Empfehlenswerte Bändchenmikrofone für alle Signale

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Hallo,
ausgehend von diesem Thread:

https://www.musiker-board.de/threads/umgang-mit-baendchenmikrofone-als-overheads.716822/

wollen wir (jeder der gute Files hat!) sukzessive Bändchenmikrofone vorstellen, wenn's geht mit wenig Text ;-) und mit vielen Soundbeispielen

Im o.g. Thread wurde das AT4081 und LRM-2b im Zusammenhang mit Drumoverheads diskutiert.

Hier wollen wir hören und diskutieren, wie machen sich Bändchenmikrofone an allen anderen Signalen.

Warum und wann setzt man Bändchenmikrofone ein?

Grundlegender Klang von Bändchenmikros

In der Regel haben Bändchenmikros folgende (Klang)-Eigenschaften:
1. Achter-Charakteristik (die Ausnahmen haben in der Regel Hyperniere, ganz selten Nierencharakteristik)
2. Hervorragende Impulstreue (konstruktionsbedingt)
3. Viel Tiefen und einen steten Höhenabfall ab dem oberen Hochmittenbereich, mal ist der stärker , mal schwach, oder sehr gering
Warmer und voller Klang wie man ihn aus Bing Crosby's Zeiten kennt.
4. Trotz der sehr guten Impulstreue und Transientenabbildung, klingen die Transienten wie leicht abgerundet, hier kratzt nichts oder hier
klingt nichts harsch oder hart
5. Äußerst empfindlich gegenüber Luftzug auf das Bändchen, das sollte man tunlichst unterlassen.
6. Aufbewahrung der meisten Bändchen soltle vertikal erfolgen, weil sonst das Bändchen nach einer Weile durchhängt.
Ausnahme: Short Ribbins wie Cascade XL-15, AT4081, M130/M160 etc.

Bändchenmikros werden vor allem dann gerne eingesetzt, wenn man einen vollen, runden, ja geschmeidigen Klang bis in die unteren Höhen möchte.
Aber dennoch sollte das Signal mit allen Impulsen gut wiedergegeben werden.
GMKs bspw. gehen deutlich höher und sind oft auch ausgeglichener im Frequenzgang, auch klingen gute GMKs zum Teil deutlich klarer als Bändchen. Aber das ist nicht immer erwünscht, bei bestimmten resonanten Stimmen (Sängerinnen im Höhenbereich können gerne metallisch klingen), oder bei Abnahme von höhenreichen eGitarren gibt ein gutes Bändchen die nötige Stütze in den Höhen so dass es nicht zu scharf klingt.
Auch wenn man weiß, man wird heftig komprimieren oder heftig EQen aus unterschiedlichen Gründen, da sind Bändchenmikros hervorragende MIkrofone für diesen Einsatzzweck.




AT4081
Einordnung der Klasse (von Einsteiger- bis Referenzklasse (höchste Stufe)):

Spitzenklasse

1614773785919.png


Ein aktives Bändchenmikrofon der Spitzenklasse das Phantomspeisung benötigt, aber auch wegen der aktiven Elektronik mehr Ausgangslevel hat wie passive Bändchen.
Gainlevel muss bei dem Preamp nicht so hoch gedreht werden.
Das AT4081 gehört zu den modernen Vertretern des Bändchenmikrosounds, es hat nicht so viele Tiefen wie normale Bändchen, d.h. der Nahbesprechungseffekt fällt nicht so brutal heftig aus ;-)
Das AT4081 hat die typische Achtercharakterisitk, und einen in den Höhen erweiterten Frequenzgang, dadurch ist es noch flexibler in der Einsetzung.

Dennoch klingt es nach Bändchen mit sehr guten Impulsen, aber alles klingt abgerundeter und die Höhen nerven nicht so, wie es bei manchen GMKs oder KMKs der Fall ist.

Wozu eignet sich das AT4081?
Für fast alles, vor allem akust. Gitarre, eGitarre, Percussion, Akkordeon jeder Art und zu manchen Stimmen.

Kleiner Nachteil:
Das AT4081 hat ein leichtes Grundrauschen. Bei sehr leisen Signalen oder leisen Aufnahmen von Solokünstlern ist es zu vernehmen.
Im üblichen Songkontext mit mehreren Instrumenten spielt es keine Rolle.

Soundbeispiele
Aus meinem Song "Pretty Face"


Akustische Gitarren

Rohaufnahmen ohne jegliche Bearbeitung

Ac Guitar Picking






Ac Guitar Picking mit Ausklang um das leise Grundrauschen besser zu hören





12-String Ac Guitar Strumming





Songkontext (direkt aus dem Mix) ohne Lead Vocals, partiell Backing Vocals



Hinweis:
Links ist Picking acGuitar, rechts strumming 12-String acGuitar


Kurzer Teil von 0:00 bis 0:09 wurde mit einem M930 aufgenommen, danach wenn es ins Dauerpicking geht übernimmt das AT4081 kpl.
Rechts die Strumming 12 ac Guitar durchgehend mit AT4081 aufgenommen.

Ab 0:09 kommt rechts noch ein Banjo dazu aufgenommen mit M930TS von User @Hotspot :)

Preamp bei allen Aufnahmen:
BAE 1073MPF mit Output auf 12 Uhr, d.h. etwas Sättigung in den Obertönen, hört man gut bei der 12-saitigen strumming Gitarre!


Mein Fazit zu den Aufnahmen:

Man hört sehr gut, schon bei der Rohaufnahme alle Tranisenten und Impulse sind sauber da, und im Mix hört man wie gut sich Bändchen bearbeiten lassen, obwohl das hier gar nicht so viel war, klar die Resonanz der Gitarre muss wie immer rausgezogen werden, etwas Kompression und oben bei den Höhen noch was reindrehen. Im MIttenbereich muss man bei Top-Bändchen überhaupt nichts machen.
EQing geht bei Bändchen auch massiv, ohne große Probleme.

Bei der 12-saitigen Gitarre hört man sehr schön jegliche Kleinigkeit, das Sirren der oberen hellen Saiten.


Lead Slide Gitarre aus meinem Song "Wanna Hold You"

Diego Strat Sonic Blue, Fender Twin Reverb 65, Glas Slide, Mikro AT4081

Slide Guitar - Solo
mit Stereodelay in den Mixbuss gemischt, ohne weitere Bearbeitung (kein Eq, kein Comp etc.)



Identische Slide Guitar im Songkontext/Mix mit weiteren EQ und Comp-Bearbeitungen



Preamp bei allen Slide aufnahmen: DAV BGNo1



Es würde mich freuen, wenn viele gute Aufnahmen unterschiedlicher Bändchenmikros hier zusammenkommen.

Auch freut es mich, wenn eine rege Diskussion rund um die Bändchen stattfindet, denn solche Postings leben von Diskussionen, Fragen und Antworten.
Also keine falsche Scheu ;)
Und um eine rege Diskussion wird gebeten :)
 
Eigenschaft
 
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Sehr schön (y)
Mir wird gerade wieder bewusst, wie erfreulich unempfindlich das AT4081 doch (vergleichsweise zu anderen Bändchen) gegen Raumeinflüsse ist.
Obwohl die rückwärtige Seite der 8 die ganzen Raumflexionen mitnimmt, ist das weniger schlimm als man meinen würde.
Ich hatte dazu vor einiger Zeit ein kurzes Gespräch mit AEA - den Bändchenspezies schlechthin. Laut denen ist das kein Problem, wenn man versucht, alle frühen Reflexionen innerhalb von ca. 1.5 - 2m von der "Rückseite" des Bändchens abzuhalten.
Ich übersetze das mal umgangssprachlich:
Wenn man harte, reflektierende Materialien nahe hinter den Bändchen vermeidet oder diese mit dickeren Tüchern, Absorbern u.ä. dämpft, ist alles fein.

Mal schauen, was ich hier in den nächsten Tagen beitragen kann.
Kann man mittlerweile eigentlich umkomprimiertes Audio direkt im Posting einfügen?
Ach so... und sind Drumsachen hier explizit ausgeschlossen, wie der Threadtitel es vermuten ließe?
 
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Ah ja, zum AT 4081...
Da hab ich hier noch einen Ausschnitt eines folkigen Songparts, alle hier hörbaren Instrumente sind per AT4081 aufgenommen.
Das Akkordeon war in M/S aufgenommen, da ist das AT4081 im Side-Part.
Hier nur die für das AT4081 relevanten Instrumente, ein wenig im Panorama verstreut und sonst Effekte-mäßig unbearbeitet bzw. wie aufgenommen.*
Die Aufnahme ist nicht mehr ganz frisch, stammt aus unserem alten Probekeller (20qm, Deckenhöhe 2.10m).



Hier das AT4081 im Side-Kanal des Akkordeons:


Und hier ein Ausschnitt der Akustikgitarre, mit dem 4081 aufgenommen:


*ich nehme dank UAD fast immer mit Tape und Comp auf, meistens einen LA-2A oder Fairchild.
 
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Ach so... und sind Drumsachen hier explizit ausgeschlossen, wie der Threadtitel es vermuten ließe?
Ich habe die Einschränkung Drums rausgenommen :)

Kann man mittlerweile eigentlich umkomprimiertes Audio direkt im Posting einfügen?
Ist mir nicht gelungen wav-Files hochzuladen, was bei Audioaufnahmen suboptimal ist, mp3 ist halt mp3 auch 320kb/s

@Basselch
Kann man hier wav-Files hochladen? Das wäre besser als die mp3-Files.

Mir wird gerade wieder bewusst, wie erfreulich unempfindlich das AT4081 doch (vergleichsweise zu anderen Bändchen) gegen Raumeinflüsse ist.
Obwohl die rückwärtige Seite der 8 die ganzen Raumflexionen mitnimmt, ist das weniger schlimm als man meinen würde.
Ich hatte dazu vor einiger Zeit ein kurzes Gespräch mit AEA - den Bändchenspezies schlechthin. Laut denen ist das kein Problem, wenn man versucht, alle frühen Reflexionen innerhalb von ca. 1.5 - 2m von der "Rückseite" des Bändchens abzuhalten.
Ich übersetze das mal umgangssprachlich:
Wenn man harte, reflektierende Materialien nahe hinter den Bändchen vermeidet oder diese mit dickeren Tüchern, Absorbern u.ä. dämpft, ist alles fein.

So erklärt sich bei mir, warum das bei dem AEA R84 und AT4081 nie ein Problem war, interessante Info, Top (y)
 
Dennoch klingt es nach Bändchen mit sehr guten Impulsen, aber alles klingt abgerundeter und die Höhen nerven nicht so, wie es bei manchen GMKs oder KMKs der Fall ist.

Könnt ihr in dem Zusammenhang bitte nochmal erklären, warum und wann genau man Bändchenmikrofone einsetzen sollte?

Historisch gesehen sind Bändchen irgendwann vom Markt nahezu verschwunden. Die Hersteller, Kunden, Toning. können doch damals nicht dumm bzw. ahnungslos gewesen sein. Warum hat man dann lieber auf Großmembranmikrofone und eigentlich doch aktuell auf Kleinmembranmikrofone (siehe Schoeps) gesetzt, wenn es um allergenauste Aufzeichnung von Schallereignissen geht?

Warum nun die Renaissance der Bändchen? Ist das nicht auch ein Vintagegedanke, oder um den damaligen Sound zu reproduzieren?
Oder sogar ein intressantes Geschäftsfeld? :gruebel:

Ich frage das hier wirklich nicht, um Bändchen zu "zerreden". Bekanntlich (siehe Overheadthread) bin ich durchaus an einem guten Bändchen intressiert.

Ich möchte das gerne vollständig verstanden haben, bevor ich in ein (z.B. 600 Euro) Bändchen investiere.;)
Es gibt ja auch "nicht nervige" Kondensatormikrofone. Einigen davon kann man doch sogar fast Allroundeigenschaften zusprechen?


Könnt ihr in dem Zusammenhang bitte nochmal erklären, warum und wann genau man Bändchenmikrofone einsetzen sollte?
Ok, lesen bildet. (y)
Da ist inzwischen einiges im Bändchen für Overheads Thread erklärt worden.
 
Könnt ihr in dem Zusammenhang bitte nochmal erklären, warum und wann genau man Bändchenmikrofone einsetzen sollte?
Trage ich oben in den Startpost ein, das passt da sicher gut (muss man auch nicht immer zwischen den Threads hin und her wechseln)

@Hotspot

Eine Frage:
Sind Deine obigen Files wirklich komplett roh, auch ohne Deine UAD-Plugin Signalkette?

Von dem unabhängig sind das tolle Beispiele, die zeigen, was in Top-Bändchen drinsteckt.
Gerade das erste File mit einigen Instrumenten, das klingt echt, intim, sehr musikalisch, vollmundig, warm, man möchte sich reinlegen ;)

Ein gutes Beispiel bei denen man gerne Bändchenmikros einsetzt :)
 
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Sind Deine obigen Files wirklich komplett roh, auch ohne Deine UAD-Plugin Signalkette?
Nein, nicht ganz roh, deshalb schrieb ich oben "..bzw. wie aufgenommen". Ich habe nichts nachbearbeitet, aber beim Aufnehmen über den Apollo sind manche Sachen natürlich durch etwas Kompression und auch hier und da EQ gegangen. Was das im Einzelnen war, weiß ich leider nicht mehr. Im Normalfall ist das aber nur Tape und LA-2A.
 
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Auch freut es mich, wenn eine rege Diskussion rund um die Bändchen stattfindet, denn solche Postings leben von Diskussionen, Fragen und Antworten.
Also keine falsche Scheu
+1
Endlich mal ein Thread außerhalb der Fragestellung:
"Ich habe ein Rode NT1a und möchte mich gerne verbessern.
Soll ich ein anderes Mikrofon oder einen PreAmp kaufen?" ;)
 
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Nein, nicht ganz roh, deshalb schrieb ich oben "..bzw. wie aufgenommen". Ich habe nichts nachbearbeitet, aber beim Aufnehmen über den Apollo sind manche Sachen natürlich durch etwas Kompression und auch hier und da EQ gegangen. Was das im Einzelnen war, weiß ich leider nicht mehr. Im Normalfall ist das aber nur Tape und LA-2A.
Dachte ich mir schon, klang so direkt und voll, aber dennoch natürlich.
Letztlich wird ja so in großen Studios schon aufgenommen, mit Komps, passende EQ-Einstellungen etc., oft nicht so viel, aber geschmackvoll

Gefallen mir sehr gut Deine Files, auch das Akkordeon klingt sehr fein.
 
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auch das Akkordeon klingt sehr fein.
Der Dank geht an Stefan (falls er das hier liest) fürs einspielen.
Ich habe leider seinen Benutzernamen hier im MB nicht parat, ist schon ne Weile her.
 
Kennt jemand das Shure KSM313? Das durfte ich mal am Banjo ausprobieren, als es noch Crowley&Tripp hieß, später wurde es dann zum Shure. Am Banjo hat es hervorragend funktioniert, Banjos neigen ein wenig zum Grellen, da kommt ein Bändchen gerade recht ohne deswegen gleich muffig zu klingen. Und das impulshaltige Perkussive am Banjosound kam sehr gut rüber. Mit der Einsprechrichtung konnte man den Höhengehalt sogar noch etwas steuern.

Jetzt ist mir schon bewusst, dass die Banjoabnahme nicht unbedingt das Maß aller Dinge in der Mikrofontechnik ist;), deshalb die Frage, ob jemand das KSM313 schon mal anderweitig eingesetzt hat?

Banjo
 
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ist mir schon bewusst, dass die Banjoabnahme nicht unbedingt das Maß aller Dinge in der Mikrofontechnik ist
Wobei das kleine Instrument schon ein paar Fallstricke mitbringt, die ein Mikrofon ordentlich fordern können :)
Gerade diese knalligen Transienten, die schnell ins Schneidende gehen können.
Ich nehme neben dem AT4081 auch gern das M930TS (GMK), wenn das Banjo dann doch noch etwas weiter vorn sein soll.
Das KSM313 hatte ich persönlich noch nicht in der Hand.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich habe hier noch mal ein Projekt, wo das AT4081-Pärchen auch im Kontext zu hören ist.
Eingesetzt war es an den Stereo-Overheads, wieder über einen V672a aufgenommen
Die Aufnahmen sind aus dem Mix extrahiert, dort wurden die Instrumentenbusse jeweils in einer API-Console (UAD Luna) summiert.
Ich hab jetzt hier schrittweise in den Mix geschaltet, nach dem Index:

00:00 - 00:11 Overheads pur
00:11 - 00:22 Drum - Bus
ab 00:22 Mix



Auf den Drums ist noch ein weiteres Bändchenmikrofon zu hören, dazu später mehr.
Die Gitarren sind außerdem mit einem ergänzenden Bändchen als Room-Mikrofon aufgenommen. Da muss ich aber erst mal schauen, ob ich die Bestandteile noch einzeln extrahieren kann, da die teilweise direkt fertig gemischt im Projekt liegen.
Ich habe es zwar selbst recorded, versuche aber immer, so viel wie möglich so bald wie möglich zusammenzufassen.
Im Mix mit zig Gitarren mit jeweils 2 oder mehr Mikrofonen zu hantieren, das mache ich nicht, deshalb bin ich immer schnell dabei, möglichst viel zu konsolidieren.
Dabei hebe ich die Urspuren oft nicht auf.
 
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Jetzt ist mir schon bewusst, dass die Banjoabnahme nicht unbedingt das Maß aller Dinge in der Mikrofontechnik ist;), deshalb die Frage, ob jemand das KSM313 schon mal anderweitig eingesetzt hat?

Ich hatte das Shure als es noch Crowley & Tripp Naked Eye hieß für Tests unter.
Ich kann bestätigen dass auch dieses bei der hinteren Einsprechrichtung etwas heller Klang, das konnte man gut einsetzen.

Mir hat das Naked Eye sehr gut gefallen an akust. Gitarre und am Gitarrenamp.
Es klang auch nicht so boomy in den Tiefen.
Problem das Naked Eye kostete 750€, das KSM313 baugleich 1350€, fast das Doppelte.
Und in dieser Liga würde ich klar zum AT4081 oder AEA R84 greifen.
Das R84 klingt noch etwas smoother und voluminöser, aber bei sehr guter Höhenabbildung.

Eingesetzt war es an den Stereo-Overheads, wieder über einen V672a aufgenommen
Die Aufnahmen sind aus dem Mix extrahiert, dort wurden die Instrumentenbusse jeweils in einer API-Console (UAD Luna) summiert.
Ich hab jetzt hier schrittweise in den Mix geschaltet, nach dem Index:

00:00 - 00:11 Overheads pur
00:11 - 00:22 Drum - Bus
ab 00:22 Mix

Was man auch hier gut hört, trotz guter Kompression, klingen die Becken aber nicht harsch, oder giftig.


@Community

Der Thread wurde seit gestern über 250 mal aufgerufen.
Wir würden uns über eine höhere Beteiligung seitens Euch hier freuen.
Sei es mit eigenen Aufnahmen mit Bändchenmikrofonen oder Fragen und Diskussionsbeiträge durch Euch.

Sonst besteht die Gefahr, dass das schnell hier einschläft!

Also, immer ran, traut Euch :)
 
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Der Thread wurde seit gestern über 250 mal aufgerufen.

Das waren sicher die ganzen Banjospieler:D

Nein im Ernst, @Basselch hat den Thread gestern in der Mikrofonabteilung angeheftet, neben denen über die Großmembraner in zwei Preisklassen, vielleicht schaffen wir hier ja eine halbwegs repräsentative Marktübersicht für die Bändchen.

Banjo
 
Eigene Aufnahmen gibt von mir in Ermangelung eines passenden Mikros derzeit sicher nicht.
Was mich interessieren würde ist so eine grobe Klassifizierung der verschiedenen Bändchenmikros. Da wird von modernen Bändchen, das sind wohl z.B das AT4081, aber eventuell auch die Royer oder das M130/M160. Aber wodurch unterscheiden die sich dann von den "klassischen" Vertretern wie z.B die alten RCA und deren direkten Nachfahren? Was ich schon bemerkt habe ist dass es da wohl erhebliche Unterschiede im Frequenzgang gibt. So geht z.B das NoHype LRM-V gar, nach Herstellerangaben, nur bis 11 kHz hinauf.
Ist das so ähnlich zu verstehen wie Großmembraner versus Kleinmembraner bei den Kondensator-Mikros? ist dann ein RCA 44 quasi der Großmembraner unter den Bändchen und das AT4081 ein Kleinmembraner oder wie soll ich das einordnen? Und wenn es da gewisse Kategorien gibt, wie unterschieden sich diese in ihrem Einsatzgebiet?
Und dann interessiert mich, und vielleicht auch andere, wie es so aussieht mit der Pflege und Wartung der Bändchenmikros. Was ist da alles zu beachten? Stehend vw Liegend lagern habe ich schon irgendwie mit bekommen. Aber wie sieht es z.B mit dem Bändchen an sich aus? kann es sein dass dessen Spannung nach einer gewissen Zeit (wiel lange?) nachlässt und man es quasi immer wieder mal nachspannen muss? Und ich habe auch gehört, dass oft die günstigen Bändchen-Mikros sich gar nicht sooo sehr von den teureren unterscheiden würden. Es mangelt bei denen oft nur an der passenden Spannung der Bändchen. Ist da was dran?
Also derzeit habe ich wohl noch viele Fragen. Aber spannend finde ich es auf alle Fälle.
Hilfreiche Hinweise würde ich sehr begrüßen.
 
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... Das Akkordeon war in M/S aufgenommen, da ist das AT4081 im Side-Part. ...
Superthema und sehr schöne Musik bis jetzt.

Ich habe eine Frage zum Bändchen im M/S-Betrieb.
Wenn Bändchen-Mics immer FigureOf8 sind, wie richtest Du die 8 denn dann bei M/S aus?
Eine Hälfte nach vorn (zur Schallquelle), eine nach hinten, was genau genommen nicht mehr so richtig M/S wäre?
Oder Oben/unten oder "wie's gerade kommt bzw. am passendsten klingt"?

Danke und bitte weitermachen.

Nick
 
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Wenn Bändchen-Mics immer FigureOf8 sind, wie richtest Du die 8 denn dann bei M/S aus?
Bei M/S - Mikrofonierung benötigst du zwei Mikrofone. Eins für das mittlere Signal und eins für das Side-Signal.
Hier bei dem Akkordeon ist das mittlere Signal ein Großmembranmikrofon und das Side-Signal das AT4081.

Ansonsten geht es genauso, wie du schreibst:
Eine Hälfte nach vorn (zur Schallquelle), eine nach hinten
Und keine Sorge, das ist trotzdem noch M/S.
Das eigentliche "Dekodieren" (führt im Detail hier wahrscheinlich zu weit) machst du in der Console oder DAW.

Was mich interessieren würde ist so eine grobe Klassifizierung der verschiedenen Bändchenmikros.
Ich glaube, die Unterscheidung klassische/moderne Bändchen ist ein wenig zu stark verallgemeinert. Eigentlich gibt es diese Klassifizierung gar nicht wirklich. Verschiedene Autoren und Marketingabteilungen verwenden diese Einteilung mal als Designmerkmal, mal als Klangbeschreibung.
Wohlwissend, dass es sowohl modern designte Bändchen mit klassischen Klangmerkmalen als auch umgekehrt gibt :)

Wichtig ist, was möchte man machen und was kommt dem am nächsten.
Viele Bändchen haben (Klassischerweise) einen sehr stark ausgeprägten Nahbesprechungseffekt, was sie nur teilweise geeignet für die "moderne" (sehr-) Nahmikrofonierung macht.
Außerdem benötigen die meisten passiven Bändchen eine gute Portion Verstärkung. Die am Durchschnitts-Consumerinterface verfügbaren knapp 60dB reichen nicht in jedem Fall aus, wenn sie rauscharm verstärken sollen.

Um diesen Umständen gerecht zu werden, haben innovative und traditionsbewusste Firmen wie Audio Technica, AEA, Samar und andere das Bändchenkonzept aufgegriffen und weiter entwickelt.
So sind Mikrofone entstanden, die sowohl die klanglichen Vorzüge der Bändchentechnologie als auch aktuelle Aspekte vereinen.
Neben dem AT4081 kenne ich persönlich noch AEA N22, AEA N8 und das Samar VL37A, die für moderne Anforderungen designed sind.
Das sagt aber noch nicht viel über die klangliche Einordnung, dazu ggf. später mehr.

Wenn man sich intensiver mit (auch passiven) Bändchen auseinandersetzen möchte, würde ich einen entsprechend kräftigen Vorverstärker empfehlen oder gleich auf einen Cloudlifter setzen, der alle auch passiven Bändchen in einen gesunden Gainbereich bringt.
Das ist nicht nötig, wenn ich eh nur pegelstarke Quellen abnehmen möchte (Amps, Drums). In allen anderen Fällen würde ich mich auf aktive Bändchen beschränken oder eben einen der genannten Inline-Verstärker einplanen (Cloudlifter - sehr neutral, Fethead - nicht ganz neutral/verstärkt die hohen Mitten).
Zum Fethead hatte ich diesbezüglich schon mal einen Test gemacht. Aufgrund der nicht ganz neutralen Abbildung habe ich mich dann für einen Cloudlifter im Doppelpack entschieden und bin seitdem rundum zufrieden.
 
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Ansonsten geht es genauso, wie du schreibst:
Ich glaube da liegt ein Formulierungs-Missverständnis vor... ;)
Wenn das Mitten-Mikro zur Schallquelle zeigt, ist die 8 des Bändchens 90 Grad gedreht, dh sie zeigt in Richtung der Seiten... nicht nach vorn oder hinten.
 
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Ich glaube da liegt ein Formulierungs-Missverständnis vor.
Da hast du bestimmt recht.
Vorausgesetzt, der Gedanke von Nick war, dass man auch für das Mitten-Mikro ein 8er - Bändchen nimmt....:
Ja, auch das geht.
Ich habe ein AEA R88, das eignet sich vorzüglich für Blumlein und M/S. Bei letzterem zeigt das Mitten-Mikro natürlich nach vorn und nach hinten. Das funktioniert ohne Probleme.
 
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