Streicher werden im Erwachsenenalter

Nur Mut, das wird schon.
Aber Fortschritte machst du durch das Üben daheim, nicht durch den Unterricht... also das würde ich nicht vernachlässigen, gerade in den Ferien nicht.
Stete Regelmäßigkeit statt Pensum. Und wenns nur 10 Minuten täglich sind.

Für das Gefühl des Fortschritts hilft mir der Rückblick: ich weiß ja, was ich wann geübt habe, brauch in der Schule nur rückwärts blättern und finde Stellen, die ich einfach nicht hingekriegt habe, die jetzt kein Problem mehr sind.
Es stimmt, es sind wirklich die kleinen Dinge, und weil ja immer neues kommt, liegt der Gedanke nahe, es ginge nicht vorwärts - dabei geht es das die ganze Zeit.
Laßt euch nicht entmutigen und genießt die Zeit mit dem Instrument.
 
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Hej,

ich streiche auch noch regelmäßig und freue mich natürlich immer noch auf jede neue Unterrichtsstunde!

Inzwischen war ich auf einem Cello-Workshop von Bogenbalance - das war ganz toll, da ca. 10 Cellisten meiner "Gewichtsklasse" und 4 Geiger da waren, dazu haben Felix Seiffert und seine Geigenkollegin uns ganz toll unterrichtet. Ich hab mich schon für den nächsten Workshop angemeldet! Es ist wirklich eine super Erfahrung, wenn man erstmals Ensemblespiel betreibt und sich mit Gleichgesinnten austauscht. Natürlich gelangt man auch an Grenzen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich "rausgeflogen" bin, aber auch wieder reingekommen und weitergemacht. Es war wirklich ein mit sehr intensiver Arbeit verbundenes tolles Wochenende!

Im Unterricht sind wir vor einiger Zeit zu Feuillards "Schule für den jungen Violoncellisten" übergegangen. Und hier finden sich so viele technische und spielerische Übungen, dass ich damit wohl noch einige Zeit beschäftigt sein werde. Gerade gehe ich jetzt nach der 4. auch in die 2. Lage über. Das einzige, was mir bei diesen Lagenwechseln und den damit verbundenen Finger- und Intonationsproblemen Mut macht, ist dass ich am Anfang (ha, das klingt, als ob ich jetzt schon ein alter Hase bin) auch gedacht habe, das wird schon in der 1. Lage nichts. Aber die läuft tatsächlich schon ziemlich rund. Wer hätte das geglaubt!

Ich wünsche euch allen schöne Unterrichtsferien, aber natürlich Üben wir alle fleißig weiter, nicht wahr?!

LG,
Babs
 
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Hallo Leute,
bei mir steht jetzt wieder ein Lehrerwechsel an, nachdem meine Lehrerin aus dem Babyjahr zurückkommt.
Das letzte Jahr wurde von meinem Aushilfslehrer (klasse Musikstudent) einiges in den Klang investiert. Mal schaun, was sie sagt :igitt:
Unsere Musikschule hier hat ein schönes Angebot gehabt und zwar gibt's einmal im Jahr einen Abend NUR für erwachsene Schüler. Da kann jeder, der will was vorspielen. Da das meistens auch Anfänger sind, geht das ganze recht unverkrampft in lockerer Runde vonstatten. Das ist dann weniger peinlich und man muß sich nicht mit Kindern messen, die das jeweilige Instrument schon viel besser können :great:
 
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Wo gibt es denn zukünftige Workshoptermine von bogenbalance? Da hätte ich ja auch Lust dazu.

Ich durfte jetzt mehrfach im Schulorchester mitspielen, das ist lustig. Ich bin die einzige Bratsche (es gibt aber 3. Geigen, die oft fast dasselbe spielen).
 
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Hallo Freilandrose,

Jonny W hat die Workshops ja schon verlinkt. Wenn alles klappt, werde ich zu dem im Oktober in Schlitz angebotenen Workshop fahren. Die meisten Teilnehmer vom Mai-Workshop hatten nachgefragt, ob es nicht bald eine Fortsetzung geben könnte. Eigentlich sollte der im Oktober ein fortgeschritteneres Publikum erreichen, aber Felix will etwas suchen, was wir auch schon mit beackern könnten. Für ein Orchester würde ich mich noch nicht "reif" fühlen, aber in diesem Rahmen war es einfach nur super!

LG,
Babs
 
Das regelmäßge Spielen (muß nicht unbedingt Üben sein) ist extrem wichtig. Ich habe bei mir hin und wieder bemerkt, daß schon ein Tag nicht-Üben negative Auswirkungen hatte. Weniger der Sound an sich sondern die Muskulatur, die viel länger gebraucht hat, bis sie warm gespielt war. Statt 10min dann mal locker das doppelte.

Allerdings versuche ich immer einen Tag (pro Woche normalerweise) bewußt nicht zu Üben. Das macht dann interessanterweise weniger aus.

Mein Tip: Wenn mal zwischendurch 15min Zeit sind, einfach drauf los spielen. Und das Instrument immer mitnehmen, wenn es eine kleine Chance gibt zu spielen. Kann auch mal ohne Noten sein, ein wenig Improvisieren lernen hat noch nie geschadet.
 
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Hallo, auch ich will mich mal hier als später Geigeneinsteiger outen. Eigentlich ging es mir am Anfang gar nicht um das Spielen von Geigen, sondern um das Sammeln. Aber wenn schon mal ein paar gute Geigen im Haus sind, dann will man sie ja auch zum Klingen bringen. Also habe ich mir seit ca. 1/2 Jahr anhand von youtube-Videos die Haltung der Geige, die Haltung der linken Hand und die Bogenhaltung angeeignet. Habe anhand von Fingsatztabellen die Griffe gelernt und die Intonation mit einem Stimmgerät, welches auf den Wirbelkasten geklemmt wird, verbessert. Ausserdem habe ich in Konzerten und auch Videos auf diese Dinge geachtet. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob sich doch noch Fehler eingeschlichen haben. Vor allem, sind sich die Lehrer in den Videos nicht immer ganz einig, was die Bogenhaltung und die linke Hand angeht.
Gestern nun hatte ich meinen ersten Geigenunterricht. Meine Geigenlehrerin hatte nichts Grundsätzliches auszusetzen. Die Haltung der linken Hand sei sogar vorbildlich! Nur die Körperhaltung muss noch lockerer werden. Der Körper muss mitschwingen. Auch die Bogenhand ist noch nicht locker genug. Allerdings war ich natürlich bei der ersten Geigenstunde auch ein wenig angespannt. So häufig kratzt es sonst bei mir zu hause nicht.
Ihr ältester Geigenschüler ist ausserden 68 Jahr alt und hat vor 2 Jahren begonnen. Da bin ich mit meinen 48 Jahren noch richtig jung.
Leider habe ich nicht ganz so viel Zeit zum Üben, da ich ja auch noch ander Instrumente erlerne, aber ich versuche, jeden Tag die Geige in die Hand zu nehmen. Und wenn es nur 5 Minuten sind. Das ist der große Vorteil am Unterricht: Ich habe ein Ziel, wo ich hin will und allein das bringt mich weiter. Allerdings wird es wohl ein wenig dauern, bis ich die Geige beherrsche. Meine Geigenlehrerin meint, dass es im Durchschnitt 5-7 Jahre dauert, bis man die Grundlagen beherrscht.

Ich wünsche allen Späteinsteigern viel Erfolg und vor allem Freude an diesem schönen Instrument! (Natürlich nicht nur den Geigern. Auch Bratschisten, Cellisten, usw sind eingeschlossen)

Gruß Norbert
 
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Hallo Freilandrose,

Jonny W hat die Workshops ja schon verlinkt. Wenn alles klappt, werde ich zu dem im Oktober in Schlitz angebotenen Workshop fahren. Die meisten Teilnehmer vom Mai-Workshop hatten nachgefragt, ob es nicht bald eine Fortsetzung geben könnte. Eigentlich sollte der im Oktober ein fortgeschritteneres Publikum erreichen, aber Felix will etwas suchen, was wir auch schon mit beackern könnten. Für ein Orchester würde ich mich noch nicht "reif" fühlen, aber in diesem Rahmen war es einfach nur super!

LG,
Babs

Ich zitiere mich mal selber, weil ich morgen dort hinfahre! Freu mich auf ein intensives Wochenende mit Telemanns "Concerto polonois"!

LG,
Babs
 
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Na dann wünsche ich dir gutes Gelingen, viel Spaß und eine gesegnete Zeit!
 
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Ich zitiere mich mal selber, weil ich morgen dort hinfahre! Freu mich auf ein intensives Wochenende mit Telemanns "Concerto polonois"!

LG,
Babs

Viel Spaß!
Bei dem Link hatte ich leider nur vergangene Termine gefunden...

Glücklicherweise bin ich Lehrerin und kann im Schulorchester mitmachen. Ich gleiche an Rhythmus und Musikalität aus, was mir an Intonations-Sicherheit noch abgeht. Ich hab Spaß, und die Orchesterleiterin freut sich über wenigstens eine Bratsche zur Unterstützung der dritten Geige. Und demnächst machen wir ein Erwachsenen-Anfänger-Quartett. Wird auch super, ich hab die Noten schon.

Nur mein Vibrato will noch nicht so wie ich...
 
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Cool, dass du die Möglichkeiten hast!
...und übrigens: Vibrato wird im Orchester überbewertet!
 
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Cool, dass du die Möglichkeiten hast!
...und übrigens: Vibrato wird im Orchester überbewertet!

Danke!
Ich würd das mit dem Vibrato auch einfach meinetwegen gern können, weniger wegen des Orchesters.
Da hört man es eh kaum, aber es sieht
halt professioneller aus, wenn die Hand nicht so krampfhaft stil gehalten wird.

Ich übe das aber auch nicht ordentlich, weil mir das Anfänger-Sirenen-Gejaule zu nervig und albern ist, von daher bin ich selber Schuld :)
 
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Danke!
Da hört man es eh kaum.

denke, es geht eher darum, dass wenn jeder vibriert wie ein Wackelelvis das gesamte Register in sich unsauber klingt. Unser Dirigent meinte immer: "...Vibrato gerne, aber NUR der Solist..." :)

Wie so oft: Die Menge macht das Gift :)
 
Nur mein Vibrato will noch nicht so wie ich...
Meins auch nicht, ist noch viel zu langsam.
Ich hab jetzt im 3. Jahr gerade mit Vibrato angefangen und merke, daß es an der Zeit ist, daß ich mir einen höheren Kinnhalter gönne.

Heute Abend hab ich eine Privatstunde Schwedisch geigen - da freu ich mich drauf! :great:
 
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Heute Abend hab ich eine Privatstunde Schwedisch geigen - da freu ich mich drauf! :great:

Mit ner Nyckelharpa? Hab das Instrument neulich bei ner privaten Feier gesehen und gehört und mir erklären lassen und fand es ganz toll! Wenn ich mal irgendwann freie Kapazitäten habe...

LG,
Babs
 
Nein, mit Geige.
Nyckelharpa hätte ich zwar auch welche in der Bekanntschaft bzw. in unserer Musikgruppe, aber ich wollte lieber Geige lernen.
 
Hallo alle miteinander!

Auch ich habe im Erwachsenenalter (30) mit der Violine begonnen. Tatsächlich erst dieses Jahr im April so richtig.

Vor drei Jahren trat bei mir der Wunsch aber zuerst auf (ich wachte eines Tages auf und wusste ich will Violine spielen lernen. Warum auch immer. Ich musste!) und ich erkundigte mich direkt nach Musikschulen. Jedoch hatte ich wirklich Pech. Ich bin Altenpflegefachkraft und arbeite daher in drei Schichten. Ich hatte im gesamten Saarland die Musikschulen angerufen und nach Unterricht gefragt, doch bei allen wurde mir gesagt, sie könnten keine Rücksicht auf Schichtdienst nehmen. Wenn ich den Unterricht nicht machen könne, habe ich Pech, hatte mir eine Schule sogar an den Kopf geknallt.

Ich war echt verzweifelt, habe aber weitergesucht. Durch etwas rumtelefonieren habe ich dann einen Privatlehrer gefunden, und war frohen Mutes. Der stellte bei mir fest, dass ich scheinbar gut zur Violine passe (ich lernte schnell, setzte schnell um und nach 3Stunden waren wir schon beim 4.Finger), und so war ich hochmotiviert. Allerdings hielt ich den Unterricht nicht lange durch. Aufgrund des Geldes, denn der Lehrer wollte für jede halbe Stunde 74€. Das konnte ich mir dann echt nicht mehr leisten.

So landete meine damalige Mietgeige in der Ecke. Noch dazu war der Vermieter der Geige sehr unkooperativ, nie zu erreichen. Es dauerte fast ein halbes Jahr die total verstimmte Mietgeige zurückzubringen. (Ich habe das Stimmen noch nicht gelernt gehabt und wollte vom Vermieter Hilfe, aber naja...).

Zwei Jahre war danach Pause. Ich total gefrustet und demotiviert. Meine Freunde und Familie hielten mir vor, dass ich ja eh nie etwas zu Ende bringe.
Dann habe ich Ende letzten Jahres mich nochmal reingehangen, da ich per Zufall, ich konnte einfach nicht aufhören an die Violine zu denken, in Dudweiler ein Musikhaus mit Schule gefunden hatte, was ich bis dato nicht kannte. War allerdings ein Stück weg. Aber ich hatte einen Plan. Ich wollte mir meine eigene Violine kaufen um den ganzen Stress der Vermietung zu entgehen und dann selbst üben. Trotzdem fragte ich mal in der Schule nach und war verblüfft. Dieser Schule war es möglich auf Schichtdienstarbeitende einzugehen! Ich habe nicht lange gefackelt und direkt nach der ersten Probestunde einen Vertrag gemacht.

Seit April diesen Jahres lerne ich nun, und ich bin froh und glücklich und Stolz auf mich. Und dankbar, dass ich doch noch meinen Traum erfüllen und Violine spielen lernen darf. Noch dazu, dass der Unterricht bei mir kombiniert stattfindet. Da ich keine Noten lesen kann, bekomme ich neben dem Instrumentenunterricht auch noch Notenlehre.
Klar gibt es so Problemchen, aber die haben an anderer Stelle im Forum platz.

Ich kann jedenfalls sagen: es ist nie zu spät! Wenn man etwas wirklich von ganzem Herzen will und nicht aufgibt, klappt es am Ende doch :)

Liebe Grüße
Rabe
 
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ja, leider ist es so, dass viele Schulen/Lehrer nicht verstehen wollen oder können, das berufstätige Erwachsene eben primär die Sklaven ihres Berufes sind.
Schade, aber nicht zu ändern.

Ich habe meine letzte Cello-Stunde auch vor fast 7 Wochen gehabt. Ich musste jetzt schon drei Mal verschieben seither, weil ich einfach die geplante Zeit nicht frei machen konnte.
 
Hallo, liebe Spätberufene,

ja, mit dem Unterricht ist es so eine Sache, wenn man ihn neben der Berufstätigkeit einplanen muss. Bei mir im Übrigen auch neben der eigentlichen Berufstätigkeit meines Lehrers, der als freiberuflicher Musiker auch noch verschiedene Orchester und die damit verbundenen Spielpläne in Einklang bringen muss. Umso erstaunlicher, dass wir es für fast jede Woche schaffen, uns für eine Stunde Unterricht zu sehen. Allerdings muss ich sagen, dass ich das auch von seiner Seite als absolut vorbildlich ansehe, den schließlich sind wir ja irgendwie beide quasi einen "Vertrag" eingegangen (wenn auch nicht schriftlich).

Aber es ist auch öfter mal schwer, sich nach 9 Stunden heftiger Bürotätigkeit noch zu konzentrieren. Bei einer kleinen Sache, die eigentlich nur die 1. Lage beinhaltet, aber auf ein hohes Tempo kommen soll, hat er mich gestern echt gequält (und wir waren erst bei Tempo 95, wo mal 120 sein). Ich hab richtig gemerkt, dass mein Kopf einfach nur noch langsam und die Konzentration am Ende war. Dafür wurde ich hinterher noch mit einem tollen Konzert belohnt: Cecilia Bartoli und Sol Gabetta!

Hach!

LG,
Babs
 
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