Schlagzeug abnehmen - Übersprechen unterdrücken?

  • Ersteller DarkStar679
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Wir machen das ganz genauso. Wir wollen keine Demo/CD/Sonstwas aufnehmen, sondern lediglich Ideen, Jam´s und Songs aufnehmen, um sich zu "erinnern" wie/was/wo gespielt wurde. Auch bei uns läuft die Fußpauke im Proberaum über die PA/Monitore mit -allerdings nur der Schmatz bzw. der Tock -eine Art Klick für alle.
Anfangs habe ich BD, SN, TT und ST hart ge-gated um für Trennung zu sorgen. Das hat sich aber komplett steril angehört und jetzt ist wieder alles "offen" mit nur einem Overhead für das Blech. Die Mitschnitte kann man sich anhören, Geld dafür verlangen würde ich nicht...
 
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Gutes Tuning verhindert u.a. das ungewollte Mitschwingen von Trommeln, z.B.
Und wenn der Drummer die Becken bzw Hihat nicht zu laut spielt, dann hört man sie weniger auf dem Snaremikro. Früher gabs die Anweisung „Felle mit schmackes, Blech nur streicheln“ allerdings hatt man damals auch sehr tief gestimmte Felle;-)
Wo fange ich an? Also:
Ich bin Verfechter der Primärsignaltheorie: Die Signalkette fängt beim Instrument an und nur wenn das gut klingt, wird es auch insgesamt ein gutes Ergebnis geben. Daher sollte man zunächst jede Trommel auf ihr Optimum* stimmen und anschließend die Trommeln im Zusammenklang aufeinander anpassen, also Intervalle einstellen, Klangcharakter der Tomreihe kompakt machen etc. Das bedeutet, dass man Kompromisse finden muss, z.B. die Toms so stimmen, dass die Snare nicht so stark mitraschelt, oder auch die Snare von den Toms wegstimmen, je nachdem, was funktioniert. Dazu kommt die von Mfk0815 erwähnte innere Dynamik: Becken bitte nicht so laut (und noch ein paar andere Dinge).
ABER: eine Trommel im Schlagzeug steht NIE für sich allein, sondern es wird immer zu Interaktionen mit anderen Trommeln kommen, weil der Schall über die Luft auf die großen Membranen (=Felle) der Trommeln in der Umgebung zurückkoppelt. Man kann lediglich durch Verändern der Frequenzverhältnisse das Übersprechen zwischen den Trommeln vermindern.
Was die Mikrofonierung angeht, ist das Bleeding im Wesentlichen über die Positionierung der Mikrofone zu beeinflussen. Das Polardiagramm des Mikros verrät, aus welcher Richtung es besonders empfindlich ist => das muss zur aufzunehmenden Trommel, und für welche Richtung es besonders unempfindlich ist => diesen Winkel zur Störquelle ausrichten. Für ein Hihat Mikro bedeutet das, es von der Snare weg zu richten, um die Einstreuung zu verringern. Meistens sieht man das Gegenteil.

*: was ist die optimale Stimmung? Grundsätzlich erst mal, wenn mir gefällt, was ich höre. In 2. Näherung ist es die Stimmung, die in der gegebenen Situation funktioniert. Mit Nahmikrofonen funktioniert meist eine kompakte Stimmung mit eher kurzem Sustain und knackigem Attack gut => warme Zone als Startpunkt (Schlagfell etwas tiefer als das Reso).

Ich kann unmöglich alles hier niederschreiben, was ich dazu zu sagen wüsste, denn das füllt bereits zwei Bücher (siehe Signatur).

My2Cents, Nils
 
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Hallo,

Und wo ist @Basselch wenn man ihn mal für sein Lieblingsvideo in Sachen Drumrecording braucht?

...na, da isser doch ;) Als kleine Anregung, auch mal was anderes als Mehrkanalabnahme mit einem kompletten vielteiligen Mic-Set zu probieren, das von mir höchst gerne verlinkte Video, das zeigt, daß es sogar mit einem einzigen Mic brauchbare Ergebnisse geben kann. Im weiteren werden auch Verfahren mit mehreren Mics sehr gut dargestellt:



Jüngste Erfahrung mit Glyn-Johns-Anordnung - stammt auch schon wieder aus dem letzten Jahr (da dieses Jahr aus bekannten Gründen nix vergleichbares lief): Demoaufnahme mit Studentenband, der Schlagzeuger war entsetzt, als ich nur drei Mikrofone setzte (AKG C5600 für BD, plus 2 x Audio Technica AT4035 SV - "Wie, nur drei Mikrofone????"). Meine Antwort: "Anhören!". Er hörte ab und meinte nach ungefähr 20 Sekunden "Genau DAS will ich..."

Viele Grüße
Klaus
 
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ich war vorhin im proberaum und habe ein paar tests mit dem schlagzeug und den mikros gemacht.
ich kann die mikros nicht auf die felle richten. dann klingt es total unnatürlich. ich vermute, der abstand der mikros ist mit den kleinen haltern zu gering.
stelle ich die mikros parallel, sind sie 2-3cm weiter weg von den fellen und dann wird der klang angenehm.

ich bin gespannt auf die nächste probe, wie das drumkit klingt.
 
Versuch doch mal nur mit den Overheads und dem Bassdrum Mic schon alles einzufangen, und dann Snare und Toms nur unterstützend dazu zu mischen.
Erstmal ohne irgendwelche Plugins, Lowcuts etc., nur mit Positionierung, Pan und Volume schon mal das Beste rausholen.
 
ich hab mal die overheads lauter gemacht, und nur die kick gelassen.


 

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  • Drum 2.mp3
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Interessante Aufnahme.
Die Snare und Toms finde ich gar nicht mal so schlecht.
Prinzipiell gefällt mir solch ein Gesamt-Sound besser als viele einzelne Mikros. Es klingt mir organischer als z.B. Dein letzter Sidechain-Take.

Nur ist halt vor allem das Crash-Becken zu laut.
(Ganz davon abgesehen ist das Becken von geradezu "erlesener Scheußlichkeit". Hat der Drummer zufällig bald Geburtstag :-D)
Es klingt nicht mal nach brachialem Draufhauen, eher so, als stünden die Overhead-Mikros einfach zu nah an den Becken.

Ein Photo vom Drumset gibt's noch immer nicht, oder ?
Rein vom Sound her beurteilt, würde ich versuchen, die Overheads von hinten her aufzustellen.
So, daß sie mehr auf die Toms zeigen und weg von den Becken.
Damit müßte sich schon was machen lassen. Mehr Mikros müßten für mich nicht unbedingt sein.
Ein Snare-Mikro vielleicht noch dazu, dann kann man die Snare noch etwas feintunen.
 
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die crashbecken sind von paiste und recht teuer gewesen....sie klingen live richtig gut. deutlich besser als die becken vom perl schlagzeug.

hier kann man ein wenig die overheads erkennen.
20201027_193335.jpg
 
Für meinen Geschmack kannstdu die Overhead ruhig deutlich höher platzieren da ja schon noch Platz nach oben ist. Ach und die Marke vom Drumset ist Pearl mit einem a.
 
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ich habe die overheads mal höher gesetzt, die sind knapp 70cm über den becken, vor 40cm.
zudem habe ich neue klemmen für die mikros bestellt....damit werden die dinger ca. 10cm vom fell abgerückt.....vielleicht bringt das einen harmonischeren sound.
 
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Du kannst ja mal Spasseshalber bei den OH eine XY-Positionierung versuchen.
 
heute war der schlagzeuger da und wir haben uns mit den trommeln beschäftigt.
ich habe eine stimm-app gekauft für das schlagzeug. die 10" tom haben wir auf 104Hz gestimmt. die 10er war vorher viel höher gestimmt.....und hat wie ein bongo geklungen.
nun, bei 104 Hz und einem recht lockeren resonanzfell hat sie einen satten sound und ein cooles, aber nicht zu langes sustain. spannt man das resonanzfell an, dann klingt die trommel komisch mit einem unschönen nachklang.
bei der 16" floor tom sind zu einem super ergebnis gelangt. auch diese war viel zu hoch gestimmt.
wir haben versucht 55 Hz zu erzielen, sind aber aus klanglichen gründen im bereich um 60 Hz hängen geblieben. auch hier das resonanzfell sehr locker, was mit abstand den schönsten klang. die floor tom hat nun richtig haare auf der brust.
sorgen bereitet die 12" tom.
diese wollten wir auf 82,5 Hz stimmen, aber auf der tonlage klingt sie total matt und tot. um 90Hz herum kommt dann leben hinein. allerdings sind 90Hz schon recht dicht an den 104 der 10" trommel.
auch reagiert diese trommel nicht so positiv auf das entspannen des resonanz fells.
woran kann das liegen, daß eine der trommel nicht wie gewünscht klingt?
es sind aquarian felle montiert, ziemlich neue felle.

jedenfalls klangen bis auf die 12" auch über mikro alle trommeln gut.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
zum dem habe ich mir das trommelbuch bestellt, was hier im forum erwähnt wurde....ich bin gespannt.
 
woran kann das liegen, daß eine der trommel nicht wie gewünscht klingt?

Gut, daß Ihr euch ums Stimmen kümmert, und es hat ja wohl schon Früchte getragen. Trommel-Stimmen kann auch Spaß machen.

Ihr sollt es aber nun auch nicht übertreiben - nicht jede Trommel läßt sich auf beliebige Weise stimmen ;-)
Jeder Kessel schwingt und hat seine eigenen Resonanzen.
Eine Zielfrequenz als Grundton kann nur eine Absichtserklärung sein. Im Detail muß man dann halt hören, was der einzelne Kessel real hergibt. Das habt Ihr ja aber auch schon selbst bemerkt.
Und unter Umständen dann auch mal die anderen Trommeln wieder anpassen, so daß sie am Ende idealerweise in sich stimmig sind.
Was dann natürlich auch wieder Geschmackssache ist und auch z.B. von der Spielweise des Trommlers abhängt.
Da gibt es sooo viele Parameter ... Und am nächsten Tag gefällt es einem dann wieder anders besser. Das kenne ich gut ...

Gespannt bin ich dann auf neue Testaufnahmen mit anderer Mikrophonierung.
Ob dann der "Kochtopf-Appeal" der Becken wieder geringer wird ? :-D
Welche Zahlen stehen denn auf den Paiste-Becken ?
 
auf den becken steht 900 drauf.
 
Öhm, ok ja, die 900 ziehen schon eher durch.
Bei Thomann werden sie beschrieben mit "voller Sound für lautere Musikstile" - dem kann ich zustimmen :-D
Also eher lauter als leiser spielen ...
 
ich hab mal die overheads lauter gemacht, und nur die kick gelassen.


Dass das Crash-Becken in der Aufnahme so laut ist, wird vermutlich schon an der Mikrofonierung liegen, aber ich habe auch den Verdacht, dass euer Schlagzeuger die Becken im Verhältnis zum Rest einfach zu laut spielt. Er wäre nicht der erste, der das tut. ;) Ich denke, man sollte sich schon bemühen, allein durch die Mikrofonierung das Optimum herauszuholen, aber wenn euer Schlagzeuger bereit ist, auch an seinem "internen Mix" zu arbeiten, wäre das noch mal ein weiterer Schritt nach vorne.

Edit: Ich schließe mich den anderen Stimmen an, die wenig von den Becken halten. Sorry. :( Das trägt natürlich zum Gesamteindruck bei.
 
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Die Becken als solche sind leider nur Messingschrott. Da nutzt auch eine bessere Mikrofonierung nix.

Um Ideen festzuhalten reicht es.
 
Die Becken als solche sind leider nur Messingschrott.

Ich bin jetzt zwar auch nicht der größte Fan von den Paiste 900, aber die liegen doch einige Klassen über der "Messingschrott"-Kategorie. :rofl:

Wenn ich tippen müsste, würde ich ja sagen, dass der diagnostizierte "Topfdeckel-Charme" daher kommt, dass der Drummer sich von der Bezeichnung hat fehlleiten lassen und die "Heavy"-Version der Becken gekauft hat. ;)
 
Ich hatte ganz am Anfang mal ein Paiste Rude mangels Kohle. Das hat nach einem Jahr den Freiflugschein bekommen.
 
wir haben zwei drumkits. das andere hat zildijan becken. die zildis klingen eher dumpf, wie eine art gong.
die paiste hingegen so, wie man sie von üblichen aufnahmen kennt, viele höhen und nicht zu lang im sustain.

bei den zildis muß ich bei der abnahme viel höhen reindrehen.

klanglich bevorzuge ich eindeutig die paiste.
 

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