Kemper Blindtest von Andertons

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Chappers and the Captain vergleichen den Kemper mit zwei profilierten Röhrenamps, ohne zu wissen, was die Techs im Nebenraum gerade verkabelt haben.

 
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Soundtechnisch ist Moddeling ja schon länger auf sehr hohem Niveau. Dennoch glaube ich (im Gegensatz zum Captain), dass Röhrentechnik weiterhin ihren festen Platz unter Gittaristen haben wird.

Auf jeden Fall so lange, bis Kemper Amps baut, die nach Amps aussehen und nicht wie CNC Maschinen. Oder Twingo Cockpits aus den 90ern. :facepalm1:

Gruß Jörg
 
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Dennoch glaube ich (im Gegensatz zum Captain), dass Röhrentechnik weiterhin ihren festen Platz unter Gittaristen haben wird.
Natürlich, wir nehmen technische Neuerungen auch als Gefahr für unsere Seelen wahr.
 
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individuelles Spielgefühl (wie raegiert der amp auf meinen Anschlag, meine Spielweise...) lässt sich durch kein Video abbilden - nicht zuletzt ändert sich meine Spielweise
weiters lässt sich die Durchsetzungsfähigkeit, das "tragen der Musik" in einer Band (live, recording) in Abhängigkeit wider zu meiner Reaktion auf das feeling vor/zu dem amp darstellen
 
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Es gibt nun auch einen zweiten Teil. Der ist noch besser ;)
 
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individuelles Spielgefühl (wie raegiert der amp auf meinen Anschlag, meine Spielweise...) lässt sich durch kein Video abbilden - nicht zuletzt ändert sich meine Spielweise
weiters lässt sich die Durchsetzungsfähigkeit, das "tragen der Musik" in einer Band (live, recording) in Abhängigkeit wider zu meiner Reaktion auf das feeling vor/zu dem amp darstellen
Ganz genau.
Aufgenommen klingen viele Modelling Lösungen sehr gut. Durchsetzungskraft hängt auch immer von vielen Faktoren ab, aber das Spielgefühl wird nie ganz erreicht.
Muss ja auch nicht negativ sein, manchem kann auch das Spielgefühl der Modeller in bestimmten Situationen besser gefallen.
 
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individuelles Spielgefühl (wie raegiert der amp auf meinen Anschlag, meine Spielweise...) lässt sich durch kein Video abbilden

Die Aussage ist vielleicht etwas zu unpräzise, da sich "individuell" ja sogar schon dann nicht abbilden lässt, wenn man neben Chappers sitzen würde - Genauso wie beim Betrachten und Hören des Videos, sitzt man ja dann auch nur daneben. Allerdings glaube ich, dass dein Punkt bei anderer Perspektive etwas deutlicher wird:

Gitarristen und Nicht-Gitarristen sind bei objektiver Betrachtung kaum in der Lage, was im A/B Vergleich live oder von einer digitalen Soundquelle abgespielt über PA, Hifi, Monitor, In-Ear, Regie-Raum, oder ein und er selben Ausgabequelle nun denn tatsächlich Sound A und Sound B ist. Es ist ja lediglich nur ein Urteil über die Klangentwicklung möglich.

Im Video werden offensichtlich Amp und Kemper für die beiden Gitarrenspieler über baugleiche Boxen abgefahren. Es ist also fast unmöglich, da wirklich einen Unterschied auszumachen und macht damit das Video als solches obsolet.

Gleiches gilt für die ständig ermüdenden Vergleichsvideos von 500 Euro Gitarren zu 5000 Euro Gitarren. Ein Unterschied ist hörbar, aber ist dieser jetzt besser oder schlechter? Nichts von beidem, objektiv ist dieser einfach nur anders. Ob das besser oder schlechter ist, fällt nicht unter den Bereich des Objektiven.

Lediglich beim eigenen Spielen kann(!) das im Ergebnis anders ausfallen... und da wären wir wieder beim von Sammy23 erwähntem Spielgefühl.
 
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Das Spielgefühl ist genau der Punkt, wo die meisten Modeler und Software Amps total versagen. Der Kemper ist hier die grosse Ausnahme und in manchen Fällen reagieren die Profile sogar etwas dynamischer. Mich ärgert nur die Aussage, dass der Kemper Röhrenamps überflüssig macht, so wie es ja auch im Video dargestellt wird. Ohne Röhrenamps gibt es keine Profile, daher stehen beide Technologien nicht in Konkurrenz zueinander sondern ergänzen sich einfach super.
 
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Ohne Röhrenamps gibt es keine Profile,

Wieso? Du kannst doch profilieren was du willst. Ich habe auch schon -gute- Profile von Transistor-, Modelling und sogar reinen "Software"-Amps gesehen und benutzt.
 
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Wieso? Du kannst doch profilieren was du willst. Ich habe auch schon -gute- Profile von Transistor-, Modelling und sogar reinen "Software"-Amps gesehen und benutzt.

Natürlich. Es ging mehr um die Aussage, dass es ohne Original auch kein Profil geben kann. Ob das Original Röhre oder Transe ist, ist doch völlig egal.
 
Braucht der Kemper tatsächlich "richtige" analoge Vorbilder zu einer Klangdarstellung?
Ich verstehe den Kemper so, dass er wie ein Mikrophon EIN Original mit seinen individuellen Klangeigenschaften aufnimmt. Die Varianz ist in der Folge sehr gut. Vllt hat man einen durch n > 30 nachgewiesenen hervorragenden Amp erwischt (z. B. JCM 800). Der Kemper bildet also niemals ein Durchschnittsklangbild ab eines bestimmten Amps ab.

Einige Beiträge ziehen hier auf das Spielgefühl ab mit der Behauptung, dass dort die Modeler und Softwareamps versagen.
Ich würde das nicht als absolute Aussage anerkennen. Wenn für alle Quellen die "Lautsprechersituation" die gleiche ist, ist das eigene Empfinden weniger im Vorurteilsmodus.
Bei den Chappers und Captain ist der Rezipient (also wir Zuschauer) immer exakt auf der gleichen Position im Raum (die Abnahme des Klangs fand auch zu konstanter Situation statt), auch war der Lautsprecher immer der gleiche, an dem das Mikro stand.
Vom Klangbild hat mir der Kemper auch immer besser gefallen, es erschien mir voll.
 
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Braucht der Kemper tatsächlich "richtige" analoge Vorbilder zu einer Klangdarstellung?
Ich verstehe den Kemper so, dass er wie ein Mikrophon EIN Original mit seinen individuellen Klangeigenschaften aufnimmt. Die Varianz ist in der Folge sehr gut.

Er erzeugt seinen Sound aus einer Vielzahl Variablen, deren Werte werden beim profilieren erkannt und entsprechend gesetzt. Du könntest vielleicht auch einen Staubsauger profilieren, im besten Fall erkennt die Software, dass dann die Variablenwerte am Ende unsinnig sind oder, wie manchmal beim Programmieren, gilt einfach: "Shit in -> Shit out".

Ich fänd es jedenfalls super wenn es einen Editor gäbe, mit man die Variablen direkt setzen oder nachträglich verändern könnte. So könnte man Profile ohne reale Vorbilder erzeugen, das würde dem Amp vielleicht den Malus nehmen, das "er ja immer nur eine Kopie von etwas sei".
 
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Danke, @Xanadu!
Ich nutze seit vielen, vielen Jahren Line 6 Zeug.
Die Vorbilder an Amps, Cabs, Mics nutze ich als Tuschkasten, um mir daraus den Klang zu kreieren, den ich für mich (oder eine Stilistik) mag.
Es ist in meinen Augen also auch immer eine Art und Weise, wie man nach außen kommuniziert.
Vergleiche ich den Studiomodus über KH mit dem Klangbild, wenn ich über DT50 212 (und richtiges 4x12 Cab) spiele, ist es nicht 1:1.
Dort nehme ich dann die Cab-Simulation raus und nutze nur das, was die 6 Celestions selbst anreichern.
 
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Ich fänd es jedenfalls super wenn es einen Editor gäbe, mit man die Variablen direkt setzen oder nachträglich verändern könnte. So könnte man Profile ohne reale Vorbilder erzeugen, das würde dem Amp vielleicht den Malus nehmen, das "er ja immer nur eine Kopie von etwas sei".

Das macht doch Yamaha mit seinem VCM (Virtual Circuitry Modelling), wobei die einzelnen Komponenten einer Schaltung modelliert werden, anstatt den gesamten Schaltkreis in einem Rutsch nachzubilden. Diese Technik wird unter anderem in der THR-Serie eingesetzt. Leider wird dem Nutzer kein Editor angeboten, in dem er Kondensatoren, Widerstände, oder meinetwegen komplette Tone Stacks usw. in seinem persönlichen Modell verbauen kann.
 
Er erzeugt seinen Sound aus einer Vielzahl Variablen, deren Werte werden beim profilieren erkannt und entsprechend gesetzt. Du könntest vielleicht auch einen Staubsauger profilieren, im besten Fall erkennt die Software, dass dann die Variablenwerte am Ende unsinnig sind oder, wie manchmal beim Programmieren, gilt einfach: "Shit in -> Shit out".

Ich fänd es jedenfalls super wenn es einen Editor gäbe, mit man die Variablen direkt setzen oder nachträglich verändern könnte. So könnte man Profile ohne reale Vorbilder erzeugen, das würde dem Amp vielleicht den Malus nehmen, das "er ja immer nur eine Kopie von etwas sei".

Im Endeffekt würde ein solcher Editor für den Kemper auch wahrscheinlich gar nicht so viel bringen. Die ca. 60 Parameter, aus denen die Amp Sektion ihren Einstellung vornimmt werden durch die Analyse des Originals automatisch gesetzt. Der weitaus wichtigere Aspekt ist allerdings die cab Sektion, hier werden wie auch bei verwandten Technologien wie IRs hochaufgelöste Filter so gesetzt, dass die komplexe EQ Kurve der Box + Mikrofonierung präzise nachgebildet werden kann. Es wäre natürlich nett, wenn man diese Kurve mit einer GUI direkt bearbeiten könnte, aber sowas habe ich selbst bei IRs noch nie gesehen.
 
Zwei Aussagen aus den Videos fand ich besonders entscheidend:
1. Vor drei Jahren haben die beiden ja schonmal so einen Test (mit Kemper Software Version 1.x) gemacht. Damals war der Kemper noch hörbar schlechter als die profilierten Originale. Jetzt, drei Jahre später und mit Software Version 3.x, sind die Unterschiede, was Sound und Spielgefühl angeht, kaum noch wahrnehmbar. Also war auch der Kemper nicht aus dem Stand heraus so toll, sondern auch die mussten eine Lernkurve hinter sich bringen.
2. In allen Fällen gibt es zwischen Original und Profil minimale Unterschiede im Sound und Feeling, und die Vorlieben für das eine oder andere sind absolut geschmacksabhängig.

Für mich persönlich klang der Kemper in einigen Fällen etwas "braver" als das Original. Wahrscheinlich könnte man das mit etwas EQ-Einsatz angleichen. Leider sieht der Kemper immer noch aus wie ein Gerät in einer Zahnarztpraxis, es würde mich wirklich viel Überwindung kosten, mit so einem Gerät auf die Bühne zu gehen. Selbst der AXE FX (II) sieht nicht so steril aus. Vielleicht designen die ja nochmal ein Gerät, welches man auch von der Optik her mögen kann.

Gruß
Jo
 
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Das Auge hört sowieso zu mehr als 50% mit ... :D
Was das manuelle Schrauben an Parametern betrifft: es funktioniert in der Praxis schlicht und ergreifend nicht, weil sich die Mehrzahl dynamisch verändert und Wechselwirkungen bestehen.
Soviel Zeit (und Geduld) könnte kein Mensch aufbringen ;)
Ich habe selbst einen erstklassigen Modeller mit vielleicht 15 Parametern - damit einen Ziel-Sound nachzubauen ist eine Qual... ich benutze das Teil nicht mehr.

cheers, Tom
 
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Ich verfolge die Kemper Historie sehr interessiert und bin mir sicher, dass ich nie so ein Teil werde haben wollen. Da ich Musik als Hobby betreibe, will ich mich mit einigen Dingen nicht befassen, ich will spielen, nicht profilieren, editieren und miditieren. Mein Sound soll nicht genau zu 100% wie x, y oder z klingen, sondern einfach nur gut, wobei es egal ist ob es jetzt eher nach nen JTM45 oder einem Hiwatt klingt. Mit beiden Grundsounds kann man das Stück A gut spielen und es klingt hervorragend. Zumal ein Kopie ein Vorbild benötigt und nicht besser sein kann, vielleicht einfacher händelbar, aber nicht besser.

Ein weiterer Faktor ist Emotion!
 
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