Interessante Beobachtung... gibt es überhaupt noch (Allround-)Keyboarder?

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Mein Beitrag geht an alle Tasteninstrument- Spieler hier, aber vor allem an die jüngere Generation...
Ich - und nicht nur ich... - habe in den letzten Jahren die Beonachtung und Erfahrung gemacht, daß es es immer mehr Pianisten, aber immer weniger Keyboarder gibt. Wenn man einen Keyboarder sucht, melden sich zum überwiegenden Teil Pianisten.
Die kommen dann mit einem E-Piano in die Probe, sind auch meistens sehr gut auf ihrem Instrument, haben aber ausser Klavier und eventuell e-Piano keine weiteren Sounds und Spieltechniken im Angebot. Keine Erfahrung mit Synthi, Hammond usw. Sie ballern mit beiden Händen das Frequenzbild zu, spielen zu viele Noten usw. Ich habe schon von vielen anderen Musikern Beschwerden in diese Richtung gehört, es gibt keine All-Round-Keyboarder mehr auf dem Markt, die von Chopin bis Jimmy Smith alles abdecken können, obwohl sie von der Ausbildung und Spiel-Technik her dazu fähig sein könnten...
Warum ist das so? Es wertet doch jeden Tastenmenschen auf, wenn er nicht nur eine Stillrichtung abdecken kann. Früher hat man händeringend Pianisten gesucht, weil die - oft Autodidaken - Keyboarder genau das nicht konnten. Jetzt ist es umgekehrt...
Ich fragte mich, was die Musiklehrer in diese Richtung unternehmen? Redet man nicht mit seinem Schüler über Zukunftspläne des Schülers und Einsatzmöglichkeiten des gerade Erlernten? Es gibt sicher Schüler, die in einer Band spielen wollen, kommt der Musiklehrer nicht von sich aus auf die Idee, dem Schüler mal eine Horizonterweiterung zu empfehlen? Vor allem, wenn der Musiklehrer auch noch Praktiker ist und aktiv Musik macht?
 
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Wer Keyboard lernen will, liegt mit Klavier genau richtig. Womöglich fehlt die Bereitschaft sich mit Covers auseinander zu setzen, was einem lehrt, was geht und was man besser nicht macht.
 
Nachdem wir unserem Keyboarder (gelernter Pianist) vor Jahren mit einer an seinem Nord angeflanschten Handschelle links gedroht haben, wenn er weiter in den Bassregistern* rumpoltert, gehts wirklich super. :D


* Oder wie das heißt.
 
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Taste spielen ist oft für Leute aus der Musikschule das Piano. Ich wüsste nicht, das z.B. Orgel noch viel unterrichtet würde. Und Streicher und Bläser auf Tasten zu spielen ist noch einmal was gaaaanz anderes. Insbesondere Bläser. Ich behaupte das viele Lehrer an Musikschulen, die nicht nebenbei in einer Combo spielen ( jetzt nicht Jazztrio oder so) das unterrichten. Die Anforderungen an den Keyboarder sind allein schon nur bei den Spieltechniken der klassischen Tasteninstrumente (Piano, Clav, Orgel, Synth, ePiano) recht hoch. Nebenbei sollen da noch alle Naturinstrumente bis zum Bläsersatz und Orchester abgedeckt werden (also alle Instrumente die die anderen nicht spielen wollen). Viele die im Bandkontext anfangen, fangen an neu zu lernen. Quasi eine Menge neuer Instrumente. War aber immer schon so.
 
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Keine Erfahrung mit Synthi, Hammond usw
Woher sollen sie die denn haben? Die Zeit der Hammond liegt weit zurück, sie wird nur noch selten verwendet / gebraucht - ebenso ist die Anwendung eines Synthi auf bestimmte Musikstile beschränkt. Die "Klangteppiche" der 80-er Jahre sind auch schon verklungen ...
Es wertet doch jeden Tastenmenschen auf, wenn er ...
Schon mal in der Musikschule geschaut, wie Kids an ihren Keyboards mit Begleitautomatik werkeln? Nach einiger Zeit wollen die einen "richtig Klavier spielen", und die anderen schmeißen das Keyboard-Handtuch komplett.
Keyboarder, die z.B. "Superstition" oder "Jump" als "Standardstück - kenne ich" vom Stapel lassen können, sind tatsächlich sehr selten geworden - aber besteht da eigentlich großer Bedarf? Ich weiß es nicht...

Das schreibe ich jetzt einfach mal als Band-Musiker - wir spielen seit Jahren Country und Musik aus den 60er und 70er Jahren ohne Tasten, und "A Whiter Shade Of Pale" müssen wir ja nicht unbedingt auf der Setlist haben...
 
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Vielleicht ist es auch ein Problem, dass der "Band-Keyboarder" garnicht genau definiert ist. Je nach Band ist auch was anderes gefragt?

Ich bin ja nicht mehr jung, aber erst vor drei Jahren zum "Klavier" gewechselt. Wobei mir da tatsächlich der eher pianistisch angehauchte Band-Keyboarder vorschwebte. Auf keinen Fall wollte ich klassisches Klavier lernen. Daher habe ich meinem Lehrer auch gesagt, ich wolle "Keyboard" lernen (halt so für ne Band). Zum Glück hat er erst mal eine Sondierungsstunde gemacht. Als er mit speziellen Griffen für die Begleitautomatik anfing, habe ich erst mal geschockt den Anker geworfen. Ich will ja nicht "Tastdrücker/Entertainer" werden. Jetzt machen wir "Rock-Piano" mit diversen "Ausflügen" (auch mal in die Klassik).

Ich habe mir aber auch eine kleine Workstation gegönnt, um mal zu probieren, wie man Synth, Hammond oder z.B. Streicher darauf richtig spielen kann. Mir ist klar, dass das eine ganz eigenständige und gleichberechtigte Baustelle ist. Trotzdem hoffe ich, dass viele vom Piano erlernte Grundlage da nicht schaden, sonder eher helfen werden.

Aktuell ist aber auf der Piano-Baustelle noch so viel zu tun, dass das andere erst mal nur kurze Ausflüge bleiben werden.

Dass allerdings keine Synth-Spieler da sind wunder mich schon, wenn man sieht, wie aktuell die doch zu sein scheinen...

Gruß,
glombi
 
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Wieso soll das die Angelegenheit der Musiklehrer sein? Die sollen doch das beibringen, was gewollt wird. Ich würde mich auch nicht vom Pkw-Fahrlehrer überzeugen lassen, doch lieber einen Flugschein zu machen oder überhaupt Flugstunden zu nehmen.

Für mich ist der wesentliche Unterschied zwischen Pianisten, Organisten und Keyboardern, dass letztere sich auch mit einer Vielfalt von Sounds befassen. Spieltechnisch auf den weißen und schwarzen Tasten sollte jeder von den dreien gleichermaßen fit sein (ja, beim Piano gibt es Anschlagtechniken, die es auf der Orgel nicht gibt, der Organist sollte auch seine Füße einsetzen können und bei vielen Syntheinsätzen macht die linke Hand etwas anderes, wer aber gelernt hat zu üben, wird in jeder der Richtungen "arbeiten" können.

Und, es geht ja nicht nur um Covers (aus den 60er und 70ern oder von was weiß ich wann). Es wird immer Bedarf an neuen Sounds und Licks geben, auch von Synthesizern. Entsprechend gibt es auch weiterhin Sounddesigner. Allerdings ändert sich der "Arbeitsplatz". Ich stelle das selbst fest. Während ich noch eine Burg von Hardware-Synths im Studio habe, haben meine Jungs an diesen Maschinen kein Interesse, sondern machen alles am Rechner, der dann auch noch weiteres "Spielmöglichkeiten" (um nicht zu sagen Spielhilfen) bietet. Ein Tastendruck macht mit einem Computer dahinter (auch live) einfach mehr als auf einem Moog, Oberheim, Waldorf und wie sie alle heißen. Auch die Musik "unserer Jugend" hat sich geändert und mit unserer klassischen Rockmusik etc. so nichts mehr zu tun. Samples haben eine ganz andere Bedeutung, als profan z.B. einen originalen Trompetensound zu reproduzieren. Mich stört das nicht. Die Menschheit und deren Kutur und damit auch die Musik ist einem steten Wandel unterworfen, und das ist gut so, auch wenn ich jetzt (mal) stehengeblieben bin.

Aber ja, erst mal kommen fast ausschließlich Pianisten von den Lehrern und Musikschulen. Etwas anders sieht es an den Hochschulen aus. Dort wird zeitgenössische und auch elektronische Musik vermehrt gelehrt und weiterentwickelt. Es war aber schon immer so, dass es nahezu keine Ausbildung für Keyboarder im voruniversitären Bereich gibt (und nicht jeder kann und will (diese Art von) Musik studieren). Ich kommen vom Akkordeon her, bin dann auf Orgel weitergegangen und hab mit 15 mit meinem ersten Micromoog (das war 1975; da gab es die Flut an 100en von Synthesizern noch nicht) den Weg auf die dunkle Seite begonnen :ROFLMAO: , d.h. "wurde Keyboarder". Eine Ausbildung dazu gab es garnicht. Die elektronische Musik war in der Blüte ihrer Entwicklung, aber das waren die absoluten Cracks.

Zurück zu meinem Eingangssatz. Es kommt doch darauf an, dass es Leute gibt, die Keyboarder sein wollen. Und da haben wir immer noch die "geilen" Gitarristentypen, die vorne stehen und ihre Soli rausdonnern. Das will natürlich das "junge Männchen" viel lieber machen, weil es bei den Mädels besser ankommt und zudem billiger ist. Meine damalige kleine 3-manualige Tastenburg (Farfisa VIP 600 und Micromoog mit gerade mal einem Orgelkabinett und zwei Mikros zum Abnehmen für die PA) hatte bis 1975 10.000 DM verschlungen. Den Gitarristen reichte selbst mit Gibson, Fender, Vox und Marshall weit weniger als die Hälfte - wie heute kann man da mit Gebrauchtem noch günstiger fahren, während bei Keyboards gebraucht ja auch schnell "veraltet" bedeutete. Aber es gab damals halt Emerson, Wakeman und Lord sowie auch Tangerine Dream, Jean-Michel Jarre und dergleichen, die bewiesen, dass man auch an den Tasten ein Star sein konnte und nachahmenswert war. Und, die waren verantwortlich für die geilen Sounds. Vielleicht liegt es an meinen persönlichen Kenntnissen der aktuellen Szene, aber außer Schiller (Christopher von Deylen) fällt mir kein markanter Keyboarder ein, und selbst der ist ja mehr ein Insider-Tipp.

Echt ätzend war auch die Schlepperei. Selbst im Vergleich zum Drum-Kit haben sich die Roadies (ja, sowas hatte ich damals auch schon!) immer gedrückt, die Orgel und das Kabinett zu schleppen, ganz abgesehen davon, dass man auch für ein geeignetes Auto sorgen musste. Ganz so schlimm ist es heute nicht mehr, aber vor allem im Vergleich zu Gitarre und Bass, wo neben dem Instrument ein kleiner Würfel reicht, wenn nicht eh auch gleich über ein 19" Gerätchen in die Stage-Anlage gespielt wird. Als Keyboarder solltest Du aber halt schon zwei Manuale mit wenigstens einmal 73 Tasten oder mehr plus Stativ und (Steh-) Hocker haben - aber auf der Bühne sollst Du bitte möglichst keinen Platz brauchen :rolleyes: und kannst natürlich auch nicht vorne stehen. Für das Publikum sollst Du auch nicht wirklich im Rampenlicht stehen, auch wenn Du der einzige mit profunden Musikkenntnissen bist ...

So als Anekdote noch: Mit 16 machte ich von Beatles etc. bis maximal Prokul Harum einen Abstecher zu einer Tanzband (heute würde man sagen "Top-50 Band"). Die wollten nicht, dass ich Firlefanz an den Tasten machte, sondern ich sollte einfach nur brav die Akkorde im Background halten. Dann war ich in einer Country-Band, die eigentlich nur ein paar verzierende Klavierläufe wollten. Bei Free-Jazzern war ich auch, und denen war es nie wild genug. Zufrieden war ich erst, als ich beim Prog Rock ankam.

Die Fragestellung des Threads klingt etwas groß, meint aber daraus wohl nur den konkreten Fall, weshalb es schwer ist, ambitionierten Nachwuchs an den Tasten für 60s und 70s Cover-Bands zu finden. Und das liegt nicht daran, dass wir zu wenig Leute haben, die das Spielen auf Tastaturen nicht lernen wollten, sondern dass der Tasten-Job eher als undankbar angesehen wird. Auch dass, anders als bei mir mit meinen Jungs, keine Begeisterung für diese Musik entfacht werden konnte, wirkt sich auf das Lack an Interessierten aus. Letztlich gibt es ja inzwischen sogar "Keyboard-Unterricht" und Leute die den nehmen, aber die keiner in irgend einer Band, weil sie halt eher in Richtung Alleinunterhalter in Richtung "Spielen mit Herbert dem Rhythmusgerät" und für sich selbst oder maximal Oma's Besuch spielen wollen.

Also: Keyboarder werden nicht geboren und nicht durch Unterricht herangezogen, sondern müssen sich immer noch selbst einarbeiten (wenn sie nicht entsprechend studieren wollen - ich hab jüngst eine studierte Komponistin (jetzt aber auch schon 56) kennengelernt, die seit 30 Jahren (gedämpft durch Kinderpausen) elektronische Musik macht). Da bleibt einfach nur, nach dem Enthusiasten an den Tasten weiterzusuchen oder einen Pianisten/Organisten so zu begeistern, dass er (oder natürlich sie oder ...) sich entsprechend weiterbilden und auch in Equipment investieren will.

Der allgemein gesprochen herkömmliche "Allround-Keyboarder" folgt allerdings in der Tat den einschlägigen Musikrichtungen, in denen er damals gebraucht wurde, ins Aussterben, aber der neue "Allround-Keyboarder" hat längst die Bühne betreten. Oldie-Cover sind aber offenkundig nicht sein Ding ;). Hättet Ihr mal Eure Keyboarder früher besser behandelt :ROFLMAO::prost:
 
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Taste spielen ist oft für Leute aus der Musikschule das Piano. Ich wüsste nicht, das z.B. Orgel noch viel unterrichtet würde. Und Streicher und Bläser auf Tasten zu spielen ist noch einmal was gaaaanz anderes. Insbesondere Bläser.
Wer Piano gelernt hat, kann auch Orgel. Bläser mit breathcontroller sind sehr stark.

Aber all das setzt voraus, dass man die Finger passend bewegen kann. Und das lernt man mit dem klassischen Unterricht (und Hanon :p ). All die Größen hatten klassischen Unterricht. Sample, Tee, Duke um die Liste der Gestorbenen zu beginnen.
 
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Wer Piano gelernt hat, kann auch Orgel. Bläser mit breathcontroller sind sehr stark.
OK, ich dachte außer den Finger bräuchte man beim Orgelspielen eine bisschen andere Technik, left Hand Bass, ggfs Fussbass und das Zusammenspiel der Hände hab ich auch anders in Erinnerung.
...und Streicher und Bläser spielen sich zwar auf den Tasten, aber anders... Vielleicht nennen wir das einfach "dem Instrument angepasst" ...ich wollte mit meinem Post oben eigentlich nur andeuten, dass nur weil in einem Keyboard/einer Workstation tausend Instrumente drin sind, die man nicht einfach alle gleich wegen so runterspielen kann. Klar Piano lernen hilft, nur für jedes Instrument musst du dich umstellen und lernen. Und deswegen gibt es vielleicht nicht mehr so viele davon, von den Allroundern.
 
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Wer Piano gelernt hat, kann auch Orgel.
Steile These, außer man legt die Betonung auf "auch" und meint jetzt nich gerade eine Hammond B3, man gucke sich die Spielweise von Jimmy Smith an und wiederhole diese These...
 
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@Grumpes, wonach sucht ihr denn? Keyboarder in einer Coverband?
 
Seit der Erfindung der Workstation war der "Keyboarder" immer derjenige, der für alles zuständig war, was die Band an Instrumenten nicht hatte, aber die Songs trotzdem aufführen wollte.
Da jagt dann ein Kompromiss den nächsten, und wenn man nicht neben dem Üben viel Zeit in Technik und Sound-Design investiert, hat man schlechte Karten.
Auch wenn man das tut, stößt man mit den überwiegend samplebasierten Geräten schnell an Grenzen.
Ich verwende schon seit Jahren keine Workstation mehr und bin jedesmal froh, die 6 Bläser neben mir live zu hören.
 
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Hm. Also ich habe Piano gelernt und kann auch auf einer Orgel spielen. Aber Orgel spielen kann ich nicht.
Der Unterschied ist, Du kannst auf der Orgel draufhaun wie Du willst, es wird nicht lauter. Ansonsten spiel einfach was die kleinen Kugeln auf den Zeilen anschaffen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Steile These, außer man legt die Betonung auf "auch" und meint jetzt nich gerade eine Hammond B3, man gucke sich die Spielweise von Jimmy Smith an und wiederhole diese These...
Ich kann auch nicht spielen was Diana Krall auf dem Flügel vorlegt, aber wenn ich auf der Bühne in die Tasten greife sagt keiner: "der kann doch gar nicht Orgel spielen."

Wahr ist allerdings, dass ich ohne zwei Roadys keine B3 spielen kann. Aber auf das Geschmatze der Kontakte würde ich mich schon freuen.

Von daher muss man sich einfach Mühe geben, dann klingt das auch so.
 
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aber vor allem an die jüngere Generation...
[...]
haben aber ausser Klavier und eventuell e-Piano keine weiteren Sounds und Spieltechniken im Angebot. Keine Erfahrung mit Synthi, Hammond usw. Sie ballern mit beiden Händen das Frequenzbild zu, spielen zu viele Noten usw.
Ich würde mal behaupten, das liegt einfach am Alter. Laß die mal 10 Jahre in einer Band spielen, dann wird das schon. Sie müssen das ja noch lernen, vor allem Hören lernen.
Ich fragte mich, was die Musiklehrer in diese Richtung unternehmen?
Ganz einfach: Wir bieten Bandunterricht an. Wir hatten gerade am letzten Samstag ein wunderbares Stadtfest-Event, bei dem die Schülerbands aus unserer Musikschule das komplette Programm bestritten haben, und das war vom Niveau her wirklich Klasse und stilistisch sehr vielseitig. Das "Allround" geht heute auch deutlich weiter als früher. Da muß man nicht nur Hammond, Rhodes, Synth, Clavinet und Mellotron können, sondern auch noch Loops, Launchkeys und Computer zum Einsatz bringen. Das wird aber alles an den modernen Musikschulen gelehrt, da gibt es dann auch Fachleute, die für bestimmte Bereiche zuständig sind und einen regen Austausch unter den Kollegen.
Es gibt sicher Schüler, die in einer Band spielen wollen
Tatsächlich ist es aber so, daß das Bedürfnis, in einer Band zu spielen, bei den jüngeren Schülern und Schülerinnen nicht mehr ganz so groß ist, wie das früher einmal war. Die heutigen Idole sind nicht mehr in den Bands zu finden, wie das bei uns war, sondern auf Youtube, Insta und TikTok. Dazu kommt noch, daß das Zeitbudget für die Musik bei vielen jungen Menschen deutlich geschrumpft ist im Gegensatz zu früheren Zeiten (z.B. durch G8). Aber gerade die modernen Musikschulen versuchen alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit hier Traditionen erhalten bleiben. Ich vermute, daß die privaten Musikschulen da schon länger etwas mehr leisten als die städtischen, aber auch dort sind seit etlichen Jahren deutliche Änderungen festzustellen.

Noch eine Anmerkung: In unserer Zeit (60er, 70er, 80er) wurde Band (fast) überhaupt nicht unterrichtet. Es gab 1x in fünf Jahren einen Nachmittagsworkshop für Jazz, der zwei Stunden dauerte, und das wars dann. Daraus mußte man dann die Inspiration für die nächsten fünf Jahre ziehen. Aber wir waren halt so besessen, daß wir uns das alles selbst draufgeschafft und/oder von Freunden abgeschaut haben.

Wenn Du noch nicht den richtigen Keyboarder getroffen hast, ist jedenfalls eins klar: Die Musikschulen und -lehrer, die ich kenne, sind nicht Schuld daran ... :D ;)

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wer Piano gelernt hat, kann auch Orgel.
Da widerspreche ich absolut! Zum Orgelspielen gehört auch umregistrieren während des Spiels (auch bei Kirchenorgel), Fußpedal (Stummel bis voll) und Bedienung von Vibratos, Leslies und anderen Soundvariationen, mal ganz abgesehen von den spezifischen Spieltechniken bei einer Orgel. Dafür ist für den "Orgler" der Kraftaufwand der Klavier-Anschlagmechnik und die Dosierung des Anschlags völlig ungewohnt (klassisch ausgebildete Organisten haben aber meist mit Klavier angefangen). Und, frag mal Pianisten nach MIDI :oops: (selbst für viele Organisten etwas, um google zu bemühen).

Ich glaube, es gibt einfach zu viele Leute (und zwar solche, die selbst gar kein Tasteninstrument spielen (vor allem Musiker mit anderen Instrumente) und dann die, die halt gerade auch mal so Tasteninstrumente bedienen - sorry, soll nicht eingebildet sein, aber es gibt spielen und spielen ... - und dann natürlich die, die von gar nichts Ahnung haben), die das weiß-schwarze Tastenmuster als einzig relevantes Kriterium für einen Keyboarder (und damit meine ich alle, die Tasteninstrumente spielen) ansehen. DAS IST ABSOLUT FALSCH. Ich stell Dich mal hier hin:

Spaceship Enterprise - Bridge.jpg


(das waren die Tasteninstrumente (neben einem Schwabs Expander im Hintergrund) meine vorherige Studio-Anlage - mit sowas ist man (wie es im Thread-Titel steht - dann sicher "allround";BTW: Der Hocker ist tatsächlich noch der, den ich 1975 neu kaufte) und bin gespannt, ob Du "A Whiter Shade of Pale", das Intro von "Locomotive Breath" und das Solo von "Lucky Man" innerhalb von einer Woche halbwegs originalgetreu hinkriegen würdest (Klassik-Stücke auf Klavier und Orgel lassen wir jetzt mal ganz außen vor). Du wirst schon mal gar nicht wissen, welche Sounds wo gehen und Presets stehen 5-stellig zur Verfügung. Neben Hammermechanik-Tastaturen gibt es welche mit und ohne Aftertouch und druckempfindliche und halbgewichtete und Waterfall. Jede Kiste kann eine unterschiedliche Stimmenanzahl und ist anders "multitimbral". Ja, was macht jetzt das wohl alles aus? Ich kann's Dir sagen: den Keyboarder :prost: (wobei der schon bei viiiel weniger anfängt)

Aber es sind alle Instrumente nur mit weißen und schwarzen Tasten :ROFLMAO: und darauf ein Bisschen herumdrücken kann ja wohl jeder, gelle o_O
 
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Woher sollen sie die denn haben? Die Zeit der Hammond liegt weit zurück, sie wird nur noch selten verwendet / gebraucht - ebenso ist die Anwendung eines Synthi auf bestimmte Musikstile beschränkt. Die "Klangteppiche" der 80-er Jahre sind auch schon verklungen ...

Schon mal in der Musikschule geschaut, wie Kids an ihren Keyboards mit Begleitautomatik werkeln? Nach einiger Zeit wollen die einen "richtig Klavier spielen", und die anderen schmeißen das Keyboard-Handtuch komplett.
Keyboarder, die z.B. "Superstition" oder "Jump" als "Standardstück - kenne ich" vom Stapel lassen können, sind tatsächlich sehr selten geworden - aber besteht da eigentlich großer Bedarf? Ich weiß es nicht...

Das schreibe ich jetzt einfach mal als Band-Musiker - wir spielen seit Jahren Country und Musik aus den 60er und 70er Jahren ohne Tasten, und "A Whiter Shade Of Pale" müssen wir ja nicht unbedingt auf der Setlist haben...
Haben Sie sich mal moderne Musik angehört? Pop-Musik im Radio z.B. Die besteht ja fast nur aus Synthi und Keyboard! Hammond-Sounds sind nach wie vor modern und werden oft genommen. Ich weiß, jetzt wird das Argument kommen, daß sehr viele moderen Produzenten Samples benutzen usw. Aber auch die gehen mal aus oder wiederholen sich und da muß neues Zeug eingespielt werden.
 
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......Und da haben wir immer noch die "geilen" Gitarristentypen, die vorne stehen und ihre Soli rausdonnern. Das will natürlich das "junge Männchen" viel lieber machen, weil es bei den Mädels besser ankommt und zudem billiger ist. Meine damalige kleine 3-manualige Tastenburg (Farfisa VIP 600 und Micromoog mit gerade mal einem Orgelkabinett und zwei Mikros zum Abnehmen für die PA) hatte bis 1975 10.000 DM verschlungen.
Gut geschrienen,:cheer: und ja , da is sicherlich was dran. Keyboarder werden halt auch immer präsentiert wie die letzten Affen. :D Außer bei Rammstein, da klappt das richtig gut! ^^ Und man möchte auch gewissermaßen beachtet werden auf der Bühne, daher entscheiden sich wohl die meisten für die Solo Pianoballaden. Das ***edit*** kommt bei nahezu allen gut an,...***edit*** ein Beispiel wäre The River Flows in You. Also wieso dann ein nichtbeachteter Keyboarder im hintersten backround sein. Versteh ich schon. Und ich bin selbst einer. (Keyboarder mit Liebe zu Synthesizern )
Meiner Meinung nach wird das aber wieder mehr in nächster Zeit. In der Techno, House unde allg. Elektroszene kommt dieses Analoge Lead Synthispiel wieder in Mode, siehe Stephan Bodzin und viele weitere. Das inspiriert die jungen Leuts nachzuahmen, und scheuen sich auch nicht tief in die Tasche zu greifen. Denn jeder kann mit etwas Zeit am PC was produzieren, das ist nicht die Kunst. Die Kunst ist es sowas live rauszuhauen mit analogen Synthssounds und Drumcomputer usw...💃

*** Unangemessene Audrucksweise gelöscht und sinngemäß umformuliert, s. Boardregel 4
 
Grund: Mod Edit
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Musik ändert sich.
Geschmecke ändern sich mit.
Es teilt sich in klassisch Piano oder modern Modular. Der Rest ist 80er Jahre und für die Jugend uncool.
 
The weeknd ist ja zB nicht uncool.
 

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