Silvester-Auftritt abgebrochen

  • Ersteller jerosguitar
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(man spielt als Singer Songwriter einfach nicht im Irish Pub--da kann man nur verlieren)
Gestatten dass ich mich jetzt von Publikumsseite dazu äußere: Wo sonst sollte Singer-Songwriter spielen, als in Pubs, kleinen Clubs, Musikkneipen ... auf OpenAir mit 90.000 Metal-Kids? Also wirklich, das verstehe ich jetzt nicht, und auch nicht den Veranstalter von obiger Begebenheit.
 
Gestatten dass ich mich jetzt von Publikumsseite dazu äußere: Wo sonst sollte Singer-Songwriter spielen, als in Pubs, kleinen Clubs, Musikkneipen ... auf OpenAir mit 90.000 Metal-Kids? Also wirklich, das verstehe ich jetzt nicht, und auch nicht den Veranstalter von obiger Begebenheit.

Vllt hab ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Natürlich nicht vor 90.000 Metal fans. Aber wenn ein Irish Pub als Ballermann-Verschnitt betrieben wird ist man als Singer/Songwriter wohl falsch....oder etwa nicht?
 
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Vllt hab ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Natürlich nicht vor 90.000 Metal fans. Aber wenn ein Irish Pub als Ballermann-Verschnitt betrieben wird ist man als Singer/Songwriter wohl falsch....oder etwa nicht?
Kann sein, aber unter "Irish-Pub" verstehe ich etwas anderes, kenne natürlich die hier angesprochene Location nicht, schon klar. Beim "Ballermann-Verschnitt" bist du da natürlich fehl am Platze (und ich als Gast/Publikum wäre es dort auch ... :( )
 
Kann sein, aber unter "Irish-Pub" verstehe ich etwas anderes, kenne natürlich die hier angesprochene Location nicht, schon klar. Beim "Ballermann-Verschnitt" bist du da natürlich fehl am Platze (und ich als Gast/Publikum wäre es dort auch ... :( )

Wie gesagt, kann sein, das auch ich mit einer anderen Vorstellung dort hineingeschlittert bin, weil ich es als Besucher in anderen Pubs auch anders erlebt hatte.
Nämlich Irisches Lebensgefühl und ein Publikum, das sich durch die dargebotene irische Musik mitreissen lässt und nicht nur darauf wartet, wann endlich Helene Fischer aus der Konserve kommt
 
Habe sowieso das Gefühl, dass es sich immer mehr vermischt. Vor allem Veranstalter schätzen die Erwartungshaltung ihrer Gäste falsch ein. Hatte mal ne Weihnachtsfeier bei einer Filiale einer Fastfoodkette :), da meinte der Chef, naja, mach mal ganz leise und besinnlich, bei 20 Mädels !! Bis dann die erste kam und fragte, wanns denn los geht !
Oft stelle ich fest, dass bei Liverunden, auch wenn sie tanzbar und rockig mitgehend sind (!) , weniger getanzt, also auch Aufmerksamkeit gegeben, wird. Meist wird wieder auf die "Konservenrunde" gewartet mit Party und was auch immer. Schade egentlich. In meiner Anfangszeit waren es doch wesentlich mehr Zuhörer im Sinne von HÖREN. Das tritt leider immer mehr in den Hintergrund. Manchmal frage ich mich, wozu haste die Klampfe überhaupt mitgebracht. Bei reinen Wohnzimmermucken siehts schon wieder anders aus. Aber wann ist das schon ?
Aber das wäre tatsächlich Stoff für einen Extra Fred ! Vor allem, wie eure Erfahrungen dazu sind.
 
Vieles sicherlich richtig aus sozialpsychologischer Sicht und Sicht des Arbeitsrechts anno 1871. Tatsache ist aber, dass der Dienstleister lediglich ein Bemühen schuldet und keinen konkreten Erfolg. Bei einer künstlerischen Dienstleistung kommt es darüber hinaus in besonderer Weise darauf an, dass seitens des Auftraggebers, der in aller Regel Hausherr ist, die Voraussetzungen geschaffen und aufrechterhalten werden, die dem Dienstleister die Erbringung der Dienstleistung ermöglichen, und dazu zählt auch ein rechtsrelevantes Pendant zur Stimmung, die der Künstler erzeugen soll: ein Bemühen um einen fairen Umgang und Rücksicht auf die Würde des Künstlers. Der Verpflichtung des Künstlers zum Bemühen sind selbstverständlich Grenzen gesetzt. Wenn der Auftraggeber Vollkaufmann ist, dann muss er sich erhöhte Anforderungen an ein vertragstreues Verhalten vorhalten lassen. Beleidigungen und rüpelhafte Sprache sind kein vertragstreues Verhalten. Und das gilt auch Silvester, und das gilt insbesondere, wenn draußen am Eingang eine gewisse Zahl von Sternen prankt. Die ziehen auch Verpflichtungen nach sich bzw. haben zur Folge, dass der Künstler darauf vertrauen kann, dass er einen seinem Nervenkostüm angemessenen Veranstaltungsort vorfinden wird. Wird er dahingehend getäuscht, dann haftet er gar nicht, vielmehr kann er sogar die volle Gage fordern. Es kann genauso gut gelten, dass wer als Veranstalter den Silversterstress nicht aushält, dann eben nicht Veranstalter sein darf oder sich an diesem Tag vertreten lassen muss. Und des weiteren muss er es sich vorhalten lassen, wenn sein Verhalten konkludent aufgefasst wird. Das bedeutet, dass ein Auftraggeber das Risiko eingeht, dass ein Dienstleister eine unsachliche Kritik als Kündigung auffasst und sicherlich auch rechtlich gesehen auffassen darf bzw. aufpassen muss, dass der Künstler eben die Voraussetzungen für jegliche Rechtsgeschäft in D wie sicherlich auch in A als nicht mehr gegeben ansieht: Treu und Glauben, gute Sitten, mehr am Arbeitsrecht orientiert: vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Aus Sicht der Community wäre es sicherlich besser, müssten Veranstalter die nur insofern "Profis" sind, als sie selbst nicht hinschmeißen, sondern pimitiv weiterrempeln, öfter mal eins vor den Bug bekommen. Sollen sie doch dann, wenn sie Joshua rausgeekelt haben, selbst die Karaoke-CD rausholen und mit der Rachel zeigen, dass sie auch was draufhaben. Das Vorhandensein von via Internet praktisch unbegrenzt jederzeit verfügbarer Konserve schwächt die Einreden seitens der Veranstalter, der Künstler hätte mit dem Abbruch irgend etwas sabotiert, substanziell ab. Eigentlich gibt es das gar nicht mehr. Die Hinweise darauf gehen hier fehl. Sicherlich ist das Musikbusiness nicht der Sozialraum, in dem in der Wolle gefärbte Gewerkschaftsfunktionäre das Denken komplett bestimmen sollten. Aber manchmal sollte man sich vielleicht doch auch mal an anderen Branchen orientieren. Insofern sind alle Hinweise von Profis an einen Profi, wie man sich professionell verhält, widerspruchsbehaftet. Sklaverei ist nicht mehr Stand von Recht und Gesellschaft, weder im Berufsleben, noch im Privatleben.
Ach so, wenn diese Anmerkungen irgend jemandem in einer akuten Krise helfen sollten, dann würde ich dafür auch in Kauf nehmen, dass mein hiesiges Karma von -231 noch auf -2319875674635290587463635474 absinkt!
 
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Lieber Andris, auch wenn das jetzt ziemlich viel theoretisches Geschwafel von Dir war, das am Ende keinen in dieser Diskussion weiter bringt, es die wenigsten bis zu Ende lesen würden, weil man es ggf. dreimal lesen muss, um zu verstehen, was Du sagen willst, muss man Dich ja nicht gleich wieder negativ bewerten ;)

Fakt ist, dass es gerade im Bereich Livemusik in der Praxis weniger um Recht und Unrecht geht. Ich muss als Musiker öfter mal die Zähne zusammen beißen und mehr Kompromisse machen, als ich eigentlich bereit wäre. Kaum ein Veranstalter, mit dem ich einmal Stress hatte, egal ob zu recht oder nicht, wird mich noch ein zweites mal engagieren. Außerdem bleibt einem als Musiker auch oft nichts anderes über, als das beste dazu beizutragen, dass die wenigen Veranstalter, die noch bereit sind, Events anzubieten und durchzuführen, so gut wie möglich zu unterstützen, auch wenn es manchmal die letzten Idioten sind.
 
Ja ja. Grau ist alle Theorie ....

Kürzlich hätte ich beinahe einen Auftritt abgebrochen - und das will echt was heißen, ich bin sehr routiniert und erfahren. Aber was da abgelaufen ist, war unter aller Kanone, eigentlich slapstick-mäßig.
Wir waren für eine Hochzeitsfeier engagiert - bei den Sprößlingen einer Industriellendynastie, ich nenne keine Namen, aber die Leute haben richtig, richtig Schotter und sind keine Unbekannten ;)
Wir sind eine versierte Combo, und wir sind in der Lage, zum Essen sehr dezent im Hintergrund zu spielen und die Anlage auf Zimmerlautstärke herunterzufahren, und wir haben im Laufe der Jahre auf zig Hochzeiten gepielt, ich kann sie wirklich nicht mehr zählen. Unerfahren sind wir also ganz bestimmt nicht, und gestern hat selbst der Wirt nur noch den Kopf geschüttelt.
Ausgemacht war, daß wir am Nachmittag ein Stündchen zum Champagner-Empfang im Garten spielen und abends drinnen zum Dinner, später dann zum Tanzen. Das übliche also.
Der Nachmittag ging gut, das Gelände ist sehr weitläufig, alle waren gut gelaunt und schlürften ihren Schampus und aßen Häppchen, die Location ist sowieso traumhaft, also dachten wir, das läuft rund wie üblich.
Aber kaum hatten wir drinnen den ersten Ton angespielt, kam (leider am ersten Tisch platziert) ein rotgesichtiger alter Sack im Frack angerauscht, der uns anherrschte, wir sollten gefälligt leiser spielen. In einem Ton, das könnt ihr euch nicht vorstellen! Wir also Anlage heruntergefahren, bis wir so leise waren, daß wir uns im Stimmengewirr kaum noch gehört haben. Der Kotzbrocken kam jedesmal, wenn wir einen neuen Song angespielt haben, wie von der Tarantel gestochen wieder und herrschte uns an. Von den Hochzeitsgästen und den Brautleuten, die uns ja schließlich engagiert hatten (!!), nahm keiner Notiz von diesem Geschehen. Beim fünften oder sechsten Song schrie er mich förmlich an, ich solle sofort mit dem "Krawall aufhören", er wolle in Ruhe essen.
Jaha klar, Autumn leaves, Corcovado, Georgia on my mind und solche Sachen = Krawall.
Ich war wie versteinert, vor allem lasse ich mich ungern grundlos beleidigen. Und schon gar nicht von einem, der anscheinend glaubt, er könne sich wegen seines Geldes alles erlauben.
Ich musste mich schwer zusammenreißen, diesem Rüpel nicht irgend etwas zu entgegnen.
Jedenfalls mußten wir aufhören - was aber so nicht ausgemacht war.... trotzdem machten wir dem Brautpaar klar, entweder wird der gnädige Herr umgesetzt, oder es hat keinen Sinn, daß wir es wieder versuchen. Oh Mann, ich hab echt gekocht vor Zorn. Die Brautleute sagten, das sei sehr schwierig, der befehlsgewohnte, altersstarrsinnige Patriarch werde seinen Platz nicht räumen;
und dann saßen wir geschlagene zwei Stunden herum, bis der alte Knacker endlich von seinem Chauffeur in die Heia kutschiert wurde.
Dann wurde getanzt und wir konnten endlich ein bißchen aufdrehen.
Aber die Stimmung war komplett hin. Da hat uns nur noch die Routine gerettet.
Auf die Auszahlung der vereinbarten Gage habe ich bestanden und sie nach kurzem Hin und Her auch bekommen - und mich mal wieder gefragt, wie lange ich mir sowas eigentlich noch antun will.
 
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Tja, das leidige Thema. Gerade wenn die Leute Kohle haben, werden sie komisch und behandeln einen gerne unter aller Sau. Vielleicht hat dem alten Herrn mit dem roten Sack nicht gefallen, dass ihr kein deutsches Volksgut gespielt habt, sondern "Negermusik" :p
Das heißt jetzt aber nicht, dass alle Partys von betuchteren Leuten Probleme mit sich bringen müssen. Wir haben ein paar coole Parties gespielt, wo genug Geldsäcke dabei waren, und ich anfangs eher Bedenken hatte, z.B. Hamburger Yachtclub, Psychologen-Kongress, Oberarzt-Hochzeit etc.
Allerdings passieren bei solchen Parties schon mal komische Dinge. Bei einer Unternehmerhochzeit hat sich das Brautpaar nach dem kalten Buffett um 1:00 von uns verabschiedet, uns die Gage bis 3:00 in die Hand gedrückt, wir sollten keine große Welle machen, einfach weiterspielen. Wenn's länger gehen sollte, dürften wir auch gerne noch eine Rechnung fuer die Verlängerung schicken.
Dafür hatten wir auch mal eine Veranstaltung, wo zum Schluss nur noch ein paar Gäste übrig blieben. Langweiliger Abend, kaum einen Interessierte, was wir spielten. Wir hatten eher den Eindruck, dass sie hauptsächlich irgendwelche Musik im Hintergrund haben wollten. Als wir um 2:30 fragten, ob wir schon Schluss machen sollten, fragte einer kurz, was eine weitere Stunde kostet, legte uns ohne zu Zucken das Geld auf den Tisch, und so spielten wir halt weiter. Als wir dann um 3:30 einpacken wollten, kam wieder einer, legte uns Geld fuer eine weitere Stunde aus den Tisch, und so ging es dann weiter. Als wir um halb sechs dann endgültig einpacken wollten und kein Geld mehr fuer eine weitere Stunde nehmen wollten, wurden wir kurz beschimpft und dann einfach stehen gelassen.
 
Ja, dr_ rollo, das stimmt ..... sie sehen einen als eine Art Bediensteten. Aber was ich absolut nicht begreife: das war doch der große Tag fürs Brautpaar, warum lassen sie sich den von einer einzelnen Person so vermiesen bzw. greifen nicht ein und verweisen ihn in die Schranken ? Es geht nicht einmal um die Kosten - die Sause in dem Nobelschlößchen hat sicher ein Vermögen gekostet, aber was macht das Millionären und Milliardären schon aus, für die ist sowas ein Taschengeld. Trotzdem sollte das doch ein fröhlicher, ausgelassener Tag sein und kein Ball der Untoten. Die Stimmung war am späten Abend komplett im Keller und gegen Mitternacht löste sich die Gesellschaft auch schon auf.

Jetzt haben wir eine Silvesteranfrage für ein Fünfsterne-Hotel..... klingt nicht gut. "Alkoholfreie Getränke" stünden uns zu, die Spielzeit ist ewig lang, aber ohne klar definierte Pausen.... ich glaube, da feiere ich doch lieber zu Hause mit meiner Familie ;)
 
... sie sehen einen als eine Art Bediensteten...
eine nette Umschreibung für Haussklaven...:D:D

Ich habe erst letzt eine ähnliche Situation abrupt beendet, indem ich nach einer Stunde Arbeit eine vergleichbare "Anfrage" mit einem deutlichen AHA beantwortet habe und dem Burschen den zerrissen Scheck in die Brusttasche geschoben habe...

Ok, das hat nur mich ganz alleine betroffen, sowas würde ich NIE machen, wenn noch andere Menschen oder gar eine Band beteiligt wäre - ich sehr persönlich kann mir das leisten !
Das trifft die Typen am härtesten, wenn sie keine Macht über einen haben.
 
Eben .... wenn man seine Band dabei und den gig womöglich selbst ausgemacht und noch dazu öfter in dem Laden gespielt hat und dies auch künftig gerne tun möchte, dann steht man in der Verantwortung, das Engagement möglichst professionell zu einem glimpflichen Ende zu bringen.
Wär ich alleine gewesen, hätte ich wahrscheinlich trotzdem nichts anderes gemacht - hier spricht sich so etwas schnell herum und dann kannst du einpacken.
 
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Ein Profi zieht das durch :)
Vermutlich war das die Tochter des alten Herrn oder die Enkelin und er war mit der Verbindung unzufrieden und hat einen Blitzableiter gefunden oder sein Hörgerät konnte die Musikgeräusche nicht sauber genug vom Tischgespräch trennen. Sein Verhalten ist trotzdem unakzeptabel. Gut gelöst.

etzt haben wir eine Silvesteranfrage für ein Fünfsterne-Hotel..... klingt nicht gut. "Alkoholfreie Getränke" stünden uns zu, die Spielzeit ist ewig lang, aber ohne klar definierte Pausen.... ich glaube, da feiere ich doch lieber zu Hause mit meiner Familie
Frag beim TE mal nach, vermutlich ist es das gleiche Hotel :rofl:
 
Hallo!

Vielleicht habe ich den Aspekt eben nur überlesen - ist in Euren Verträgen keine Klausel über die Freiheit hinsichtlich der Repertoiregestaltung? Das ist normalerweise doch Standard? Jedenfalls würde ich keinen Vertrag unterschreiben, in dem diese Klausel nicht vorhanden ist.

Dann ist man einigermaßen auf der sicheren Seite. Man spielt seine Spielzeit runter und hat den Vertrag erfüllt. Die üblichen Widrigkeiten sind ein anderes Thema.

Gruß

erniecaster
 
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...Wär ich alleine gewesen, hätte ich wahrscheinlich trotzdem nichts anderes gemacht - hier spricht sich so etwas schnell herum und dann kannst du einpacken...
Ja, ist schon klar!! Im Bereich Musik geht das nicht anders.

Ich bin ja schon im Ruhestand und erlaube mir selten einen kl. Arbeitseinsatz in meiner alten Branche, wenn der Spaß verspricht - da schadet es dem Kunden mehr, wenn sich rumspricht, wie er sich benommen hat...
 
- da schadet es dem Kunden mehr, wenn sich rumspricht, wie er sich benommen hat...
Nicht zutreffend für Hochzeiten, die meisten heiraten nur einmal im Jahr, und die, die mehrfach heiraten, sparen sich beim zweiten Mal die große Sause, sondern feiern im kleinen Kreis. Ne ne, da ist man als Musiker schon in der schlechteren Situation, wenn es um Image und Ruf geht.

@erniecaster: ja, diese Klausel haben wir auch im Vertrag. Aber Theorie und Praxis - selbst wenn man sogar explizit vorher über das Repertoire gesprochen hat: Gerade im Dienstleistungssektor musst Du Dich in erster Linie an den Wünschen des Publikums orientieren, dafür wirst Du ja auch besser bezahlt ;)

Und dass gerade beim Essen immer wieder welche ankommen, denen es zu laut ist, egal, welchen Song die Band spielt, kenne ich auch. Dann spielen wir halt ggf. auch mit Anlage draußen aus. Bei so einer Art von Mucke werde ich nach Anwesenheitszeit bezahlt, und da ist es eigentlich egal, ob ich rumstehe oder spiele. Macht mir natürlich mehr Spaß, wenn ich auch spiele.
Zum Tanzen ist es natürlich etwas anderes. Ohne eine gewisse Grundlautstärke, die zumindest unten das Schlurfen der Schuhe auf dem Parkett übertönt, kann man das vergessen. Die Diskussion mit ungehaltenen Gästen überlasse ich aber im Ernstfall dem Veranstalter, also bei einer Hochzeit dem Brautpaar.
 
Die Diskussion mit ungehaltenen Gästen überlasse ich aber im Ernstfall dem Veranstalter, also bei einer Hochzeit dem Brautpaar.

Ja, das würde ich auch nicht anders machen. Nur hat sich das Brautpaar in diesem Fall halt nicht darum gekümmert, was vorne an der Bühne abging. Der Wirt hat es mitbekommen und zu uns gesagt: der hat sie ja nicht mehr alle, ich hatte hier noch nie eine so leise Hochzeitsband. Er war aber halt auch nur engagiert und konnte nichts machen.

Aber bei uns ist so etwas in all den Jahren auch nur dieses eine Mal vorgekommen - ich hoffe, es war auch das letzte. Wir können sehr leise spielen, ich brauch auch nicht unbedingt immer ein Mikro - aber das Benehmen von diesem Kotzbrocken war unter aller Kanone, ich wußte nicht, daß Industriekapitäne a.D. solch ungehobelte Rüpel sind.
 
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Ich weiß, hinterher was dazu zu sagen ist als Aussenstehender immer einfacher als in der Situation passend zu reagieren. Ich machs aber trotzdem ;)

Wie war das? Wer die Musik bezahlt bestimmt was gespielt wird. In Deinem Fall Bell, wäre es vielleicht schlau gewesen spätestens bei dem Wort Kravall auf den Veranstalter zu verweisen. Danach dann ein konsequentes Ignorieren des Störenfrieds. Damit können solche Burschen meißt gar nicht umgehen, in der Regel werden sie noch lauter und fangen an zu randalieren. Alfatierchen muss man einfach mal toben lassen. Spätestens wenn die Szene die Beachtung des Saals hat, wird sich der Veranstalter sehen lassen und nach einer Lösung suchen, das peinliche Schauspiel zu beenden.
In diesem Sinne, ich wünsch dir für die Zukunft stets ein dankbareres Publikon und immer ein dickes Fell auf der Bühne. ;)
 
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G
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: OT
L
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: nicht mehr vacant, da Komemntar auf den vorigen als OffTopic gelöschten "Beitrag"
Tipp: die eigene Repertoireliste zum Vertragsbestandteil machen (mit dranheften, muss gelesen und abgezeichnet werden).
 
Das geht nicht immer - und bei Hochzeiten schon gar nicht, weil man flexibel reagieren und manchmal eben auch die komplette setlist umschmeißen muß. Wir haben so an die 300 Songs im Repertoire, die wir natürlich nicht alle an einem Abend spielen. Brautleute wissen oft gar nicht, was auf sie zukommt, wie tanzfreudig ihre Gäste sein werden, ob eher Chachacha, Walzer oder Discofox ankommt, was die älteren Gäste mögen, ob wir bestimmte Songwünsche erfüllen sollen, man muß sich da schon auf die jeweilige Gesellschaft einstellen.
Einen Auszug aus der Repertoireliste und genügend Hörbeispiele sind sowieso auf meiner HP, das dient als Entscheidungshilfe, uns zu buchen (oder auch nicht). Aber vertraglich fixieren möchte ich da nichts. Ich hab schon zuviele Überraschungen erlebt - mit Flexibilität fährt man da besser!
 
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