Lokrischer Modus in Songs

dezIsNosredna
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Zunächst wollte ich mich einmal vorstellen da das hier mein erster Beitrag ist (hab kein benutzerforum oder derartiges gefunden deshalb mach ich das einfach hier). Ich bin dezIsNosredna oder dezIs oder Nosredna, oder wie auch immer ihr mich nennen wollt - 15 Jahre alt
Ich weiß, etwas komischer Name aber ich hab mir den mit 10 ausgedacht und seitdem einfach behalten, lul. Ich höre zwar tatsächlich nicht mal so viele Bands und mein Musikwissen beschränkt sich auf ein absolutes Minimum, und ich spiele auch kein Instrument. Das sind also schon mal die perfekten Qualifikationen um sich in ein derartiges Forum anzumelden, aber ich schätze mal dass das nicht so schlimm ist, schließlich kann man ja immer dazulernen

Ich wollte den Thread mit einer Frage eröffnen die mich interessiert und diese wäre zum lokrischen Modus. So wie ich das verstehe wird dieser ja nicht so oft verwendet, Gründe dafür sind wohl dass die perfect fifth da um einen halbtonschritt erniedrigt wird (sorry für die anglizismen haha) und somit einer der "konsonantesten" Intervalle (neben der Oktave) einfach nicht vorhanden ist und zudem die erste Stufe einen verminderten Akkord bildet, und man im lokrischen Modus keine wirklich "schön" klingenden Akkordabfolgen bilden kann

Nun frage ich mich aber ob euch bestimmte Beispiele einfallen wo dieser Modus trotzdem in Songs verwendet wird; Wikipedia meint dass dieser oft in Metal und Jazz verwendet wird und es gab dazu glaube ich auch ein interessantes Video von David Bennett Piano zu. Mich interessiert es aber ob euch selbst einige Lieder einfallen wo der lokrische Modus tatsächlich verwendet wird oder ob er wirklich so selten ist - und ob es vielleicht noch gründe gibt die ich hier gar nicht aufgelistet hab warum lorkisch so "dissonant" klingt

(Korrigiert mich gerne falls ich irgendwelche inhaltlichen Fehler gemacht habe; oder falls das hier überhaupt der richtige bereich für sowas ist)
 
Eigenschaft
 
Da der lokrische Modus die melodische Erscheinungsform von halbverminderten Akkorden (m7b5) ist, und da solche Akkorde eigentlich nur als Vorbereitungs- bzw. Zwischenakkorde und nie als Hauptakkorde funktionieren und auftauchen, wird man auch keine Songs finden, in denen solche Akkorde eine Hauptrolle spielen.
Ein m7b5-Akkord als Tonika oder Dominante ist nur schwer vorstellbar ...

LG
Thomas
 
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@turko
Danke für die Antwort schon Mal!
da solche Akkorde eigentlich nur als Vorbereitungs- bzw. Zwischenakkorde und nie als Hauptakkorde funktionieren und auftauchen, wird man auch keine Songs finden, in denen solche Akkorde eine Hauptrolle spielen.
Ich denke das verstehe ich soweit, aber was ist bspw. mit Melodien
Also wenn man jetzt C lokrisch nimmt, wäre das ja C-Db-Eb-F-Gb-Ab-B. Gibt es Melodien in Liedern die sich nur um eine derartige Tonleiter drehen oder ist sowas einfach viel zu selten?
 
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Na, das meinte ich doch vorhin.
Dazu müßte der Akkord Cm7b5 als Tonika funktionieren ... tut er aber nicht.
Deswegen kann auch die dazugehörende Tonleiter/Chordscale lokrisch als Basistonleiter nicht funktionieren.

Ich kenne keinen Song, der dem widersprechen würde, wäre aber auf Überraschungen in Form von Berichtigungen neugierig.

Thomas

PS: Kleine Berichtigung zu Deiner Notenbenennung: Den Ton nennt man auf deutsch schlicht und einfach B. Auf englisch Bb.
Aber Hb gibt es nicht. :)
 
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PS: Kleine Berichtigung zu Deiner Notenbenennung: Den Ton nennt man auf deutsch schlicht und einfach B. Auf englisch Bb.
Aber Hb gibt es nicht. :)
Stimmt, daran habe ich sogar noch gedacht während ich den Post geschrieben habe
Keine Ahnung warum ich dann immer noch Hb da hingeschrieben habe, aber danke für den Hinweis!
Ist im Originalpost bearbeitet worden
 
Hi @dezIsNosredna - und Willkommen im Forum!

Spannend!

Wie kommt es, dass Du Dich als Nicht-Musiker:in dermaßen mit dem lokrischen Modus auskennst und solcherart Interessen hast?
Sollte man nicht als 15-jährige:r derzeit den Mädels respektive Jungs nachstreben und den Eltern davonlaufen oder so (auch wenn das coronabedingt sicher nicht so ausgiebig geht, derzeit)?

Ich frage das als Vater einer ebenfalls fünfzehnjährigen Tochter :cool:
 
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Nun frage ich mich aber ob euch bestimmte Beispiele einfallen wo dieser Modus trotzdem in Songs verwendet wird; Wikipedia meint dass dieser oft in Metal und Jazz verwendet wird und es gab dazu glaube ich auch ein interessantes Video von David Bennett Piano zu.
In den meisten Stücken wird man das ganze wohl eher für Übergänge benutzen da es wie bereits gesagt wurde einige Probleme gibt.

Das Problem ist das unser Musiksystem nicht wirklich dazu kompatibel ist und daher gibt es keine wirklich moderne Stücke in der Tonart. Du könntest dir aber die Aufgabe mal vornehmen ein lokrisches Stück zu schreiben. Es wäre klanglich wohl sehr speziell aber lernen könntest du dabei sehr viel. Nur ein Ratschlag, vergiss die Theorie und verlasse dich primär auf dein Gehör was hört sich brauchbar oder interessant an, was eher nicht. Eine Idee wäre vielleicht eine zweistimmige Fuge einmal zu probieren, ein vierstimmiger Choralsatz wäre eher eine blöde Idee, ein dreistimmiger in der Art von Pachelbel hingegen könnte spannend klingen.

Also, nimm dir eine Notationssoftware/Instrument und tobe dich mal spielerisch damit aus. Teile deine Erkenntnisse gerne hier.
 
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Geht schon, vier Beispiele:



Gruß,
glombi
 
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Ja, klar kann man sich sowas auf dem Reissbrett oder auf dem Keyboard zurechtbasteln ... nur ...
so wirklich überzeugend organisch und natürlich klingt es halt dann nicht.

Thomas
 
Geschmackssache und Hörgewohnheit. Hat ja einen Grund, warum es wenig bis kaum genutzt wird. Ich finde die Nummern teilweise sehr cool…

Gruß,
glombi
 
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Hat ja einen Grund, warum es wenig bis kaum genutzt wird.
Ja die Gewohnheit ist ein Grund, ein anderer eben das man den gewohnten Weg nicht gehen kann und somit Arbeit bedeutet. Es gibt ja auch einige Tonarten die sehr selten genutzt werden. Ich denke an Fis-Dur. Eigentlich eine schöne Tonleiter, aber praktisch kaum anwendbar.
 
Es gibt ja auch einige Tonarten die sehr selten genutzt werden. Ich denke an Fis-Dur. Eigentlich eine schöne Tonleiter, aber praktisch kaum anwendbar.
Wie kommst Du denn da drauf? Mir fallen ohne Nachzudenken gleich ein Schubert-Impromptus, eine Beethoven-Sonate und ein Chopin-Nocturne ein (Gb-Dur oder Fis-Dur). Im Jazz, Paralleltonart Eb-Moll: Round Midnight. Die Fraktion der blinden Pianisten (Ray Charles, Stevie Wonder) spielt (logischerweise) auch gerne in Tonarten mit vielen schwarzen Tasten (Living for the City), usw.

Das sind Tonarten, die insbesondere auf Tasteninstrumenten sehr bequem zu spielen sind.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Spannend!

Wie kommt es, dass Du Dich als Nicht-Musiker:in dermaßen mit dem lokrischen Modus auskennst und solcherart Interessen hast?
Sollte man nicht als 15-jährige:r derzeit den Mädels respektive Jungs nachstreben und den Eltern davonlaufen oder so (auch wenn das coronabedingt sicher nicht so ausgiebig geht, derzeit)?
es geht ja beides, lo
Ja also, solche Themen interessieren mich deshalb ein wenig da ich durch ein paar Lieder die ich mag relativ schnell selbst Lust bekommen habe mich damit irgendwie zu befassen und auch derartige YouTube-Videos gucke - Adam Neely wurde hier ja schon gepostet, den schau ich mir eigentlich auch gerne Mal an
Deshalb habe ich aber angemerkt dass mein Wissen da wirklich sehr wenig und sehr basic ist (ich hab vor etwas mehr als zwei wochen erst herausgefunden was intervalle sind und wie die heißen - auf englisch), so wenig dass ich dem
Eine Idee wäre vielleicht eine zweistimmige Fuge einmal zu probieren, ein vierstimmiger Choralsatz wäre eher eine blöde Idee, ein dreistimmiger in der Art von Pachelbel hingegen könnte spannend klingen.
beispielsweise nicht so ganz folgen konnte
(bin übrigens ein junge)

Es gibt ja auch einige Tonarten die sehr selten genutzt werden. Ich denke an Fis-Dur. Eigentlich eine schöne Tonleiter, aber praktisch kaum anwendbar.
Wieso eigentlich? Keine Ahnung ob es angebracht ist dass hier jetzt im Thread noch zu erläutern oder ob das dann zu krass Off-Topic wird aber würde mich interessieren
 
Ich mag "schräge" Tonarten - nicht immer, ist eine Frage der Stimmung/Laune ... - Einfach mal raus aus gewohnten Klangbezügen ...
 
Wie kommst Du denn da drauf? Mir fallen ohne Nachzudenken gleich ein Schubert-Impromptus, eine Beethoven-Sonate und ein Chopin-Nocturne ein (Gb-Dur oder Fis-Dur).

... oder der berühmte Flohwalzer! :embarrassed:

Ernsthaft: es stimmt, sie sind sehr bequem zu spielen, man kann sich wunderbar an den schwarzen Tasten orientieren. Nur das Notenbild bzw. die vielen einschüchternden Vorzeichen treiben so manchen in die Flucht.

Viele Grüße
Torsten
 
Wie kommst Du denn da drauf?
Naja tendenziell gibt es Tonarten die einfacher zu handhaben sind als andere. Im Vergleich zu anderen Tonarten ist ein Fis-Dur doch eher seltener vertreten. Liegt vielleicht auch daran das jeder seine Vorlieben hat, ich nutze z.B gerne e-Moll obwohl das auch ein gewisser Teil nicht mag :)

Wieso eigentlich? Keine Ahnung ob es angebracht ist dass hier jetzt im Thread noch zu erläutern oder ob das dann zu krass Off-Topic wird aber würde mich interessieren
Ich glaube mit dem Thema könnte man ganze Bücherregale füllen :)

beispielsweise nicht so ganz folgen konnte
Was meinst du mit du verstehst es nicht? Musik lernt man am besten durch Praxis. In der Theorie ist es oft alles unheimlich kompliziert, wenn du einfach mal mit deiner Tonart Experimentierst dann ist vieles verständlicher. Literatur ist oft kompliziert, so kompliziert das einige erfahrene Praktiker nicht verstehen was sie dort eigentlich tun, zumindest wenn sie darüber lesen was sie tun.

(bin übrigens ein junge)
Glückwunsch? :unsure:
 
lol, das war weil hooray von nichtmusiker:innen und 15-järhige:n gesprochen hat und ich sagen wollte dass ich männlich bin
kam in dem kontext mit dem satz davor wahrscheinlich völlig zusammenhangslos rüber

Musik lernt man am besten durch Praxis. In der Theorie ist es oft alles unheimlich kompliziert, wenn du einfach mal mit deiner Tonart Experimentierst dann ist vieles verständlicher. Literatur ist oft kompliziert, so kompliziert das einige erfahrene Praktiker nicht verstehen was sie dort eigentlich tun, zumindest wenn sie darüber lesen was sie tun.
Jo das verstehe ich wohl
Auch ein Grund warum ich mir mal selbst irgendwann ein Keyboard kaufen möchte und das spielen lernen will

Danke auf jeden Fall für die hilfreichen und reichlichen Antworten
 
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Geschmackssache und Hörgewohnheit.
Das ist sicher so. Der lokrische Modus passt zB wunderbar über die reinen Dur Akkorde A, D, E. Die Musiktheorie würde hier den ionischen Modus vorgeben.
 
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