Wie lernt man Klavier? (verdammt nochmal!!)

  • Ersteller Klaraklavier
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Hallo Leute,

ich danke euch für eure aufmunternden Worte. Eins steht fest: Ich bleib am Ball. Ob es jetzt mit meinem Klavierlehrer weitergeht weiß ich nicht. Ich gebe ihm am Montag nochmal eine Chance und spreche nach der Stunde dann die Punkte aus meiner Sicht knallhart an. Ich hab nix zu verlieren, eher im Gegenteil.

Parallel übe ich jetzt seit ca. 3 Tagen auf eigene Faust mit dem Heumann "Klavier mein schönstes Hobby". Das Buch hab ich seit ein paar Jahren im Schrank gehabt, dann mal alles gesichtet und eigentlich sieht das schon strukturiert aus. Ist nur die Frage ob man mit einer bis zwei Übungen zu irgendwelchen Fingersätzen dann gleich fortschreiten soll und die nächste Übung starten soll. Ich denke eine Vertiefung mit ähnlichen Stücken ist hier sehr sinnvoll, sonst sind die Lernschritte irgendwann zu groß. Aber mal sehen.

Eins muss ich aber auch zugeben: Das Lernen mit meinem Klavierlehrer ist, abgesehen von meinen erwähnten Punkten, auf alle Fälle hilfreich. Wenn ich das Heumann Buch so sehe, vieles an Theorie wäre mir ohne eine Person die mir ein paar Sätze dazu gesagt hat nicht so klar wie heute. Auch die Übungen kann ich bislang ohne Schwierigkeiten erledigen, so dass ich jetzt schon ca. das halbe Buch durch habe. Die beiligende CD ist auf alle Fälle hilfreich.

Mit dem Notenlesen hatte ich übrigens bislang noch nie große Probleme, auch nicht zu wissen wo meine Finger gerade auf welcher Note liegen. Bei mir ist eher das Problem die Geschwindigkeit, wirklich echte Fehler mache ich, zumindest zu Hause in aller Ruhe, eher selten. Die Geschwindigkeit ist es, an die ich feilen muss. Kommt das mit der Zeit? Mein Klavierlehrer meint, ich müsse ständig ein bis zwei Takte im voraus schauen, dann klappt das auch mit der Geschwindigkeit. Ist leicht gesagt, diese Koordination hab ich aktuell einfach noch nicht. Ich versuche es, aber es fällt mir tatsächlich schwer.

Wenn ihr nichts dagegen habt, halte ich euch hier auf dem laufenden was meine Fragen und Fortschritte angehen.

Das Forum macht echt Spaß, vielen Dank dafür :)

Liebe Grüße,
Klara
 
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Wenn ihr nichts dagegen habt, halte ich euch hier auf dem laufenden was meine Fragen und Fortschritte angehen.
Du bist hier genau richtig! :)

Geschwindigkeit: Das Tempo, in dem Du ein Stück fehlerfrei spielen kannst (und das kann "vor Zeugen" noch mal langsamer sein!) ist Deine Geschwindigkeit. Die gefällt Dir vielleicht nicht, aber mit dem Üben wird da mehr möglich. Auf die Tube zu drücken sabotiert den Erfolg. Das ist eines meiner Misserfolgsgeheimnisse. ;)
 
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Heumann: probier einfach mal die ersten vier Takte des letzten Stücks, präludium c-dur. Das schafft man und es klingt gut.

Noten: Sprache der Musik, nun ja. Musik selbst ist eine Klangsprache.

Noten sind die graphische Fixierung dieses zeitlichen Phänomens.
 
Als ich vor einigen Jahren angefangen habe Klavier spielen war das mit einem Youtube-Tutorial ("Intro" von The XX). danach habe ich noch weitere Stücke ausprobiert (weiterhin mit Tutorials) und habe mich dann irgendwann auch entschlossen Unterricht zu nehmen. Die erste Lehrerin bei der ich dann war konnte mit meiner "ohne Noten"-Idee erstmal so gar nichts anfangen, da sie "Klassikerin" ist. Zum Glück konnte sie mich dann (ohne dass ich die Klavierschule wechseln musste) zu einem anderen Lehrer verweisen, bei dem ich bis heute Unterricht habe. Bei dem habe ich dann zwar auch ziemlich bald angefangen nach Noten zu spielen, allerdings insgesamt eher auf Pop/Rock etc. ausgerichtet, was nicht heißen soll dass ich nicht immer wieder gerne klassische Stücke spiele.
Also mein Rat an dich: Überleg dir was genau du spielen willst, eher Klassik, "moderne Klassik" a la Einaudi, Blues, Jazz, Pop und überleg dir - so weit wie du es schon kannst - wie du es lernen willst. Also z.B. Klassik exakt vom Blatt spielen, Pop/Rock nach Akkordsymbolen begleiten etc., auf Jazz ausgerichtet um irgendwann improvisieren zu können? Und dann versuchst du es deinem künftigen Lehrer - vielleicht noch dem jetzigen oder vielleicht auch anderen, bei denen du vielleicht anfängst - darzulegen und schaust ob es "funkt".
 
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Lehrer braucht man keinen.

Ich habe mir alles autodidakt mit entsprechender Literatur beigebracht. Spiele jetzt seid ca. 10 Jahren und habe immer noch Spass dran, spiele viele Stücke von Jazz, Klassik, Pop usw.

Noten lesen sollte man können, aber nicht Blattspielen das ist unnötig.

Fingersätze kann man sich selber erarbeiten und da kann auch Youtube mal helfen.

Wichtig ist sich die Stücke die man lernen möchte von guten Pianisten anzuhören.

zb. Glen Gould für Bach, Lang lang für zb. schumann usw
 
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen Text durchgelesen, aber ich versuche einfach mal so ins Blaue zuantworten.

Deinen Frust kenne ich, den hatte ich als Kind auch bei einer erzkonservativen Lehrerin. Die Lehrer, die aus der Praxis ( von der Bühne) kamen waren für mich besser geeignet, konnten allerdings manchmal nicht so in die Tiefe gehen.... Ich persönlich denke, dass es als Schüler am Besten ist, mehrere Lehrer ( natürlich nicht Geleichzeitig) über die Lehrzeit zu haben, denn jeder hat unterschiedliche Tips, Schwerpunkte, Hilfen, Techniken....

Vorweg muss ich sagen, dass ich in der "Breite" statt in der "Tiefe" unterrichte. Die meisten meiner Schüler wollen Band-tauglich unterrichtet werden, und viele Lieder spielen. Anders ist es natürlich, wenn jemand studieren möchte, da geht man dann einen anderen Weg. Meiner Meinung bringt die "alte Unterrichtsmethode" viele dazu aufzugeben. Dann lieber mit Spaß und nicht ganz perfekter Technik gut zurecht kommen. Die Perfektion kommt bei vielen später, und dann spielen sie auch geduldig Fingerübungen, da sie das dann ja nicht ausschließlich tun müssen, sie wissen dann ja, wofür sie es machen....

Nun zu den Noten:
Ich vergleiche Musizieren gern mit einer Rede. Um sie zu üben ist es einfacher, wenn man etwas schriftlich hat. Will man es aber Vortragen, sollte man es nicht ablesen, es klingt dementsprechend und unter Druck verhaspelt man sich zu leicht. Also man kann erst sagen, dass an ein Stück beherrscht, wenn man es Auswendig kann. Dann kann man auch erst anfangen es mit Leben zu erfüllen ( durch Gefühl und Dynamiken. Kein wirklicher Musiker spielt bei einer Vorstellung vom Blatt ab - und es liegt daran, dass es nicht klappt, nicht aus Eitelkeit ;) Wenn ich am Lesen bin, kann ich nicht fühlen....

Man kann auch auswendig lernen durch reines Hören, man läuft aber die Gefahr sich zu verhören, oder von jemand schlechtem ( Youtube) abzukupfern. Außerdem fehlt einem die Zeit, sich ausgibig mit dem Fingersatz, den Betonungen etc. zu beschäftigen.

Ich persönlich übe so:

Ich teile die Noten in Abschnitte auf. Momentan habe ich einen 6 Seiter. Ich nehme mir nur die 1. Seite, die anderen bleiben in der Schublade, da ich sonst mich immer wieder zur Disziplin aufrufen muss nicht zu schnell vorwärts zu gehen. Ich höre mir das Lied erst einmal ein paarmal an. Dann spiele sich sie ganz langsam und fehlerhaft vom Blatt ab. Dann mache ich notizen, und erarbeite ich die Fingersätze. Als nächstes unterteile ich alles in ganz kleine Häppchen. Ich fange an, den 1. Takt zu spielen, immer und immer wieder, drehe das Blatt um und spiele Auswendig, bei großen Sprüngen ggf. auch Blind. Wenn das klappt kommt der nächste Takt dazu und so weiter. ( 3x Fehlerfrei ohne zu Stocken hintereinander und ohne das es sich Mühsam anfühlt, dann den nächsten dazu). Wenn ein Abschnitt geschafft ist, spiele ich den Abschnitt am Stück nur noch vor dem Lernen und nach dem Lernen vom nächsten Abschnitt und so weiter..... Ich muss aufpassen, dass ich nicht solange spiele, dass sie Konzentration weg ist und dann fehler einübe. Ich höre niemals mit fehlern auf, sondern spiele ( Notfalls in Zeitlupe) korrekt, bevor ich aufhöre, damit ich nicht mit dem Fehler im Kopf aufhöre und den versehentlich abspeichere ( ob es so ist, weiß ich nicht, kann auch Aberglaube sein ;) )


Als Lehrer finde ich es Top, wenn ein Schüler sich zuhause etwas selbst beigebracht hat, denn das ist ja mein Hauptziel, die Schüler dorthin zu bringen, dass sie Selbständige Musiker werden. Oft schauen sie sich aber einen Grausigen Fingersatz von Youtube ab. Aber den zu korrigieren hat man dann in ein paar Stunden ja auch erledigt. Wer arbeitet macht auch Fehler....

Und viele Wege führen nach Rom :D Ein richtig oder falsch hängt immer von der jeweiligen Person ab. Die einen brauchen einen Lehrer, die anderen würden bei einem Lehrer dicht machen... die einen Motivieren sich selbst, die anderen nicht, die nächsten verstehen die Musik von sich auch, für andere ist es ein Brief mit 7 Siegeln.....
 
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Hallöchen nochmal,

gestern, 20:45Uhr, hatte ich wieder "meine" Musikstunde.. Es bleibt leider dabei, ich hab weiterhin den Eindruck das es nicht passt. Mein Lernerfolg in dieser Unterrichtsstunde war gleich null, der Spaßfaktor ebenso. Gestern hab ich 60 Minuten nur eine einzige Fuge gespielt. Rauf und runter, mal legato, dann stacchato. Und wieder von vorne, und wieder und wieder und wieder. Für mich hörte sich das nach 5-10 Minuten gut an, aber ich "durfte" die ganzen 60 Minuten nur diese eine Wiederholung spielen.

So und dann war Schluss. Am Ende der Einheit hab ich ihm meine Meinung gesagt. Das ich gerne Klavier spielen möchte, aber mir sein Stil und die Vermittlung des Wissens nicht gefallen. Ich habe ihm gesagt das mir der Unterricht nun wirklich keinen richtigen Spaß macht und ich eher widerwillig hierher komme. Lange Rede kurzer Sinn, Ende August ist Schluss bei diesem Lehrer. Ob ich solange noch dahin gehe weiß ich noch nicht. Auf der einen Seite schade wegen dem Geld, auf der anderen Seite ist mir die Atmosphäre und Stimmung einfach zu fremd.

Bevor ich mir einen neuen Lehrer suche, geht´s jetzt erstmal Autodidakt mit dem Heumann weiter. Ich glaub meinen besten Lernerfolg habe ich, wenn ich ungezwungen und ungebunden vor mich hin arbeiten kann. Ausprobieren, testen, je nach Lust und Laune spielen, OHNE mir beim kleinsten Fehler einen Rüffel abzuholen.

Schöne Grüße,
Klara
 
Ob ich solange noch dahin gehe weiß ich noch nicht. Auf der einen Seite schade wegen dem Geld, auf der anderen Seite ist mir die Atmosphäre und Stimmung einfach zu fremd.
Das Geld ist eh futsch. Warum dann noch kostbare Freizeit verbringen mit etwas, dass Dir nichts bringt und Dir keinen Spaß macht?
 
Hallo Klara,
ich hatte als Kind einige Male Klavierunterricht und das hat mich immer mega nenervt.

Als ich dann mit 20 ersthaft angefangen habe mit Klavier habe ich auch anfangs versucht es mit (einigen) Lehrer zu machen doch das ging für mich gar nicht.

Ich habe dann nur noch mit entsprechenden Lehrbüchern autodidakt weitergemacht. Je nachdem welcher Musikstil dir gefällt gibt es sehr gute Literatur auch für Pop, Blues und Jazz. (Klassik sowieso)

Jetzt spiele ich seit ca. 10 Jahren regelmässig und habe mich durch unzählige Bücher gearbeitet. Unter anderem auch Musiktheorie, Gehörbildung usw. Das hat sehr viel Spass gemacht.

Zur Zeit spiele ich einfach wenn ich Lust dazu habe manchmal nur 10 minuten oder gar nicht aber manchmal auch 1-2 stunden am tag.

Mach autodidakt weiter du wirst sehen das es wunderbar funktioniert und wenn du mal an Grenzen stösst kannst du immer hier im Forum Fragen.

Das allerwichtigste ist das man Spass und Freude hat, denn nur darum geht es.

Es gibt auch ganz gute Youtube Videos von Jane. Sie hat tausende Stücke langsam eingespieln und von der "Draufsicht" optimal gefilmt so das man genau die Fingersätze sehen kann. Damit habe ich auch einige schwierigere Stücke gelernt.

Das wichtigste ist das Du den für dich richtigen Weg selber suchst und findest.

Alles gute und weiter so!!!
 
Gestern hab ich 60 Minuten nur eine einzige Fuge gespielt. Rauf und runter, mal legato, dann stacchato. Und wieder von vorne, und wieder und wieder und wieder. Für mich hörte sich das nach 5-10 Minuten gut an, aber ich "durfte" die ganzen 60 Minuten nur diese eine Wiederholung spielen.
Also, bei mir läuft die Unterrichtsstunde dann doch etwas anders ab:
Die vielen Wiederholungen mache ich eher zuhause.
Im Unterricht wird dann praktisch die "Hausaufgabe" vorgetragen und wir besprechen zusammen, wo meine Fehler liegen bzw. was ich noch besser machen kann.
Dann erklärt er mir noch die nächste Hausaufgabe und was ich da alles beachten muss.
Das Üben mache ich dann zuhause.
Ich habe aber auch nur 30 Min Klavierspielen pro Woche.
Ich finde, das reicht auch zum Ansprechen der Probleme.

Ganz ohne Lehrer könnte ich mir jetzt nicht vorstellen, weil man sich dann Fehler angewöhnt, die man dann später vielleicht nicht mehr rauskriegt aus dem Hirn... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der einen Seite schade wegen dem Geld, auf der anderen Seite ist mir die Atmosphäre und Stimmung einfach zu fremd.
Naja, sieh es doch mal so, dadurch hast du dich auf jedenfall intensiv damit beschäftigt was du willst ;) Und ende August ist ja eine humane Kündigungszeit. Ich kenne Musikschulen, wo man nur halbjährig oder schlimmer kündigen kann.

Bevor ich mir einen neuen Lehrer suche, geht´s jetzt erstmal Autodidakt mit dem Heumann weiter. Ich glaub meinen besten Lernerfolg habe ich, wenn ich ungezwungen und ungebunden vor mich hin arbeiten kann. Ausprobieren, testen, je nach Lust und Laune spielen, OHNE mir beim kleinsten Fehler einen Rüffel abzuholen.
Rüffel für Fehler sollte es in einer Unterrichtsstunde eh nicht geben, da dafür der Lehrer ja da ist. Wäre der Schüler Fehlerfrei, wäre der Lehrer arbeitslos.
Autodidaktisch würde ich an deiner Stelle verschiedene Methoden ausprobieren und erstmal ein paar Sachen spielen. Aber ich würde dir nahe legen, ggf. später aber nochmal Unterricht zu nehmen ( oder Workshops besuchen), wo deine Technik etc. immer wieder mal korrigiert werden kann. Manche Musiklehrer lassen sich ja auch auf Zeitverträge ein. So kann man dann auch die Fragen, die immer mal wieder auftauchen beantworten lassen.


Dann erklärt er mir noch die nächste Hausaufgabe und was ich da alles beachten muss.
Das Üben mache ich dann zuhause.
Ich habe aber auch nur 30 Min Klavierspielen pro Woche.
Da stimme ich dem Opiumbauer zu.
Ja, ich starte bei Anfängern im Einzelunterricht auch mit 30 min. die Mittleren auf 45 min. und später, wenn es komplexer wird und man auch Auftrittsvorbereitungen hat, dann gehe ich auf 1 Stunde.
Unterrichtszeit ist keinen Übezeit. - Das macht ja echt keinen Sinn. Dafür ist der Unterricht einfach zu teuer und die Zeit zu knapp. Im Unterricht sollte nur etwas geübt werden, wo der Lehrer korrigieren muss, kann der Schüler sich selbst korrigieren, ist er bereit es zu Hause allein zu üben. Problematisch wird es nur, wenn der Schüler zuhause nicht übt....

- Vorallem würde ich als Lehrer auch irgendwann einen Rappel bekommen, wenn ich den ganzen Tag stundenlang die gleichen Sachen hören müsste.

Ich denke, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Solltest du dich später nochmal für einen Lehrer entscheiden, weiß du genau, wo du hin willst und welche Art von Lehrer du brauchst. Dann kann man den Probeunterricht wirklich nutzen und gucken, ob es passt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ganz ohne Lehrer könnte ich mir jetzt nicht vorstellen, weil man sich dann Fehler angewöhnt, die man dann später vielleicht nicht mehr rauskriegt aus dem Hirn... :D
Nein, da kann ich dich beruhigen. Zum Glück bekommt man alles wieder raus, auch wenn es manchmal etwas Arbeit und Disziplin erfordert. Aber solange das Gehirn noch Synapsen bildet... :D
In meinen 30 Jahren, die ich spiele, habe ich mir sowohl mit als auch ohne Lehrer immer mal fehler eingeprägt und sie teilweise über Jahre mitgezogen ( Thema Qualität und Quantität - empfinden als Kind und Jugendlicher ;) ) und wo sie mich dann selbst anfingen zu stören, sie dann auch wieder ausbügeln konnte..... - aber man muss dadurch dann halt Dinge 2x lernen und der 2. Anlauf kann auch mal länger dauern, da er ja Qualitätiv hochwertiger ist.
 
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Meiner Meinung bringt die "alte Unterrichtsmethode" viele dazu aufzugeben.

Geben heute Leute früher auf als vor z.B 20 Jahren ?
Wäre mal interessant zu wissen. Ich befürchte: Ja.
 
Geben heute Leute früher auf als vor z.B 20 Jahren ?
Wäre mal interessant zu wissen. Ich befürchte: Ja.
Ich meinte die ganz alte Trockenmethode. 20 Jahre sind ja nun noch nicht ganz so lange her *räusper*

Also da, wo der Schüler das Gefühl vermittelt bekommt, kaum etwas richtig zu machen und man das Gefühl hat man spielt Jahrelang das gleiche in verschiedenen Tonarten. Es gibt ja noch Musikschulen, die nach den alten "Werten" unterrichten, und die Lehrer regelmäßig ausflippen und nachmittaglicher Unterricht mit einem Studium verwechseln. Wo die Schüler ausser Klavierspielen kaum Hobby haben dürfen .... - ihr wisst schon was ich meine.....
Es gibt sicherlich auch Kunden dafür, aber oft sind es die, die später als Erwachsener sagen, ich wurde als Kind auch zum Klavier ( oder sonstwas) Unterricht gezwungen.
- Denke ich....

Kann ich so nicht bestätigen: Die meisten meiner Schüler sind seit 5 - 10 Jahren dabei - ganz geringe Fluktuation.
Aber du unterrichtest nach modernen Unterrichtsmethoden, oder nicht?

Bei den ganz kleinen ( ab 5-8 Jahre) wechseln die Schüler schneller, oft ist es aber so, dass die Eltern noch ausprobieren, ob das Kind Musikalisch oder Sportlich oder sonst was ist - denke ich. Und der Wusch ja auch häufiger von den Eltern als von den Kindern kommt, bzw. es den Kindern in den Mund gelegt wird. Dann hab ich oft, dass wenn Kinder sehr jung angefangen sind, dass sie dann mit Beginn der Pubertät aufhören. Oder halt, wenn sie mit dem Studium oder der Lehre beginnen.
10 Jahre sind schon echt lang ( dann sie sie aber auch ungefähr fertig, oder nicht?, dann müssten sie doch das Werkzeug haben, um sich alles weitere selbst anzueignen denke ich.) .... ich hab meist auch so im Durchschnitt 5-8 Jahre. Meist nehmen sie nach ca. 5 Jahren ein 2. Instrument dazu. Oder, wenn sie alt genug sind, gehen sie dann in eine Band, dann begleite ich sie noch ca. 1-2 Jahre und entlasse sie dann in die Freiheit ;)
 
Als Erwachsener Musikschüler betrachte ich meine Lehrer als Berater in musikalischen Sektor, und meine Lehrer sehen das genauso. Ich bezahle sie und bin der Auftraggeber und einen Unterricht wie bei meinem ersten Klavierlehrer vor über 40 Jahren lasse ich mir nicht bieten.

Andererseits bereite ich mich auch akribisch, mit viel Übefleiss und auch immer wieder mit eigene Ideen auf die Unterrichtsstunden vor, denn ich sehe auch den Wert des Unterrichts, anders als damals als Kind.

Auf dieser Basis macht es unheimlich Spaß und ich kann kaum das Ende der Ferien abwarten.
 
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Aber du unterrichtest nach modernen Unterrichtsmethoden, oder nicht?

Mit "modern" und "nicht modern" oder gar "altmodisch" hat das doch eigentlich in Wirklichkeit gar nix zu tun, meine ich zumindest. Das alles ist eine Frage der Persönlichkeit des Lehrers. Und der des Schülers. Und ob die beiden zusammenpassen.
Wenn die Chemie stimmt und wenn der Lehrer "charismatisch" ist, dann ist der eigentliche pädagogische Ansatz völlig wurscht. Es wird dann immer Spaß/Freude machen, bei ihm unterrichtet zu werden ...

Thomas
 
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Wenn die Chemie stimmt und wenn der Lehrer "charismatisch" ist, dann ist der eigentliche pädagogische Ansatz völlig wurscht. Es wird dann immer Spaß/Freude machen, bei ihm unterrichtet zu werden ...
Spaß und Freude sind aber zumindest keine hinreichende Voraussetzung für guten Unterricht. Ich bezweifle sogar, dass es eine notwendige ist.
 
Spaß und Freude sind aber zumindest keine hinreichende Voraussetzung für guten Unterricht. Ich bezweifle sogar, dass es eine notwendige ist.
bevor wir uns verzetteln:
spass als einziges lernziel ist sicher nicht sinnvoll, aber freude am lernen ist definitiv ein wichtiges element im lernprozess.
ob das allein einen guten unterricht ausmacht, war ja nicht die frage. lerninhalt, methode etc. kommen ja noch dazu.

ich bin der meinung: lieber freude am spielen als 'erfolgreiches' quälen.
 
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