Soooooo... dann werde ich mal den Anfang machen:
Ich hatte heute Lust auf ein Schleifgerät und habe daher im Bauhaus das AEG 125 ES gekauft. Es ist ein Exzenterschleifer in sehr kompakter Bauform. Die Amis würden Palm Sander dazu sagen, da er in eine Faust hinein passt. Man schleift sozusagen mit seinem Handballen.
Kurz die Eckdaten: 300W Leistung, 1,7kg schwer, 125mm Durchmesser der Schleifauflage, Klettverschluss, 4m Kabel, Kombibewegung beim Schleifen
Der Schleifer hat mich 99,-€ gekostet. Im Netz hat der günstigste Anbieter zum Zeitpunkt des Erwerbs mindestens 50,-€ mehr verlangt. Da scheint das Bauhaus einen knalligen Vertrag mit AEG zu haben.
AEG war lange Zeit vom Werkgzeugmarkt so richtig verschwunden. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob es ein echter Neuversuch war in dieses Segment gutes Werkzeug herzustellen, oder aber ob man seinen Namen teuer an chinesische Unternehmen lizensiert. Wie dem auch sei, wollte ich mich mal da heran wagen. Der Preis ist ja absolut im Unteren Segment anzunehmen. Günstiger ist nur Ryobi, Bosch Grün und sonstige China-Kracher zu finden. Leider gehört Flex in diesem Fall zu den China-Krachern. Schade... Daher war der Schleifer für mich sehr attraktiv, da ich keine 300 Euro ausgeben wollte und der Schleifer bereits heute im Einsatz war. Es war sozusagen ein zweckgebundener Spontankauf.
Als Alternativen in Sachen Preis und Bauform findet man derzeit den Dewalt D26453 und den Makita BO5030. Beide Geräte hatte ich leider nicht in der Hand und kann daher keinen Vergleich anstellen.
Kommen wir zum schönsten Teil: Auspacken!
Als die Kartonage offen war, war ich erstaunt eine doch recht schicke Tasche darin zu entdecken. Natürlich ist hier kein Qualitätsmonster zu erwarten. Es ist allerdings eine praktische Tragetasche, die einen schnellen Transport des Werkzeugs ermöglicht.
So sieht es dann innen aus:
Oben im Netz des Deckels findet man zwei Schleifpads mit 80er Körnung. Die Schleifpads sind aus Flies und machen einen soliden Eindruck. Einzig die Verformung an den Stanzstellen verweundern mich. Meine Pads von Fein sehen da wesentlich besser aus. Aber das soll die Maschine nicht madig machen. Im Hauptfach sieht man den Schleifer und die obligatorischen Bedienungsanleitungen.
Hier sieht man alles im Detail:
Was mich bereits an dieser Stelle gefreut hat, ist das lange Kabel. 4m sind eine Ansage! Einzig mein Fein Multimaster besitzt ein derart langes Kabel. Festo, Bosch, Makita, Metabo und Co, was soll das? Das es geht, sieht man dieser Stelle. Es gibt immer mal Situationen an denen die Steckdose weiter entfernt ist oder man große Werkstücke bearbeiten möchte, sodass man ein längeres Kabel braucht.
Haptisch, optisch und vom Geruch her, ist das Gerät absolut solide. Es fühlt sich hochwertig an. Es stinkt nicht nach dem auspacken und es knirtsch nichts. Einzig das Spaltmaß am oberen Deckel wirkt ein wenig groß. Die Schalter schalten satt und der Geschwindigkeitsregler arbeitet auch vertrauenserweckend. Mich freut es immer, wenn ich mein Werkzeug auch ohne Spezialwerkzeug auseinander schrauben kann. So fällt die Wartung oder Reperatur wesentlich leichter. Irgendwann möchte man seine Kohlen austauschen oder das Kugellager nachfetten.
Einzig der Klettverschluss am Kabel ist zwar eine nette Dreingabe, wird aber bald von mir abgeschnitten. Nach zwei bis drei Einsätzen wird es dreckig und voller Staub sein, sodass es kaum schließt. Ich finde es sehr gut, dass an solche Kleinigkeiten gedacht wird, allerdings hätte dies auch weg gelassen werden können. Eine andere Lösung wäre wahrscheinlich zu teuer. Ich verwende an dieser Stelle viel lieber Kabelbinder, die sich öffnen lassen.
Ein wichtiges Thema in solchen Dingen ist der Staub. Der Schleifer macht ordentlich Wind und wirbelt alles in der Nähe auf. Umso besser, wenn es in den Filtersack gepustet wird. Der macht einen Soliden Eindruck. Innen ist eine Federspirale vorhanden, sodass der Sack kosntant die Größe beibehält und einem beim Öffnen auch nicht den Dreck ins Gesicht pustet. Für Staubsaugerbesitzer ist aber ebenfalls gesorgt:
Wenn man den Sack demontiert ist ein Flansch zur Aufnahme eines Standart Werkzeugstutzens vorhanden, der den Anschluss eines Sauger ermöglicht. Der Sauger passt sehr satt hinein und rutscht beim Schleifen nicht hinaus. Der Saugschlauch ist auch sehr gut positioniert und stört nicht beim Schleifen. Leider ist hier auch der erste Makel aufgefallen. Leider ist der Kranz um den Schlauch ein kleines Dorn im Auge. Ich bin drauf und dran ihn abzusägen, da ich den kleinen Staubbeutel nicht verwenden werde. Allerdings weiß man nie ob es nicht doch nötig sein wird diesen zu verwenden.
Die Performance am Sauger ist vorbildlich. Es wird nur wenig Staub nicht aufgesaugt. Der Sauger muss eigentlich kaum Leistung erbringen, da der Schleifer selber ordentlich pustet.
Das wichtigste beim Kauf war mir allerdings die Ergonomie:
Der Schleifer passt hervorragend in die Hand und lässt sich vielseitig anfassen.
Man sieht, dass der Schaler als Schiebeschalter ausgeführt ist. Wenn man auf der einen Seite den Schleifer anstellt, muss man den gegenüber liegend wieder ausstellen. Das kann zu Verwirrungen sorgen, aber so drastisch ist es nicht kurz nachzudenken, wenn man das Gerät ausschaltet. Allerdings würde ich das eher auf die Negativliste setzen. Zumindest ist mit ein wenig Gewöhnung an diesen Umstand zu rechnen.
Egal wie ich den Schleifer anfasse, er wirkt auch im Betrieb sehr ausgewogen und balanciert sich sehr leicht.
Was mich wirklich beeindruckt hat ist, dass ich selbst nach halbstündigem Schleifen noch kein Kribbeln in den Fingern bekam. Die Laufruhe am Gehäuse ist echt enorm. So kann man auch mal längere Zeit damit arbeiten ohne das einem die Hand taub wird. Bisher hatte ich nur mit Schleifern zu tun, die einem die Hände nachvibrieren ließen.
Die 300W mögen erst einmal gering erscheinen. Normalerweise ist bei dieser Leistungsangabe damit zu rechnen, dass sich die Geräte eher träge verhalten und man vorsichtig mit Ihnen umgehen muss, damit sie ihren Dienst nicht quittieren. Für den Schleifvorgang reicht die Leistung allerdings absolut aus. Man soll ja auch nicht wie ein Wilder auf sein Werkstück drauf drücken, wenn man die Oberfläche schleift. So schafft man je nur Furchen und Macken hinein zu schleifen. So ein Schleifer soll einen unterstützen und da reicht es den Schleifer mit seinem Eigengewicht auf das Werkstück aufzulegen und nur führend zu agieren.
Einzig beim Anlaufen des Motors merkt man die geringe Leistung dann doch. Die Verzögerung ist mir dann an dieser Stelle doch negativ aufgefallen. Sobald alles in Bewegung ist, bleibt es dies allerdings auch.
Als abschließendes fazit kann ich nur von mir geben, dass ich mit dem Kauf zufrieden bin. Die drei negativen punkte stören mich in Anbetracht des Preises und der Gerätegattung nicht zu sehr, als das ich dem Absoluteindruck eine schlechte Note geben kann. Vielleicht hätte es ein 20,-€ günstgerer Exzenterschleifer von Ryobi auch getan, allerdings muss man andererseits auch erheblich mehr Geld ausgeben müssen, um eine signifikante Qualitätssteigerung zu erfahren. Das Gerät schleift einfach und das angenehm. Meine Erwartungen, die ich dabei hatte, wurden erfüllt und ich habe nun einen kleinen knuddeligen Schleifer, der mich unterstützt. Bisher habe ich mit meinem Fein Multimaster geschliffen und dagegen ist dieser Schleifer ein großer Aufstieg. Durch die echte Drehung des Pads vibriert sich nicht nur alles warm, sondern es wird richtig geschliffen und der abgetragene Holzstaub durch die Drehung auch wirklich befreit und aufgesaugt.
So, ich hoffe dieses Review hat euch gefallen und könnt euch eine eigene Meinung zum Schleifer bilden.
Schicken Gruß,
Etna