Weshalb reduziert sich das Gitarrenspiel immer auf Speed?

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irgendwie fustriert mich die e-gitarre.
egal, was man sich an videos anschaut, oder literatur, oder auch mein gitarrenlehrer....irgendwie geht es immer um schnell, schneller, noch schneller.

ich lerne auch klavier. dort gibt es den speed-wahn irgendwie nicht. keiner käme auf die idee die monscheinsonate von beethoven entweder in doppelter geschwindigkeit zu spielen, oder sie in 1/16-triolen zu zerlegen.
dort geht es um korrektheit und ausdruck.

ist das ideal (oder endziel) eines gitarristen der shredder?
 
Eigenschaft
 
egal, was man sich an videos anschaut, oder literatur, oder auch mein gitarrenlehrer....

Du schaust die falschen Videos ... und so ...

Gitarre hat für mich nichts mit Speed zu tun.

a) In Time - sollte es sein und Stücke gibt es in allen erdenklichen Geschwindigkeiten.
b) Ausdruck - berührt es mich?
c) wie fügt es sich mit der Band zusammen?

Sind die Fragen die sich mir aufdrängen, wenn ich die "Leistung" eines Gitarristen bewerte.

ist das ideal (oder endziel) eines gitarristen der shredder?

Ich hoffe nicht :D.

Aber ich bin ja auch alt und höre Blues und Rock :eek:.


Gruß
Martin
 
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Es ist das messbarste.
Wir haben keine anerkannten Stufen beim Gitarre lernen, deswegen fallen Vergleiche schwer. Vergleich mal 2 Bluesgitarristen, das ist ne reine Geschmacksache.

Ich würd mich da nicht von beeinflussen lassen :)
 
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keiner käme auf die idee die monscheinsonate von beethoven entweder in doppelter geschwindigkeit zu spielen, oder sie in 1/16-triolen zu zerlegen.

Stimme @hack_meck bei allem zu.

Ergänzend dazu mein Zitat. Das gibt es durchaus auch. Wenn auch eher als Gag.... Generell gibt es aber auch Stücke für Klavier, die auf Geschwindigkeit setzen.
 
.
irgendwie geht es immer um schnell, schneller, noch schneller.
...
ist das ideal (oder endziel) eines gitarristen der shredder?
Keith Richards, B. B. King, John Lee Hooker, Duane Allman, Pete Townshend, Derek Trucks, Robert Johnson, Kurt Cobain, Jack White, Buddy Guy sind (bzw. waren) sensationelle gitarristen.
abartigen speed verbinde ich mit denen nicht.
an wem orientierst du dich denn?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist das messbarste.

Das messbarste sind die Zuhörer-Zahlen. Der Gitarrist/die Band verkaufen Musik und je mehr Menschen das "geil" finden und zuhören, umso besser hat es der Gitarrist/die Band offensichtlich gemacht. :D ...

Aus diesem Grund fallen ja die Jazzer (die technisch jetzt auch nicht ohne sind) öfters mal hinten runter ... "Sie spielen 3000 Akkorde vor 3 Menschen, während Status Quo 3 Akkorde vor 3000 Menschen spielen."

Und genau aus diesem Grund finde ich die "technische Bewertung" eines Gitarristen zwar zulässig, aber über den Erfolg der Musik sagt sie gar nichts aus.

Und da ich auch glaube, dass der "lernende Gitarrist" nach Erfolg strebt (und nicht danach der schnellste im Land zu sein) ... denke ich auch, dass "shredden" nicht das Gitarristen Endziel sein kann.

Gruß
Martin
 
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irgendwie fustriert mich die e-gitarre.
egal, was man sich an videos anschaut, oder literatur, oder auch mein gitarrenlehrer....irgendwie geht es immer um schnell, schneller, noch schneller.

...definiere an dieser Stelle immer. Eigentlich Immer nur aus der Sicht metallorientierter Gitarristen....:D
 
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Es ist das messbarste.
Auch wenn es vielleicht nicht 100% stimmt: Das trifft vermutlich einen wichtigen Punkt.

Es spricht ja nichts dagegen, die angesprochenen Dinge zu üben, aber mehr als Übung - und damit Vorbereitung auf die eigentliche Musik - sollte es nicht sein. Auch auf dem Klavier werden Tonleitern geübt, aber niemand wird bewundert (oder gilt als toller Pianist), weil er die c-moll-Tonleiter 0,07 Sekunden schneller spielen kann als alle anderen.

Gerade in einer Welt, wo alles Mögliche quantifiziert werden soll, besteht die Gefahr, dass das Mittel zum Zweck verklärt wird.
 
Ich stimme @hack_meck zu - du schaust die falschen Gitarristen, @DarkStar679! :opa:

In den 80er Jahren konnten mich so schnelle Spieler noch beeindrucken, aber schon bald war der Lack ab - weil nur schnell spielen ist zwar technisch anspruchsvoll, aber es fehlt dann irgendwo der Ausdruck. Darum ist zB das Solo von Child In Time noch immer eines meiner liebsten: da zeigt Ritchie Blackmore, dass er schnell spielen kann - um gleich danach den Wechsel zu langsamem Spiel zu bringen. Da war er überhaupt Meister.

Ich denke oft macht es die Mischung, zwischen schnellem (nicht unbedingt überschnellem) Spiel und dann wieder langsamer auf einem Ton bleiben. Das ist für mich das grösste Ziel für einen Gitarristen, der Soli spielt: das Musikstück zu unterstützen, einen Spannungsbogen aufbauen.
Die Mondscheinsonate, oder den türkischen Marsch von Mozart in Rekordzeit spielen: das fällt für mich eher unter Angeberei.
 
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Ich finde schnell spielen zwar ab und zu mal ganz nett, aber für mich liegt auf jeden Fall auch die Kunst des Gitarre spielen darin, solos langsam und ausdrucksvoll rüberzubringen,
ich nenne mal David Gimour als allgemein bekanntes Beispiel.
Gerade auch beim Rock/Blues sind cremige langsame solos doch das I Tüpfelchen, finde ich. Finde es trotzdem nicht verkehrt, mal ne schnelle Nummer einzulegen, aber verzweifeln sollte man am schnell spielen nun wirklich nicht.
 
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Keith Richards, B. B. King, John Lee Hooker, Duane Allman, Pete Townshend, Derek Trucks, Robert Johnson, Kurt Cobain, Jack White, Buddy Guy sind (bzw. waren) sensationelle gitarristen.
abartigen speed verbinde ich mit denen nicht.
an wem orientierst du dich denn?
als spätberufener gitarrist hab ich irgendwie das problem, daß meine musiker kollegen sagen....."ja, talentierter rythmusgitarrist/bassist, aber solos spielst du besser, wenn wir den saal leeren wollen"
mein kollegen sind erheblich besser als ich, machen teilweise seit 30 jahren und mehr musik und ich erst seit 4 jahren klavier und seit diesem jahr habe ich gitarrenunterricht.
das kann ich natürlich nie aufholen, was die voraus haben. trotzdem macht es spaß.

hier ein video:


so ab 2:39 fängt er wirklich an zu spielen und das wäre so der speed, in dem ich mich bewege, aber ab 3:20 geht dann die post ab mit der geschwindigkeit.
da fällt mir dann immer die kinnlade herunter.
 
Langsam, ruhig und mit Ausdruck gut zu spielen dürfte ein Vielfaches schwieriger sein, und der Weg dahin entsprechend steiniger ...
 
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Du solltest mehr daran arbeiten die Technik, die du beherrscht zu verfeinern. Damit meine ich Ausdruck und Songdienlich zu spielen. Ich weiß ja nicht welche Musik du bevorzugst, aber nimm z. B. Hardrock / Heavy, einer der geachtetsten Gitarristen ist Toni Iommy, weil er einen eigenen Stil entwickelt hat, der die ganze Musikrichtung beeinflusst hat. Er ist aber nicht unbedingt als Flitzefinger bekannt aber sein Sound ist sehr Heavy.
 
Du solltest mehr daran arbeiten die Technik, die du beherrscht zu verfeinern. Damit meine ich Ausdruck und Songdienlich zu spielen.....
ich stelle mir meist eigene backing tracks her, zu denen ich übe, wie zb. diesen hier:
https://soundcloud.com/darkstar679/saarland-shuffle

dort probiere ich dann techniken oder auch sounds aus.
 
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Das ist doch schon einmal gar nicht schlecht. Auch wenn nicht jeder Ton stimmt aber das ist der richtige Weg zu üben. Wenn du zusätzlich ein paar Fingerübungen machst geht das Tempo irgendwann einmal auch höher. Ich spiele seit über 30 Jahren, aber ein Yngwie Malmsteen werde ich auch nicht mehr :rolleyes:
 
Das ist doch schon einmal gar nicht schlecht. Auch wenn nicht jeder Ton stimmt aber das ist der richtige Weg zu üben. Wenn du zusätzlich ein paar Fingerübungen machst geht das Tempo irgendwann einmal auch höher. Ich spiele seit über 30 Jahren, aber ein Yngwie Malmsteen werde ich auch nicht mehr :rolleyes:

das heißt, es wäre ausbauwürdig? denn meine kollegen meinen, ich soll wie malcom young nur rythmus machen, oder eben bass spielen (was ich auch gelegentlich gerne mache)
 
eine Anmerkung zum Thema schnelligkeit in der Klassik.
mir hat mal ein musiktherapeut (er hatte wirklich Ahnung von klassischer musik) erklärt,
das fast alles, (Bach, Beethoven usw) so seit anfang des 20jahrhundert`s, viel zu schnell gespielt wird.
zu Zeiten, wo diese sachen komponiert wurden, gab es gar nicht so viele virtuosen,
die dazu in der lage gewesen wären, so ein höllentempo anzuschlagen,(ausnahme:z.b. paganini),
auch waren die hörgewohnheiten wohl eher an ein gemächlicheres tempo angepasst.
ist wohl ein Tribut an unsere "moderne, hektische" Zeit.
ich denke auch, man sollte mehr auf ausdruck und gefühl achten. im laufe der
zeit kommt die Schnelligkeit eh von selbst. (wenn man nur genug übt).
solong
Micky
 
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so ab 2:39 fängt er wirklich an zu spielen und das wäre so der speed, in dem ich mich bewege, aber ab 3:20 geht dann die post ab mit der geschwindigkeit.
Aber auch ab 3:20 shreddert er nicht einfach, sondern da sind einfach - zum Solo passend - schnellere Passagen drin. Das kann man üben, wobei ich auch nach Jahrzehnten kein schneller Gitarrist bin.
 
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das heißt, es wäre ausbauwürdig? denn meine kollegen meinen, ich soll wie malcom young nur rythmus machen, oder eben bass spielen (was ich auch gelegentlich gerne mache)
Ausbauwürdig ist das, klar. Lass dich nicht von deinen Kollegen runtermachen. Als ich angefangen habe war ich auch erst einmal der dumme. Das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert, was aber mehr daran lag, das mein theoretisches Verständnis auch besser wurde.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mach dir einen klaren Plan was du üben bzw. Verbessern willst. Dabei geht es nicht um Highspeed sondern darum in gewissen Dingen auch eine Routine zu bekommen. Und setz dich nicht wegen der Kollegen unter Zugzwang, mach dein Ding, hör dir mal viel Musik der 60/70er Jahre an. Da gab es kaum schnelle Gitarristen sonder die Songs waren wichtig ( sind sie heute natürlich auch noch)
 
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ihr macht mir jedenfalls hoffnung, daß ich eines tages schneller werde.
in sachen musiktherorie bin ich einigermaßen ordentlich aufgestellt, auch weil ich öfters komponiere. wobei mir das komponieren am klavier leichter fällt. die gitarre ist irgendwie unübersichtlich. seltsamerweise klingen akkordfolgen manchmal auf der gitarre recht cool, am klavier eher mäßig.
keine ahnung, woran das liegt.
 

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