Ökologisch denken ist gut, aber dort, wo es Sinn macht und Wirkung zeigt. Aber bitte doch nicht beim Kauf einer Gitarre!
In Zeiten, wo absolute Un-Vokabel wie "Flugscham" kursieren, sollten wir uns nicht auch noch bei Gitarren verrückt machen lassen.
ja und nein. Wenn man es ganz hart sieht, dann argumentiert jeder so: "bei mir ist es ja nur ein bisschen, da gibt es Themen, bei denen es größeres Einsparpotential gibt".
Jetzt mal überspitzt:
Wenn jeder zwischen 5-10 neue Gitarren besitzt, dann ist es ja nicht nur das Holz ( was zugegebener Maßen ein nachwachsender Rohstoff ist und in den meisten Fällen unbedenkliches Holz verwendet wird ). Die Herstellung, der Transport, größere Lager, der Versand des Händlers zum Kunden, die ewigen Retouren ( wollte nur mal testen ) etc pp ... klar, im Vergleich zu SUVs und Individualverkehr ist das eine kleinere Nische - aber 100 kleine Nischen ergeben eben eine durchaus nennenswerte Ersparnis und jede kleine Ersparnis ist ein Puzzleteil.
Ich habe es an anderer Stelle geschrieben: das wird sich ändern, denn die Folgen sind insgesamt nicht mehr zu stoppen, zumindest nicht für die nächsten paar hundert Jahre. Zudem ist es ja nicht nur dieses Segment, bei dem sich ein Konsumverhalten a la "nach mir die Sintflut" wiederspiegelt. Aber ehrlicherweise ist das Thema durch. Der Punkt an dem man noch Folgen abmindern hätte können, ist vorbei. Die Sintflut wird kommen - und damit eine Menge Probleme und harter Einschnitte.
1 Million Flüchtlinge zu viel ??? hahaha - hunderte Millionen sind in Zukunft davon betroffen, dass sie fliehen MÜSSEN. Und auf den Spaß bin ich gespannt. Sind ja alles Leute, die zu den Folgen eigentlich nichts beigetragen haben. Das waren zu 95% WIR. Bis dahin bin ich zum Glück unter der Erde. Es braucht Mut, Konzepte und einen kompletten Systemwechsel. Aber darin war Politik und der Mensch noch nie richtig gut.
Einige ganz wenige müssten auf ganz viel verzichten - zum Beispiel die 45 Famililien, die in D so viel Werte wie die unteren 50% zusammen besitzen. Und genau das ist der Grund, warum ein System so läuft wie es läuft und mit Zähnen und Klauen daran festgehalten wird. Aber ich schweife ab
Es wird der Tag kommen, an dem es aufgrund von Regularien und Ressourcenbeschneidung zu einer Änderung kommen wird ( muss - und im Grunde hätte das vor 40-50 Jahren schon sein müssen ) - und das wird auch an der Gitarrenfront nicht Halt machen.
Ich nehme mich da nicht aus. Allerdings halte ich es seit jeher so, dass ich so oft wie möglich gebrauchtes Equipment kaufe. Das hat natürlich auch ökonomische Gründe, der ökologische Beweggrund hat/hatte bei mir aber schon immer einen Stellenwert. Ich schätze, dass bestimmt 90% meines Zeugs gebraucht ist.
Nunja - ich werde die WIRLICH großen Auswirkungen und Umwälzungen nicht mehr erleben,
aber alle die 30 Jahre und jünger sind, werden dieses zweifelhafte Vergnügen haben.
Vor 25 Jahren habe ich mich mit einem Freund schon darüber unterhalten und dabei kam ein interessanter Vergleich auf den Tisch. Wir haben unsere Großeltern gefragt: Wie konntet ihr die Nazis zulassen, es war so eindeutig, das hätte man doch sehen müssen ... Kinder der nächsten Generation(en) werden fragen: Warum wart ihr solche ignorante Idioten, die Folgen eures Verhaltens sind doch schon seit 1970 bekannt gewesen und ihr habt trotzdem weitergemacht.
Aber alleine die Resourcenknappheit bei zB Silizium wird dazu führen, dass man sich in Zukunft jede Elektronik die einen Chip besitzt, nicht mehr leisten kann. Das wird sich von alleine regeln.