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Gast290349
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Ich weiß nicht, ob das hier erlaubt ist, bin aber gerade total wie im Rausch und wirklich happy, weil ich in den letzten Tagen viele Erfolge im Lernen feierte. Von daher möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht vor allem für Anfänger teilen, die sich entschlossen haben, zur Gitarre zu greifen.
Eine Art "Erfahrungsbericht" eines Anfängers für Anfänger.
Ich spiele ein bisschen Cello, um Welten besser das Klavier, welches aber vor fünf Jahren kaputt ging und ich beschloss nach längerer Pause des Musizierens das Klavier durch eine E-Gitarre zu ersetzen und das Klavier ruhen zu lassen. Ich besitze also eine gewisse "Vorbildung", die sich aber nicht im Tiefsein versteht. Irgendwie ist diese Zeit erstmal vorbei...
Mein bisheriger Weg des Lernens, der Gitarre betrifft, war geprägt von Frust, schlimmen Finger- und Armschmerzen, wollte die Gitarre am liebsten in die Ecke knallen, aber auch sehr von großer Freude und dem Wissen, warum ich Musik so abgöttisch liebe. Das sind dann die Erfolgserlebnisse.
Deswegen möchte ich ein paar Eindrücke für Neulinge hier hinterlassen, ein paar einfache Backing-Tracks, die mir sehr helfen, aber auch wie ich mit dem Lernen der Gitarre im Moment umgehe, im guten Willen bei anderen Motivation zu schaffen und zu sagen: "Bleibt am Ball, denn es lohnt sich!". Denn ich war kurz davor aufzugeben und es sein zu lassen... Wirklich, das war ich!
Also, was ich bis jetzt sagen kann (dies soll mitnichten moralinsauer klingen):
Sucht euch einen guten Lehrer (Extrem sinnvoll!!!), der auf euch eingeht, sich Zeit für euch nimmt und mit euren Schwächen arbeitet, nehmt das Üben nicht zu ernst, "nudelt", testet euch aus, macht viele Pausen, tretet in Kontakt zur Musik und scheut keine Fehler, denn, und jetzt hört gut zu, ihr werdet daran wachsen.
Löst euch von den Ansprüchen einer perfiden Perfektion, die im Inneren nur hemmt und lähmt und als Konsequenz nur Risse in der Motivation verursacht.
Beim Üben der Hausaufgaben immer auf den Rhythmus achten. Lernen mit dem Fuß mitzutabben und oder innerlich die Takte mitzählen. Ich glaube, dass das sehr wichtig für später ist.
In meinem Übungsplan kommen primär eine Stunde täglich die Hausaufgaben meines Lehrers vor, manchmal verbringe ich auch zwei Stunden damit, die ich penibel und konsequent durchgehe, egal ob ich Bock darauf habe oder nicht. Es wird gemacht. Ich übe nur clean und langsam, aber zielorientiert und mache dabei viele Pausen. Oft übe ich auch ohne AMP, völlig trocken. Mal im Sitzen, mal im Stehen, mal im Liegen. Wie ich gerade Lust habe. Sind die Hausaufgaben erfüllt, erweitere ich sie. Kann ich beispielsweise die erste Oktave der ionischen Tonleiter langsam und sauber spielen, dann übe ich die zweite Oktave usw... Dies nur als Beispiel, keineswegs eine Anleitung..
Ist die Pflichtzeit des Übens vorbei, heißt es für mich Spaß zu haben. Dann mache ich genau das Gegenteil. Ich nudel zu Backing-Tracks mit Zerre, mir völlig egal ob melodisch, Skalen oder Akkorde, egal ob ich mich verspiele, oder ob es passt. Die Gitarre steht immer griffbereit, versuche das Erlernte vom Unterricht anzuwenden und abzuändern oder völlig aus dem Kontext zu reißen und dabei mache ich tausend Fehler, aus denen ich aber lerne und die ich beim nächsten Spielen vermeiden will. Mal kommen Fortschritte schneller und mal dauert es länger. Generell glaube ich, dass die Gitarre ein Instrument ist, wo es Phasen gibt, in denen es nur zögerlich voran geht und danach kommt vielleicht der "Booom" und es geht Berg-auf.
Ich schule mein Gehör, spiele Intervalle, bestimme sie, höre sehr einfache Licks ab und verändere sie. So wie es mit meinen derzeitigen Möglichkeiten möglich ist.
Aufm Griffbrett orientiere ich mich an den Grundtönen der Bünde und bestimme demnach die Töne. Manchmal suche ich sie, manchmal muss ich sie nicht mehr suchen.
Summiert kommen bei mir im Moment auf diese Weise gut sechs bis acht Stunden tägliches Spielen dabei herum. Zeit habe ich genug, da ich seit einiger Zeit mit Krankheit kämpfe und die Musik mich doch sehr liebevoll über Wasser hält und mich bei meiner Genesung wie eine selbstlose Liebe unterstützt.
(Bin ja fast wieder gesund...)
Wenn ich Spaß habe und einfach ziellos darauf los spiele, nehme ich die "Sessions" immer mit Studio-One auf, weil ich mich selbst hören will und ich muss gestehen, dass das manchmal weh tut, was ich höre. Nehme ich mich nicht auf, bleiben die Fehler beim Spielen aus, drücke ich auf Aufnahme, mache ich nur Fehler... Daher denke ich, dass es klug wäre das "Recording-Gefühl" zur Routine und Normalität werden zu lassen. Ich möchte, dass es mich nicht mehr stresst.
Also: Jedesmal, wenn ich die Gitarre zur Hand nehme, läuft die DAW im Recording-Mode sofort mit.
Außerdem finde ich mittlerweile, sollte man gerade am Anfang viel Zeit in Akkorde investieren. Damit der Körper die Kraft in den Händen aufbauen kann (Barre). Ich glaube, dass die Technik beim Saiteninstrument extrem wichtig ist... Und was Tonleitern betrifft... Ich finde, die lernen sich wesentlich einfacher, als irgendein fieser Barre, bei dem man das Gefühl hat sich die Finger zu brechen. Vor allem die Akkordwechsel sind extrem anspruchsvoll und fordern viel viel Geduld. Deswegen besitzen mittlerweile bei mir Skalen eine niedrigere Priorität als Akkorde. Ich brauch mehr Kraft in den Fingern bzw. muss ich lernen weniger Kraft anzuwenden und entspannter zu bleiben. Die Noten aufm Griffbrett zu kennen, halte ich auch für einen Vorteil, damit tue ich mich aber sehr schwer und ertappe mich dabei, wie ich mich vorbei mogele. Weswegen ich den Druck aus den Segeln genommen habe. Irgendwann werde ich sie alle können. Hoffe ich jedenfalls... Auf Notenlesen, also Blattspiel... Das interessiert mich derzeitig nicht wirklich. Wenn ich alle Töne aufm Griffbrett beherrsche, werde ich das Blattspiel eventuell nachholen.
Und joar, der Fleiß zahlt sich aus. Es macht immer mehr Spaß zu Backing-Tracks zu improvisieren!
Gitarre ist ein schweres Instrument, finde ich... Zeitintensiv und vergibt möglicherweise nicht so viel Faulheit wie beispielsweise Klavier. (Vergibt Klavier Faulheit?)
Aber... Ich spüre mählich wie das Saiteninstrument zur Heimat wird, wie das Griffbrett zur Heimat wird und das Gefühl... Ist unbeschreiblich! Zu spüren, wie der erste Lichtstrahl der Musik aufkeimt und man quasi eine Symbiose mit der Gitarre eingeht.
Hier ist ein sehr imperfektes Resultat meines Übens nach zweieinhalb Monaten des Vollzeitfleißes zum Thema "E-Gitarre", ich hoffe, es weiß zu motivieren. Ein Track in Dur / Moll, den ich heute fand, weil ich mich im Moment unter anderem auch mit dem Dur/Moll-Gefüge näher auseinandersetze.
Es ist zwar noch Genudel, aber es wird stückchenweise melodischer und strukturierter, auch die Intonation und die Bendings sind besser geworden. (Bendings sind Wichser! Am besten jeden Tag halbe Töne und volle Töne benden und üben, dem Griffbrett rauf- und runter und das mit jeder Saite)
https://soundcloud.com/eisenvorhang/335a
Generell empfehle ich Backing-Tracks, die grundlegende einfache Akkorde und Skalen beinhalten, hier sind meine derzeitigen Empfehlungen, die meiner Meinung nach für Anfänger absolut geeignet sind.
Der ist auch gut:
Und der auch:
Eine Art "Erfahrungsbericht" eines Anfängers für Anfänger.
Ich spiele ein bisschen Cello, um Welten besser das Klavier, welches aber vor fünf Jahren kaputt ging und ich beschloss nach längerer Pause des Musizierens das Klavier durch eine E-Gitarre zu ersetzen und das Klavier ruhen zu lassen. Ich besitze also eine gewisse "Vorbildung", die sich aber nicht im Tiefsein versteht. Irgendwie ist diese Zeit erstmal vorbei...
Mein bisheriger Weg des Lernens, der Gitarre betrifft, war geprägt von Frust, schlimmen Finger- und Armschmerzen, wollte die Gitarre am liebsten in die Ecke knallen, aber auch sehr von großer Freude und dem Wissen, warum ich Musik so abgöttisch liebe. Das sind dann die Erfolgserlebnisse.
Deswegen möchte ich ein paar Eindrücke für Neulinge hier hinterlassen, ein paar einfache Backing-Tracks, die mir sehr helfen, aber auch wie ich mit dem Lernen der Gitarre im Moment umgehe, im guten Willen bei anderen Motivation zu schaffen und zu sagen: "Bleibt am Ball, denn es lohnt sich!". Denn ich war kurz davor aufzugeben und es sein zu lassen... Wirklich, das war ich!
Also, was ich bis jetzt sagen kann (dies soll mitnichten moralinsauer klingen):
Sucht euch einen guten Lehrer (Extrem sinnvoll!!!), der auf euch eingeht, sich Zeit für euch nimmt und mit euren Schwächen arbeitet, nehmt das Üben nicht zu ernst, "nudelt", testet euch aus, macht viele Pausen, tretet in Kontakt zur Musik und scheut keine Fehler, denn, und jetzt hört gut zu, ihr werdet daran wachsen.
Löst euch von den Ansprüchen einer perfiden Perfektion, die im Inneren nur hemmt und lähmt und als Konsequenz nur Risse in der Motivation verursacht.
Beim Üben der Hausaufgaben immer auf den Rhythmus achten. Lernen mit dem Fuß mitzutabben und oder innerlich die Takte mitzählen. Ich glaube, dass das sehr wichtig für später ist.
In meinem Übungsplan kommen primär eine Stunde täglich die Hausaufgaben meines Lehrers vor, manchmal verbringe ich auch zwei Stunden damit, die ich penibel und konsequent durchgehe, egal ob ich Bock darauf habe oder nicht. Es wird gemacht. Ich übe nur clean und langsam, aber zielorientiert und mache dabei viele Pausen. Oft übe ich auch ohne AMP, völlig trocken. Mal im Sitzen, mal im Stehen, mal im Liegen. Wie ich gerade Lust habe. Sind die Hausaufgaben erfüllt, erweitere ich sie. Kann ich beispielsweise die erste Oktave der ionischen Tonleiter langsam und sauber spielen, dann übe ich die zweite Oktave usw... Dies nur als Beispiel, keineswegs eine Anleitung..
Ist die Pflichtzeit des Übens vorbei, heißt es für mich Spaß zu haben. Dann mache ich genau das Gegenteil. Ich nudel zu Backing-Tracks mit Zerre, mir völlig egal ob melodisch, Skalen oder Akkorde, egal ob ich mich verspiele, oder ob es passt. Die Gitarre steht immer griffbereit, versuche das Erlernte vom Unterricht anzuwenden und abzuändern oder völlig aus dem Kontext zu reißen und dabei mache ich tausend Fehler, aus denen ich aber lerne und die ich beim nächsten Spielen vermeiden will. Mal kommen Fortschritte schneller und mal dauert es länger. Generell glaube ich, dass die Gitarre ein Instrument ist, wo es Phasen gibt, in denen es nur zögerlich voran geht und danach kommt vielleicht der "Booom" und es geht Berg-auf.
Ich schule mein Gehör, spiele Intervalle, bestimme sie, höre sehr einfache Licks ab und verändere sie. So wie es mit meinen derzeitigen Möglichkeiten möglich ist.
Aufm Griffbrett orientiere ich mich an den Grundtönen der Bünde und bestimme demnach die Töne. Manchmal suche ich sie, manchmal muss ich sie nicht mehr suchen.
Summiert kommen bei mir im Moment auf diese Weise gut sechs bis acht Stunden tägliches Spielen dabei herum. Zeit habe ich genug, da ich seit einiger Zeit mit Krankheit kämpfe und die Musik mich doch sehr liebevoll über Wasser hält und mich bei meiner Genesung wie eine selbstlose Liebe unterstützt.
(Bin ja fast wieder gesund...)
Wenn ich Spaß habe und einfach ziellos darauf los spiele, nehme ich die "Sessions" immer mit Studio-One auf, weil ich mich selbst hören will und ich muss gestehen, dass das manchmal weh tut, was ich höre. Nehme ich mich nicht auf, bleiben die Fehler beim Spielen aus, drücke ich auf Aufnahme, mache ich nur Fehler... Daher denke ich, dass es klug wäre das "Recording-Gefühl" zur Routine und Normalität werden zu lassen. Ich möchte, dass es mich nicht mehr stresst.
Also: Jedesmal, wenn ich die Gitarre zur Hand nehme, läuft die DAW im Recording-Mode sofort mit.
Außerdem finde ich mittlerweile, sollte man gerade am Anfang viel Zeit in Akkorde investieren. Damit der Körper die Kraft in den Händen aufbauen kann (Barre). Ich glaube, dass die Technik beim Saiteninstrument extrem wichtig ist... Und was Tonleitern betrifft... Ich finde, die lernen sich wesentlich einfacher, als irgendein fieser Barre, bei dem man das Gefühl hat sich die Finger zu brechen. Vor allem die Akkordwechsel sind extrem anspruchsvoll und fordern viel viel Geduld. Deswegen besitzen mittlerweile bei mir Skalen eine niedrigere Priorität als Akkorde. Ich brauch mehr Kraft in den Fingern bzw. muss ich lernen weniger Kraft anzuwenden und entspannter zu bleiben. Die Noten aufm Griffbrett zu kennen, halte ich auch für einen Vorteil, damit tue ich mich aber sehr schwer und ertappe mich dabei, wie ich mich vorbei mogele. Weswegen ich den Druck aus den Segeln genommen habe. Irgendwann werde ich sie alle können. Hoffe ich jedenfalls... Auf Notenlesen, also Blattspiel... Das interessiert mich derzeitig nicht wirklich. Wenn ich alle Töne aufm Griffbrett beherrsche, werde ich das Blattspiel eventuell nachholen.
Und joar, der Fleiß zahlt sich aus. Es macht immer mehr Spaß zu Backing-Tracks zu improvisieren!
Gitarre ist ein schweres Instrument, finde ich... Zeitintensiv und vergibt möglicherweise nicht so viel Faulheit wie beispielsweise Klavier. (Vergibt Klavier Faulheit?)
Aber... Ich spüre mählich wie das Saiteninstrument zur Heimat wird, wie das Griffbrett zur Heimat wird und das Gefühl... Ist unbeschreiblich! Zu spüren, wie der erste Lichtstrahl der Musik aufkeimt und man quasi eine Symbiose mit der Gitarre eingeht.
Hier ist ein sehr imperfektes Resultat meines Übens nach zweieinhalb Monaten des Vollzeitfleißes zum Thema "E-Gitarre", ich hoffe, es weiß zu motivieren. Ein Track in Dur / Moll, den ich heute fand, weil ich mich im Moment unter anderem auch mit dem Dur/Moll-Gefüge näher auseinandersetze.
Es ist zwar noch Genudel, aber es wird stückchenweise melodischer und strukturierter, auch die Intonation und die Bendings sind besser geworden. (Bendings sind Wichser! Am besten jeden Tag halbe Töne und volle Töne benden und üben, dem Griffbrett rauf- und runter und das mit jeder Saite)
https://soundcloud.com/eisenvorhang/335a
Generell empfehle ich Backing-Tracks, die grundlegende einfache Akkorde und Skalen beinhalten, hier sind meine derzeitigen Empfehlungen, die meiner Meinung nach für Anfänger absolut geeignet sind.
Der ist auch gut:
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