"Trockentest" 3x Gibson LPs (neu/gebr.) im Laden - warum extremer Klangunterschied ?

Nun zu meiner Frage: Gibt für diesen Sound eine Erklärung?
Verändert sich der Sound einer Gitarre mit zunehmendem Alter so stark?

Ich für meinen Teil denke, ja, das tut er. Es wundert mich ein wenig, dass hier Zeuch wie CNC-Fräsen & Co. genannt werden, wo doch imho naheliegendere Gründe zu nennen wären.

Eine Gebrauchte kann erstmal so richtig gut eingestellt sein. Dann schleifen/schwingen sich mit der Zeit Steg und Sattel ein oder werden gefeilt und geschmiert. Auch die Bünde einer fabrikneuen Gitarre sind noch nicht richtig eingeschliffen. Vielleicht hat auch wer die Mechaniken mal so richtig festgezurrt oder die Steckhülsen der Tom-Bridge im Holz verfugt.

Wenn Gibson sagt, dass Holz mit 8% Feuchte das Richtige sei, dann meinen sie damit, dass es dann am besten zu verarbeiten ist. Das sagt noch nichts über die optimale Feuchte hinsichtlich der Klangentwicklung. Da dürfte sich ein Nachtrocknen eher positiv auswirken.

Und last not least, der Voodoo-Faktor: Damit meine ich sowohl den sich sublim manchmal einschleichenden Höreindruck, wenn eine Gitte älter ist als auch die oft gehörte Ansicht, dass Gitten besser werden, je öfter man sie spielt. Auch hier kann man das Subjektive vom Objektiven kaum trennen, aber nach meiner Meinung und Erfahrung ist da was dran. So stellt z.b. auch ein Matthias Jabs seine edelsten Teile, wenn er sie nicht gerade spielt, zumindest vor den Amp, damit sie da ein paar Schwingungen abbekommen und sozusagen passiv gespielt werden.
 
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Hast ja recht, wurde doch dann etwas zu off-topic, sorry.
Ich kann mir auch vorstellen das es eher an dem gebraucht-sein-Faktor liegt als an den hölzern. So wie gerade geschrieben.
 
Das hast du im Grunde doch schon selbst beantwortet in deinem früheren post.

Wenn neue Arbeitsschritte hinzukommen, dann kosten diese Geld. Eine CNC muss vernünftig programmiert werden und sie ist für eine einzige Gitarre länger im Einsatz, als wenn sie die Extralöcher nicht bohren müsste. D.h. in dieser zusätzlich benötigten Zeit kann keine andere Gitarre hergestellt werden. Auch ist der Verschleiss, der Energieaufwand etc, pp. höher, als wenn eine Gitarre diese Löcher nicht benötigen würde.

So können also weniger Gitarren pro Tag an der Fräse produziert werden. Außer, man schafft eine weitere Fräse an, was logischer weise zu neuen Kosten führt... .

Es lohnt sich nicht, darüber weiter kontrovers zu diskutieren, da Deine Vorstellung von industrieller Herstellung doch sehr einseitig ist. Ich habe da bei Besuchen in großen Firmen andere Eindrücke bekommen.. Wie auf dem verlinkten Video von Gibson zu sehen ist, werden mehrere (8 oder 10?) gleichzeitig gefräst. Die Programierung für die Hohlkammern wird einmal gemacht,
in einem Büro an einem PC, dauert Minuten, wird von dort für Dauer in die CNC gespeichert, das Fräsen der 9 Löcher dauert ca. 10 -15 Sek., da kommen also keine Zeiten zusammen die sich rechnen als Mehrkosten, das habe ich nun erlebt, als meine Hälse gefräst wurden. Es sind auch die gleichen CNC Fräsen, somit keine zusätzlichen Kosten. Fräser für Holz halten ziemlich lange die Schärfe. Also wo siehst Du zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 150 tausend Euro, oder US D., die ich gegenüber dem Holzeinkauf aufbringen muss? Dann hast Du "übersehen", die 144000€ sind monatlich, während eine CNC ein wenig länger hält ....
Arbeitsschritte: Sind ebenfalls gleich: Der, oder die Blöcke werden befestigt, das vorhandene Programm ausgewählt und ein Knopf gedrückt. That's all!
Angehängt habe ich einmal die Herstellung eines Halsrohlings für meine Hälse in Einzelanfertigung, an einer sehr einfachen, älteren CNC.


PIC00381.JPG PIC00384.JPG PIC00389.JPG PIC00402.JPG
 
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Danke Bruce_911 für deine Antwort. In diese Richtung ging ursprünglich meine Frage. Ich habe aber bezüglich neuer und eingespielter Gitarren zu wenig Erfahrung.
Allerdings scheinen mir die Sachen, wie z.b Chambering oder nicht, auch eine Rolle zu spielen.
Wenn ich demnächst mal zum Kauf “los ziehe“ werde ich mir ne Klampfe nach bestem Wissen, Hören, Fühlen und Geschmack aussuchen.
Ich fände es zwar klasse, wenn am Ende Gibson draufsteht, aber das ist kein Muss und nicht der erste Faktor nach dem ausgesucht wird.
Gibt es denn “Wissen“ darüber wie und ob sich der Feuchtigkeitsfaktor im Holz einer Gitarre verändert? Und wie lange dauert das Trocknen nach der Produktion. Wenn ich z.B. ein Modell vom Vorjahr im Laden kaufe, steht das ja auch schon ne Weile dort.
 
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Danke Bruce_911 für deine Antwort. In diese Richtung ging ursprünglich meine Frage. Ich habe aber bezüglich neuer und eingespielter Gitarren zu wenig Erfahrung.
Allerdings scheinen mir die Sachen, wie z.b Chambering oder nicht, auch eine Rolle zu spielen.
Wenn ich demnächst mal zum Kauf “los ziehe“ werde ich mir ne Klampfe nach bestem Wissen, Hören, Fühlen und Geschmack aussuchen.
Ich fände es zwar klasse, wenn am Ende Gibson draufsteht, aber das ist kein Muss und nicht der erste Faktor nach dem ausgesucht wird.
Gibt es denn “Wissen“ darüber wie und ob sich der Feuchtigkeitsfaktor im Holz einer Gitarre verändert? Und wie lange dauert das Trocknen nach der Produktion. Wenn ich z.B. ein Modell vom Vorjahr im Laden kaufe, steht das ja auch schon ne Weile dort.

Auch wenn ich mich jahrelang damit beschäftigt habe, einen exakten Zeitraum kann ich Dir nicht nennen. Kommt auf das Holz an, ob es naturgetrocknet ist oder in Trockenkammern, wo das Instrument steht, wie das Klima des Ortes ist, usw. Fest steht nur - jede Gitarre "trocknet" nach. Denn bei jeder Gitarre die ich auf dem Tisch hatte, musste ich mehr oder weniger die Mechanikschrauben etwas nachziehen...
 
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Gibt es denn “Wissen“ darüber wie und ob sich der Feuchtigkeitsfaktor im Holz einer Gitarre verändert? Und wie lange dauert das Trocknen nach der Produktion. Wenn ich z.B. ein Modell vom Vorjahr im Laden kaufe, steht das ja auch schon ne Weile dort.

Ojeh, ganz schwieriges Thema.
Grundsätzlich trägt ein dichteres Material Schwingungen besser als ein weniger dichtes. Siehe Schallübertragung zb. in Glas,Holz oder Gas. Nun ist aber Holz kein homogener Stoff, sondern die Dichte variiert, Auch können Spannungen auftreten, die dann Schwingungen "ausbremsen". Spannungen wiederum treten v.a. dann auf, wenn das Holz nicht natürlich getrocknet ist, sondern, wie es manche Hersteller betreiben, in Trockenkammern "turbogetrocknet" wurde. Auch klimatische Bedingungen spielen eine Rolle. So ist es zb. von Vorteil, wenn das Holz in relativ! trockenen Gegenden getrocknet wird. Nashville (=Gibson) hat da mit seinem subtropischen Klima nicht die besten Vorraussetzungen.
Spannungen im Holz können aber auch nachträglich mittels Cryo-Tuning (teuer!) beseitigt werden. Dieses wird zwar oft belächelt, aber wer ein bisserl Physik versteht, kann das nachvollziehen.
Wichtig sind aber auch die post-market-Bedingungen. Soll heissen, was tust du deiner Gitte zuhause an. Wenn du z.b. im Winter einen Kachel- oder Bollerofen hast, sind Spannungen, wegen der plötzlich auftretenden Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen, vorprogrammiert. Das kann soweit gehen, dass das Holz derart schrumpft, dass die Mensur nicht mehr stimmt.
Auch hängt die after-sales Trocknung ja schwer vom Finish ab. Hast du eine (oder mehrere) Polyurethan-Lackschichten drauf, wird das Holz nicht mehr weiter trocknen, anders als bei einer evtl rissigen Nitrolackierung.
Nichtsdestotrotz ist die Beschaffenheit des Holzes nur einer von vielen (o.g.) Faktoren und beileibe nicht der Wichtigste. Wie richtig gesagt wurde, ist der "tolle" Akustikton nicht so maßgebend ausschlaggebend, als wie wenn das Teil erstmal eingestöpselt wird.
Dazu kommen PU's und der richtige Amp für die jeweilige Gitte.

Und trotzdem gehe auch ich, wenn ich ähnliche Modelle vergleiche, erstmal nach dem Naturton. Lautstärke allerdings ist hierbei kein Kriterium. Wenn sich aber dieser positive Eindruck des akustischen Tons plugged nicht bestätigt, ist alle Weisheit am Ende und nur das was aus den Amp kommt, zählt. Und letztlich muss der Ton, wie gut er auch immer sein mag, niemanden als Dir gefallen.
 
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...Wie richtig gesagt wurde, ist der "tolle" Akustikton nicht so maßgebend ausschlaggebend, als wie wenn das Teil erstmal eingestöpselt wird...

OT:

Eine meiner Stratocasters, deren elektrischer Klang von vielen als am besten empfunden wird, schwingt intensiv. Ohne Amp: Das spürt man bereits am Körper. Und man sieht das witzigerweise schon am angeklemmten Stimmgerät: Das zappelt hin und her und es braucht lange, bis der Zeiger einen stabilen Ton anzeigt. Der Body besteht aus mehreren Planken.

Die baujahr-, typen- und sogar fast seriennummerngleiche zweite Strat schwingt trocken angespielt, deutlich weniger. Das am Headstock angeklemmte Stimmgerät kommt sehr schnell zur Ruhe und zeigt verlässlich an. Deren elektrischer Klang wird von vielen Zuhörern als steril empfunden und vergleichsweise schlechter. Sie hat einen zweiteiligen Body.

So What? ;)

/OT
 
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Dann hast Du "übersehen

Ich habe überhaupt nichts "übersehen". :)

Es ging mir lediglich darum, dass hier auch Kosten entstehen. Das schreibst du ja auch selbst. Mehr habe ich nie behauptet.

Die teils höchst spekulativen Angaben, wie sich das genau rechnet, stammen durchweg nicht von mir... (und nur weil man einmal ein Werk besichtigt, weiß man noch lange nicht, wie sich das auf Dauer rechnet)

Es enstehen Kosten. Und da es sich um eine Massenproduktion handelt, summieren sich da auch relativ geringe.

Das ist alles.

Diese Kosten gehören in eine vernünftige Kalkulation einfach hinein, egal wie gering die auch sein mögen.
 
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...da das Thema mit den Chambering hier eigentlich durch ist, dann vielleicht doch über das Thema hinaus, weil hier Dinge in den Raum gestellt werden, die mit meiner naturwissenschaftlichen Betrachtung nur zum Teil übereinstimmt..

Bei der Diskussion ums Trocknen von Holz muss man immer im Hinterkopf haben, dass jede Region auf der Welt eine gewisse Luftfeuchtigkeit hat und das die übers Jahr schwankt. Es wird und muss also eine Restfeuchtigkeit im Holz bleiben. Das Trocknen (Abtransport von Wasser) beruht nur auf Feststoffdiffusion, was vergleichsweise langsam passiert. Eine Versiegelung/Lackierung, kann einen Diffusionsprozess zusätzlich verlangsamen. Wie Holz auf den Wasserentzug genau reagiert, ist schwer vorherzusagen, weil das "Strukturgerüst" anisotrop (richtungsabhängig) ist d.h. die Stabilität ist in Wuchsrichtung eine andere, als quer dazu. Auch verändern sich die Eigenschaften von außen zur Stammmitte und dort, wo es zur Verzeigung kommt.
Letzteres kann und wird bei Wasser/Volumen-entzug zu Spannungen im Material führen, bis zur Rissbildung, wenn man das Holz ungünstig aussucht. So viel zu den Fakten.
Ob und welche Auswirkungen die "Spannungen" auf den Klang einer Gitarre haben wird, ist völlig offen. Vielleicht sind diese Spannungen sogar essentiell für einen vintage Klang, da ja nur alte gut durchgetrocknete Instrumente auch gut klingen. Da sollte man einen Teufel tun und diese durch "Schütteln" und Cryo zu beseitigen!

Überhaupt Cryo und Physik... zunächst ist bei fast allen Stoffen ein Temperaturwechsel ein reversibler Prozess. Insbesondere Abkühlen führt dazu, dass die Molekülbewegung und Diffusionsprozesse sich verlangsamen. Wenn ich also eine Struktur vergleichmässigen/"Entspannen" möchte, ist Abkühlen eine kontraproduktive Maßnahme. Immerhin bei einem eher gleichmäßigem Molekülgefüge, wie bei Metallen, können durch Tieftemperaturkühlung wohl auch messbare irreversible Strukturänderungen bewirkt werden.
Bei Holz ist das aber ungleich komplizierter aufgebaut. Hier haben wir praktisch keine kristallinen Bestandteile, sondern nur amorphe Makromoleküle (Lignin, Cellulose,...), die die Holzfasern bilden und eine Sekundärstruktur bilden. Makromoleküle selbst kann man warm und kalt machen, aber da sie völlig ungeordnet und eben nicht in einer Kristallstruktur vorliegen, ist das auch völlig reversibel ohne das sich Eigenschaften verändern werden.
Bleibt das vielzitierte "Restwasser". Wie liegt das im Holz eigentlich vor? Wohl kaum als makroskopische "Tropfen", die beim Gefrieren eine merkliche Volumenänderung bewirken. Wohl aber wird Wasser feinverteilt in den Fasern aborbiert und in den Poren auch gasförmig in Form wasserdampfgesättigten Luft. Dieses Wasser wird bei tiefer Temperatur kondensieren, gefrieren und zu einem Unterdruck von vielleicht 30-40 mbar sorgen, was jetzt nicht sooooo viel ist. Der entstehende Unterdruck durch die Volumenkontraktion durch die Gaskühlung ist da schon höher: Von 1 bar -> ca. 0.3 bar bei Abkühlung 20° --> -170°C. Da kann sich vielleicht sogar die Sekundärstruktur verändern. Allerdings nach dem Einfrieren entspannt sich das auch Gas wieder. Wenn man aber sehr langsam auftaut, kann der Druckausgleich auch über die Poren erfolgen und die Strukturänderungen bleiben erhalten.....

Aber es beißt die Maus kein Faden ab, den meisten Lebewesen bekommt es nicht gut, wenn sie eingefroren werden!!!
Aufgrund der Anaomalie des Wassers entstehen beim Gefrieren vom Wasser (und nur bei Wasser!) enorme Drücke, wenn es eingeschlossen wird und dort wo es eingeschlossen ist, kann es die Sekundärstruktur irreversibel zerstören.
Das kann "Cryotuning" IMO bewirken!
Doch wieso soll das einen ähnlichen Effekt haben, wie das natürliche Altern einer Gitarre??? Wo sind da dir Parallelen?
...und Wasser gefriert bei 0°C (...gut aufgrund der gelösten Bestandteilen vielleicht erst bei -20°C); also warum braucht's dann die -173° von flüssigem Stickstoff??? Wieder neue Fragen.....

Wer bis hier her meinen Ausführungen noch gefolgt ist, möchte meinen Diskurs entschuldigen... aber wenn ich all die "Begründungen" lese, warum ein Altern oder eben Cryo sich positiv auf den Klang auswirken soll schaudert es mich einfach oft. Ich habe auch keine besseren Erklärungen, aber viele der Begründungen sind für mich doch ziemlich unlogisch.

Ich glaube dagegen nach wie vor, dass vintage Instrumente allenfalls dadurch überproportional gut klingen, weil die, die nun tatsächlich 50 Jahre und mehr "überlebt" haben, schon von Anbeginn toll und besonders waren und daher eher weiter genutzt und bewahrt wurden, als schlechtere Exemplare. Aber natürlich habe auch Gurken die Zeit überstand, was sich mit der Realität deckt: Vintage ist auch keine Garantie für den "Überton".... wollte ich auch nur mal gesagt haben...:)
 
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Immer wieder hört man oder liest es: Gitarren werden durch das intensive Spielen besser - weil die Schwingungen Harzbestandteile?? o.ä. in den Kapillarien lösen...Und es wurden (angeblich) Gitarren im Versuch über Monate -oder länger- in einem Kasten oder Behälter mit Musik beschallt, die dann "besser" klangen... Ist das nun ein Märchen?? Es wäre immerhin EINE Erklärung.
 
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Was ist denn Holz? Im wesentlichen Cellulose (langkettige Zuckermoleküle), die mit Harzen (ua. Lignin) miteinander verklebt ist.
Kann man diese Verklebung durch Vibrationen lösen? Ich persönlich halte Vibrationen da für wenig effizient. Harze sind mehr oder weniger dauerelastisch und geben einer Verformung nach oder es bedarf einiger Energie, um das etwas zu "lösen".
Vielleicht werden durch Schwingung Harze dort verdrängt, wo sie im Weg und kehren dann auch nicht wieder dahin zurück...
Am Ende sind es objektiv eh immer nur Nuancen die sich da an Unterschied ergeben und aus denen dann, ob der Aufwands der betrieben wurde - nach alter Angler Manier - dann "Welten" werden. Eine halbwegs plausible Begründung hilft bei diesem Prozess ungemein.
 
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, weil hier Dinge in den Raum gestellt werden, die mit meiner naturwissenschaftlichen Betrachtung nur zum Teil übereinstimmt..

Zum Thema Cryo-Tuning:

Entschuldige, aber was Du da machst ist unwissenschaftlich, weil Du eine an Deinem Kenntnisstand orientierte PROGNOSE als RESULTAT ausgibst.

Ja, man weiß oder kann weitestgehend voraussagen, was mit einem Metall unter dieser und jener Bedingung passiert. Mit Wasser ist das schon schwieriger, weil es verdamt viele Strukturen und Beschaffenheiten ausbilden kann. Bei Holz allerdings, das ja ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen in verschiedenen Strukturen ist, glaube ich dass es ein wenig verwegen ist, hier aufgrund der Kenntnis des Verhaltens der Einzelelemente- oder Moleküle (von denen Du auch ein paar ausgelassen hast) eine Prognose über das Verhalten eben jenes komplexen Stoffes im Gesamten anzustellen.
Ich glaube, Wissenschaftler würden für eine solche Prognose erstmal ein paar Simulations-Großrechner anwerfen.

Wissenschaftlich wäre, Deine Prognose im Experiment zu überprüfen und dann ergebnisoffen zu sehen, was sich bewahrheitet hat und was nicht. Erst dann kann man eine belastbare Aussage treffen. In diesem Fall: Welche Wirkungen sind am Holz aufgetreten, was hat sich verändert.

Ich glaube nicht, das die hörbaren Ergebnisse des Cryo-Tunings allesamt Einbildung sind. Ich weiss nicht, ob überhaupt mal jemand sich in wissenschaftlicher Tiefe angeschaut hat was dabei genau im Holz, wie auch in den anderen Bestandteilen einer Gitarre, passiert.
Aber so halbwissenschaftlich zu sagen, das Tuning würde nichts bewirken, ist Pi mal Daumen gerechnet und nicht haltbar.
 
Letztlich ist es damit doch wie bei z.B. Homöopathie - einige machen voll gute Erfahrungen damit, aber jeder Versuch, wissenschaftlich irgendeine Wirkung zu beweisen, scheitert bislang.
Deswegen ist mein Fazit: Wenn eine Gitarre gut klingt, kann ich sie mir kaufen.
Prognosen über den Sound anhand von groß, klein, schwer, leicht, hohl, massiv, klingt unverstärkt gut/schlecht, schwingt schön/kaum mit ohne Amp bringen nix, weil es so viele Ausnahmen und gegenteilige Erfahrungen gibt.
Ich finde z.B. dass mein Vibrolux schöner klingt, wenn er schon mindestens eine Stunde läuft. Ob sich da die Röhrenmoleküle besser anordnen, bei höherer Temperatur ein "wärmerer" Sound entsteht oder ich mir das alles einbilde ist mir egal.
Homöopathie, Astrologie, Cyro-Tuning, Holzklang, ... - da haben sicher schon etliche geforscht, und wenn es einen Beweis für die Wirksamkeit gibt, werde ich nochmal darüber nachdenken. Jeder andere kann von mir aus daran glauben, ich tu´s halt nicht.
Wenn eine alte Les Paul Studio besser klingt als eine neue Standard, dann hat das bestimmt einen (physikalischen) Grund. Ich muss den aber nicht kennen. Mir reicht es, wenn sie gut klingt und kaufe sie.
 
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Das wären dann bei einem Unterschied von ca. 8€ zwischen den leichten und schweren Hölzern 144000€ Gewinnoptimierung!! Das lohnt sich, Löcher zu bohren...

Und die genannten 8 € sind wahrscheinlich nur der Unterschied, den du bekommst, wenn du "eine handvoll" Gitarren im Monat baust.

Bei festen Abnahmeverträgen von Zeitraum X kommt da vermutlich schon noch der ein oder andere $ dazu
 
Zum Thema Cryo-Tuning:

Entschuldige, aber was Du da machst ist unwissenschaftlich, weil Du eine an Deinem Kenntnisstand orientierte PROGNOSE als RESULTAT ausgibst.

Die Entschuldigung akzeptiere ich :)!

Ich wollte hier aber auch mit keiner Silbe wissenschaftlich sein, sondern wollte in der Tat lediglich schildern, dass ich viele der hier "physikalisch" begründeten Erklärungen nicht nachvollziehen kann, weil sie mit meinen Kenntnissen von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen nicht zusammen passen.

Da es aber nun für mich keinen wissenschaftlichen Beweis/vernünftige Erklärung gibt, komme ich vom Wissen zum Glauben und weiter ist man hier auch nicht.
... und da ist es auch so wie Du schreibst, ich glaube aufgrund dessen was ich weiß, ehrlich nicht daran, das Cryo Tuning ein probates Mittel ist, um die Eigenschaften eines Musik-Instrument positiv zu beeinflussen. Im Gegenteil, auf Grund der niedrigen Temperaturen werden Lackierung und Kunststoffteile einem hohen Risiko ausgesetzt Schaden nehmen. Das würde ich keiner meiner Gitarren antun.

Wer an etwas anderes glaubt, hat jedes Recht, das zu tun. Alles gut!
 
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Und die genannten 8 € sind wahrscheinlich nur der Unterschied, den du bekommst, wenn du "eine handvoll" Gitarren im Monat baust.

Bei festen Abnahmeverträgen von Zeitraum X kommt da vermutlich schon noch der ein oder andere $ dazu

Diese 8€ sind schon Unterschiede bei Großeinkäufen. Ein längeres Gespräch mit meinem Tonholzhändler, bei dem ich schon 25 Jahre kaufe, nannte mir die Unterschiede, weil er zur Zeit keine Sumpfesche aus Übersee einkauft, weil sie zur Zeit zu teuer ist. Selbst wenn er viel mehr ordern würde, hätte das kaum Einfluss auf den Preis - nur das Shipping wäre dann günstiger pro "Stück" - was aber für die USA entfällt. (Fender kauft übrigens immer dort ein, wo es am preisgünstigsten ist) sogar einmal Erle aus Deutschland. Da sind dann auch nicht alle Bestellungen eine Riesenmenge.
Ist aber auch unwesentlich für das Thema, ob die Einsparungen in einem Jahr nun eine Million, oder 1,7 Millionen sind... Viel Geld ist es allemal.
 
Es sollte doch eh jedem klar sein, dass Gibson aus finanziellen Gründen bei günstigeren Les Pauls die schweren Hölzer verbaut und diese hohlfräst, damit das Gesamtgewicht erträglich bleibt.
Und im Gegenzug leichte nicht-hohlgefräste Les Pauls, die es dann aus dem Custom Shop gibt, einen stolzen Preis haben.
Wären die leichten Hölzer genauso verfügbar und günstig wie die schweren, dann hätten alle die leichteren verbaut und man könnte sich das Hohlfräsen sparen.
Warum man jetzt über diese Erkenntnis noch diskutieren muss, kann ich echt nicht verstehen.
 
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...Allerdings war die gebrauchte Les Paul extrem (positiv) im Klang.
Sie war deutlich lauter als die beiden anderen und klang viel präsenter und "fetter"... Nun zu meiner Frage: Gibt für diesen Sound eine Erklärung?...Verändert sich der Sound einer Gitarre mit zunehmendem Alter so stark? ...

Es gibt letztendlich nur Vermutungen. Wenn man berücksichtigt

- dass Du Instrumente einer Großserienfertigung einer Firma angetestet hast, die hinsichtlich Deiner getesteten Intrumente ökonömisch denken muss, d.h. kostenoptimiert arbeitet
- dass der Werkstoff Holz eine stark schwankende Qualität mit sich bringt

dann könnte man also vermuten, dass die älteren Instrumente eine andere Holzqualität haben. Vermutlich werden die Fertigungsschritte ähnlich geblieben sein, außer, dass man ggf. seitens des Herstellers aufgrund des sich stark ändernden Gewichtes des Rohstoffes ein mehr oder weniger konstantes Gewicht abzuliefern versucht, indem man z.B. darin herumbohrt, wenn er zu schwer ist.
OK, es könnten andere Pickups drauf sein (?)

Bzgl. des "Älter = besser klingend" gibt es nur Vermutungen bzw. Glaubensbekenntnisse, dere Ursprung möglicherweise eine Gemengelage aus Psychoakustik, Marketing, usw. ist. Wissenschaftliche Untersuchungen, die fundierte Ergebnisse liefern, sind schwierig und gibt es m.W.n. nicht. Ich glaube auch daran, dass ältere Instrumente besser klingen, habe aber keine schlüssige Erklärung. OK, vielleicht eine: Wenn man jahrelang seine Strat am selben Amp spielt, dann ändern sich sowohl das Hörvermögen als auch die elektrischen Parameter des Amps. ;-)
 
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