Gitarre im Geschäft kaufen - Pro und Contra

Ich versuche eigentlich immer, meine Sachen - egal ob Amp, Gitarre, Effekte - im Laden vor Ort zu kaufen. Nur ist es mittlerweile leider auch so, dass der Händler vor Ort, bedingt durch die Vertriebsstruktur der Hersteller, manche Teile einfach nicht bekommt, oder wenn überhaupt, nur über Umwege, was dann ein Antesten mit Rückgabe schwierig macht.

Mein Ansinnen ist eigentlich schon, den Laden vor Ort zu unterstützen, da ich in der Regel vernünftige Preise bekomme, einen Ansprechpartner vor Ort habe und Vieles einfach unkompliziert abläuft.

Manchmal aber versauen sich die Händler bzw. deren Angestellte die Kundenbeziehung und schnallen es nicht mal. Dann eben nicht (mehr).
 
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Also ehrlich gesagt, ich sehe den Mehrwert des Händlers nur teilweise. Mir das Geschwatze von einem Verkäufer anhören zu müssen nervt mich mitunter mehr, als dass es mir neue Erkenntnisse bringt. Wenn ich was suche, hab ich doch eh schon im Internet recherchiert.
Der große Vorteil ist natürlich die Auswahl an Instrumenten, wobei das hängt halt auch vom Laden ab. Führt er die Marken, die ich suche oder ist er dafür zu klein? Ist in der Ausstellung auch alles was ich möglicherweise suche und kann ich es anspielen oder muss ich da jedesmal nachfragen.
Weiterer Vorteil ist, dass ich eigentlich bis jetzt immer wenn ich etwas grösseres gekauft hab, ungefragt einen Rabatt bekommen hab, musste also noch nie den ausgewiesenen Preis zahlen. Das geht beim Onlinehandel natürlich nicht.
 
Ich sehe das schon so, dass mir ein guter Verkäufer der Ahnung hat sehr weiterhilft, wenn ich mit noch nicht so gut mit der Materie auskenne... allerdings eben auch nur, wenn das Geschäft auch eine ausreichende Auswahl bietet. Ein Laden in dem 5 Gitarren hängen und 2 Amps stehen, ist sicherlich für viele von uns nicht die erste Wahl.
Wenn ich genau weiß was ich willl, braucht es kein Geschäft für mich, dann bestell ich online. Allerdings frage ich vorher schon einmal im Musikladen meines Vertrauens nach, ob die das was ich haben will vielelicht gerade da haben. Wenn das im Laden vorrätig ist, fahr ich da auch hin und kaufe es direkt.
 
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Klar, viele Gitarren in den Geschäften sind schlecht eingestellt (wobei ich mich aber Frage ob ein potenzieller Käufer in der Lage wäre, sie besser einzustellen).
Teils sind Verkäufer auch keine Player bzw. jede Gitarre für die man sich interessiert ist "Killer".
Online Bestellen hat den Vorteil des Rücksendens, man sollte sich aber schon klar sein was man möchte. Also nix für Leute die erst einmal prinzipiell testen wollen ob eine Strat. Paula oder Explorer für sie das richtige ist.
 
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Es gibt auch Verkäufer, die keine Ahnung haben. Mir hat so ein kompetenter Fachmann mal gesagt, dass meine Kasuga (vollmassive Martinkopie) von 1977 wohl nichts mehr wert sei, weil sich das Holz mit dem Alter abnutzt, gresp. auflöst :ugly::weird:.
Da hat man doch sofort Vertrauen und will dort eine Gitarre kaufen.
 
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Teils sind Verkäufer auch keine Player
Was in meinen Augen ein No-Go in einem Instrumentenladen ist! Und mir, ehrlich gesagt, auch noch nicht oft aufgefallen wäre. Es gab in meiner Nähe hier in Wien einen Laden - eigentlich ein alteingesessenes Klaviergeschäft - wo tatsächlich Instrumentalisten arbeiteten. Wenn der Gitarrist mal nicht da war, haben die anderen halt versucht so gut es ging zu helfen. Aber auch zugegeben, dass es eben nicht ihr Spezialgebiet ist.
Leider hat der vor 6 oder 7 Jahren zusperren müssen, weil das Geschäft so schlecht ging. Dort hätte ich eigentlich gern mehr gekauft, weil die wirklich sympathisch waren - und für mich mit der Strassenbahn leicht zu erreichen.
 
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Was in meinen Augen ein No-Go in einem Instrumentenladen ist!
Wir haben uns vor 6 Jahren mal ne DSLR angeschafft.
Der Profiladen wollte uns dringend von der Canon abraten, weil das bewegliche Display ja totaler Schrott sei und schnell kaputt gehen würde, Sollbruchstelle. Doof nur, dass die Nikon das Budget ums doppelte Sprengte.
Bei Saturn hat uns ein junger Mann dann gefragt was wir machen wollen, meine Freundin wollte gerne Konzerte fotografieren.
Er hat uns dann die Canon vorgeführt und auch direkt günstiger aber gute Objektive für Konzertfotografie empfohlen, mit denen sie bis heute sehr glücklich ist.

Der eine, ein Profi der die Technik sicher gut kannte, der andere war einfach Lebensnah mit den Teilen.

Das spiegelt sich auch bei den Musikläden wieder.
Die einen können Dir nichts empfehlen, weil sie unter 5000 nichts ordentliches sehen, die anderen können sich auch in das Musikleben eines Normalsterblichen hineinversetzen und auf einer sinnvollen Ebene Erfahrungen teilen und weitergeben.

Muss nicht immer n nicht-Player sein, es gibt auch manchmal andere abgehobene Gestalten in den Läden ;)
 
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Der eine, ein Profi der die Technik sicher gut kannte, der andere war einfach Lebensnah mit den Teilen.
Ich erwarte in einem Laden ja keinen Profi. Und du hast recht, er muss noch nicht mal ein Player sein, solang er einen Bezug zu seiner Ware hat. Jim Marshall war ja auch kein Gitarrist sondern Schlagzeuger und hat Amps gebaut und Leo Fender hat gar kein Instrument gespielt...

Und es nützt mir auch nix, wenn einer Player ist, sich aber trotzdem nicht mit der Ware auskennt oder gesteigertes Desinteresse hat, sich mit Kunden zu befassen. Das mochte ich so an dem oben erwähnten Laden, ich hab dort stundenlang mit dem Gitarrenverkäufer gequatscht, weil er nicht nur einfach verkaufen wollte, sondern sich eben auch mit den Kunden auseinandergesetzt hat. Es war ja leider nicht so viel los, dass ich ihn da vom Verkauf abgehalten hätte - und wenn ein anderer Kunde was von ihm brauchte, war es klar für mich, dass er dem jetzt mal seine Zeit widmet.
In der E-Gitarrenabteilung des grössten Ladens in Wien hab ich oft den Eindruck, dass die Verkäufer sich ganz gern hinter der Theke verstecken und vielleicht mit ihren Buddies plaudern - in anderen Abteilungen dort wurde ich hingegen schon hervorragend beraten!
 
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In der E-Gitarrenabteilung des grössten Ladens in Wien hab ich oft den Eindruck, dass die Verkäufer sich ganz gern hinter der Theke verstecken und vielleicht mit ihren Buddies plaudern - in anderen Abteilungen dort wurde ich hingegen schon hervorragend beraten!
Ja, das ist schon krass dort der Unterschied. Man muß aber auch dabei bedenken, dass das pro Abteilung eigentlich geschäftlich voneinander unabhängige Firmen sind. Da hat eben nicht ein einzelner Geschäftsführer die Hand drüber. Am ärgsten sind die dort bei der PA/Licht Abteilung ... unpackbar! Ich mag dort gar nimmer hin, man kommt sich oft vor dort wie das letzte Lulu :igitt:
 
Vor allem immer selbst ausprobieren. Ein Freund von mir arbeitete, bevor er Profigitarrist wurde, in den 70ern einem Frankfurter Musikgeschäft. Dem wurde jede Gitarre abgekauft weil bei dem hätten sich noch 6 Drähte auf einem Holzbrett phänomenal angehört.
Das ist ja auch der Trick beim SESSION Oli. Er hat zwar nen beschissenen Sound auf seinem Marshall, aber spielen kann er und bringt somit die Teile an den Mann/Frau.
 
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Vor allem immer selbst ausprobieren. Ein Freund von mir arbeitete, bevor er Profigitarrist wurde, in den 70ern einem Frankfurter Musikgeschäft. Dem wurde jede Gitarre abgekauft weil bei dem hätten sich noch 6 Drähte auf einem Holzbrett phänomenal angehört.
Das ist ja auch der Trick beim SESSION Oli. Er hat zwar nen beschissenen Sound auf seinem Marshall, aber spielen kann er und bringt somit die Teile an den Mann/Frau.

Das er spielen kann sogar viel besser als ich zweifele ich nicht an .Aber ich persönlich finde beim ,,Session Oli" klingt jedes Video gleich langweilig er spielt irgend wie für mich steril .Deswegen bin immer froh wenn mal da einer anderer in die Saiten greift.

Den Manuel find ich z.b um Welt besser leider ist er nicht mehr bei Session.

Davon mal abgesehen hab den Oli schon mehrmals persönlich erlebt bei Session will nicht sagen das er keine Ahnung hat, aber er is ein grosser phrasen drescher .Und menschlich muss ich sagen gar nicht mein Fall.
Da sind andere in der Abteilung die ruhiger und menschlicher sind die können den Oli mit ihren Fachwissen locker in die Tasche stopfen.
 
Ich kenn den Oli nur aus den Videos - und manche sind recht gut, bei manchen kommt er mir schon wie ein ziemlicher Klugscheisser vor. Aber wenn er polarisiert, dann ist das doch gut, denn schliesslich bedeutet das, die Leute beschäftigen sich mit ihm und er hat doch eine ziemliche Bekanntheit. Würde mir sowas zB von einem Laden wie der Klangfarbe in Wien wünschen, dass die mehr Review und Erklärungsvideos machen. Groß genug wär der Laden ja, immerhin haben sie mit ihrer Grösse die meisten anderen Händler in Wien verdrängt.
 
Ich meine, es wird beide Möglichkeiten weiterhin geben. Vor-Nachteile haben auch beide, wie man ja bis hierher lesen konnte (viel Ware hin und her schicken einerseits, gelangweiltes und teilweise inkompetentes Personal andererseits), aber ham mer des net überall?
Ich nutze alle Kaufmöglichkeiten, breiter als heutzutage kann das Angebot nicht sein. Spezialisierte Geschäfte (z.B. Amps und Klampfen oder nur Klaviere) behalten ihre kleine aber feine Nische von (Stamm)kunden und wenn sie einigermaßen fit sind, können sie per internet auf größeren Märkten mitmischen. Ohne die Einkaufsmöglichkeiten per Bestellung wäre ich z.B. nie auf einige Anbieter/Hersteller gestoßen, da sie auch nicht immer gleich einen potenten Vertrieb hinter sich haben. Andererseits bin und kaufe ich auch gerne in den großen und kleinen Läden meines Vertrauens (Hamburg) und werde dort meistens gut beraten und preislich geht ja immer was :)
 
@bmoll: Was gibt es denn in HH so an guten Läden. Ich kenne da eigentlich nur Just Music. Ich selber komme aus Bremen und bin immer dankbar für gute Tips
 
Vielleicht könnte man ja mal einen Sammelthread mit Musikläden machen, analog zu den Gitarrenwerkstätten. Auf diese Weise lässt sich auch schon mal eine kleine Rundreise planen. ;)
 
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tja, die Sache mit schlechten Verkäufern ist leider die, dass Sie nicht verstanden haben, dass es nicht darum geht, was SIE sich kaufen würden sondern darum, was der Käufer möchte. Und dazu gilt es eben die Situation, die Anforderung und das Budget des Käufers zu berücksichtigen.

Wenn ich dem Käufer suggeriere, dass alles Gitarren unter 1500 € Schrott sind, disqualifiziere ich ja automatisch alles, was ich an Ware unter 1500 € im Laden stehen habe.

Das Problem bei Händlern ist dann leider, dass es nur wenige große gibt, die dann so viel Auswahl bieten, dass man auch mehr als 10 Gitarren testen kann.

Für einen Anfänger kann ein Verkäufer im Laden ein Segen sein, genauso aber auch leider das genaue Gegenteil - nämlich dann, wenn die Unwissenheit des Anfängers "ausgenutzt" wird.
 
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tja, die Sache mit schlechten Verkäufern ist leider die, dass Sie nicht verstanden haben, dass es nicht darum geht, was SIE sich kaufen würden sondern darum, was der Käufer möchte. Und dazu gilt es eben die Situation, die Anforderung und das Budget des Käufers zu berücksichtigen.

Genau darum geht es. Und ggf. muss ein guter Verkäufer auch ausloten können, was für den Kunden interessant sein könnte, ohne dass dieser es schon weiß. Dazu sollte er auch in der Lage sein, das Gear kompetent vorzuführen. Aber er muss kein Gitarrengott sein. Ganz im Gegenteil, er muss auf den Kunden eingehen, und sich nicht selbst als Obermacker verkaufen. Ich bin in großen Läden in FFM zu oft an diese Spezies geraten. Arrogant, selbstverdient, unfreundlich - da gehe ich ganz schnell wieder, ohne was zu kaufen.

Der Cheese vom Musik Service in AB wusste ganz genau, wie er mich nehmen muss. Da habe ich gerne gekauft. Das Meiste habe und nutze ich heute noch. Leider ist der Laden auch Geschichte...
 
Aber da sind wir wieder zurück am Anfang.... das ein guter Verkäufer auf die Wünsche des Kunden eingeht und aus einem Gespräch heraus auch die Bedürfnisse bzw. Fähigkeiten erkennt.

Wenn einer in den Laden kommt und ne teure LP kauft und dann der Meinung ist, dass er der neue Gitarrengott ist, weil er sich ne teure Gitte gekauft hat...dann kann und sollte ein guter Verkäufer ihm schon klarmachen, dass dem nun nicht so ist... er aber ein gutes Instrument hat, was ihn auf dem Weg zu einem guten Musiker unterstützen kann. Diplomatie, Wissen und Menschenkenntnis ist da sehr gefragt. Schlimm nur, dass es in dem Bereich für gute Leute nicht wirklich ein gerechtes Einkommen gibt.
 
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Schlimm nur, dass es in dem Bereich für gute Leute nicht wirklich ein gerechtes Einkommen gibt.

Da sind wir wieder am Anfang. Als es den Versand noch nicht gab, war das Einkommen mit Provision sicher nicht so schlecht...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Gitarrengeschäfte mit verschrobenen „Spezis“ als Verkäufer sind für mich leider das beste Anti-GAS-Mittel. Oft gehe ich da frustriert raus und stelle meine gesamte Zukunft als Gitarrist in Frage. Ich freue mich immer über ein gut sortiertes Gitarrengeschäft, muss mich dann aber echt überwinden, reinzugehen...
 
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Wenn einer in den Laden kommt und ne teure LP kauft und dann der Meinung ist, dass er der neue Gitarrengott ist, weil er sich ne teure Gitte gekauft hat...
Ich behaupte jetzt einmal, dieser Käufer existiert höchstens als unausrottbares Gerücht. Urban Legend sozusagen.

dann kann und sollte ein guter Verkäufer ihm schon klarmachen, dass dem nun nicht so ist...
Also ich weiß nicht? Lebensberatung möchte ich von einem Fachverkäufer nun nicht wirklich. Eigentlich geht es ihn nix an was ich denke und glaube.
Nach Aussage eine Geschäftsführers des größten Musikalienhandels hierzulande (Ö) sind die Käufer teurer (> 5000.-) Gitarren fast ausschließlich situierte Herrschaften gehobenen Alters, die jetzt die Kohle und die Muße haben sich einen kleinen Lebenstraum zu erfüllen. Ich selbst würde mich da nun beinahe auch dazuzählen und wenn mir da ein Verkäufer, der kaum trocken hinter den Ohren ist, mit solchen hanebüchenen Weisheiten daherkommt, könnte es sein, dass ich ihm gehörig meine Meinung geige.


... er aber ein gutes Instrument hat, was ihn auf dem Weg zu einem guten Musiker unterstützen kann.
Noja, das ginge ja noch zur Not, er soll ja auch seine Ware loben.
 
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