Wie schwer ist neoklassische Musik/Fingerstyle auf der Gitarre?

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Jonny933
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Hallo,
ich würde gerne Gitarre spielen lernen (mit Lehrer).
Mich interessiert aber die Rockszene bzw. Spanische gar nicht.
lch interessiere mich eher für die klassische Richtung (zB.Yiruma River flows in you).
2 Fragen:
  • Ist es von der Art zu spielen schwerer zu lernen bzw. kann man rein diese Richtung lernen ?
  • Gibt es überhaupt eine Klassische Szene in der Gitarren Musik? Heißt ja "Klassische Gitarre"
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hm, Yiruma ist Pianist...?
 
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Natürlich gibt es jede Menge klassischer Musik für die Klassische Gitarre :)
Originalmusik für Gitarre, aber auch Bearbeitungen anderer klassischer Musik für Gitarre.
Es ist nicht schwerer als andere Stile … man muss es halt lernen … für Klassische Gitarre würde ich unbedingt einen guten Lehrer empfehlen, grad für die Grundlagen. Und ansonsten heißt es natürlich üben, üben, üben … nicht zu viel auf einmal, aber vor allem regelmäßig, am besten in mehreren kurzen Einheiten über den Tag verteilt ... es soll Spaß machen, nicht zur lästigen Pflicht werden :)
 
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Und ich dachte immer daß die spanische Gitarrenschule auch klassisch ist.
Wobei es natürlich Abstufungen gibt von relativ einfach bis sehr schwer.
Ich arbeite seit über 40 Jahren daran und kann noch lange nicht Alles spielen.

Viel Spaß und Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
Man braucht länger, als bei einfacher Liedbegleitung.
Gitarre ist technisch anspruchsvoller als Klavier, dafür stehen einem aber viel mehr Möglichkeiten offen.
Die größte Herausforderung wird es sein, die für dich passenden und attraktive Stücke zu finden. Es gibt sehr viele langweilige Übungen und Stücke, dass man schnell mal übersieht, was es alles für schöne Sachen für Klassik gibt.



watch
 
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Mein Absolutes Lieblingstück ist das hier.
Was meint ihr, wie lange bräuchte ich dafür, wenn ich durch einen lehrer die Grundlagen schon kann.
Ist das Stück sehr anspruchsvoll?




Mir ist kla, das man für Klassische Stücke zwingend Noten lernen muss. Ich würde mich natürlich direkt auf dem Weg machen, die zu lernen.
 
Hallo @Jonny933

Damit du bei deiner Suche nach Musik für dich nicht falsch abbiegst...
Unter "klassischer Musik" versteht man üblicherweise die europäische "Kunstmusik" vom 17ten Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Hier sind Namen wie Mozart, Beethoven, Bach, Schumann, Tschaikowsky, Wagner, Gershwin und Viele viele Andere zu nennen.
Das meinst du sicher nicht...
Musik wie dein Beispiel von Yiruma nennt man z.B. Neo Klassik, Populäre Klassik oder Easy Listening.
Falls du Bücher, Noten und Beispiele (und Lehrer) suchst...
 
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Rechne mal mindestens mit 2 bis 3 Jahre mit Lehrer (eher mehr. )

Und das Stück geht mehr un Richtung Fingerstyle und sogar Jazz-Elemente sind mit dabei. Die Musik ist deutlich moderner als klassische Gitarre.

Ich würde dir spontan das Lehrbuch von Bögershausen empfehlen (weis gerade nicht, welches das aktuellste ist. Fingerstyle von Anfang an - oder so), und dich auch sonst viel breiter aufstellen. Klassische Gitarre ist nur ein Element davon. Leichter Jazz aus der Richtung Easy Lissening. Ein wenig lateinamerikanische Musik (Bossa Nova und dergleichen.) Halt ein wenig von allem.

Es gibt unzählige wirklich schöne Stücke, die deutlich einfacher zu spielen sind, die du auf dem Weg zu solch anspruchsvollen Stücken lernen kannst.
 
2-3 Jahre für so ein Stück. Unglaublich... Auf dem Klavier ist das Stück viel schneller zu erlernen. Das meinst du also mit "Anspruchsvoller" als Klavier.
 
Ich weiß nicht recht, Klavierspielen kann auch sehr sehr anspruchsvoll sein und ist genau wie Gitarrespiel je nach Niveau eine Lebensaufgabe.
 
2-3 Jahre für so ein Stück. Unglaublich... Auf dem Klavier ist das Stück viel schneller zu erlernen. Das meinst du also mit "Anspruchsvoller" als Klavier.
Du brauchst keine 2-3 Jahre für das stück:D
Ich hab mal was von diesem Yruma gehört und relativ zügig aufgenommen :


Das ganze hat damals wohl gerade mal ne Stunde gedauert... So viel zum Schwierigkeitsgrad dieser Musik.


Die 2-3 Jahre benötigst du um das können an der Gitarre zu lernen.
Dann bist du zwar immer noch nicht bei "großer Gitarrist" aber in der Lage zumindest einiges davon zu spielen.

Ich würde dir dennoch zum klassischen Gitarren Unterricht raten, da wirst du von können und von musikalischen Verständnis wohl am meisten gefördert.

Übrigens nirgends steht etwas von "Anspruchsvoller als auf dem Klavier".
Gute Gitarristen sind guten Pianisten ebenbürtig und umgekehrt :)
Anspruchsvoll macht es nicht das Instrument sondern die Musik.
Und gegen ne kleine Bach Fuge ist das hier Kindergarten :D
 
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Ja, aber rein hypothetisch, ich nehme Gitarren unterricht. Wie lange bräuchte ich, um das Stück spielen zu können ?
Hört sich richtig schön an :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Du brauchst keine 2-3 Jahre für das stück:D
Ich hab mal was von diesem Yruma gehört und relativ zügig aufgenommen :
 
Ja, aber rein hypothetisch, ich nehme Gitarren unterricht. Wie lange bräuchte ich, um das Stück spielen zu können ?
Wer kann das schon sagen. Sowas kann man vielleicht einschätzen, wenn jemand grundsätzlich spielen kann und sich ein neues Lied drauf schaffen will. Aber wenn du komplett bei Null beginnst, ist es m.E. sehr schwer einzuschätzen. Da ist jeder anders. Nicht jeder baut ähnlich schnell seine Fingermuskulatur auf, nicht jeder hat das selbe Tempogefühl. Und was heisst schon spielen können? Die korrekten Töne in der richtigen Rheinfolge wiedergeben können? Oder auch das Gefühl eines Stückes rüber zu bringen?

Ein Tipp (wenn nicht erwünscht einfach überlesen): Mache hier einen 12-Wochen-Kurs für 99,- €...
https://www.gitarrenlinks.de/gitarrenvideofernunterricht.htm
Der Ernst Jochmus bringt m.E. gerade die Grundlagen sehr gut rüber und erklärt sehr minutiös worauf es gerade am Anfang ankommt (für mich macht er dies wie kein anderer). Du hast dann für 12-Wochen Material und Video die du dir immer wieder anschauen kannst. Ich behaupte sogar, dass du mit diesem Material locker ein Jahr zu tun hast. Vielleicht kannst du aber nach 12 Wochen selber einschätzen, wie lange du für ein bestimmtes Lied brauchst, denn, dann weißt du was da alles eine Rolle spielt.

Live-Unterricht bei einem Lehrer ist trotzdem was tolles, wenn der Lehrer was taugt. Man kann aber auch beides parallel machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noten lernen ist aber zwingend für so welche Stücke? Könnt ich dann an die Kurse dran hängen.
 
Ja, aber rein hypothetisch, ich nehme Gitarren unterricht. Wie lange bräuchte ich, um das Stück spielen zu können ?
Junge, fang erstmal an zu lernen, dann siehst du wie lange du brauchst
alles andere hier macht keinen Sinn
 
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Ja, aber rein hypothetisch, ich nehme Gitarren unterricht. Wie lange bräuchte ich, um das Stück spielen zu können ?]

Bei Hochbegabung kannst Du das in 2 Monaten.
Bei Durchschnittlicher Begabung 2 Jahre.
Als unbegabter 20.
Kann sich aber je nach Übungszeit noch verändern:cool:
 
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Alle Zeiteinschätzungen sind totales Rumgerate.
Niemand kann dir sagen wie lange du brauchst um so etwas wie dein Lieblingsstück zu spielen.
Das hängt von der investierten Zeit ab, von deinem musikalischen Grundverständnis, ein wenig vom mysteriösen "Talent" und vom Anspruch.

Der junge asiatische Herr macht da ein paar recht komplizierte Dinge.
Der Anfang (bis etwa 1:40) ist noch relativ simpel, danach kommen aber einige Griffe, die es durchaus in sich haben:
Griffe wo mehrere Saiten mit einem Finger gegriffen werden; Überstreckungen, wo man die Finger sehr lang machen muss, artificial Harmonics, die in den Melodiefluss mit hoher Lautstärke gespielt werden, etc.
Dazu das gesamte Problem des Vortrags: Die Melodie so schön durchlaufen zu lassen, erfordert auf der Gitarre eine große Sicherheit, teilweise extrem schnelle Bewegungen, Antizipation und obendrein noch viel Gefühl in beiden Händen.

Alleine die Grundlagen von Null auf zu erlernen wird mehrere Jahre dauern. Dann diese Fingerfertigkeit und Sicherheit und den Ausdruck.. das dauert auch ein wenig.
Ich spiele seit 30 Jahren Gitarre, hab Gitarre studiert und eine Zeit als Gitarrenlehrer gearbeitet:
Wenn ich jetzt dieses Stück komplett auswendig und fehlerfrei vorspielen sollte (beispielsweise auf ner Hochzeit, wo man wirklich nicht danebenhauen darf), dann würde ich da mehrere Wochen für einplanen, in denen ich zu einem guten Teil meiner Übezeit das Stück übe.

Es gibt total viele Auffassungen von "ich kann dieses Stück spielen"..
1) Man kann die meisten Noten zur richtigen Zeit spielen, vom Blatt und in 5 von 10 Durchgängen --> Das geht meist ziemlich schnell.
2) Man kann alle Noten zur richtigen Zeit spielen, vom Blatt und in 5 von 10 Durchgängen --> Das dauert schonmal mindestens doppelt so lange.
3) Man kann die meisten Noten zur richtigen Zeit spielen, auswendig und in 5 von 10 Durchgängen --> Das dauert auch nochmal länger.
4) Man kann alle Noten zur richtigen Zeit spielen, auswendig und in 5 von 10 Durchgängen --> Das dauert nochmal doppelt so lange.
5) Man kann alle Noten zur richtigen Zeit spielen, auswendig und in 9 von 10 Durchgängen --> Das dauert nochmal bedeutend länger.
6) Man kann alle Noten zur richtigen Zeit spielen, auswendig und in 9 von 10 Durchgängen und man kann die Lautstärke von jedem einzelnen Ton korrekt spielen --> Das dauert sehr viel länger
7) Man kann alle Noten zur richtigen Zeit spielen, auswendig und in 9 von 10 Durchgängen, plus korrekte Lautstärke und noch mit dem richtigen Sound und Vortragshaltung --> Da dauert es manchmal auch ein halbes Jahr, bis man ein Stück "kann"..

Ich glaube ich habe noch kein Gitarrenkonzert gesehen, wo nicht Dutzende kleinerer "Fehler" drin waren, die man hätte verbessern können.
Backstein123s Aufnahme da oben würde ich persönlich (und das ist überhaupt nicht böse gemeint, ich schätze ihn sehr und finde es super, dass es hier so ne Aufnahme zur Verfügung stellt!!) noch in eine der ersten beiden Kategorien einordnen wollen.

Wenn man sich bei Youtube mal durchguckt, dann haben viele Leute da die 6. Stufe überhaupt noch nicht erreicht. Oft sind die Lautstärke von Melodie und Begleitung gleich laut (weil das halt echt schwierig ist!).
Vom Ausdruck will ich gar nicht reden..

Sungha Jung ist ein super talentierter Gitarrist, der seit über 20 Jahren Gitarre spielt, sehr gute Lehrer hatte, mit bekannten Gitarristen auf der Bühne stand, diverse Alben veröffentlich hat und mit Sicherheit 25-30000 Übestunden in seinem Leben hinter sich hat.
Der Vergleich ist einfach nicht fair, wenn so jemand da nur ein par Tage für so ein Stück braucht.
Man hört da seine ganze Erfahrung und seine Übung. Das ist kein leichtes Stück, wenn man es auf so einem Niveau vortragen möchte. (und selbst hier könnte man noch diversen Stellen finden, an denen man verbessern könnte..)
Ich wage zu behaupten, dass ein Großteil der Lesers dieses Forum alleine die artificial Harmonics nicht so hinbekommen, während der Rest des Stückes so weiterläuft. Alleine daran kann man mehrere Monate üben.

Ein Instrument wie die Gitarre lernt man nicht mal nebenher in 2-3 Jahren. Das ist eine Lebensaufgabe. Und das Schlimme ist: man wird ja nicht nur immer besser, sondern man verlernt auch wieder Sachen.
Als ich Musik studiert hab und am Tag 6-8 Stunden Gitarre geübt hab, war ich bedeutend besser, als jetzt, wo ich durch den Job und Privatleben vllt noch ne Stunde am Tag spiele und diese Zeit häufiger damit verbringe Spaß zu haben, als wirklich neue Stücke einzuüben.

Also wenn manche Leute hier sagen, dass man 2-3 Jahre braucht, bis man das Stück so spielen kann, dann sage ich, dass ich relativ viele Menschen kenne, die niemals das Stück auf einem solchen Niveau spielen können.
Es hängt davon ab, was man investiert. Vor allem zeitlich..
Sungha Jung ist ein bisschen wie Lang Lang auf dem Piano: Ja, man kann vllt die Stücke irgendwie nachspielen. Aber das dauert und dann klingt es auch nicht genau so..

Soll dich jetzt nicht davon abhalten Gitarre zu lernen, aber sei dir bewusst, dass du da viel Zeit rein investieren muss, damit du auch nur annähernd in die Richtung kommst.
Fingerstyle ist wirklich keine einfache Geschichte.
 
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Na, ich wollte ihn mit "in 30 Jahren wirst du 3-4 Wochen dafür brauchen" nicht verschrecken. ;) aber es stimmt schon, dass das "eher meher" eher zutrifft, wenn man bei 0 anfängt. Aber die Dimensionen in denen man rechnen muss gehen in die richtige Richtung.
 
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Man sollte als Einsteiger einfach erst mal Schritt für Schritt das Laufen lernen … nicht sich Gedanken über den zehnten oder zwanzigsten Schritt machen …
Wer den zweiten Schritt vor dem ersten macht, kommt gar nicht ins Laufen sondern fällt auf die Schnauze.
 
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@Disgracer

Danke für diese ausführliche Antwort.
Wie viel du da sieht, schockt mich als außenstehender.
Der gewisse Herr/Junge ist ein Talent auf seinem Gebiet.
Ich hätte da noch ein Video selbe Stück, aber andere Person. Könntest du das bitte auch bewerten?
Und jetzt weißt du in welche Richtung ich gehen will.
Wie sollte ich anfangen um genau zu diesem Punkt zu kommen was ich lernen muss ohne Umwege?
Hir das Video vom gleichen Stück anders gespielt.

 

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