Ich bin mir auch bewußt, dass ich es nie schaffen werde der Solo Gitarrist zu werden (Slash werde ich keiner mehr in diesem Leben) weil mir da die Fähigkeiten fehlen und meine Finger auch nicht mit der jugendlichen Schnelligkeit mithalten können aber jede Band braucht auch einen Rhythmus Gitarristen!
Dem kann ich nicht zustimmen. Wenngleich fortgeschrittenes Alter nicht dazu beiträgt besser zu werden.
Seht euch die Super-Gitarren-Heroes an:
Neben einer bestimmten Grundfertigkeit haben ALLE eines gemeinsam: Sie haben IHREN Stil gefunden. Die meisten bewegen sich da auch nur innerhalb ihrer "eigenen" Tonleitern, Pentatoniken oder was auch immer. Das beherrschen sie natürlich.
Es ist einfach nicht möglich eine Stil zu kopieren und exakt dasselbe Ergebnis zu produzieren. Wäre auch schlimm wenn da 1 zu 1 Kopien aller Grössen herumliefen.
Jango Reinhard hat sich einen Finger weggebrannt, Clapton spielt (fast) ohne kleinen Finger und im I-Net gibts Gitarristen ohne Hände die auch gut spielen. Warum soll Otto-Normalverbraucher nicht ähnlich gut spielen?
Weil er versucht etwas zu kopieren!
Tommy Emanuell hätte ein Problem wie Jeff Beck zu klingen Paco De Lucia würde vermutlich als Les Paul auch nicht so gut aussehen usw.
Ein erfahrener Studiomusiker hätte da wahrscheinlich weniger Probleme. Der kann meist mehr und weis auch meist mehr als die Heroes. Aber er hat nicht diesen speziellen "Spirit".
Dieser Umstand macht es meiner Meinung nach auch für den Hobbymusiker schwer durch Kopeiren einen bestimmten "Zufriedensheitsgrad" zu erreichen. Das wiederum hemmt eine Entwicklung in eine eigene, persönliche Richtung. Man neigt dann dazu einem nicht erreichbaren Ziel hinterherzurennen und das vorhanden Potential brach liegen zu lassen.
Meiner Meinung nach ist etwas zu kopieren notwendig um z.B. damit Geld zu verdienen (Schlagwort "Hochzeiten spielen" oder Coverband) aber um Spaß an der Sache zu haben oder gut zu werden zählen diese Dinge nur am Rand.
Wenn ich etwas 1:1 kopiere werde ich immer mit dem Original verglichen und bin automatisch Zweiter. Die Kunst einem Stück eigenes Leben einzuhauchen oder selbst zu "erzeugen" liegt natürlich nicht jedem Spieler. Irgendwo dazwischen ist der "normale" Spieler der sein Potential (und irgendwie hat das eigentlich jeder) nur durch Zeit und Erfahrung an den "Mann" bringen kann. Das kann bei Freizeitmusikern natürlich dauern.
Und mal erhlich: Welches Publikum setzt schon den maximalen Qualitätsstandard voraus bzw. könnte das auch fachgerecht beurteilen. Wenns nicht "schief" klingt und alle Spass haben ist das Ziel erreicht. Perfektion gibts eigentlich nur im mittlerweile häufigen Full-Playback.
Ich bin nicht wirklich gut, aber besser als manch anderer. Daß es noch viele gibt die viel besser sind akzeptiere ich aber es ändert nichts an meiner Spielfreude.
Richtig gut ist es wenn man mit jemanden spielen kann der es wirklich, wirklich gut drauf hat. Das bringt Erfahrung. Wenngleich ich das aus Gründen der "Ego-Hygiene" nicht jeden Tag haben muss.