Fachliches Niveau von Gitarrenzeitschriften (online/print)?

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Wie findet ihr das fachliche Niveau von Gitarrenzeitschriften, sei es online oder print?

Ich habe grad diesen Artikel über passive vs. aktive Tonabnehmer bei Amazona gelesen, und mir ist promt wirder eingefallen, warum ich sowas nicht lese - der ganze Artikel ist gespickt mit Halbwahrheiten, Hörensagen und Klischees.
Statt wirklich auf die jeweiligen Einsatzmöglichkeiten einzugehen, denkt man nach diesem Artikel Highgain - ich brauch aktiv, Lowgain - passiv.
Kein Bischn in die Tiefe, kaum fachliches Wissen. Und mir gehts oft so.

Bonedo finde ich vergleichsweise besser, aber da schneidet alles in den Tests wahnsinnig gut ab, es wirkt gekauft.

Die Printmedien finde ich da oft nicht besser. Ne Zeit lang hab ich manchmal welche gekauft, aber neben nichtssagenden Testberichten und alten News ist mir eigentlich nur ein Interview von Dusty Hill in Erinnerung geblieben.


Die Amis haben manchmal richtig gute Sachen. Seymour Duncan bringt ab und an echt informative Beiträge, auch andere Seiten wirken mir informativer, besser recherchiert und oft auch kritischer.



Wie seht ihr das?
Sind wir fachlich zu verwöhnt hier im Board?
Oder schreiben die wirklich Murks?
Bin ich vlt gar der einzige der das so sieht?



Vielleicht sollten wir mehr Nutzergeschriebene Ratgeber, Kaufberatungen etc schreiben und unter nem eigenen Reiter im Board festhalten, manche User wie Dirk haben ja schon einige echt tolle Berichte geschrieben?
 
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Ich finde das das für viele sogenannte Experten zutrifft. Ob in Zeitschriften auf youtube oder sonstwo. Einiges davon wirkt definitiv wie bestellt oder gekauft also eine bezahlte Werbeeinschaltung.
 
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Mein Vater sagte immer zwischen den Zeilen lesen, ansosten gilt : Gitarren-Porno:tongue:
 
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Ich habe schon vor Jahren aufgehört, diese Zeitschriften zu kaufen oder zu lesen, eben weil da nur Murks drinstand. Mein Interesse an den Gitarren-Magazinen lag immer eher an Noten, Workshops oder Übungen, Darstellungen von Spieltechniken, aber für Kaufanzeigen (also... Produktbeschreibungen und -reviews) konnte ich mich noch nie wirklich erwärmen. Ab dem Moment, ab dem die in meinen Augen Überhand nahmen, war ich aus dem Geschäft raus.

Seitdem hat sich aber einiges getan, das Musikerboard ist größer geworden, ich hole meine Informationen jetzt aus Foren, Blogs und von Herstellern selbst.
Das Web 2.0 war eigentlich das Ende der Zeitschriften, die seitdem durch Werbung um ihr Überleben kämpfen müssen - was ich aber eher für Ausverkauf und den Anfang vom Ende betrachte. Wenn sich etwas nicht durch Inhalt trägt, sondern nur durch Werbung, sollte man sich schwer überlegen, ob man diesen Deal mit dem Teufel wirklich eingehen will. Buzzfeed und dergleichen content-Anbieter, die kaum Inhalt, aber dafür sehr viel Advertisement haben, wird wohl kaum jemand vermissen, wenn die hopps gehen. Und Anbieter modernerer Inhalte auf Youtube (so inkompetent oder nervig sie auch manchmal sein können) tun ihr übriges dazu bei.
Gitarrenzeitschriften bieten dementsprechend nichts attraktives mehr, was ich mir nicht von kompetenten Spezialisten im Internet erklären lassen kann, also müssen die erstmal was für ihren Ruf und ihre Verbreitung tun, bevor ich sie wieder in die Hand nehme.
 
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Sind wir fachlich zu verwöhnt hier im Board?
Im Vergleich zu Zeitschriften schon. Außerdem ist es hier interaktiv, was Zeitschriften nicht sein können.
Ich habe früher sehr viele Zeitschriften gekauft (keine Gitarrenblätter) bis mir irgendwann mal auffiel, dass die meisten Artikel einfach nur ein bisschen an der Oberfläche kratzen und habe mein Geld lieber in Fachbücher gesteckt.
 
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Ich kaufe mir ab und an ne Gitarre & Bass oder ne Guitar weil ich manchmal gerne oldschool durch eine Zeitschrift blättere (Klo).
Da stolpere ich dann schonmal über ne Band oder ein Classic Album und die Geschichte dazu samt Riffs etc. Im Netz passiert mit das selten.

Die Geartests überblättere ich aber meist, da die Sachen dann eh schon einige Monate auf dem Buckel haben und in den meisten (Werbe)Artikeln nur viel bla bla und wenig wissenswertes steht.
 
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Das waren noch Zeiten, als man an das FACHBLATT einen Brief! geschrieben hat, wenn man eine Frage zu einer Gitarre hatte. Hab ich damals gelegentlich so gemacht und Artikel und Bilder ausgeschnitten und aufgehoben. Sonst gab´s ja nichts.

Heute hab ich eine Antwort mit recht hoher Kompetenz in den diversen Fachforen oft in Minuten. Da sind wir einfach verwöhnt. Print kann damit nicht Schritt halten.
Fachbücher sind trotzdem ein unverzichtbares Kulturgut und eine schöne Ergänzung zum web.

Die Testberichte hab ich immer, egal, ob es nun um Gitarren, Uhren, Autos oder sonst ein Hobby ging, nur überflogen und festgestellt, dass der Tester oft einfach ganz andere Anforderungen hatte, als ich. Dinge die dem ungeheuer wichtig waren, waren mir oft völlig wurscht. Andererseits konnte der Test noch so gut sein - wenn mir das Ding nicht gefallen hat, hat´s mich nicht interessiert.
Wenn etwas mein Interesse geweckt hat, hab ich es halt selbst probiert und ohnehin immer nur das gekauft, was ich wollte.
 
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bonedo.de ist eine Initiative von thomann, die gleiche agentur betreut afaik auch amazona.
das wusste ich nicht, der Gedanke liegt aber nahe.
manche User wie Dirk haben ja schon einige echt tolle Berichte geschrieben?
Ich denke, letztlich muß man immer sein eigenes Urteil bilden, vor allem wenn man wirklich daran interessiert ist, was zu kaufen. Man muß es also selber ausprobieren. Die Reviews hier im Board sind für mich auch vertrauenerweckender, wenn zwar subjektiv, dafür aber unabhängig, und dienen mir auch eher als Anregung.
Bonedo, Amazona und entsprechende Zeitschriften lese ich aber trotzdem gerne, weil ich das eher als Unterhaltung sehe und nicht so ganz Ernst nehme. Speziell bei Gitarren, ist es so, das ich sie in der Hand haben und spielen muß, da brauch ich dann eigentlich überhaupt keine "Beratung".
Oder schreiben die wirklich Murks?
naja -- alles geschönt, irgendwie
Bin ich vlt gar der einzige der das so sieht?
 
Ja... und manchmal auch noch ein paar ungewollte Antworten dazu... :D
Aber unterm Strich überwiegen noch die Vorteile..

Im Internet musst du halt selektiv lesen. Das nehmen, was man brauchen kann und den Rest einfach ignorieren.
 
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Auf der Website von Gitarre&Bass habe ich schon mehrfach Testberichte von älterem Equipment als PDF runtergeladen, wenn ich auf dem Gebrauchtmarkt auf was interessantes gestoßen bin und dazu nach Infos gesucht habe.
Also für Gear aus der Prä-Internet-Ära gibt es da eine umfangreiche Bibliothek. So als kostenlose zusätzliche Quelle abseits von Foren oder YouTube finde ich das garnicht schlecht.
 
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Das ist ähnlich wie bei den ganzen Autozeitschriften, due kann man lesen aber neutrale ehrliche Testergebnisse sollte man nicht erwarten.

Da kann man oft förmlich rauslesen bzw man weiß schon vorher wär testsieger werden soll.....das ist meiner Erfahrung nach auch im Gitarrenzeitschriften Gewerbe nicht viel anderes.

Die Gitarre &Bass z.b ganz nett aber da werd kaum mal etwas wirklich schlecht bewertet , eher ein nettes Werbeblättchen .
 
....Zeitschriften, da bin ich auch der Meinung leben von der Werbung und Sponsoring.

Bei den Tests muss man in der Tat zwischen den Zeilen lesen und Bemerkungen wie kommt nicht ganz, oder könnte minimal....es..

Beim Surf Magazin haben die sich seit etwa drei Jahren rapide umgestellt.
Haben die lange Zeit auf hochgezüchtete Race, Wave und Highperformence Material gesetzt, was nur Prof und gute Fahrer nutzen konnten, ist es nun nach drei Kategorien unterteilt .
Anfänger, Aufsteiger und Prof. dann hält man sich an die entspr. Testeigenschaften.

Könnte auch was für die Musikindustrie sein.

Viele Grüße von Uwe G
 
Gerade erst auf Bonedo einen Artikel über Wurlitzer und Rhodes Pianos gelesen und war vom Informationsgehalt recht angetan. Es gibt überall Licht und Schatten.

Fachblatt war toll, hab immer noch ein paar Jahrgänger aus den 80igern, da war aber auch der Wissensdurst und die Wissensdistanz noch mit am grösstem

Mit dem breiteren Usenet Zugang in den späteren Neunzigern fand ich dann alt.guitar.amps bereits spannender als unserer lokalen Fachzeitschriften. Da schrieb man dann zwsichen Roccaforte, Aiken und anderen interessanten Namen der Amp Szene und war irgendwie näher dran als die Printmedien. Heute langweilen mich im allgemeinen Gitarrenmagazine - aber für Einsteiger finde ich die Zeitschriften, egal ob Print oder Online, nach wie vor ein gutes Medium - so wie ich selbst heute mit Intersse und Gewinn als Einsteiger die Tastenpresse lese ...
 
Klassische Tests, wie man sie in Worten auf einer Seite unterbringen kann, werden von jeglichen YouTube Videos und Sammelbewertungen abgelöst - das muss denen klar sein.
Entweder die finden ihre eigenen Methoden, die niemand anders hat, oder sie bleiben wertlos.

Für Autoleute gibt es z.B. Doug DeMuro, der bei seinen Videos immer die "Quircks & Features" der Fahrzeuge auf eine relativ eigene (&unterhaltsame) Art zeigt.
Bei Gitarren gibt es... EtschyBetsch oder wie der heißt, die Engländer die 95% labern und 5% aufs gesamte Video verteilt einzelne Noten anspielen, dann ne Menge mittelgroßer Kanäle die sich recht bald vom Gear als Haupfokus wegbewegen, hin zu Kleinskanälen die oft unter schlechter Frequenz oder Qualität leiden.
Die wenigen Highlights sind für mich Andy von ehem. PGS und GMR, beide sind für mich aber Possibility-Demos ohne Anspruch auf objektive Vergleichbarkeit.
Achja, es gibt noch Mr. Session, der eindrucksvoll zeigt, wie wichtig die Finger sind, und wie gut der JVM klingt ;)


N richtigen Vergleich kannste kaum ziehen. Die eine Hälfte ist bezahlt, die andere kann es einfach nicht.
Das finde ich schade.
Wenn es irgendwo relativ vielseitige Testplattform geben würde, die nicht so nichtssagen klingen würde wie die Bonedotests oft leider klingen, sondern etwas mehr Pepp haben und sich über jegliches Gear erstrecken lassen würden, dazu noch wirklich gut geschriebene Texte hätten die wirklich die Eigenschaften der Teile zeigen, würde ich mich sehr freuen.

Naja immerhin bin ich nicht der einzige damit :)
 
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Wenn es irgendwo relativ vielseitige Testplattform geben würde, die nicht so nichtssagen klingen würde wie die Bonedotests oft leider klingen

Irgendwie ist es immer noch schade, dass Harmony Central damals seine Review-Plattform selbst zerlegt hat. Da musste man zwar auch zwischen den Zeilen lesen, aber der Umfang und Menge an verfügbaren Testberichten hat das dann auch wieder ausgeglichen
 
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Zu Deinen Fragen

Wie seht ihr das?
In einem Fachmagazin wie Guitar oder Gitarre & Bass ist die Qualität der Berichterstattung und der Inhalte (es geht ja nicht nur um Tests, sondern auch Interviews, Tabs mit Erklärungen, Lerningalte) nach wie vor sehr hoch.

Sind wir fachlich zu verwöhnt hier im Board?
Im Board hier ist man fachlich gar nicht verwöhnt. Hier gibt es ein paar Leute denen man anmerkt das die lange Gitarre spielen und Ahnung haben. Wenn jedoch Leute anderen Tipps geben als haetten sie von etwas Ahnung, auf der anderen Seite hier Soundschnipssel hochladen was nach absolutem Anfänger klingt, naja, dann ziehen diese LEIDER die Qualität massiv nach unten.

Sehr auffällig vor allem bei Tipps zu Threats wo es um Produktberatung geht.....
 
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Na so ganz passt das aber nicht zusammen @OliverT

Denn, wer gut Gitarre spielen kann und dies schon lange tut, hat nicht unbedingt Ahnung von seinem Instrument.
Es kann sein, dass beim Saitenwechsel Ende ist und er externe Hilfe braucht.

Ebenso gibts Menschen die sich viel mehr für Gitarren interessieren als diese zu spielen.
Die können unglaublich viel Ahnung von dem Instrument haben.

Gleiches gilt in Richtung Verstärker etc. - da kann man auch ohne gut spielen zu können Ahnung von haben.
 
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