Ich finde nicht, dass man das pauschal so sagen kann wie im Thread Titel. Alleine die Unterschiede in den Genres sind bei dieser Frage so groß, dass es keine allgemeine Aussage geben kann.
Metalbands sind generell schon immer "technischer" unterwegs gewesen, wenn man jetzt mal von solchen Bands wie Kuyss o.ä. absieht.
Jazz ist auch oft recht Technik-lastig, muss aber nicht
Blues lebt ja eher von Feel und Phrasierung oder Bending
Bei Funk wird das Solo ja auch eher ausgespart
Ich glaube es hat ausserdem viel mit dem Alter zu tun. Als ich jünger war, waren für mich Clapton und Konsorten die totalen "Loser" ... 3 Töne in 2 Minuten ... wo ist da der Anspruch ? Damals gab es die Van Halens, Gilberts, Malmsteens, Kotzens, Howes etc....
Mittlerweile finde ich das Shredden zwar immer noch faszinierend - aber nicht als Mittel zum Zweck. Inzwischen stehe ich mehr auf coole Songs, gute Rythmik, gute Melodien.
Wenn ich mir z.B. die ersten Ritchie Kotzen Platten anhöre, und das was er seit "Motherheads Family Re-Union" bringt - dann hat sich da auch viel verschoben. Auch zwischen Racer X und Paul Gilberts Electric Fence liegen Welten.
Einer der immer schon beides perfekt vereint ist imho Eddie Van Halen. Melodie, Technik, Speed, Innovation, Songwriting ....
Auch wenn ich es heute kaum noch höre, gefällt mir Van Halen immer noch, wenn ich es mal irgendwo zu Ohren bekomme. Die ersten Alben von I - 1984 sind für mich nach wie vor einige der besten Rockalben ever
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Man muss bei dieser Diskussion etwas vorsichtig sein. Die Musiker, die lange daran gearbeitet haben, um zu Griffbrettakrobaten zu werden, verdienen IMO allen Respekt dafür.
"Shredden" zu können kann IMO sehr cool sein, oder auch blamabel, je nach dem, welche Attitüde der Künstler transportiert.
ja, es gibt Shredderei, die sehr musikalisch ist und wo es einfach passt - und dann gibt es Sachen wo eher die Profilierungssucht im Vordergrund steht.
Aber - immer Geschmacksache - und eine MENGE Übungsdisziplin !