Passend zur "Heinrich Meister-Altflöte" habe ich noch einen "Heinrich Meister-Bass" erworben, ebenfalls in barocker Griffweise. Ich wunderte mich schon, dass der mal wieder so günstig sein soll, wo bitte ist der "Pferdefuss" ?
Die Flöte hatte ich auch gesehen - ich wäre aber nicht wie Du in der Lage gewesen, die Klappen zu reparieren.
Aber ich habe jetzt selber eine verstoßene Flöte aus der Bucht gerettet. eine
Alt Meisterflöte von
Werner Schneider aus
Palisander/Rosewood. Sie ist sehr schön gemustert, ist schätzungsweise 25-30 Jahre alt, aber noch gut in Schuss und wurde letztes Jahr bei Moeck überarbeitet. Natürlich hat sie nach dieser Zeit auch Gebrauchsspuren, aber die halten sich in Grenzen.
Ich habe sie nur kurz angespielt, denn sie benötigt erst einmal eine gründliche Ölung. Dafür werde ich mir jetzt auch das Flötenölrezept nach
@Bernhard_Baptist mit Orangenölanteil zusammenmischen, denn ein wenig frischer Duft kann ihr ganz gut tun.
Das Flötenetui habe ich schon mit meinem "Kopfkissenspray" behandelt - eine Mischung aus ätherischem Lavendelöl und Alkohol (40% Wodka kann man gut dafür verwenden, da Wodka geruchsfrei ist)
Meinen Leicht-Gitarrenkoffer aus Fernost hatte ich auch damit behandelt, als er noch neu war und etwas unangenehm müffelte.
Der Windkanal ist deutlich höher als bei fast all meinen anderen Flöten (insbesondere die Rottenburghs), die Tonhöhe stark formbar. Insgesamt wirkt sie auf das erste Gefühl irgendwie klobiger in der Hand, an das G/Gis-Doppelloch muss ich mich auch erst noch ein wenig gewöhnen, das tiefe f' muss ganz sanft angeblasen werden, da bekam ich erst einen Schreck, dass mit der Flöte etwas nicht passt, da sie sehr leicht überbläst.
Aber als ich dann in die Höhe ging, war ich überrascht. Sind meine Rottenburghs schon leicht in der Höhe, so übertrifft diese Flöte das noch einmal. So gewichtig sie in der Hand liegt, umso leichter geht sie problemlos bis zum g''' und hat dabei einen brillianten Ton, den ich bei meiner Rottenburgh Birne bisher so schmerzlich vermisst hatte.
Werner Schneider war Instrumentenbauer im Voigtland in Zwota, zwischen Markneukirchen und Klingenthal; 1992 hatten seine Söhne als Gebr. Schneider seine Werkstatt übernommen, sind aber wie viele andere Instrumentenbauer in die Insolvenz gegangen.
Ich versuche noch, ein paar nähere Infos zur gekauften Flöte zu bekommen und Fotos folgen dann bei Tageslicht.