Wie suche ich eine Tonart für den eigens komponierten Song aus ?

S
Sdaa
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Servus,

Hab mal Bock ein Stück zu komponieren. In meiner musikalischen Laufbahn stellte ich mir immer die Frage mit welcher Tonart ich ansetze um ein Song zu
komponieren. Gibt es da einige Richtwerte, dass zb. A-Dur so klingt und D-Moll so.
Wie macht ihr das ?
Danke schonmal für eure Antworten !
 
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Es macht eigentlich keinen Unterschied, welche Tonart du auswählst, weil alle Tonarten schließlich dieselbe Skala verwenden. An deiner stelle würde ich mit C-Dur bzw. a-Moll anfangen, die haben keine Vorzeichen und sind somit am einfachsten.
Später kannst du die Songs dann bei Bedarf in andere Tonarten transponieren. Wenn du singst, musst du die Songs sowieso an deine Stimmlage anpassen ;)
LG, SilverLining :m_key:
 
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Moinsen

Ich hab zwar keine Ahnung vom Komponieren ... aber Tonart ist nicht gleich Tonart .

... und einfach transponieren , ist auch nicht .

Wenn Gesang dabei ist , würde ich erst mal versuchen , das Fenster , in dem man sich da bewegen kann , zu definieren .

Dann hast Du ja sicherlich eine grobe Vorstellung davon , welche Instrumente da verwendet werden sollen .

Instrumente haben aber da auch gewisse bevorzugte Tonarten .

Und jetzt wirds schwierig ...

Nehmen wir mal an , Du hast einen Wechsel von A auf D ... willst aber , das der ( zB ) Bass dabei " tiefer " klingt .... dann geht das zB nur , wenn man einen 5 Saiter hat , oder den Bass umstimmt .

Ähnlich bei Power Chords einer Klampfe .

Nur die Töne sind es nicht , es ist auch noch die Sache , wie es klingen soll .
 
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Zuerst ist da die Henne-Ei-Frage: Was ist zuerst definiert ? Die Tonart, oder die Melodie/Komposition ?
Falls zweiteres, dann gibt es einiges, das berücksichtigt werden will:

- Welche Instrumente/Stimmen sollen eine tragende Tolle spielen ?
- Welchen Tonumfang haben diese Instrumente/Stimmen
- Sind von irgendeinem Instrument bestimmte Phrasen oder Licks zu spielen, die nur in bestimmten Tonarten möglich sind, oder besonders gut klingen ?

Am Ende sucht man sich jene Tonart, in der sich diese Anforderungen am besten vereinen lassen.

LG-Thomas
 
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@Sdaa: ... und wenn die Wirkung der Tonart an sich ("strahlend", "hell", "melancholisch" usw.) für Dich eine Rolle spielt, dann laß doch einfach Dein Gefühl entscheiden.
Danach sieh nach, wie die Tonart heißt. :)

Viele Grüße
Torsten
 
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Aber wie definiert man den Toncharakter der Tonarten. Man wählt ja die Tonart auch nach dem Klang dieser Tonart.
Kann man sagen je mehr # Vorzeichen, desto höher klingt der Song ?
 
Kann man sagen je mehr # Vorzeichen, desto höher klingt der Song ?

Es gibt ja viel Esoterik um das Thema "grundsätzlicher Charakter von Tonarten", aber die obige Aussage ist natürlich definitiv nicht haltbar.

Beweis durch Widerspruch (reductio ad absurdum):
D-Dur hat zwei Kreuze, also rechnerisch 5 Kreuze mehr als Es-Dur (das hat nämlich 3 Bes), und dennoch klingt Es-Dur einen Halbton höher als D-Dur. ;)

Oder: Ges-Dur klingt genau wie Fis-Dur (es sind exakt die selben Tasten auf dem Klavier bzw. die selben Bünde auf der Gitarre), diese beiden Tonarten sind enharmonisch verwechselt identisch. Aber Ges-Dur hat 6 Bes und Fis-Dur hat 6 Kreuze und sie müßten deshalb extrem (!) unterschiedliche Charaktere haben, obwohl sie sich nur vom Notenbild her unterscheiden, aber ansonsten völlig ununterscheidbar sind. :gruebel:


Oder meinst Du mit "höher" nicht unbedingt die Tonhöhe, sondern eher allgemein einen "klareren, strahlendernen, brillanteren usw." Klang?
In der gleichstufigen Stimmung sind Unterschiede der Tonarten durch unterschiedliche Verhältnisse der Tonleiterstufen zueinander eliminiert, bei anderen Stimmungen hängen diese vom Grundton ab und so bereinigt sind die Unterschiede auch wieder eliminiert.
Hinzu kommt noch, daß der Kammerton (Stimmton) im Laufe der Jahrhunderte stark schwankte und noch nie einheitlich gesehen wurde. Allein das verschiebt ja schon die zugesagten Eigenschaften.

Über das Thema läßt sich trefflicht streiten (wie auch hier im Board in mehreren Threads, ich finde nur gerade keinen).
Letztendlich sind die Eigenschaften meiner Meinung nach eher den Tonartennamen als dem hörbaren Klang zugeordnet, genau wie die althergebrachten Blumensymbolik eher eine Frage der Codierung/Abmachung/Definition/Tradition ist. In manchen Kulturen ist weiß die Farbe der Trauer.

In der Praxis zählen wie gesagt eher konkrete Eigenheiten der beteiligten Instrumente (Beispiel: wenn man sich auf einer Klarinette schlecht/schwer zu greifende Töne abquält, die man per Ansatz dann noch nach oben oder unten korrigieren muß, klingt das Ergebnis weniger fließend/locker/offen/rund als wenn sich ein Ton mühelos spielen läßt).

Wenn man eine Gitarre tiefer stimmt, ändert sich der Klangcharakter nicht, weil die Tonhöhe sich ändert, sondern vor allem, weil die Saitenspannung verringert wird und somit die Obertonzusammensetzung bzw. der gesamte "Sound" sich ändert.
Das ist auch der Grund, Sinfonieorchester höher zu stimmen: die stärker gespannten Saiten klingen schärfer/härter (bzw. "brillanter", wenn man es positiv formulieren möchte).

Instrumenten-unabhängig ist jedoch die Tatsache, daß gleiche Intervalle in der Tiefe schwerer zu unterscheiden sind, was u. a. dazu führt, daß man z. B. im Baßbereich kleine Tonabstände in einem Akkord vermeidet, weil das alles zumatscht und unschön klingt. Richtig "tief unten" hat man in der Regel deshalb nur Oktaven oder maximal Quinten.

Übertragen auf den normalen "Arbeitsbereich" heißt das: Wenn man ein und dasselbe Arrangement in verschiedenen Tonarten/Tonhöhen spielt, klingt es irgendewann in den Extrembereichen definitv nicht mehr gut. Es gibt einen optimalen Bereich, der allerdings eher vom konkreten Stück/konkreten Arrangement abhängt als von der absoluten Tonart.

Jetzt habe ich eigentlich schon wieder viel mehr geschrieben, als ich wollte, und werde der Thematik dennoch nicht gerecht.

Die Quintessenz für mich lautet jedoch auch gerade deshalb: Laß das Ohr entscheiden und dich nicht von esoterischen Faustformeln leiten, es sei denn, Du möchtest absichtlich eine historisierende Symbolik in Deiner Musik haben.
Das hätte aber eher mit Symbolik/Mystik zu tun als mit Musik.

Viele Grüße
Torsten
 
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Sdaa,
du schreibst in deiner Frage von einem "Song". Für mich heißt das, ein Musikstück für Stimme und Begleitung. Und in diesem Genre gilt es, den Tonumfang der Melodie mit dem Tonumfang der Stimme in Deckung zu bringen.
Deshalb werden die Noten für klassische Kunstlieder (z.B. Schubert) in drei Ausgaben angeboten: für hohe, mittlere bzw. tiefe Stimme - jeweils in eine andere Tonart transponiert.

Andererseits macht es einem Sänger nichts aus, ob ein Lied in c oder in cis steht. Der Halbton mehr oder weniger oben oder unten tut nicht Weh. Für einen Instrumentalisten kann es sehr wohl etwas ausmachen, ob er ohne Vorzeichen oder mit sieben Kreuzen spielen muss.

Cheers,
Jed
 
Um es anders zu formulieren:
Die Wahl der Tonart steht nicht am Anfang des Komponierens eines songs. Natürlich kannst Du so anfangen wollen - und dann stehst Du direkt da, wo Du jetzt stehst: Bei einer Entscheidung, die erst ziemlich zum Schluss kommt und die Dir jetzt total im Weg steht.

Wenn Du von einem Instrument ausgehst, beispielsweise einer Gitarre, gibt es dort Tonarten und Akkordwechsel, die leichter von der Hand gehen als andere und es gibt die offenen Akkorde mit ihrer spezifischen und mitunter sehr reizvollen Charakteristik.

Wenn Du singst oder eine bestimmte Sängerin oder einen Sänger mit einem bestimmten Bereich vor Dir hast, dann ist es kein schlechter Gedanke, das als Ausgangspunkt zu nehmen.

Du gehst imho entweder zu theoretisch da ran oder mit unzutreffenden Annahmen - wie etwa der, dass am Anfang des komponierens die Wahl der Tonart stünde.

Welche Instrumente spielst Du denn, welches Genre schwebt Dir vor und was am song-Konponieren macht Dir denn Bock?

P.S.: Du kannst natürich auch ganz anders rangehen: Nimm Deinen user-Namen und Du hast die Akkorde Es, d, a, Es oder Es. D, A, Es oder so ähnlich ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Wenn man einen Song schreibt, schreibt man den doch in einer Tonart.
Was gibt es dabei vorherzubestimmen?
 
Wenn man einen Song schreibt, schreibt den doch in einer Tonart.

Nein, eigentlich überhaupt nicht.
Ein "Song" im landläufigen Sinne ist im wesentlichen eine Melodie bzw. das, was man bei uns ein Lied nennt.

Und diese Melodie lebt für sich und ist völlig unabhängig von Tonarten.
"Hänschen klein" ist "Hänschen klein", egal ob eine Sechsjährige es piepst oder ein Kleiderschrank von Baß es brummt.

Jeder wird es erkennen, weil eben die Melodie (also sozusagen die Verhältnisse der Töne zueinander) ausschlaggebend ist, nicht die absoluten Tonhöhen.
Wenn Biily Joel "Just the Way You Are" in D-Dur singt, Diana Krall aber in Es-Dur, na und? Dann ist es immer noch der selbe Song.

Du darfst eine musikalische Idee nicht mit dem Herumprobieren auf der Gitarre gleichsetzen. Wenn man konkret herumprobiert, findet das zwangsläufig in einer konkreten Tonart statt. Aber (abgesehen von spieltechnischen Argumenten) ist diese keinesfalls in Stein gemeißelt.

Viele Grüße
Torsten
 
Also erstmal fallen mir Songideen automatisch in einer Tonart ein, die auf dem für das Komponieren benutze Instrument gut klingen oder angenehm zu spielen sind.
Dann kommt die Frage welche Instrumente für den Song wichtig sind und wie diese klingen sollen. Wird es ein bläserlastiger Song (z.B. Funk/Soul) fallen "Gitarristen-Tonarten" wie E, A und D-Dur meistens weg, da die schwer für Bläser spielbar sind. Außerdem ist die Frage wichtig, in welchem Bereich die wichtigen Instrumente gut klingen.

Will ich z.B. einen böse klingenden Sound durch eine verzerrte Gitarre erreichen wäre (im Standard-Tuning) E-Dur eine gute Wahl. Eb wäre da eher suboptimal, da der Gitarrist fast eine Oktave höher spielen muss (damit kling es nicht mehr "böse") und auch fast keine Leersaiten mehr benutzen kann. Im Beispiel mit den Bläsern wäre Eb-Dur (sowie ggf. F, Bb und Ab) evtl eine gute Wahl.

So was mache ich jetzt wenn ich einen Funk/Soul-Song mit viel Bläsern und böse klingender brachial verzerrter Gitarre will? :D

Dann wird in die Trickkiste gegriffen. Wäre Eb z.B. für die Bläser ideal wäre eine Möglichkeit die Gitarre einen Halbton tiefer zu stimmen.

Oder generell ergeben sich bei dem Wunsch die Gitarre recht böse klingen zu lassen mit Drop-Tunings weitere gute Möglichkeiten.

Letzten Endes ist dann noch die (vielleicht wichtigste) Frage welche Tonart für Sänger/Sängerin gut zu singen ist.

Kurzum: Erstmal in der Tonart lassen in der Dir die Sonidee eingefallen ist und erst dann überlegen ob für weitere Instrumente eine andere Tonart dem Song besser passen würde. Es läuft letzten Endes dann oft auf einen Komromis raus.
Und manchmal findet man zwar eine Tonart mit der jeder Musiker zufrieden ist, aber der Song im Gesamten will da einfach nicht klingen - dann geht das Spiel wieder von vorne los ;-)
 
Tonart [...], die für das Komponieren benutze Instrument gut klingen oder angenehm zu spielen sind.

Klar. Aber für den Song als solches ist die Tonart im Grunde völlig unwesentlich.
Deine Überlegungen würde ich in die Kategorie "Arrangement" stecken, das natürlich den jeweiligen Gegebenheiten angepaßt werden muß. Unter anderem auch eventuell in der Tonart.

Daß in der Praxis (handwerkliches) Arrangement und schöpferische Tätigkeit oft Hand in Hand gehen, ist jedoch unbestritten.

Viele Grüße
Torsten
 
... wird zeit, dass sich der threadersteller mal wieder meldet ...
 
Und diese Melodie lebt für sich und ist völlig unabhängig von Tonarten.
"Hänschen klein" ist "Hänschen klein", egal ob eine Sechsjährige es piepst oder ein Kleiderschrank von Baß es brummt.
und dennoch wird es in einer bestimmten Tonart gepiepst und gebrummt,
die sich aus den verwendeten Noten ableiten lässt.
 
tonart beim komponieren ? das ist mir dabei sowas von egal. interessiert mich null beim komponierprozess. das einzige kriterium, das da für mich zählt sind meine ohren.

tonarten werden dann für mich interessant, wenn es darum geht zweitstimmen oder soli zu erarbeiten. wenn ich da dann die tonart weiß, geht das deutlich schneller, als nur z.b. durch probieren.

beim komponieren, bei der ideenfindung empfinde ich die theorie eher als hindernis. sie ist für mich nur mittel zum zweck, aber nicht der zweck ansich. nur ein werkzeug, wenn man so will, das bei bedarf so verwendung findet, wie es mmn gerade passt.

ein beispiel zum verdeutlichen, was ich meine:

ich spiele gitarre. vor einigen jahren hab ich mal einem anderen gitarristen meine aufnahmen gezeigt. bei einem solo hat er sofort gesagt, daß das geil klingt und mich gefragt, ob ich ihm das zeigen könnte. klar, kein problem. nachdem er gewußt hat, wie ich das spiele, meinte er, daß würde nicht gehen, weil die töne des solos falsch wären und nicht zur rhythmusgitarre passen würden. hab nur gesagt "sagst doch selber, daß es geil klingt"... hätte ich mich jetzt stur auf die theorie verlassen und stur nach ihr dieses solo komponiert, wäre ich nie in dieser form drauf gekommen. so, wie es letztendlich aber geworden ist, ist es perfekt, weil es genau das vermittelt, was ich wollte (wens interessiert - siehe sig. "the madhouse", solopart ganz am anfang).

kurz gesagt: zuerst kommt der song, dann die theorie (wozu eben auch tonarten gehören).

gruß
 
tonarten werden dann für mich interessant, wenn es darum geht zweitstimmen oder soli zu erarbeiten. wenn ich da dann die tonart weiß, geht das deutlich schneller, als nur z.b. durch probieren.

Genau. Und auch da kommt es bei Licht betrachtet nicht auf die spezielle Tonart an. Eine Zweitstimme im Terzabstand beispielsweise ist eben im Terzabstand, das ist das Charakteristische. Die Tonart ist dabei wurst. ;)
Einen Powerchord bekommt man auch, indem man zum Grundton die Quinte hinzufügt. Das geht auch in jeder Tonart. :)
 
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daß würde nicht gehen, weil die töne des solos falsch wären und nicht zur rhythmusgitarre passen würden.
Ja nee, iss klar, klingt gut, ist aber falsch, weil es nicht sein darf....
In unserem Notensystem gibt es nur 12 Töne, davon ist erst einmal keiner falsch,
er klingt vielleicht im Kontext nicht so dolle.

Ich spiele eigentlich nie Pentatoniken, da darin exakt die Töne fehlen,
die Musik spannend machen. Das sind in der Regel Töne die sich reiben, eine Stimmung erzeugen
und auch gerne mal außerhalb der Tonart liegen, z.B. chromatische Durchgangstöne und Vierteltonbendings.
Unser Notensystem ist nur ein (Bruch-) Teil der Wahrheit, da es zwischen 2 Noten
beliebig viele Töne gibt, die auch richtig gut klingen und in exotischen System auch genutzt werden.


Beim Komponieren würde ich erst mal loslegen und mir erst beim Notieren Gedanken machen,
in welcher Tonart das Geschaffene dann liegt.

Anders ist es natürlich, wenn du quasi wissenschaftlich an die Sache herangehen willst
und bach´sche Fugen oder stockhausen´sche 12 Ton Musik kreieren willst,
das hat mit "Songschreiben" aber mal gar nichts zu tun.
 
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