Wenn die Leidenschaft zur Last wird...Oder: Wenn die Zeit fehlt

Ripple
Ripple
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Guten Abend,

kennt ihr das auch? Das Gitarrenspiel sollte eigentlich entspannend sein und Spaß machen, sollte nach Stress und Arbeit eine Art Zuflucht bieten und eher geben denn nehmen.
So war das zumindest immer bei mir, die letzten zehn Jahre oder so.

Seit einigen Monaten ist die Zeit neben Studium und Arbeit ziemlich knapp, sodass das Üben/Spielen einfach immer zu kurz kommt. Nun ist es so, dass ich technisch ein gewisses Niveau erreicht habe, diverse schnelle Gitarrensoli mit 16teln bei 200bpm sind gut drin. Um allerdings jetzt weiter zu kommen, muss ich halt üben. Und eigentlich habe ich immer vor, jeden Tag eine Stunde für das Spielen (meist eher Üben) zu reservieren.
Leider klappt das nicht, da ich oft von morgens bis abends aus dem Haus bin. Falls dann noch eine Stunde oder zwei Zeit ist, dann will man ja auch noch was essen und hat ja auch noch andere Verpflichtungen, Haushalt etc.

Das tägliche Üben kommt also leider viel zu kurz, und ich befürchte, dass das auch nach dem Studium nicht unbedingt besser wird, vermutlich eher schlimmer.

Jetzt übe ich meist recht schnelle Songs. An manchen Tagen klappt das auch immer noch recht gut. Aber mittlerweile sind es gut zwei von drei Tagen, an denen ich deutlich schlechter Spiele, Läufe einfach nicht auf die Reihe bekomme, die zwei Wochen vorher noch perfekt geklappt haben und generell einfach total angefressen bin und recht schnell die Motivation verliere, sodass die Gitarre dann nach 20 Minuten schnell wieder im Ständer landet und ich eher unentspannt bin, als dass es mich beruhigt hätte.

Ich schiebe das teilweise auf die begrenzte Zeit, die mir zum Üben zur Verfügung steht, teilweise aber auch darauf, dass ich das Thema mittlerweile sehr unentspannt und verbissen angehe.

Doch mit Mitte 20 wird mir nun langsam klar, dass das (mehr oder weniger abgeschlossene) Erwachsenwerden nicht einfach ist und man als Erwachsener einfach nicht mehr soviel Zeit zur Verfügung hat.

Und ich habe mittlerweile ein starkes Motivationsproblem, so viel Gitarre zu üben. Vor allem, da ich keinen rechten Fortschritt sehe, sondern mehr noch, ich habe das Gefühl, wieder schlechter zu werden. Als hätte ich meinen Zenit überschritten.
Und damit kommt die Angst, dass ich irgendwann überhaupt keine Lust mehr habe, und einfach damit aufhöre.

Dabei war und ist Musik immer meine größte Leidenschaft gewesen. Doch scheint es mir gerade unmöglich, das mit meinem restlichen Leben in Einklang zu bringen. Hätte ich lieber Musik studieren sollen, hätte ich Profimusiker werden sollen?
Ich studiere Elektrotechnik, und abgesehen von Gitarrenverstärkern ist das Studium, so sehr es mich interessiert, doch sehr fern meiner Leidenschaft.

Wie steht ihr dazu? Hat vielleicht jemand ermunterde Worte und kann mich davor bewahren, aus dem Kreise der Erleuchteten auszutreten?

Viele Grüße
Ripple
 
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Vielleicht nicht als "Leistungssport" betreiben ... lernen, üben, spielen was eben möglich ist und wann es eben möglich ist ... die kleinen Auszeiten vom Berufs- und Familienstress genießen und vor allem Freude dabei haben :)
 
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Grüß dich!

Ich kann deinen Frust verstehen. Ohne jemals wirklich einen festen Übungsplan gehabt zu haben, musste ich leider in meinem Studium unter meine damalige Band einen Schlusstrich ziehen und hatte auch Angst, das ich vielleicht irgendwann aus Zeitmangel aufhören muss Gitarre zu spielen.

Ich glaube es geht einfach in deiner Situation jetzt darum zu akzeptieren, das du viel zu tun hast und es völlig in Ordnung ist dein Level nicht auf deinem "alten Stand" halten zu können.

Ich bin jetzt seit 4 Jahren aus dem Studium raus und muss sagen das ich wieder Zeit gefunden habe Gitarre zu spielen.

Ich kann mir vorstellen, das du ebenfalls wieder Zeit dafür finden wirst. Ich denke genauso wie ein Großteil dieses Forums dafür Zeit findet, obwohl Vollzeit-Job.

Mein Rat also an dich: Nimm den Druck raus und schnapp dir die Gitarre, wenn auch nur für 20 Minuten.
 
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Du hast jetzt mehrere Fulltime-Jobs: Studium mit 150% ;) Arbeit zu XX %, Schlafen und Essen XX% und so weiter.
Das mit dem Musizieren auf die Reihe zu bringen ist wirklich nicht einfach. Die Prios sollten klar sein: Studium, Arbeit (weil wohl wichtig) , Essentialia wie Essen, Schlafen, Freunde etc. und dann kommt erst die Mucke.

Keine Sorge, das bleibt kein Dauerzustand. Evtl. findest Du am Samstag oder Sonntag ein zwei Stündchen um Dich dem Spiel zu widmen? Dein Niveau wirst Du nur annähernd halten können, aber das reicht erstmal. Wenn das Studium vorbei ist wird es fast sicher besser ;) auch wenn dann noch ggf. Frau/Kinder (oder welcher Genderism) dazu kommen.
 
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Und damit kommt die Angst, dass ich irgendwann überhaupt keine Lust mehr habe, und einfach damit aufhöre.
ICh sage mal so, wenn jemand schon so lange spielt und 10 Jahre sind ja schon eine Weile. Und 16tel bei 200bpm auf die Reihe bekommt wird wohl auch ordentlich geübt worden sein und nicht nur die Gitarre vorm Spiegel gehalten haben.
Ich denke wer sich in seiner Jugend über so viele Jahre die Zeit nimmt gibt nicht einfach auf. Sicher wird es Zeiten geben wo man kaum spielt.
Aber bedenke bitte das gerade mit den Studium,Arbeit und allen anderen Verpflichtungen man schon reichlich ausgelastet ist dann ist irgendwann einfach keine Reserve da. Auch nervlich nicht.
Ich fange gerade erst wieder an...wollte auch jeden Tag 1h üben. Manchmal klappt das einfach nicht, ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Das ist nunmal so.
Einfach am Ball bleiben und sich evtl. nicht so überprüfen. Ob nun die 16tel nur noch bei 190bpm klappen oder bei 200 ist doch wurscht. Jeder hat mal Höhen und Tiefen.
 
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Hallo Ripple
Du wirst in deinem Leben immer wieder Phasen wie jetzt haben.

Die Prioritäten verschieben sich immer wieder. Die Folge ist, mal mehr mal weniger Zeit für dein Hobby.

Jetzt ist es das Studium, später werden es Projekte im Beruf sein, oder die eigene Familie, Kinder, oder oder oder.

Das ist ganz normal.

Nur nicht aufgeben.

Manchmal muss man sich halt mit weniger zufrieden geben.

Mein Übezeiten sind zur Zeit:
Regelmäßig ca. 15 Minuten morgens bevor ich zur Arbeit fahre um 6:00 Uhr.
Abends und an den Wochenenden, wie es sich ergibt.
Das Ergebnis für mich, wie Clausthaler:
Gut, mit viel Spaß.
Nicht immer aber immer öfter.

Und ich bin mir sicher das es auch wieder bessere Zeiten geben wird. Für mich.
Und für Dich auch.
 
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Es ist eigentlich recht einfach, entweder Du machst es, oder nicht.
Es gibt immer wieder Phasen, wo es nicht passt, und wo es sogar nervt weil man so weit weg ist gedanklich.
Dennoch, leg die Gitarre weg, und schau, ob sie Dich ruft oder nicht.

Ansonsten, was @Blues-Opa sagt :great:
 
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@Ripple, du bist zu verbissen und dann verkrampfst du. Ich spiele schon lange nicht mehr täglich, fasse die Gitarre manchmal unter der Woche kaum an. Klar merk ich dann, dass ich ein wenig aus der Übung komme. Na und? Solang es mir Spass macht ist es ok und wenn ich dann endlich wieder die Zeit finde, dann bin ich auch schnell wieder drin.
Sieh es locker - ich hab in meiner Jugend auch viel mehr gespielt, aber 16tel bei 200 hab ich nie geschafft. @Blues-Opa hat eigentlich eh schon alles gesagt: es ist kein Leistungssport, es soll ein Hobby sein, das dir Spaß macht. Und wenn es dir gerade keinen Spass macht, rühr die Gitarre paar Tage gar nicht an - dann juckt es dich eh wieder in den Fingern. Wie gesagt, du wirst zunächst vielleicht ein wenig aus der Übung sein, aber da findest du dann auch schnell wieder rein, wenn du entspannt bist.
 
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Diese Frustphasen hat sicher schon jeder von uns durchgemacht.

Mir hat es sogar geholfen eine Zeit gar nicht zu spielen und dann war auch die Motivation und Lust größer als vorher.

Und wenn die Riffs nicht zu 100% passen, wen kümmert es? Man ärgert sich vielleicht selbst darüber aber man hat ja keine Zuschauer, die viel Geld dafür bezahlt haben dich zu sehen, und dich dann für jeden Fehler ausbuhen oder mit Bechern nach dir werfen.

Du bist jetzt Mitte 20 und glaub mir, die Zeit wird mit Job und Familie noch weniger werden weil diese eine gewisse fixe Zeitkomponente im täglichen Leben einnehmen und dann die eigene "Freizeit" noch mehr einschränken können.
 
Man ärgert sich vielleicht selbst darüber aber man hat ja keine Zuschauer, die viel Geld dafür bezahlt haben dich zu sehen
Und selbst wenn - was meinst du wie oft ich mich schon vor Publikum verspielt hab und keiner hat's gemerkt. :D

Gitarre spielen ist nur zu einem Teil Perfektion. Zum anderen Teil gehört es sich einfach, dass hier viel Gefühl rüberkommt. Wenn man die Musik die man spielt glaubhaft rüberbringt, dann ist das schon die halbe Miete!
 
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Ich bin da ganz bei @Blues-Opa
Wenn Du das Gitarrespielen als Leistungssport ansiehst, wirst du vermutlich tatsächlich irgendwann an Grenzen kommen bzw. wie du schreibst, den Zenit überschritten haben. Das ging sogar Usain Bolt so.
Nimm es locker! Es geht doch hauptsächlich darum, Spaß zu haben!
 
Hmm - es wird immer wieder Phasen geben, in denen Du weniger (bis gar keine Zeit) für die Klampfe haben wirst, es kommen aber auch wieder andere Zeiten und in denen wirst Du das Gitarrenspiel schmerzlich vermissen, wenn Du´s an den Nagel hängst.
Motivation kann man durchaus durch Herausforderungen und durch gesetzte Ziele finden, diese solltest Du allerdings nicht zu verbissen verfolgen (@Blues-Opa & @stoffl.s schrieben´s schon weiter oben) - Spielspaß muss nicht in 16tel per minute gemessen werden...

Was den Zenit angeht: Ich glaube, es war der Gitarrist von Psycroptic, der mal in einem Interview zu Protokoll gegeben hat, er habe sich dauernd überfordert bzw. über´s Limit hinaus gepusht gefühlt, bis er die Gitarre einfach mal stehen gelassen hat und sich erst wieder damit befasst hat, als er den Leistungsdruck nicht mehr im Nacken hatte. Spannenderweise war er danach schneller als vorher - und das ganz entspannt.

Bin jetzt minimal älter als Du (41... noch:weird:) und hab die Nummer mit Studium & Band(s), Arbeit & Band(s), Band-Ende wegen fehlender Zeit und Umzügen der Beteiligten etc. ausführlich durchexerziert - war durchaus das eine oder andere Mal kurz davor, das gesammelte Instrumentarium in die Bucht zu wuchten; weil die Zeit gefehlt hat, dann aufgrund fehlender Zeit die Riffs nicht rollen wollten, was auch nicht grad zu mehr Motivation geführt hat...
Frust geht aber vorbei, und irgendwann spielt sich das Ganze - etwas Zeitmanagement vorausgesetzt - so ein, dass Du wieder mehr Zeit für´s Instrument hast.

In diesem Sinne: Werde nach dem Arbeiten heute mit meiner besseren Hälfte zusammen unser grade mal 5 Wochen altes Töchterlein bespaßen :)D) und mich später nach für ein halbes Stündchen meiner Klampfe widmen - da gibt´s so´n paar Riffs, die noch nicht so sind, wie ich sie gern hätte...:rolleyes:

Wünsche Dir jedenfalls, dass Du auch in 20 Jahren auch noch an Riffs schraubst - lohnt sich ;)
 
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Nur mal so nebenbei... warum studierst Du Elektrotechnik wenn Du - wie du selber schreibst - dich abgesehen von dem Berührungspunkt "Verstärker" da gar nicht für interessierst?
Es kann einem ja durchaus passieren, dass man etwas lernt / studiert und dann auch anschließend arbeitet nur um dann zu merken, dass man dies nicht den Rest seines Lebens machen möchte. (Ist mir passiert, mit 30 dann nochmals Bachelor und Master gemacht und nun einige Jahre in einem ganz anderen Berufsumfeld unterwegs).
Das soll jetzt nicht bedeuten, dass Du Profimusiker werden sollst, es klingt nur so, dass Dich dein Studienfach gar nicht interessiert.

EDIT: ok, habe wohl nicht richtig gelesen... Du schreibst "so sehr es mich interessiert doch so fern meiner Leidenschaft"....

Alles vergessen was ich vorher geschrieben habe (-;
 
Und ich habe mittlerweile ein starkes Motivationsproblem, so viel Gitarre zu üben. Vor allem, da ich keinen rechten Fortschritt sehe, sondern mehr noch, ich habe das Gefühl, wieder schlechter zu werden. Als hätte ich meinen Zenit überschritten.
Und damit kommt die Angst, dass ich irgendwann überhaupt keine Lust mehr habe, und einfach damit aufhöre.

Dabei war und ist Musik immer meine größte Leidenschaft gewesen. Doch scheint es mir gerade unmöglich, das mit meinem restlichen Leben in Einklang zu bringen. Hätte ich lieber Musik studieren sollen, hätte ich Profimusiker werden sollen?
Ich studiere Elektrotechnik, und abgesehen von Gitarrenverstärkern ist das Studium, so sehr es mich interessiert, doch sehr fern meiner Leidenschaft.

Wie steht ihr dazu? Hat vielleicht jemand ermunterde Worte und kann mich davor bewahren, aus dem Kreise der Erleuchteten auszutreten?

Ich probier's mal. Ich lese in diesem Unterforum hier eigentlich nicht mit, da ich Akustiker und Basser bin, aber die Probleme sind ja deswegen keine anderen. Ich habe vor 43 Jahren mit dem Gitarrespielen angefangen, war sehr davon fasziniert, wobei es noch ein anderes Hobby gab und gibt, das mir ebenso wichtig ist. Ich habe zu spät für eine Profilaufbahn (ich schreibe mal bewusst nicht "Karriere") angefangen, wollte ich aber auch nie werden, aber etwas musikbezogenes studiert. Wenngleich Musikwissenschaft mit praktischer Musikausübung ungefähr soviel zu tun hat wie Sportmediziner mit Sportausübung. Oder Fischereiaufsicht mit Angeln gehen.

Quasi mit Beginn des Studiums hat die Zeit zum Üben und Spielen nachgelassen, danach ging es in den Beruf, Berufswechsel, Kinder, Fortbildung, Familienpflege etc. In der Zeit habe ich einerseits immer wieder mal neue Instrumente gekauft (die Hoffnung stirbt zuletzt), andererseits nur auf Sparflamme selbst Musik gemacht. (Die Kinder waren und sind da deutlicher aktiver, aber in der Zeit, in der ich die zum Unterricht fahre, kann ich nicht selbst üben.) - Seit ca. 4 Jahren, mit Anfang 50, habe ich nun endlich mehr Zeit, bin ich in anfänglich 3, jetzt 2 Ensembles aktiv, mit ca. 15 Auftritten p.a., regelmäßigem Üben etc. Die 16tel bei 200bpm schaffe ich nicht, habe ich auch noch nie geschafft. Andere technische Dinge werden allmählich durch systematisches Üben besser, das geht auch mit Mitte 50 noch. Die Geschwindigkeit scheint mir die stärkste Begrenzung zu sein.

Aaaber: Ich habe in den ganzen letzten 40 Jahren sehr bewusst Musik gehört, mich mit Musik beschäftigt etc. Ich bin heute sicherlich "musikalischer" als früher, wenngleich vielleicht technisch nicht so versiert, wie es wünschenswert wäre. Aufhören war aber nie eine Idee, dazu ist Musik viel zu sehr im Denken verinnerlicht. Ich habe bis Anfang letzten Jahres auch noch nie Equipment verkauft (und dieser einzige Verkauf war davon geprägt, dass jemand ein Instrument haben wollte, das ich eigentlich als Bastelobjekt gekauft hatte). Jetzt freue ich mich darauf, (hoffentlich) irgendwann noch mehr Zeit dazu zu haben. Notfalls als Rentner... (Mein Vater hat zu seinem 60. eine Mandoline von mir bekommen. Mit der hat er noch 25 Jahre geübt und gespielt.)

By the way: Bei den meisten Profis im Musikbereich, die ich kenne, ist der Alltag von Antrag schreiben, Unterrichten, GEMA usw usf. dermaßen geprägt, dass das eigentliche Musizieren auch eher ein "Nebenjob" ist. Wenn Du viel Zeit zum Üben haben möchtest, dann werde E-Ingenieur und arbeite halbtags. Dann hast Du vermutlich dasselbe Geld, wie viele Profis, weniger Alltagssorgen und kannst Dich um Deine Musik kümmern.
 
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Wenn man will, dann findet sich auch immer ein Zeitraum zum üben. Nicht immer so ausgiebig wie gewünscht, aber auch die kleinen zeitlichen Segmente bringen was. Und wenn man nur 10 Minuten lang saubere Akkordwechsel übt, es bleibt was hängen.
 
Hat vielleicht jemand ermunterde Worte und kann mich davor bewahren, aus dem Kreise der Erleuchteten auszutreten?

Nein ermunternde Worte sind mMn nach fehl am Platz. Der Grund warum du dich mies fühlst bist ganz allein du selbst und deine Einstellung zur Musik.

=>
Vielleicht nicht als "Leistungssport" betreiben ... lernen, üben, spielen was eben möglich ist und wann es eben möglich ist ...

Dein Ansatz trieft nur so von sportlichem Denken , sich selbst was beweisen wollen, sich unter Druck setzen. Gehst du es so sportlich an ist Frust vorprogrammiert.
100 Meter Läufer laufen nunmal auch zwische 20 und 30 am schnellsten und danach geht es bergab. Das gehört zu älterwerden dazu.

Du hast nun den großen Vorteil ,das es bei Musik umsoviel mehr gehen kann als um Speed und technische Höchstleistungen.
Dafür müsstest du aber deine Einstellung deutlichst ändern. Das heißt nicht das du auf Rumpelblues im JJ Cale Tempo
umsteigen sollst, aber es gibt soviel mehr in der Musik zu entdecken !! Sei offen dafür und dir wird es wieder besser gehen.

Fazit du bist nicht im Kreise der Erleuteten - du bist im in einem schwarzen Raum gefangen und siehst den Ausgang nicht.
 
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Deshalb muss immer ein Instrument griffbereit außerhalb des Koffers herumstehen.
Es dürfen auch mehrere sein, die optimal in der Wohnung/Arbeitsplatz positioniert werden. Bei spontanen Eingebungen durchaus hilfreich.:D
 
vielleicht auch einfach mal das spielen (wie im eingangssatz erwähnt) genießen und als zuflucht nehmen... und nicht als leistungssport verstehen.
 
Wie so immer im Leben muss alles eine Ballance haben. Nimm einfach den Faktor Zeit als Maßstab für alles!

Wenn du viel Zeit hattest (sagen wir Täglich 2 Stunden) und bist bei 200 Beats dann relativiere dies einfach auf dein aktuellen Zeitrahmen herunter. Dann bist du halt vielleicht bei 150 Beats. So What! Wenn du dann irgendwann wieder mehr Zeit hast kannst du doch wieder schneller wieder. Bekomme das einfach in deinen Kopf denn es mit allen Dingen so ist.

Du fährst Auto und bist immer nach 30 Minuten auf Arbeit. Nun stellt einer ne Baustelle auf und du stehst im Stau.
Kannst du in 30 Minuten auf Arbeit sein? Ne! Aber du kommst hin.

oder

Du bist ein begnadeter Gourmetkoch. heute willst du aber noch für deine Ische kochen. Die kommt aber früher.
Kannst du alles in dem Zeitraum fertig bekommen und adequat anrichten? Ne! Aber du kochst was leckeres.

oder oder oder

Das könnte ich beliebig weiter machen mit allen Lebenssituationen.
"Be happy with the things you done. Not with the things you dream on!"


PS: Nur so zum Verständnis. Wem wollen alle eigentlich immer mit dem schnellen Spiel imponieren?
Dragan: "Eh guck mal hier Alter! Ich schaff die Licks hier alle in 200bpm mit 16tel Noten!"
Jochen: "Ich schaff nur 150bpm aber fahr gleich mit meiner S-Klasse zu nem Gig. Willste mitkommen?"
 
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