LoboMix
Helpful & Friendly User
- Zuletzt hier
- 14.11.24
- Registriert
- 23.01.15
- Beiträge
- 3.918
- Kekse
- 56.021
Wenn man die Intervalle und ihre Bezeichnung isoliert betrachtet, mag sich die Logik dahinter womöglich nicht erschließen, und solange man kein System dahinter erkennen kann, bleibt der Eindruck eines unbefriedigenden "Pauk"-Stoffes.Das mit dem Auswendiglernen, habe ich befürchtet. Ich wollte halt alles herleiten können, ...
Wobei sich die Intervallnamen schon für sich gesehen streng an dem nach wie vor vorherrschenden Dur-/Moll-tonalen (aber auch modalen) System der Skalen ausrichtet. Und im Grunde sind sie nichts anderes als (aus dem Lateinischen abgeleitete) Zählworte für die Tonstufen dieser Skalen (Prim = 1 / Sekunde = 2 usw. - eine "Null" gibt es in der Musik nicht).
Aber zugegebenermaßen wird das alles erst so richtig ´rund´ und setzt sich zu einem sehr logischen und ineinander greifenden System zusammen, wenn man sich intensiver mit der (Dur/Moll-)Harmonik beschäftigt.
Dazu ein Beispiel: Der Akkord C Eb Ab ist leicht als die erste Umkehrung des Ab-Dur Akkords zu erkennen mit seiner Terz als tiefsten Ton. C-Ab ist die (kleine) Sexte (weshalb der Akkord auch "Sextakkord" genannt wird). Im Umfeld von z.B. Ab-Dur, F-Moll, Eb-Dur, C-Moll, Db-Dur usw. ein normaler und einfach zu bestimmender Akkord.
Dagegen der Akkord C E G#. Das Rahmenintervall C-G# sieht auf dem Klavier gleich aus wie C-Ab, denn Ab und G# sind dieselbe Taste. C-G# ist aber eine übermäßige Quinte, das G des C-Dur-Akkords C E G wurde "hochalteriert". Damit kommt dem Akkord eine komplett andere Bedeutung zu als dem Ab-Dur-Akkord im ersten Beispiel (sowieso aber schon wegen dem E). Das G# kann als Leitton zum A verstanden werden und wenn man danach einen F-Dur-Quartsextakkord C F A spielt, hört man schon, dass diese Fortschreitung absolut sinnfällig und klanglich logisch ist. (Dass das alles unbedingt qua Gehörbildung nachvollzogen werden sollte, hat ja @Palm Muter schon deutlich gemacht.)
Das kleine Beispiel macht hoffentlich deutlich, dass die unterschiedliche Benennung ein und derselben Taste (um es nur auf das Klavier zu beziehen) im musikalisch-harmonischen Kontext auf fundamental unterschiedliche Zusammenhänge hinweist.
Wer sie willkürlich anwendet und vertauscht, schafft die wirkliche Verwirrung und großes Chaos, weil er die Zusammenhänge damit bis zur Unkenntlichkeit verschleiert.