Wie erstelle ich eine Ges-Dur Tonleiter?

Das mit dem Auswendiglernen, habe ich befürchtet. Ich wollte halt alles herleiten können, ...
Wenn man die Intervalle und ihre Bezeichnung isoliert betrachtet, mag sich die Logik dahinter womöglich nicht erschließen, und solange man kein System dahinter erkennen kann, bleibt der Eindruck eines unbefriedigenden "Pauk"-Stoffes.

Wobei sich die Intervallnamen schon für sich gesehen streng an dem nach wie vor vorherrschenden Dur-/Moll-tonalen (aber auch modalen) System der Skalen ausrichtet. Und im Grunde sind sie nichts anderes als (aus dem Lateinischen abgeleitete) Zählworte für die Tonstufen dieser Skalen (Prim = 1 / Sekunde = 2 usw. - eine "Null" gibt es in der Musik nicht).

Aber zugegebenermaßen wird das alles erst so richtig ´rund´ und setzt sich zu einem sehr logischen und ineinander greifenden System zusammen, wenn man sich intensiver mit der (Dur/Moll-)Harmonik beschäftigt.

Dazu ein Beispiel: Der Akkord C Eb Ab ist leicht als die erste Umkehrung des Ab-Dur Akkords zu erkennen mit seiner Terz als tiefsten Ton. C-Ab ist die (kleine) Sexte (weshalb der Akkord auch "Sextakkord" genannt wird). Im Umfeld von z.B. Ab-Dur, F-Moll, Eb-Dur, C-Moll, Db-Dur usw. ein normaler und einfach zu bestimmender Akkord.
Dagegen der Akkord C E G#. Das Rahmenintervall C-G# sieht auf dem Klavier gleich aus wie C-Ab, denn Ab und G# sind dieselbe Taste. C-G# ist aber eine übermäßige Quinte, das G des C-Dur-Akkords C E G wurde "hochalteriert". Damit kommt dem Akkord eine komplett andere Bedeutung zu als dem Ab-Dur-Akkord im ersten Beispiel (sowieso aber schon wegen dem E). Das G# kann als Leitton zum A verstanden werden und wenn man danach einen F-Dur-Quartsextakkord C F A spielt, hört man schon, dass diese Fortschreitung absolut sinnfällig und klanglich logisch ist. (Dass das alles unbedingt qua Gehörbildung nachvollzogen werden sollte, hat ja @Palm Muter schon deutlich gemacht.)

Das kleine Beispiel macht hoffentlich deutlich, dass die unterschiedliche Benennung ein und derselben Taste (um es nur auf das Klavier zu beziehen) im musikalisch-harmonischen Kontext auf fundamental unterschiedliche Zusammenhänge hinweist.
Wer sie willkürlich anwendet und vertauscht, schafft die wirkliche Verwirrung und großes Chaos, weil er die Zusammenhänge damit bis zur Unkenntlichkeit verschleiert.
 
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und solange man kein System dahinter erkennen kann, bleibt der Eindruck eines unbefriedigenden "Pauk"-Stoffes.

Wobei sich die Intervallnamen schon für sich gesehen streng an dem nach wie vor vorherrschenden Dur-/Moll-tonalen (aber auch modalen) System der Skalen ausrichtet.

Man sollte an der stelle auch erwähnen, dass das ja hauptsächlich notierte Umstände beschreibt. Ausnotiert und mit ein wenig Leseübung springt einem so etwas wie eine verminderte Quinte ja quasi ins Gesicht, und auch solche Sachen wie zugunsten eines H und B den Stammton C ganz wegzulassen sähe einfach nur, nebst dem Umstand das der harmonische Kontext falsch dargestellt wird, einfach nur furchtbar aus zu lesen.
Bzw.: Auch die Notation ist eines dieser Systeme dahinter, die all diesem "Pauk"-Stoff ziemlich viel Sinn geben.
 
Ich hatte mal ein Skript zum Thema Intervalle für meine Schüler geschrieben, wenn es dich interessiert kann ich das PDF hier mal verlinken. Gruss Mark
sorry hat gedauert, war die letzten Tage unterwegs....
Das PDF-Skript zum Thema INTERVALLE kannst du dir hier runterziehen:

http://klavierunterricht-bergstrasse.de/unterrichtsmaterial/

Dann runter auf Harmonielehre, Basiswissen

Voila

allen Forenmitgliedern wünsche ich SCHÖNE OSTERN !

Gruss Mark
 
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Jetzt ist doch ein HT-Schritt, aber wo?
Klar gibt es dazu eine Formel und einige mehr, zu finden sind die in der Musiklehre, z.B.
Mike Schoenmehl, Jazz und Pop Musiklehre
https://www.alle-noten.de/Theorie-Buecher-Zubehoer/Musiktheorie/Jazz-und-Pop-Musiklehre.html
Fritsch, Kellert, Lonardoni. Harmonielehre und Songwriting
https://shop.leu-verlag.de/Musiktheorie/Harmonielehre-und-Songwriting::166.html
Alex Kemper-Moll, Jazz & Pop Harmonielehre
https://www.thomann.de/de/voggenreiter_jazz_pop_harmonielehre.htm
Julian Oswald, Schott Crashkurs Harmonielehre
https://www.thomann.de/de/schott_crashkurs_harmonielehre.htm

Durtonleitern sind aus zwei Tetrachorden aufgebaut. Tetrachord bezeichnet die jeweils 4 aufeinanderfolgenden Töne. Der Bauplan ist Ganztonschritt, Ganztonschritt, Halbtonschritt.
Am Beispiel C Dur, erster Tetrachord:
c -Ganztonschritt zu- d -Ganztonschritt zu- e -Halbtonschritt zu- f
Der zweite Tetrachord folgt dem Bauplan, er ist zugleich der erste Tetrachord der nachfolgenden Durtonleiter im Quintenzirkel.
Bei den Halbtonschritten mache ich ein "Dach" dazwischen, so sieht man gleich, wo die Vorzeichen herkommen.

C-Dur: c d e^f - g a h^c
G-Dur: g a h^c - d e fis^g
D-Dur: d e fis^g - a h cis^d
A-Dur: a h cis^d - e fis gis^a
E-Dur: ... usw. mit
H-Dur, Fis-Dur oder Gb-Dur, Db Dur oder seltener Cis Dur, As-Dur, Es-Dur, B-Dur, F-Dur und wieder C Dur

Die Schreibweise der Tön und Akkorde in der Popmusik und im Jazz ist englisch, aus "is" wird "#" (sharp), aus "as" wird "b" (flat), aus h,H wird B, aus B wird Bb (B-flat), aus Dur wird major (nur bei Akkorderweiterungen benannt), aus Moll wird minor.
https://en.wikipedia.org/wiki/Circle_of_fifths

Gruß Claus
 
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