Zupfinstrumente Identifikation/Wertschätzung Sammelthread

Wenn sich eine Mandriola in einem klassischen Zupforchester aber so viel besser durchsetzt, dann ist es schon verwunderlich, warum sie sich nicht wenigstens dort etabliern konnte? :nix:

Warum sollte sie sich im Orchester DURCHSETZEN? Da geht es ja tendenziell doch um das Nebeneinander von Stimmen.
 
Das Plek - deutsch "Spielplättchen" - gehört zur Mandoline (und logischerweise auch zur Mandriola) wie der Bogen zur Geige!
Genau, hatte ich auch nicht so gemeint wie Peter dachte.

Warum sollte sie sich im Orchester DURCHSETZEN? Da geht es ja tendenziell doch um das Nebeneinander von Stimmen.
Jein.
Eine Sologeige ist im Idealfall auch etwas durchsetzungsfähiger als die andere Geigen.
Natürlich müssen sich die anderen Instrumente beim Solo zurücknehmen, aber das ist gerade beim Mandolinenorchster schwierig, da ist es schon gut, wenn der Solist ein "kräftiges" Instrument hat.
Da wäre es schon vorstellbar, dass jemand für gewisse Solos einen Booster namens Mandriola hat.
 
Na denn vergesst meinen Einwurf :)
 
Ich bin verwirrt wegen dem Blech unten, kann mir da jemand mehr zu sagen? Sieht doch nach einer Neapolitanische Mandoline aus oder? Sie soll wohl um 1940 gebaut worden sein.
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s-l1600.jpg
 
Grund: Post wiederhergestellt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wo ist das Problem dabei? Auffällig ist allenfalls die Länge des Saitenhalters, aber metallene Saitenhalter sind nicht unüblich und bei billigeren Instrumenten auch sichtbar. Bei teureren Instrumenten ist der dann in der Regel kürzer und durch einen hölzernen Ärmelschoner abgedeckt, aber das Konzept ist vergleichbar. Interessant vielleicht noch, dass die mittleren Saitenpaare offenbar unter der Oberfläche des Saitenhalters eingehängt werden.
 
Vom Typ her definitiv neapolitanisch. Die Form des Schallochs ist allerdings untypisch - die Italiener bauer eher mit ovalem Schalloch.

Zum Ärmelschoner: die alte Mandoline meines Vaters - eine Stridente aus Neapel - hat einen Ärmelschoner ähnlicher Form und Größe, allerdings aus Schildplatt. Er ist lediglich zwischen den Saiten gesteckt und hat keine Verbindung zum eigentlichen Saitenhalter, der aus einer Metallplatte mit 4 Knöpfen besteht, die ans untere Ende des Korpus geschraubt ist.

Dein Exemplar hat auch einen sog. Embergher Stimmkopf mit schlitzen wie bei einer spanischen Gitarre. Bei den italienischen Instrumenten deutet das auf die römische Variante der sonst baugleichen neapolitanischen Mandoline.

Auch die Verzierung der Schlagplatte deines Instruments wirkt stilistisch gesehen wenig italienisch - zu wenig Perlmutt und Ebenholz! Ich würde auf einen deutschen Hersteller tippen. Ist kein Etikett drin?

Cheers,
Jed
 
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... auch die "florale Verzierung" könnte auf ein Wandervogelinstrument hindeuten. Gibt es irgendwo einen D.R.G.M.-Stempel?
 
Halli hallo,
ich habe gerade auf einem Flohmarkt folgendes Instrument für 17€ gekauft.
Ich habe keine Ahnung was es ist, aber ich fand die Verarbeitung und den Zustand für diesen Preis ziemlich gut.
Hat jemand eine Idee, um welches Saiteninstrument es sich hier handelt?

Beste Grüße
Gitarrenkloppi
 

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Wahrscheinlich wärst du da auch selbst draufgekommen aber Ich vermute ein Instrument aus dem türkisch-arabischem Raum, familiär in Richtung „Saz“

Da gibt es sehr viele Variationen, ich kenne mich da nicht genau aus, aber dort würde Anfangen zu recherchieren.

Türken und Araber teilen sich so weit ich weiß viele Instrumente die sie aber leicht unterchiedlich konstruieren und Stimmen...

Grüße B.B
 
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Danke für die Antworten!

Leider weiß ich immer noch nicht um welches Instrument es sich handelt. Ich habe gestern noch weiter gegoogelt (auch in Bezug auf arabische Instrumente), aber leider nichts gefunden.

Dass die Mechaniken schon mal gute Quali sind freut mich! Das Gefühl hatte ich nämlich auch, als ich das Instrument beim Händler begutachtet habe.
 
Es könnte sich um eine Barock Ukelelen Laute handeln. Die haben einen Lautenkorpus mit 4 Saiten und es gibt verschiedene Typen mit unterschiedlichen Schalllochanordnungen.
 
Nee, die Interpretation halte ich für zu abgespaced. Bei alten Lauten war der Bezug zwar chörisch, gerade aber die höchste Saite nur einfach (chanterelle).

Es sah für mich zuerst schon nach einem Instrument aus dem Balkan oder dem asiatischen Bereich aus. Ich hatte erst an eine Domra gedacht, aber dass die höchste Saite als Chor ausgeführt ist, verwirrt mich. Andererseits sind die Bünde chromatisch angeordnet. Das kenne ich aus dem türkisch-arabischen Raum nicht (damit scheiden die Saz und verwandte Instrumente aus). Dann gibt es auch wieder Ähnlichkeiten mit einer "Mondlaute", die kennt aber auch keinen chorischen Bezug.

Im Moment denke ich, dass es sich um eine chromatisch bundierte (Appalachian) Dulcimer zum Umhängen handelt. Dafür spricht, dass die Saiten nicht besonders unterschiedlich dick zu sein scheinen. Etwas Vergleichbares - aber diatonisch bundiert - gibt es mittlerweile auch von Großanbietern: http://www.seagullguitars.com/en/products/76-m4-spruce
 
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eine chromatisch bundierte (Appalachian) Dulcimer zum Umhängen handelt.

Es ist eine Dulcinet, vermutlich von der Firma Roosebeck, eine Roosebeck "Wildwood" Stick Dulcimer, 4 String, die wahrscheinlich nicht mehr hergestellt wird.

The Wildwood has three string courses: a wound string at the top, an unwound center string, and two unwound strings tuned in unison, at the bottom. The frets are arranged in a diatonic scale, just like an Appalachian mountain dulcimer, but added is the infamous "6 ½" fret just below the octave position allowing play in Ionian mode. The possibilities are many.

Mit "geared 4:1 banjo style tuners", der junge Mann in diesem Video erklärt, wie sie funktioniert und so wissen wir auch, wo sie wahrscheinlich gekauft wurde. Sie ist dort aber auch nicht mehr zu finden.

 
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Für 17 € dürfte das Instrument schon jetzt den Titeln "Schnäppchen des Jahres" verdient haben!

Tolle Recherche, @gidarr :great:

Schade, dass der junge Mann das Ding nicht spielen kann ;) :D
 
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... ach, ich muss einfach auch mal wieder auf den Flohmarkt gehen.... Schöner Fang. Bei Folksfreaks hatte ich auch zuerst nachgesehen, aber da war ich noch auf dem Domra-Trip. Danke, @gidarr.
 
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Schade, dass der junge Mann das Ding nicht spielen kann

Der Hersteller schreibt doch: Plays like a guitar! :D
Bei Folkfriends hatte ich zuerst geschaut, wäre sie dort noch im Programm gewesen, hätte es nicht so lang gedauert. Das Instrument sieht doch recht "westlich" aus, aber dank @rw habe ich mich doch noch einmal bei den Dulcimern umgeschaut.
 

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