Schon zigmal gewünscht, aber jetzt kommt Montage Gone Horribly Right: Yamaha FS2.
Sucht mal schön das R, gibt keins, wird 'n Keyboard. 76 Tasten mit Poly Pressure. (Wenn den einer bei einem DX1 nachgerüstet hat, dann wird der da wohl auch schon schmerzlich fehlen und eigentlich reingehören, oder? Außerdem kann Phasenmodulationssynthese gar nicht zuviele Controller haben, Formant Shaping erst recht nicht.) Vor allem brauch ich den Platz.
Den brauch ich fürs Bedienkonzept, das das eigentlich Geile an der Kiste wird. OKOF ist ja bekanntlich schon bei 6OP nicht praktikabel (Jellinghaus, DT7, I'm looking at you). Ich mach das anders mit einer Mischung aus Solaris/Ultranova, DX1 und Eigeninitiative.
Das Teil kriegt links und rechts des zentralen Display vier Bedienmatrizen, die wie folgt aussehen: Die Reglerreihe ist ganz unten, Stücker acht nebeneinander. Wenn mir jemand robuste Endlosencoder empfehlen kann, nehm ich die, wenn nicht, zurück zu den guten alten Potis. Darüber liegen acht Reihen à acht roten 7-Segment-LED-Anzeigen (man könnte meinen, 16 Reihen wären praktischer bei FS, aber da wird's dann doch unübersichtlich, und die Gehäusetiefe eines CS80 will ich auch nicht haben) quasi als Reminiszenz an den DX1, in jeder Reihe eine pro Regler. Die zeigen für jeden Operator (umschaltbar für die ganze Oberfläche zwischen normalen und Noise-Operatoren) und die jeweils gewählte Funktionsgruppe (z. B. Lautstärkenhüllkurven) die Werte an, so daß man zumindest die alle auf einen Blick hat (in der Theorie kann man das auch beim Jellinghaus, in der Praxis kriegt man davon Bindehautentzündung und/oder die Krise). Ganz oben wiederum ist ein zweizeiliges Matrixdisplay, das leicht schräg steht, der besseren Sichtbarkeit halber. Das zeigt an, was jeweils für die Reglergruppe für ein Funktionssatz aufgerufen ist und welcher Regler jetzt was regelt.
Die jeweils gewählte und zu regelnde Reihe wird nicht etwa mit Up/Down-Tasten durchgesteppt. Wir wollen ja auch ein bißchen Luxus im Bedienkomfort. So gibt's in jeder Bedienmatrix pro Reihe einen hintergrundbeleuchteten Taster, bei den Matrizen auf der linken Seite links von der Matrix, bei denen auf der rechten Seite rechts von der Matrix. Der kann zwei Farben. Für die jeweils angewählte Reihe ist er blau. Ansonsten ist er rot, wenn der Operator aktiviert ist, und aus (wie auch die 7-Segment-Anzeigen), wenn der Operator deaktiviert ist – ist übersichtlicher so. Natürlich gibt's auch acht Taster zum Aktivieren und Deaktivieren von Ops, daß man die beim Klangbauen mal kurz an- und ausknipsen kann. Übrigens erlöschen auch LED-Anzeigen, wenn ihnen keine regelbare Funktion zugeordnet ist.
Wahrscheinlich wird der Las-Vegas-Faktor die Helligkeit der LED-Anzeigen dimmbar ausgeführt werden müssen, es sind ja nicht wenige.
Ach ja, Klangerzeugung dürfte klar sein, Formant Shaping mit 2×8OP. Polyphonie spielt keine Rolle mehr bei den heutigen Rechenleistungen. Multimode gibt's sowieso für die Prise 816 zwischendurch.
Martman