Meiner Erfahrung nach ist es so schnelle Passagen zwischen drinn, werden meistens gefeiert, aber dauerhaft high speed wollen wenige. Gerade so pop songs sind sicher erfolgreich, weil sie gut ins Ohr gehen und eher einfach gestrickt sind. Da kann man dann schön zu tanzen und mitrgrölen. Hingegen wenn ich Malmsteen oder Pagnini auspacke sind die Leute eher überfordert und man verliert schnell den Zuhörer.
Auf Gitarrenevents kann man witzigerweise wirklich durchshreddern was geht und viele mögen es. Gleichzeitig gibts natürlich die Anti-Speed Gruppierung, die man dann natürlich verliert. So gesehen unter Musikern kann man glaub ich gern mal übertreiben und mehr Eindrücke reinpacken als für nicht Musiker.
Ich glaube Geschwindigkeit kann man als besondere Leistung dann hervorheben, wenn man sportlich motiviert ist. Gibt ja mehr als genug Versuche den schnellsten Gitarristen der Welt zu machen. Bei mir ist es so, dass Geschwindigkeit zu mir irgendwie dazu gehört und ich einfach den Drang habe manche meiner Riffs schnell zu spielen, um mich so auszudrücken wie ich möchte, weil ich diesen oder jenen Klang mir wünsche.
Witzigerweise egak wie gut oder wie schnell man wird. Ich hatte noch nie den Punkt, wo ich sage jetzt bin ich super zu Frieden und stolz drauf. Ich denke anderne geht es genauso. Man hat halt sein Standardlevel, dass immer höher geht, aber ausgehend davon bewertet man eben die eigen Leistung auch nur als Durchschnitt, weil man sich daran gewöhnt hat.
Ich glaube auch als Anfänger ist schnell sein beeindruckend und irgendwie ein Ziel. Ehrlich gesagt ist es doch auch ätzend auf 60 bpm das Lied zu üben, das man eigentlich auf 120 spielen möchte. Gerade als Kind geht das irgendwie nur schwer in den Kopf.
Zerre finde ich gar nicht mal immer hilfreich beim schnellen Spiel. Wer nur unter Zerre saubere Noten spielen kann, der hat oft auch keine gute Abdämpftechnik. Dann klingt alles nur noch nach wildem Wirrwar. Ich finde so ein Plexi mid gain Sound sogar praktischer, wenn man richtig übertreiben möchte. Damit die Noten transparenter rüber kommen und man auch als Zuhörer alles mitbekommt. Wenn die Noten ineinander bluten, lohnt sich das schnelle Spiel dann irgendwie garnicht finde ich. Ausnahme ist für mich Stéphan Forté mit Prophecies of Loki XXI. Das ist so schnell da verschmelzen die Noten schon fast wieder mit einander für das Gehör
Hier das Video als Anhang, falls es wen interessiert: