Ja, schau dir mal die vielen Kratzer auf der Baseplate an, als hätte da jemand mit nem Schraubendreher o.ä. öfters den Magnet rausgeschoben.
Und wer dabei solch scharfkantiges Werkzeug benutzt, braucht sich auch nicht wundern, wenn dabei irgendwelche dünnen Drähte beschädigt werden.
 
Die Kratzer stammen von mir, hab ja bevor ich den Pickup zerlegt habe, den Magneten mal umgedreht, da musste ich mit dem Schraubendreher drunter fahren. um den Magneten anzuheben und dann mit der Spitzzange diesen rauszuziehen. Wie schon geschrieben, der Pickup war vor meiner Zerlegung im Werkszustand.
 
Wenn du dabei aufgepasst hast, dass du nicht an die Spulen kommst, ist das schon ok.

Hast du schon mal den Hersteller gefragt, was der dazu sagt?
Gerade bei den Boutique Windern kann es durchaus sein, dass der auch nicht möchte, dass ein "kaputter" PU von ihm im Umlauf ist und könnte dir ggf. eine Reparatur anbieten.
So per Ferndiagnose wird dir hier vermutlich keiner sagen können, was genau da im Argen ist.
 
in Post #32 habe ich ja geschrieben, daß der Pickup jetzt funktioniert, also ist doch alles ok.
 

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