Paraphon war ja auch nicht der erhoffte Hype, zumal obendrein nicht mal die Stimmzahl eines Mono/Poly erreicht wurde, weil man einfach Monosynths gebaut und ihnen auf Wunsch denselben Trick beigebracht hat, den der ARP 2600 schon seit 48 Jahren beherrscht (der Oddy ein Jahr weniger) und den da kaum jemand je gebraucht hat: ein Oszillator pro Taste. Konsequent hybrid hätte man ohne großen baulichen Aufwand mehr Oszillatoren gehabt und eine ähnliche Kirmesbude bauen können wie den Poly-800, aber ob das der Verkaufsschlager geworden wär...
Außerdem brodelt doch in allen Preisklassen von Behringer bis Baloran die Polysynth-Küche, und die Kundschaft hat Hunger, Hunger, Hunger. Brauchbare bis gute Polysynths können endlich bezahlbar gebaut werden, und teure Polysynths sind entsprechend sagenhaft geil, siehe den fettesten französischen Polysynth seit dem RSF Polykobol (und nicht nur die, siehe das OLED-Pult aus Texas). Der John Bowen Solaris geht wohl in seine letzte Runde, weil zu dem Preis mittlerweile richtig geile Echtanaloge gehen.
Polyphon ist längst ziemlich ein Selbstgänger (bester Beweis: zahllose DeepMinds in der Bucht, die einfach mal blind gekauft wurden). Super Mario Maggi könnte den Crumar Bit 99 reissuen, die Chips gibt's ja wieder, und der würde ihm aus der Hand gerissen (trotz nicht gerade geringer Verfügbarkeit des Originals und einer wenig zeitgeistigen Oberfläche). Alesis könnte einen "JD-800 bauen", den Andromeda A6 neu auflegen und sich blöd daran verkaufen, wenn Uli ihnen nicht zuvorkommt. Und alle Welt geiert sowieso schon auf einen neuen Memorymoog – dieses Mal aber wirklich mit mindestens mindestens sechs kompletten Minimoog-Model-D-Signalwegen (als täte Speicherbarkeit und die Hitze in einem Polysynth denen gut).
Wenn was in der Richtung kommt, hoffen wir mal, daß das was Brauchbares wird, und zwar auch ohne Rudi Linhards Zutun. Andererseits dürfte ein richtig großer polyphoner Moog nicht gerade in DSI- oder gar Korg-Preisklassen spielen, sondern mehr Richtung Studio Electronics driften (und dann merkt einer an, daß der Omega8 oder C.O.D.E. mehr bang for the buck bietet als der neue polyphone Moog, von fehlenden Tasten mal abgesehen – wenn der neue polyphone Moog keinen Aftertouch kriegt, wird dieser Unterschied für noch weniger Leute eine Rolle spielen) und eher von großen Namen und Nerds mit zuviel Geld gekauft werden, um irgendwann gebraucht kaum billiger zu sein als neu (siehe auch wieder Andromeda).
Martman
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Tja, der Minimoog hält so einiges aus 
