Der Preis hat absolut nichts mit Qualität zu tun. Der Preis wird durch ganz andere Faktoren bestimmt.
Es ist nur leichter bei einem teuren Produkt gute Qualität abzuliefern, da das Budget höher ist.
Jein. Ich weiß was Du meinst, würde aber präzisieren wollen:
Bei der Bepreisung eines Produktes gibt es natürlich viele Faktoren; er enthält mindestens die Herstellungskosten, also alles, was an Material dafür nötig ist, die Maschinen, Strom, Miete, Personalkosten, dazu kommen dann noch Vertriebskosten, Marketing, Steuern und so weiter und so fort. Das muss ja alles wieder reinkommen, sonst würde man ja drauflegen. Dann will man aber natürlich auch gerne noch etwas verdienen. Bzw. muss etwas verdienen, um Rücklagen zu bilden und investieren zu können, sonst ist das Geschäftsmodell nicht auf Dauer tragfähig.
So, und wie viel man da jetzt oben drauf packen kann, hängt von vielen Faktoren ab: Wie sieht der Markt aus, was ist der Kunde bereit zu zahlen? Bei letzterem spielt dann ja auch das Markenimage eine Rolle, das,
@fly me to the moon wies darauf hin, ja auch nicht aus dem Nichts entstanden ist.
Und es finden sich ja auch genügend Beispiele, wo sich Unternehmen auf ihrem Image ausruhen, die Produktqualität aus dem Auge verlieren (weil zugunsten höherer Gewinnspanne an Material- oder Personalkosten gespart wird) und dann die ursprünglichen Preise auch nicht mehr einfordern können usw. - da kann auch ganz schnell eine Abwärtsspirale daraus werden.
Woraus ich damit hinaus will: Es gibt ganz offensichtlich einen "Luxusaufschlag" auf etliche Produkte, der nicht rational durch die Herstellungskosten zu erklären ist.
Aber - auch wenn uns das als Kunden mit begrenzten Geldmitteln freuen würde - kein Hersteller kann alle oben genannten Preisparameter gegen 0 drücken und trotzdem Top-Qualität liefern. Das ist einfach eine Milchmädchenrechnung.
Wenn wir uns an der Qualität billiger Fernostware erfreuen, dann zahlt irgendwo auch irgendwer dafür (mindestens) einen Teil des Preises, den wir als Käufer sparen, seien es die Arbeiter, die für einen Hungerlohn unter üblen Bedingungen schuften oder sei es die Umwelt.
Und an der Stelle würde ich mir schon wünschen, der ein oder andere, der eine China-Gitarre für ein paar Hundert Euro abfeiert, das zumindest auf dem Schirm hat: Dass in die Preiskalkulation solcher Produkte eben nicht einfließt, was bei westlichen Produkten der Fall ist, nämlich Löhne, die einen gewissen Lebensstandard ermöglichen, Steuerabgaben, die unser Gemeinwohl finanzieren, Auflagen und damit verbundene Kosten bzgl. Umweltschutz usw. Für mich zahlen solche Aspekte eben auch auf die Produktqualität ein, oder eben nicht.
Aber gut, das ist wohl nochmal ein anderer Diskussionsschwerpunkt.
Für mich jedenfalls ist der Zusammenhang zwischen Preis und Qualität nicht wegzudiskutieren. Extrem günstige Preise sind nur auf Kosten von irgendetwas möglich. Und wenn es nicht die Produktqualität ist (die bei vielen China-Produkten ja für sich betrachtet wirklich passt), dann eben zu Ungunsten anderer Faktoren.