Hals riss? (eBay gekauft) .....und weiterführende Diskussion

Da bin ich falsch verstanden worden. Mit Schaden angeben meinte ich, das die Schadensmeldung an DHL vom Verkäufer erledigt werden muss. Und da sehe ich dann auch etwas Widerstand kommen? Ich habe einmal von einem Lackierer im Osten (nicht mein Lackierer Benthaus) einen lackierten Bass zurück bekommen, und gehört, das dem Postboten der Karton vor der Haustür entglitten? war. Mit hörbarem DONG!! Leider habe ich dann den Schaden (eine Spitze von einem Bussard Bass Nachbau) abgebrochen, erst festgestellt, nach dem der Bote weg war. Meine Bemühungen um Schadensersatz gestalteten sich ellenlang - vergeblich. Der Absender (Lackierer) musste den Schaden melden, aber den interessierte es nicht mehr. Hatte sein Geld - und fertig! Ich habe repariert, die Nachlackierung bezahlt, und DHL in schlechter Erinnerung.
 
. Mit Schaden angeben meinte ich, das die Schadensmeldung an DHL vom Verkäufer erledigt werden muss

Nein, das hat sich mittlerweile geändert, zumindest bei DHL.
Da hat zumindest DHL eingesehen, dass das nicht praktisch ist, der Sender kann ja nur ungenaue Angaben über den Schaden machen, da der Empfänger eben das Paket hat.

Bei DHL ist es wohl mittlerweile so, dass sie direkt die beschädigte Sendung mit der Schadensmeldung zusammen eingeliefert bekommen wollen, dass kann natürlich nur der Empfänger tun:
https://www.dhl.de/de/paket/hilfe-k...lt-fehlt/paket-paeckchen/schadensanzeige.html
"

Schritt 1: Formular herunterladen

Bitte laden Sie die Schadensanzeige auf Ihren PC und füllen Sie das Formular vollständig aus.

Schritt 2: In der Filiale abgeben

Bitte geben Sie das ausgefüllte und ausgedruckte Formular zusammen mit der beschädigten Sendung (inklusive aller vorliegenden Sendungsbestandteile) in einer Filiale der Deutschen Post oder Postbank ab.

Bitte beachten Sie ...
Beschädigungen bzw. Teilverluste müssen innerhalb von 7 Tagen nach Zustellung schriftlich der DHL angezeigt werden.
Schritt 3: Wir kümmern uns um alles Weitere

Schadensbeurteilung
Die Sendung wird von uns mit der Schadensanzeige an das zuständige Paketzentrum gesandt. Dort wird der Schaden beurteilt.

Versand der Sendung
Nach der Beurteilung wird die Sendung mit einem Protokoll entsprechend Ihrem Wunsch an Sie oder den Absender geschickt.

Rückmeldung
Als Auftraggeber der Sendung erhält der Absender vom DHL Servicecenter abschließend die Rückmeldung zur Reklamationsbearbeitung.

"
 
Deine Worte in Gottes Ohr, ich habe leider NUR schlechte Erfahrung gemacht. Die hiesige "Poststelle" - in einem Tabakladen!! stellte sich dumm. Der spätere Schriftverkehr war reine Bosheit, 3 verschiedene Adressen waren im Spiel, usw. Und ein weiterer Schaden vor nicht all zu langer Zeit: Selbst ein beschädigter Kunststoffkoffer (durch die Ausleger eines Gabelstablers in der
Zentrale) Einschaltung eines RA, brachte keinen kompletten Ausgleich...Es wurde für den nagelneuen Hartschalenkoffer nur eine Teilsumme gezahlt! Nach 3 Monaten. ( Weil er ja noch teilweise nutzbar ist!!)



A = Schaden 2.jpg A= Schaden 1-2000.jpg
 
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Also der Verkäufer hat über den normalen eBay-Weg die Rücknahme akzeptiert und die Gitarre vernünftig verpackt bereits zurück geschickt!

Wenn ihr euch Sachen bei eBay kauft dann nur wenn Verkäufer PayPal Akzeptiert!
Sobald ihr einen "Problem Fall" eröffnet wird das Geld sofort für den Verkäufer gesperrt und er hat eigentlich keine andere Wahl als zu reagieren.
 
und genau deswegen verkaufe ich nichts mehr per Paypal! Ich verpacke meine Ware gut, aber nachher passiert was auf dem Tranportweg und der Verkäufer ist der gef$&te.


EDIT: Ähnlich wie in einem Fall meines letzten Ebay-Verkaufes: Käufer: "Hey, das Ding sieht aber komisch aus! Rücknahme mit Übernahme der Kosten, sonst negative Bewertung"
 
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Eben, die Sache hat halt immer zwei Seiten. Des einen Freud', des anderen Leid.

Wobei halt gerade Les Paul mit ihrer abgewinkelten Kopfplatte, dem meist hohen Gewicht und dem eingeleimten Hals schwer wirklich sicher zu verschicken sind, selbst in einem Gitarrenkarton muss man gut aufpassen, wie und wo der Hals gestützt wird und dass die Gitarre nicht verrutschen kann damit die Platte keinen Stoß abbekommen kann. Auf der sicheren Seite ist man wohl nur mit einem passenden Koffer.

Allgemein gesagt, das ist keine Unterstellung für dieses Beispiel hier: Wenn ein Käufer schnell merkt, dass ihm etwas Gekauftes nicht gefällt, könnte er auch selbst einen Schaden herbeiführen und diesen als Versandschaden reklamieren. Ich glaub schon dass diese Vermutung
 
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Mal abseits des DHL Gejammers: du hast den Thread ja bestimmt nicht aus Versehen im Gitarrenbau-Unterforum gestartet, oder? ;)

Mit ein bischen Glück hat sich "nur" das Griffbrett vom Hals gelöst. Das ist ärgerlich, aber noch kein Totalschaden. Durch den Druck der Saiten auf den Sattel wird das Griffbrett Richtung Hals gedrückt und die Geschichte ist hinreichend stabil.

Ich spreche aus Erfahrung: ich habe von 10 Jahren eine Epiphone SG gekauft und zum Antesten in den Proberaum geschleppt. Ich dachte noch: "Security Locks mach ich nachher dran". Das war der Fehler: SG losgelassen -> SG dreht sich aus dem Hals-Gurtknopf raus -> SG fällt sauber auf die Kopfplatte -> ich: schreien :igitt:

Der Schaden sieht genau so aus wie an deiner LP, aber der Hals ist noch grade und stimmstabil ist sie auch noch. Ob der Sound gelitten hat kann ich nicht sagen.

Also: wenn du keine Chance auf Rückerstattung oder Ähnliches hast, versuch mit dem Schaden zu leben. Ist kein Beinbruch (oder sollte ich sagen: Halsbruch?:evil:)
 
Der Lackplatzer am Body war definitiv nicht beim Versand passiert! Weil die Gitarre in einer Tasche war
Mit ein bischen Glück hat sich "nur" das Griffbrett vom Hals gelöst. Das ist ärgerlich, aber noch kein Totalschaden. Durch den Druck der Saiten auf den Sattel wird das Griffbrett Richtung Hals gedrückt und die Geschichte ist hinreichend stabil.


Jau, ist ein Längshalsbruch - die sind nicht sehr kritisch. Wenn die Optik egal ist, liegt eine Reparatur bei ca. 60€ - mit richtig guter Retusche (beinnahe unsichtbar) etwa 120€.
 
Der Verkäufer(übrigens hier im Forum angemeldet) hat die Gitarre bereits wieder und ich warte auf die Rückerstattung
Die Gitarre war auch ziemlich dreckig und hat nach Nikotin gestunken...

Bin immer noch sauer das Typ 12€ für den Versand verlangt hat bzw. ich ihn dafür bezahlt hab und sowas (siehe Bilder) umschlossen von 2 Mülltüten^^IMG_0740.JPG IMG_0741.JPG

Ich hab mir jetzt eine "Harley Benton SC-450Plus LM" für 169€ gekauft und bei eBay ein PU "SD APH-1B4C BLK" und ein PU "SD APH-1N4C BLK" für 102€ gesamt gekauft. Dann noch 70-80€ für Setup + Einbau beim Gitarrenbauer
Na ja, mehr ist bei meinen Budget einfach nicht drin^^
 
Oha, hier wird ja fleißig beraten.
Also bei dem Verkäufer handelt es sich um mich, bevor sich fantasy jetzt noch weiter in unnötiges Bashing versteigt. Vielen Dank an den Mod für das Edit.
Wir haben den Verkauf inzwischen rückabgewickelt.
Und da kann man doch mal darauf hinweisen, dass unsere Kanzlerin erst gestern dazu gemahnt hat, sich nicht einer Rhetorik zu bedienen,die durch Gefühlsregungen diktiert wird.
Ich will allen von uns raten, erst miteinander und dann übereinander zu reden.
Und dann auch in einem Ton, der bei eindeutiger und bestimmter Formulierung weder emotional zu sein braucht noch mit unnötigen Ausrufezeichen oder Drohung möglicher Konsequenz ergänzt werden muss. Hier im Forum und bei Ebaynachrichten.
Der Thread hier wurde eröffnet, bevor ich überhaupt auf die Anfrage reagieren konnte.
Die Rückerstattung habe ich geleistet, obwohl ich den Karton bisher noch nichtmal selbst ind er hand geschweige denn geöffnet habe. Als Wochenendpendler ist das leider nicht so leicht. Da habe ich aus meinen negativen Erfahrungen mit der Ungeduld der ebay-Nutzer und deren Bewertungen gelernt.
Allen Teilnehmern möchte ich für die konstruktiven Beiträge und teilweise zutreffenden Interpretationsvorschlägen des Sachverhalts danken.
Wie immer sind manche Versuche der Interpretation ins schwarze getroffen und manche ganz weit daneben. Aber das ist ja das schöne am mb.
Es handelt sich bei den beiden Gitarren in den Auktionen übrigens um zwei Instrumente. Die Bilder hatte ich einfach nochmals verwendet, nachdem ich die eine erstanden hatte.
Über das warum und weshalb dürft ihr rätseln. Dafür ist das Board ja auch da :)
Es bestand weder böse Absicht noch sonsteine Heimtücke.
Also dem Threadersteller weiter viel Vergnügen und viel Erfolg bei der Suche nach der "richtigen".
Und allen anderen danke und macht weiter so, helft beratet und diskutiert.
 
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Abschließende Anmerkung : Die Verpackung von badagrad ist für so eine Gitarre vollkommen in Ordnung und der Preis für den Versand ist auch kein Verbrechen.

Auch wenn es für Dich Fanstsy viel Geld ist, so ist diese Gitarre doch eher ein sehr einfaches Modell und ich würde auch keinen Koffer dafür kaufen um sie zu verschicken, sondern sie genau wie er es gemacht hat dem Schicksal überlassen.

Ein bisschen arglistig ist das hier alles schon - vor allem wenn man den "Wert" der Gitarre bedenkt.

Sie hat nach Nikotin gestunken?! Isr das dein ernst?! :D - Welcome to Rock'n'Roll! ;)

PS: Off Topic: Dass Du Dir nicht mehr leisten kannst, lasse ich übrigens nicht so ganz gelten... Das höre ich immer, wenn es um Billig-Klampfen geht. Die ärmsten Bauern-Familien haben es früher geschafft ein Jahresgehalt für die Familiengeige aufzubringen - ich habe wohl über 100 dieser Gitarren und ihre Besitzer kennengelernt und weiß dass das mehr damit zu tun hat, dass man nicht mehr ausgeben will.

Ich muss immer erwas schmunzeln, wenn sie dann wie rohe Eier behandelt werden und man ihnen einen Idealismus (die heilige Klampfe) beimisst, den sie de facto nicht haben. Denn eigentlich sind sie das Symbol dafür, dass die eigene Kunst ihrem Besitzer nichts wert ist.

In meiner gesamten Werkstatt-Laufbahn hatten die Ärmsten immer die geilsten Gitarren (nicht immer die teuersten, aber so teuer, wie es nur irgendwie möglich war) und Instrumente wie dieses standen entweder zwischen 3 anderen zuhause, wurden mit dem eigenen Auto umher gefahren (arme Menschen haben kein Auto) oder konnten problemlos für den Kaufpreis nochmal optisch verschönert werden.
Leute... kauft euch ordentliche Instrumente... diese Bretter sind eine Beleidigung für den Baum der für sie gefällt wurde, eine Beleidigung für den Arbeiter der irgendwann an Silikose stirbt, weil der Staubschutz beim Schleifen fehlte, eine Beleidigung für den Gitarrenbauer, der irgendwann euren Anspüchen gerecht werden und sie verbessern soll und eine Beleidigung an eure Finger, euer Musiker-Herzblut und die Emotionen beim Spielen. Sie sind ein Verbrechen an der Umwelt, der Menschlichkeit, an Handwerk und Kunst.

Es gibt eine wachsende Gemeinschaft an Gitarrenbauern, die sich aus Idealismus diesen Instrumenten und ihren klassischen Marken verweigern. Ich hielt das lange für Unrecht an armen Musikern, aber es ist eher so, dass diese Instrumente ein Unrecht sind - und das darf nicht unterstützt werden.
 
Grund: Kommentar per Edit an Melder
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...
Ähnlich wie in einem Fall meines letzten Ebay-Verkaufes: Käufer: "Hey, das Ding sieht aber komisch aus! Rücknahme mit Übernahme der Kosten, sonst negative Bewertung..."
Ihr könnt euch vorstellen, wie man dreinschaut, wenn man so eine Nachricht liest.

Ich denke, dass jeder von uns auf seiner Suche nach dem richtigen Instrument schon einmal in dieser Situation war. Und zwar auf beiden Seiten.
Als Käufer ärgert man sich, weil man das erhoffte Schnäppchen nicht schlagen konnte, so wie eben fantasy2113.
Ich als Verkäufer ärger mich, weil ich jetzt wieder zwei baugleiche Gitarren hier habe, so wie vor 2 Wochen auch schon.
Nur mit dem feinen Unterschied, dass eine jetzt vermutlich einen Riss im Hals oder ein sich lösendes Griffbrett hat.
Als ursprünglicher Versender kann ich es jetzt nach Rückerhalt natürlich nicht mehr bei dhl melden.

Ich werd mir das nächstes Wochenende in Ruhe ansehen und dann beurteilen, ob ichs repariere oder ob ich ein Bastelobjekt verkaufe oder vielleicht rüst ich meine zweite LS500 ja gleich zur 4 Humbuckergitarre auf ;)
 
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In meiner gesamten Werkstatt-Laufbahn hatten die Ärmsten immer die geilsten Gitarren (nicht immer die teuersten, aber so teuer, wie es nur irgendwie möglich war) und Instrumente wie dieses standen entweder zwischen 3 anderen zuhause, wurden mit dem eigenen Auto umher gefahren (arme Menschen haben kein Auto) oder konnten problemlos für den Kaufpreis nochmal optisch verschönert werden.
Leute... kauft euch ordentliche Instrumente... diese Bretter sind eine Beleidigung für den Baum der für sie gefällt wurde, eine Beleidigung für den Arbeiter der irgendwann an Silikose stirbt, weil der Staubschutz beim Schleifen fehlte, eine Beleidigung für den Gitarrenbauer, der irgendwann euren Anspüchen gerecht werden und sie verbessern soll und eine Beleidigung an eure Finger, euer Musiker-Herzblut und die Emotionen beim Spielen. Sie sind ein Verbrechen an der Umwelt, der Menschlichkeit, an Handwerk und Kunst.

Es gibt eine wachsende Gemeinschaft an Gitarrenbauern, die sich aus Idealismus diesen Instrumenten und ihren klassischen Marken verweigern. Ich hielt das lange für Unrecht an armen Musikern, aber es ist eher so, dass diese Instrumente ein Unrecht sind - und das darf nicht unterstützt werden.

@smartin .... nimm es mir nicht übel, aber das ist eine einzige Beleidigung an Jeden Musiker, der es wagen sollte, ein günstiges Instrument zu kaufen... Was du da schreibst ist plakativ, unsachlich und pauschalisierend. Sorry... Ich will hier keine Diskussion über Globalisierung, Arbeitsbedingungen, oder darüber, was nun ein Instrument werden darf, oder nicht - los treten... nur soviel... Staubmasken, Schutzbrillen, Handschue usw. sind mittlerweile auch in China angekommen... Gerade in China ist man immer mehr darum bemüht, westliche Standards zu erreichen und auch einzuhalten... In "good old Germany" ist die Industrialisierung unter noch viel erbärmlichen Zuständen entstanden, von den USA will ich gar nicht reden, wo soziale Leistungen immer noch als "Kommunismus" abgelehnt werden... Und wer sich besser fühlt, weil er eine originale Fender oder Gibson kauft... OK... nur lassen diese Firmen (Squier, Epiphone) halt auch in Fernost, oder Mexiko fertigen (in Mexiko sind die Arbeitsbedingungen teilweise noch schlechter, als in China). Übrigens lassen sich auch günstige Instrumente mir Herzblut und Emotionen spielen...wüsste jetzt nicht, was das mit dem Preis oder der Herkunft zu tun hat - entweder es passt, oder eben nicht.

Ich (der neben hochpreisigen, auch günstige Instrumente besitzt), will hier keine Lanze für Asia Instrumente brechen, oder teure Gitarren schlecht machen... nur mag ich solche pauschalisierenden Aussagen und dieses "es gibt nur schwarz und weiß" denken nicht.
 
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Es gibt eine wachsende Gemeinschaft an Gitarrenbauern, die sich aus Idealismus diesen Instrumenten und ihren klassischen Marken verweigern

Also diese Einstellung finde ich auch so richtig scheiße. Das ist gleiche wie den kleinen Radläden hier vor Ort, man darf sich schon glücklich schätzen wenn einem mit einem woanders gekauften ~500€ Rad überhaupt angucken geschweige denn es überhaupt -gegen Bezahlung natürlich- warten oder reparieren. Tja, selbst schuld, nachdem ich in mehren Läden sehr herablassend behandelt wurde bringe ich mein Rad nun zu einer Kette, die sind da überhaupt nicht hochnäsig, die bieten eben einen Service an, werden dafür bezahlt und fertig. Und wenn das hier so höre werde ich einige meiner Gitarren zum Service, warten, plecken, abrichten etc., auch lieber einschicken, gibt ja genug Anbieter dafür.
 
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Nun... ich habe nichts gegen günstige Instrumente... Es geht hier nicht um die 1000€-Grenze, sondern um die Grenze nach unten, wo es einfach nicht mehr ernst gemeint sein kann.

Ein Instrument, was weniger als 200€ kostet hat eigentlich schon Materialkosten die es nicht möglich machen eine menschenfreundliche Umgebung bei der Arbeit zu schaffen.

Also diese Einstellung finde ich auch so richtig scheiße.

Es ist ja eine Frage wie man sie vermittelt. Man kann einem Kunden auch freundlich sagen, dass es finanziell keinen Sinn macht in eine Neubundierung eines 200€ Instrumentes zu investieren und sich stattdessen lieber ein 400€ Instrument zu kaufen.

Ich kann einem Kunden auch freundlich erklären, dass ein umfangreiches Setup bei einem Profi leider auch nur begrenzte Verbesserung erzielt, da Sattel und Brücke minderwertig sind und sich die Einstellungen eine Woche später auch wieder geändert haben können.

Es ist nicht herablassend jemandem von einer Geldausgabe abzuraten - es ist gnadenlose Bereicherung ihm trotz des Wissens den Service anzudrehen.

Davon abgesehen finde ich die Einstellung auch scheiße, wenn Leute ernsthaft glauben, dass 200€ ein guter Preis für ein Instrument ist - das ist nicht nur vollkommen verblendet von einer Plastikmüll-Wegwerfgesellschaft, sondern aus den genannten Gründen ein Verbrechen der westlichen Welt an eben Umwelt, Menschlichkeit und Kunst.


Und seht ihr... ihr entsprecht dem, was ich geschrieben habe:

Ich (der neben hochpreisigen, auch günstige Instrumente besitzt),

werde ich einige meiner Gitarren

Ihr hättet es nicht mal nötig euch diesem Missbrauch hinzugeben... und tut es dennoch. Dieser blinde Konsum und die unnötige Anschaffung von noch viel unnötigerem, wertlosen Besitz ist die Einstellung, die man überdenken sollte. Man sollte sich fragen was so ein 200€ Instrument für einen Schaden irgendwo anders angerichtet hat, bevor man es in den Händen hält.

Ich hatte viele Jahre lang einen obdachlosen Straßenmusiker als Kunden - der hat sich irgend eine Noname-Billig-Gitarre in einem A&V von gesammelten Bierflaschen über 3 Jahre lang hart erarbeitet und mich damit bezahlt, dass er mir bei der Arbeit Bluessongs vorgespielt hat. Der konnte spielen wie ein Gott und klang enorm gut mit diesem "Stück Holz". Hier mache ich einen klaren Unterschied zu Leuten die sich diese Dinger in den Schrank stellen nur um noch eine mehr zu haben... und ernsthaft glauben, dass die Welt doch für diese Instrumente auch noch Respekt und Wertschätzung aufbringen soll.

Ich mache einen Unterschied, wer dort vor mir steht und warum er dieses Instrument spielt. Meistens jedoch ist es es blanker, rücksichtsloser Geiz und Gier. Und vor so einem Hintergrund kann nie, nie, niemals Kunst aus dem Herzen durch die Finger, übers Holz in die Ohren wandern - ich verabscheue weniger das Material, als viel mehr die Idee dahinter.... eure Idee dahinter. Ihr werdet bestätigen, dass eure günstigen Instrumente gegen die teuren abstinken. Warum kann ich euch sagen... nicht weil sie teuer waren, sondern weil sie euch nicht so locker flockig, mal eben aus der Geldbörse rutschten, sondern tatsächlich einen Wert darstellen. Man geht anders damit um und das ist hörbar.

Es gibt übrigens eine sehr witzige Erscheinung: Die Menschen die sich eigentlich etwas besseres leisten könnten, entschuldigen sich stets ungefragt für ihre billigen Instrumente. Auch dieser Post hier begann mit einer Entschuldigung und wenn Leute in so eine Werkstatt gehen oder sich mit anderen Musikern unterhalten, entschuldigen sie sich ebenfalls ungefragt. Interessanterweise machen das nur die Leute, die tief in sich drin wissen dass es im Rahmen ihrer Verhältnisse eigentlich Schrott ist. Die anderen sind voller Stolz, selbst über den aller billigsten Stuff - und meist die besseren Spieler :D

Aus diesem Grund sollte ein Instrumentenkauf ernsthaft weh tun in der Brieftasche - und dann sollte man trotzdem noch was drauf legen. Man wird mit so einem Instrument besser spielen.... wo dieser Preis anfängt ist bei jedem anders. Bei meinem leider verstorbenen, obdachlosen Kunden waren es nur 50€.

Aber wer zummindest einen Computer mit einem kostenpflichtigen Internetanschluss hat um hier mit zu machen, kann eine <200€-Gitarre nicht ernst meinen.
 
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@ smartin,

Dein Beitrag gefällt mir insofern, weil ich ihn aus Deiner Sichtweise heraus verstehe. Aber ich möchte dennoch an dieser Stelle auf eines hinweisen im Sinne von "Bitte bedenke auch dieses":

Im Urlaub war ich seit langem mal wieder in Ostdeutschland in meiner Heimat Brandenburg. Dort war ich in einer kleinen Stadt. Diese Stadt hat keinen besonderen touristischen Touch, sie ist mehr oder weniger in der großen, weiten Welt unbekannt. Sie hat eigentlich nichts, was an ihr erwähnenswert wäre, sie hat auch keine Industrie mehr, denn die ist mit den Jahren aus vielerlei Gründen weggebrochen. Und demzufolge döst sie so im Dornröschenschlaf vor sich hin, um das mal nett zu beschreiben.

Dieses Städtchen hat aber einen Instrumentenladen und so bin ich also rein. Der Laden hing voll mit E-Gitarren. Markennamen? Nicht ein einziger. Strats und Les Pauls mit mir völlig unbekannten Namen, die ich noch nie gehört habe.

Preise? Ich will es mal so rum sagen: Als ich die Preise gesehen habe, bin ich ganz kleinlaut wieder rausgegangen aus dem Laden. Für den Gegenwert meiner Gitarren, die ich quasi inzwischen "einfach so mal eben habe", hätte ich möglicherweise den ganzen Bestand der Gitarren dort aufkaufen können und womöglich den Laden gleich mit. Ich habe mich fast dafür geschämt für die Gitarren, die ich als 0815-Durchschnittsbürger in BaWue selbst habe und die sich dort aber der 0815-Durchschnittsbürger in Brandenburg in diesem Städtchen nicht mal ansatzweise leisten kann. Geschweigen denn, die sich der nette Ladenbesitzer, der 12 Stunden und mehr am Tag rotiert und trotz Hungerlohn hilft, wo er kann, dort überhaupt in den Laden hinstellen kann. Da würde ein 7ender- oder Gibson-Vertreter nicht mal ansatzweise seinen Arsch hinbewegen, um auch nur einen Gedanken an diesen Laden zu verschenden.

Aber da hat es Leute, die wollen - wie Du und ich - Gitarre spielen.

Die Leute dort sind einfach nur dankbar, wenn sie einen Musikladen haben, wo sie sich für 60,- Euro eine Strat kaufen können, um ebenso ihrem Hobby nachgehen zu können, wie wir es eigentlich hier z.B. in BaWue auch nur tun, verstehst Du? Die sollen jetzt auch einen Gedanken an den Hersteller und dessen Umgebungsbedingungen der Arbeiter dort verschwenden? Willst Du das denen dort in Brandenburg, für die 60,- für eine Strat richtig viel Kohle sind, allen Ernstes erzählen? :gruebel:
 
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. Man sollte sich fragen was so ein 200€ Instrument für einen Schaden irgendwo anders angerichtet hat

Und du bist dir sicher, dass es das hat? Importe von "Fertigprodukten" sind immer meiner Meinung nach immer noch die wirkungsvollste Entwicklungsförderung, denn sie schaffen dort Arbeit und damit auch Wohlstand. Als Kleinbauer langsam zu verhungern ist wohl nicht wirklich besser als an einem Fließband zu arbeiten. Und beispielsweise in China hat sich in den letzten Jahren beim Umwelt- und Arbeitsschutz und bei den Arbeitsbedingungen doch sehr viel tun, zumindest habe ich das diversen unabhängigen Berichten aus der IT-Produktion entnommen.
 
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Und du bist dir sicher, dass es das hat? Importe von Produkten sind immer meiner Meinung nach immer noch die wirkungsvollste Entwicklungsförderung, denn sie schaffen dort Arbeit und damit auch Wohlstand.

:D

Hast Du eine Vorstellung davon, wie dort der "Wohlstand" aussieht?


Man geht bei einem Auftragsprojekt mit ausländischer Fertigung nicht dort hin und sagt was man sich wünscht. Man geht dort hin und sagt was man will und welcher Preis nicht überschritten werden darf.

Die einzig echte Entwicklungsförderung wäre, wenn man Ihnen die Marktgestaltung selbst überließe. Dem ist aber nicht so - sie wird von uns aufgezwungen, weil der Preis aufgezwungen ist. Das ist keine Entwicklungsförderung, sondern eine Beschneidung der Selbstständigkeit und eine Form von Unterdrückung.
 
Da stelle ich mir die Frage, was besser ist. Du kennst den Unterschied zwischen keinem Einkommen und einem niedrigen Einkommen?
 
Da machts halt auch die Menge und soo schlecht sind "die Chinesen" per se nun auch nicht mehr, was "Gitarrenbau" angeht. Ich hab ne 79,- JD Tele und mit etwas Einstellarbeit und einem polieren der Bünde bin ich total zufrieden. Seit einer Neulackierung sieht die sogar noch richtig geil aus.  

Ob der Holzmoggel jetzt in D, den USA oder in China auf der Fräse liegt, macht absolut überhaupt KEINEN Unterschied (zumal das Programm eh geklaut ist :D). Das ist auch der Grund, wieso viel Industrie ihre Produktionen wieder nach Europa holen

Das einzige, was mir tatsächlich Gedanken macht ist, ob das Holz aus Raubbau stammt. Aber diese Frage erübrigt/relativiert sich eigentlich, wenn man mal die Skandälchen rund um die ganzen Discounter ansieht. Ich glaub, hier wirds eh arg Off Topic.
 
Gut finde ich, dass sich auch die Gegenseite zu Wort gemeldet hat, weil es immer zwei Seiten einer Geschichte gibt!
 
Diese Diskussion sollte nicht zur Weltanschauung werden. Ich gebe Smartin insofern Recht, das auch ich die "günstigsten" Instrumente ablehne. Aus vielerlei Gründen. Als "Hersteller" von Gitarren kenne ich nun die Einkaufspreise für alle Materialien, welche sind: Holz, Hardware, PU's usw. Und trotz günstigster Konditionen, die ich mir durch "Mitarbeit" bei den Firmen "erworben" habe, keine Kosten für Miete, Strom, Mitarbeiter und sonstige auf die Preise aufschlage - das Ganze mehr als ein Hobby betreibe - wäre es mir absolut unmöglich auch nur annähernd an die Minimalpreise von solchen Gitarren zu kommen. Da frage ich mich, wie kann eine Gitarre nur 50-100€ kosten, wenn ich (und andere) schon die Summe nur für gutes Holz hinlegen muss? Wenn dann gut aussehende Instrumente von einem Powerseller aus Niedersachsen in meiner Nähe, nach Monaten sich verziehen, unbespielbar werden- dann ist es so, das ursprünglich gutes Material wegen mangelnder Vorbereitung verbraten wird!! Denn nur da, und bei den Löhnen kann gespart werden. Und so etwas darf NICHT sein!
Ich kenne einige Musiker, die so an den Teilen sparen - aber für andere unsinnige Dinge Geld rausballern. Von Taschencomputern (Smartphones) die halbjährlich erneuert werden, weil cool,
Spoiler für Familienautos, Zigaretten, Alkohol, oder für andere Dinge. Nur nicht für ihr Handwerkszeug...Jeder könnte sich ein halbwegs brauchbares Instrument zulegen.
Auf den Shitstorm bin ich nun gespannt...
Ende OT.
 
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