Silvester-Auftritt abgebrochen

  • Ersteller jerosguitar
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So ist das im allgemeinen bei Tanzmusik üblich. Man geht eher nicht mit einer festen Setlist an den Start, sondern wählt vor Ort adhoc aus dem Repertoire. Bei vielen steht sogar explizit im Vertrag, dass "die Auswahl der Musikstücke im Ermessen der Band liegt. Besondere Wünsche des Publikums werden nach Möglichkeit berücksichtigt." Wobei man sich natürlich nach der Mehrheit des Publikums richtet, und nur in Ausnahmefällen oder nach Abstimmung mit dem Veranstalter auch mal exotischer Wünsche erfüllt, die vom Gefühl der Band eher nicht zu der Veranstaltung passen würden. Auf einer Goldenen Hochzeit einen Song von Metallica spielen, ist eher unüblich, aber wenn der Enkel des Brautpaars den als Einlage singen möchte, geht natürlich auch sowas :rock:
 
wenn deine frau das liest, kommt es erst garnicht mehr so weit!
 
Keine Sorge, bei uns bin ich die Frau ;)
 
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Ach, sorry! Aufm Mobifeleton sind die Bildchen so klein!

Aber: auch Männer können zickig sein :p
 
Mach 'n song draus!
 
Interessanter Thread und noch interessantere Antworten.
Natürlich ist der gute Thread-Ersteller scheinbar nicht sehr routiniert und professionell. Aber dass er nun von allen Seiten kritisiert wird, da er seine "Dienstleistung" nicht erbracht hat, finde ich schon ziemlich entlarvend. Gerade weil er noch nicht so erfahren ist, nahm er solche eigentlich unhaltbaren Zustände wie das "Kacke" des Hotelmanagers extrem dünnhäutig auf. Welcher unerfahrene Musiker würde das nicht tun? Das ist eine echte Beleidigung und keine sachliche Kritik, was insofern eine entsprechende Reaktion herausfordert. Erschwerend kam hinzu, dass der arme Kerl alleine Musik machte. Da können einem solche Bedigungen schon extrem an die Nieren gehen, weil man keine Bandkollegen hat, die einen unterstützen könnten. Außerdem vermute ich, dass er nicht das größte Selbstbewusstsein besitzt und dass genau das von Typen wie dem Veranstalter instinktiv realisiert wird.
Wie auch immer - an alle, die sich hier als super-professionell darstellen: Der Thread-Ersteller macht Musik und das ist immer noch etwas anderes, als wenn er einen Graben für ein Abwassersystem ausheben würde. Dass Musiker über eine gewisse Sensibilität verfügen müssen, um überhaupt vernünftig Musik machen zu können, dürfte auch klar sein. Und genau deshalb ist seine Reaktion absolut nachvollziehbar. Außerdem muss man feststellen, dass gerade der Bereich "Tanzmusik" in Deutschland in der Regel völlig verkommen ist. Irrsinnige Spielzeiten von teilweise über 8 Stunden, schlechte Behandlung seitens der Veranstalter und Agenturen und überwiegend miese Gagen (was u.a. durch das Auf-den-Markt-Drängen diverser Amateur-Bands und vieler Musiker aus den osteuropäischen Ländern verursacht wird, die sich für Niedriggagen anbieten). Meine ehemalige Lebensgefährtin war eine amerikanische Jazzsängerin, die sich ihren Lebensunterhalt u.a. auch mit Tanzmusik verdienen musste. Sie kannte das aus LA und San Francisco, aber auch aus Japan und Südafrika. Und genau deshalb war sie schockiert über die deutschen Zustände. Sie sagte mal: "Here I feel like a living juke box" und das trifft es mMn sehr gut. Um mal die Unterschiede zu den USA zu schildern:
Dort ist um 01.00 Uhr Schluss, egal ob Privatparty oder große Tanzveranstaltung. Dort stellt sich das Publikum auf die Band und deren Repertoire ein (und nicht umgekehrt) - und wenn sie nur Country & Western spielen, dann ist das eben so. Dort werden Musiker deutlichst respktvoller behandelt als hier und falls nicht, so genügt ein klare Ansage bei der Musikergewerkschaft und der Veranstalter kommt auf eine schwarze Liste. Ich weiß nicht, wie viele Einträge er verbuchen muss - vielleicht nur einen oder zwei -, aber danach bekommt er für einen gewissen Zeitraum keine Band mehr. Dafür sorgt die sehr mächtige Musikergewerkschaft. So läuft es in den USA, wovon ja viele meinen, dass dort nur Kulturbanausen lebten. Aber die dortigen Zustände kämen für deutsche Tanzmucker einem Schlaraffenland gleich.
Ein weiteres Beispiel für die dortige, deutlich respektvollere Haltung gegenüber Musikern: Ihr alter Vater war begeisterter Hobbysänger und da seine Rente nicht reichte, trat er jeden Abend in einem Nachtclub in LA auf und wurde von allen dafür sehr respektiert. - Hier würde er zum ersten überhaupt keinen derartigen Job mehr bekommen und zum zweiten wäre er das Gespött von Verwandten, Freunden und Nachbarn, wenn sie es denn herausbekämen.
Dadurch, dass Ihr hier in Deutschland ja alle so "professionell" seid und euch mehr als Dienstleister denn als Musiker versteht, ist es kein Wunder, dass Veranstalter sich herausnehmen, das Wort "Kacke" in den Mund zu nehmen. Ihr fallt mit Eurem devoten Handeln anderen Musikern in den Rücken, indem Ihr es erlaubt, dass Veranstalter und Agenturen mit Musikern derartig umgehen können. Der Veranstalter, von dem der Thread-Ersteller spricht, wird sich jedenfalls in Zukunft überlegen, wie er mit den Musikern umgeht. Und das ist ja schon mal ein guter Anfang.
 
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Interessanter Thread und noch interessantere Antworten.
......
Quote gekürzt. Bitte nicht einfach nur das darüberstehende Post vollständig zitieren.
Gruß
Fish

Genau meine Meinung. Es gibt Veranstalter, die sind sich überhaupt nicht bewusst was die Musiker alles tun müssen um überhaupt auf dieser Bühne stehen zu können. Und wenn man dazu noch Alleinunterhalter ist und u.U. seine gesamte Technik selbst aufbauen muss. Es herrscht, so wie man das ab und zu mitbekommt, kaum noch Respekt untereinander. Klar, der Veranstaler bezahlt letzten Endes, aber auch er hat den Musiker mit Respekt zu behandeln, dazu zählt auch, ordentlich Kritik zu äußern, nicht in Form von Schmähkritik.
Sowas muss man sich nicht bieten lassen. Insofern ist das Verhalten des TE durchaus gerechtfertigt, aber dennoch nicht unbedingt das Richtige.

Wollte ich nur mal gesagt haben.
 
Grund: Vorherigen Beitrag komplett Zitiert.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...Insofern ist das Verhalten des TE durchaus gerechtfertigt, aber dennoch nicht unbedingt das Richtige...

Nicht gerechtfertigt (sonst hätte es ja nicht von überall her Kritik gegeben), aber bis zu einem gewissen Grad verständlich, in der speziellen Situation.
Dennoch sollte man allen Musikern, die für Gage spielen, sagen, dass sie ihren Teil der Vereinbarung erbringen sollten und - wenn irgend möglich - ihren Gig nicht vorzeitig abbrechen.
 
Auch wenn der Thread nun schon von 2014 ist, möchte ich hier mal etwas los werden.

Entgegen aller Meinungen finde ich, dass Manuel (jerosguitar) hier den A...in der Hose hatte und das getan hat, was sich die meisten nicht trauen. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir Musiker uns von Veranstaltern Unverschämtheiten anhören müssen?? Natürlich setzt jeder seine Grenzen anders und auf die Betonung kommt es auch an. Es geht hier nicht um Kritik die man nicht hören will und auch nicht um die Anweisung seine Musikrichtung zu ändern. Sondern um die abfällige Wortwahl, wie hier beschrieben. Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft, lebe davon und habe Gott sei Dank damit kaum Probleme gehabt. Wobei das daran liegen kann, dass ich eine Frau bin ;-) Ich persönlich hätte ebenfalls eine Schmerzgrenze bei solchen Worten.

Wir wissen alle, dass immer mal wer meckert, weil es zu laut oder zu leise ist oder eben gerade nicht die Stilrichtung gespielt/gesungen wird, die man als Gast favorisiert. Darum ging es Manuel auch nicht! Und der Warnschuss von Manuel wurde nicht ernst genommen, weil er nie damit gerechnet hätte. Ich glaube, ich hätte den Mut nicht gehabt einfach um diese empfindliche Uhrzeit zu gehen. Und sicher für mein Empfinden ist, dass dieser Veranstalter das nächste Mal gegenüber Musikern anders in seiner Wortwahl und seinem Pokerspiel ist. Denn damit hätte er nicht gerechnet. Manuel - von mir ein "BRAVO" und wenn Du auch geld verloren bzw. es nicht verdient hast - dann hast Du deine Ehre nicht verloren!
 
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Es heißt ja immer wer die musik bestellt und bezahlt bestimmt auch.Allerdings ist das immer so eine sache wenn ein veranstalter auf die bänd zukommt macht auch der ton die musik.Gerade bei tanzmusik muss man in der setlist sehr flexibel sein und aufs publikum eingehen.

Schwierig find ich die gradwanderung wenn verschiedene gäste zum musiker kommen und wünsche äußeren.Da muss man abwähnen wie weit man das mit eingebindet
weil recht kann man es allen nie machen der andere wünscht z.b mehr rolling stones ein anderer will mehr schlager und der nächste discozeugs.

Mein gitarren lehrer ist schon seit über 30jahren im geschäft von ganz gross bis klein (casino spielen,als vorbänd von chuck berry in den 80ern etc.. bis hin zu auftritten auf städtenfest,kneipen von jazz,über unpluggend,rock,blues ...)

Schon von einigen erfahreren allein unterhaltern immer gehört das gerade Wirte von familienhotels gerade an silvester gerne ma völlig überfordert sind mit ihren vollen saal .Und dann gerne wenn es nicht so läuft die musiker dafür verantwortlich machen.
 
Es heißt ja immer wer die musik bestellt und bezahlt bestimmt auch.Allerdings ist das immer so eine sache wenn ein veranstalter auf die bänd zukommt macht auch der ton die musik.Gerade bei tanzmusik muss man in der setlist sehr flexibel sein und aufs publikum eingehen...........

@Watt83 : Das sehe ich nicht ganz so. Man bucht einen Musiker/eine Band weil diese im besten Falle Erfahrungen und ein Gespür haben, welche Musik in welchen Momenten passen. Das ist unser Job und es obliegt unserer Verantwortung. Dafür werden wir u.a. bezahlt. Das mache ich auch unmissverständlich jedem klar, der mir vor der Buchung schon mit einen Katalog mit Liedern vorlegt. Dann sollen sie Spotify dranhängen und auf "Play" drücken. Sag ich einem Bäcker wie er seine Brötchen (bei uns in Bayern Semmeln) zu backen hat? Nein... Wunschlieder am Abend sind natürlich ok, sofern vorhanden und vor allem passend. Aber was gesungen wird, entscheide an dem Abend ich.

Ich kenne das auch, dass man dann und wann einem in die Musikrichtung hineinredet. Aber in meinem Fall so mancher Gast, nie Versanstalter...bisher. Das ist auch normal und ok für mich, weil du es am ganzen Abend nicht allen gleichmäßig recht machen kannst. Wie übrigens in jedem Job! Bevor ich einen Auftrag annehme, weiß ich grob um was es geht. In einem Telefonat/Vorgespräch werden auch mögliche (!) Musikrichtungen besprochen. Ich muss somit hoffentlich nie erleben, so abwertend vom Auftraggeber oder einem Gast angesprochen zu werden. Ich hätte hier auch ganz klar eine Schmerzgrenze.
 
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Hy!

Gestern hatte ich mich überwunden und einen Silvester-Auftritt in einem Hotel in der Steiermark erfolgreich absloviert!
Diesmal war ich besser vorbereitet, hatte genug Tanzlieder; einzig eine ältere Dame kam zweimal auf mich zu und beschwerte sich, dass die Musik aufgrund des hohen Basses unerträglich sei und ich "die Leute vertreibe" (was nicht stimmt)..hab die Bässe zurückgedreht und als sie wieder auf mich zukam, hab ich dann die Mitten zurückgedreht...aber dann war es wiederum zu laut...tja, man kann es nicht jedem Recht machen...dennoch war ich froh, dass alle anderen zufrieden waren!

LG Manuel
 
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OK - wenn man mal > 30 Jahre im Geschäft ist, weiss man dass ein "Placebo - Fader" am Mischpult vorhanden sein muss. Den zieht man deutlich sichtbar für den Gast, dem es zu laut ist nach unten - bis jetzt hat das IMMER geholfen......
 
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In solchen Fällen erinnere ich mich oft, dass mein eigentlicher Auftraggeber nicht der EINZELNE Gast ist. Schon gar nicht, wenn dieser direkt vor den Boxen sitzt oder an einer anderen ungünstigen Ecke oder einfach nur Hörprobleme hat. Wenn überhaupt, lautet meine erste Frage meist: "Wo sitzen Sie denn?" und die logische Antwort führt oft zu einem "Sehen Sie, daran liegt es.".
 
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Ich versuche mich dann immer daran zu erinnern, dass jeder Gast mein Auftraggeber ist. :)
Falls der Einwand aus unserer (erfahrenen ;-)) Sicht unberechtigt ist, wird sich freundlich für den Hinweis bedankt, der nicht belegte Fader bewegt und gefragt, ob es so besser sei. Anschließend waren bisher immer alle Beteiligten glücklich.

Dass sich ältere Menschen, die es lieber leiser mögen, grundsätzlich an den einen Tisch vor der Box setzen, ist ja ein ungeschriebenes Gesetz. Die lassen sich auch schwer umsiedeln. Von Box wegdrehen bis Kabel ausstecken haben wir auch schon alles dabei gehabt. :) Streiten hilft da aber nie.
 
Dass sich ältere Menschen, die es lieber leiser mögen, grundsätzlich an den einen Tisch vor der Box setzen, ist ja ein ungeschriebenes Gesetz.
Das sind die gleichen, die auch dann einkaufen oder auf die Post gehen, wenn die noch Berufstätigen endlich Zeit dafür haben. :evil:
 
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