Axe FX, Kemper und Co. Eure Meinungen zu Modeling

Was haltet ihr von Modeling und Multieffekten?


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...einen Mülleimer! :cool:
 
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ein wenig ernster
okok. Das Problem mit solchen Vergleichen ist bei genauer Betrachtung ja auch, dass ein Profiling ein sehr komplexer Vorgang ist (nicht am Kemper, aber in der Welt drumherum), dessen Qualität von einer Menge Faktoren bestimmt wird, die wir in diesem Fall nicht kennen. Mikrophonierung, welche Lautsprecher, welche Box, wie abgenommen überhaupt ... und das selbe Spiel dann nochmal bei der Aufnahme des Vergleichsamps. Ich denke, so etwas lässt sich nur extrem bedingt überhaupt in ein Video packen.

Ich glaube, es gibt dann auch noch Profiler (den Menschen, der das Profiling erstellt meine ich) Unterschiede, wie bei einer Produktion sonst auch. Auch wenn es vielleicht oberflächlich um eine reine Abbildungsarbeit geht, 100% frei von Einflüssen ist das ganz sicher nicht. Es wird alleine schon das Maß an Akribie unterschiedlich sein, mit dem ein Profiler den Originalamp umsetzt.
So wurde mein kleiner Champ in Bits zerlegt:

champ profiling.jpg
 
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Was mir auffällt: ich höre einen deutlich größeren Unterschied wenn ich z.B. Das Mikro beim Aufnehmen vor dem Speaker um nur 20 Grad drehe - oder statt dem SM 57 ein 609 benutze.
Das war für mich eigentlich das Ausschlaggebende: mit dem Kemper kenne ich den Sound der dann aus der PA kommt.
 
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Ist doch egal solange der Nutzer damit zufrieden ist. Nachteile sehe ich an den Dingern eigentlich nicht.

Ausser das was ich am Anfang schon mal angesprochen habe: Das die Hersteller der profilten Amps leer ausgehen.
Die haben sich die Mühe gemacht die Amps zu entwickeln und zu bauen. Und jetzt "klaut" man einfach den Sound und nutzt ihn.
Ich würde das anders sehen wenn sich die Entwickler des KPA selbst die Mühe gemacht hätten die Sounds zu kreiren.

Aber mal was anderes: Es geht hier die ganze Zeit um den Kemper. Wie funktioniert das beim AxeFX?
 
mit dem Kemper kenne ich den Sound der dann aus der PA kommt.
... angenehme Träume weiter :D Was du kennst, dürfte wohl eher die Ahnung sein, was aus der PA kommen könnte. Vielleicht mit etwas mehr Kontrolle über das Endergebnis, zugegeben. Aber eine blöde FOH-Besatzung kann dich noch genauso in den Schlamm werfen wie immer ...
 
Und jetzt "klaut" man einfach den Sound und nutzt ihn.
das ist schlicht und ergreifend falsch
der Kemper Amp ist ein ordinärer Modeller, der nur die 'Reglerstellung' für die entsprechenden Parameter des Modells aus einer Audio-Signalanalyse gewinnt
das ist nichts anderes, als dieselben Werte manuell einzustellen - was die Methode beim Axe ist
der hat allerdings kein festes Basis-Modell, sondern setzt (im Prinzip) simulierte Schaltungsmodule zusammen
könnte man auch als Klau bezeichnen...
oder die Art wie ein gewisser U.B. Schaltpläne zu public domain erklärt...

cheers, Tom
 
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Ironie wäre es nun, wenn dieser ominöse U.B. auch noch Schaltplan und Quellcode des Kempers feilbietet! :D
 
Ironie wäre es nun, wenn dieser ominöse U.B. auch noch Schaltplan und Quellcode des Kempers feilbietet! :D
Ich denke mal, dass die Pläne nicht der große Schaden wäre - die Software (und da kommt jetzt keiner sooo leicht ran) ist das Problem.
 
es würde sowieso nicht passieren - er würde versuchen, die Firma zu kaufen...
oder vielleicht ein Angebot machen, das.... :p

cheers, Tom
 
Und vorher hier ein Gewinnspiel veranstalten bei dem die User darüber abstimmen dürfen wie der neue Bugempa aussehen soll ;-)
 
Ich würde mich fühlen, als würde ich "schummeln", weil ich mir den Sound digital "perfekt" zusammenschustern kann [...] Dadurch wirkt ein Modeling Amp für mich auch etwas leblos oder auch unpersönlich, da man diesen Weg zum besagten Traumsound einfach überspringt und sich den Gewünschten Amp mit passendem Effekt einfach programmier [...] Geht das (ganz, ganz vorsichtig gesagt) nicht schon in Richtung "Autotune für Gitarrensound? [...] "Setzt sich Modeling irgendwann so durch und wird so perfekt, dass dann gar keine "normalen" Amps mehr benutzt/benötigt werden?

Ich musste bei deinem Eingangsbeitrag etwas grinsen. Weil er irgendwie so herrlich altmodisch klingt. Ist jetzt keineswegs böse gemeint, aber ich erinnere mich da an die 1970er Jahre, wo Erwachsene über die E-Gitarre sagten, das sei doch kein "richtiges" (gemeint war "akustisches") Instrument und mit dem ganzen Elektrokram dabei könne man doch auch keine "ehrliche" Musik machen. So etwa 20 Jahre später fingen dann genau die gleichen Leute, deren Musik einst auf solche Weise kritisiert wurde, an, über die junge Techno-Generation zu schimpfen, die ihre Art von Musik hauptsächlich mit Samples oder auch analogen Elektrogeräten an Sequenzern zusammen stellten. Da sei ja nicht "ehrlich", man müsse dafür gar nichts mehr können, das klänge alles so kalt und digital ... Geschichte wiederholt sich halt immer wieder.

Ich finde es schön, dass du ziemlich genau beschreibst worum es dir geht - die Jagd nach dem richtigen Sound, das Experimentieren, das ewige Tuning ... und die ganzen persönlichen Erlebnisse, die damit zusammenhängen und das eigene Equipment im Lauf der Jahre zu weit mehr als einer bloßen Sammlung von irgendwelchen Gerätschaften machen. Man baut einfach eine Beziehung zu bestimmten Dingen auf und erinnert sich gerne an den Moment, in dem man einen Amp oder ein Pedal zum ersten Mal hörte (und es haute einen richtig aus den Socken) oder eines Abends im Proberaum endlich den Sound fand (und viel zu spät nach Hause kam). Und du fragst dich natürlich, ob das mit dem Modelling-Zeug auch geht.

Es geht. Zuerst mal ist es ein Missverständnis, dass man mit einem Modelling-Gerät etwas kauft, was man einfach anschließt und benutzt. Die meisten Werksprofile der Hersteller sind ganz grausam, so dass jeder Modelling-Besitzer, der etwas auf sich hält, sofort bei Null damit beginnt, sich seine eigenen Presets zu erstellen. Und glaube mir, Modeller können echte Bitches sein! Man hört von anderen Röhren-Amp-Freunden nämlich oft folgendes Argument: "Ich brauche nur einen anständigen Röhren-Amp, alle Regler in die Mitte (oder auf 10), schon habe ich meinen Sound und basta." Eigentlich wollen die genau das, was du anscheinend gar nicht toll findest - und mal ehrlich: Wie originell ist ein JCM 800 mit einem Tubescreamer davor? Jedenfalls: Vor einem "uniformen" Modelling-Klang brauchst du keine Angst zu haben. So gut wie jeder komplexere Modeller verfügt über dermaßen viele Stellschrauben, dass man da fast unbegrenzte Möglichkeiten hat, seine ganz eigenen Soundvorstellungen lebendig werden zu lassen. Und die Teile kommen immer besser mit analogen Pedalen zurecht - die Losung heißt also nicht "entweder - oder" sondern "sowohl - als auch".

Dann wäre da noch deine letzte Frage nach der Zukunft der analogen Amps. Meine Ansicht dazu ist folgende: Aussterben werden die Teile vermutlich tatsächlich irgendwann mal - aber bestimmt nicht in den nächsten 100 Jahren. Allerdings schätze ich, dass sich mit jeder neuen Gitarristen-Generation der Anteil der Modelling-Benutzer drastisch erhöht. Die Dinger werden halt unweigerlich immer besser. Das siehst du schon daran, dass heute selbst die härtesten Kritiker nur noch darüber meckern können, dass ein Kemper das Original eben nicht in jeder kleinen Nuance nachbilden kann - vor 10 Jahren hätte jeder zu recht gesagt, die Modelling-Dinger kommen ja noch nicht mal ansatzweise an die Dynamik und Wärme ran. Und dass Modelling-Amps oder -Floorboards oder -Apps ganz einfach super-praktisch sind, dürfte außer Frage stehen. Die Frage ist doch: Glaubst du, die jungen Gitarristen werden weniger Spaß an der Musik haben, weil ihnen etwas Wichtiges entgeht? Oder könnte es einfach sein, dass das eine durch das andere ersetzt wird, aber die Essenz - Musik machen und sich damit ganz individuell auszudrücken - von der Wahl der Technik völlig unberührt bleibt?
 
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Die Frage ist doch: Glaubst du, die jungen Gitarristen werden weniger Spaß an der Musik haben, weil ihnen etwas Wichtiges entgeht?
... das ist eine sehr berechtigte Frage. Und daran schließt sich dann an, ob der OP wohl schon mal einen Anschluss für ein Röhrenradio gelötet oder gar zusammen geklemmt hat, um dem Töne zu entlocken, denn das ist die Schule, durch die die Generation der 60er und 70er-Anfänger teilweise gegangen ist ... war das authentischer? Hat das mehr Spaß gemacht?
So ähnliche Diskussionen gibt es ja auch zwischen Baumkletterkindern und Gameboy-Hockern, Festnetzstrippentelefonierern und Smarties, handgeschriebenen-Liebesbrief-Überbringern und WottsÄppern ... was immer an technischen Fortschritten (oder auch nur Entwicklungen) von einer Generation genutzt wird, es gibt Leute, die dem die wahren Werte absprechen.

Meine Erfahrung dazu: ja, es geht etwas verloren. Ständig und immer wieder. Es gibt Menschen, die dem trotzdem nachgehen und Vergangenheit mit Freude erkunden, und welche, denen der Zugang zu den Technologien und Tätigkeiten der jeweils anderen Generation fehlt oder eben auch gar nicht erst fehlt, mangels Kenntnissen, Möglichkeiten oder auch Interesse.

und schlimm? Nö. :D
 
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Man hört von anderen Röhren-Amp-Freunden nämlich oft folgendes Argument: "Ich brauche nur einen anständigen Röhren-Amp, alle Regler in die Mitte (oder auf 10), schon habe ich meinen Sound und basta." Eigentlich wollen die genau das, was du anscheinend gar nicht toll findest (...)

So gut wie jeder komplexere Modeller verfügt über dermaßen viele Stellschrauben, dass man da fast unbegrenzte Möglichkeiten hat, seine ganz eigenen Soundvorstellungen lebendig werden zu lassen.

(...) die Losung heißt also nicht "entweder - oder" sondern "sowohl - als auch".



Ich möchte hier nochmal einhaken...



Beispiel: Fender Super Champ X2...kleiner Hybrid-Amp...
Er zeigt exemplarisch und sehr anschaulich, was sich mit der Kombination "sowohl - als auch" heute bereits erreichen/erzielen lässt!


Röhre in der Preamp-Stufe
--> Modelling-Sektion mit "Voice" Schalter
--> DSP Effekt-Sektion
--> Röhren in der Endstufe...


Dieses kleine Beispielobjekt ist selbstverständlich nicht ganz so elaboriert und "Raketen-Schiff" wie z.B. ein (komplexerer) Vox VT, aber genau das macht wahrscheinlich den (puristischen) Charme des kleinen Fenders aus.

...und schöne, lebendige Sounds lassen sich auch mit sowas erzeugen, denn man kann auch zu sowas eine langjährige Beziehung aufbauen - ohne Frage...



Wie vergleichsweise "intuitiv" die Bedienbarkeit auch von Modellern heute geworden sind, bzw. welche Entwicklungen sie mittlerweile durchgemacht haben, sieht man sehr deutlich, wenn man sich nochmal das Bedienpanel des ersten Line-6 AxSys Combos vor Augen führt! ;)




ebay+002.jpg




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:)
 
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Mit der Modelling-Technik ist es doch so wie mit einer "neuen" oder "anderen" Gitarre: Man muss sich erstmal drauf einlassen, muß Lust darauf haben die Möglichkeiten zu entdecken. Das ist aber bei einem anderen Amp, einer anderen Box, oder einem anderen Abnahme-Mikro auch nicht anders. Nur wenn man sich reinkniet, ausprobiert und letztenendes auf Einstellungen und Lösungen kommt, die zum eigenen Geschmack, zum eigenen Stil und zur eigenen Musik passen, nur dann wird man damit warm und bekommt Lust darauf es weiter zu ergründen.
Ich selbst habe den line6 POD HD500 mit dem "HD fully loaded bundle" und einem zweiten EXP-Pedal.
Am Anfang habe ich versucht mit den Werksounds zurecht zu kommen, habe dann noch paar Sounds in CustomTone gesucht und getestet und bin dann relativ schnell dazu übergegangen tatsächlich bei Null anzufangen.
Also einen leeren Speicherplatz (New Tone) auswählen, den Looper auf "Pre" einstellen, ein kurzes Riff einspielen, die Gitarre weglegen und erstmal einen Amp auswählen. Dann eine passende Box, dann das gewünschte Abnahmemikro, dann die Ampwerte nach eigenem Geschmack einstellen, ein Noisegate davor, vielleicht ein WahWah, ein Delay hinter den Amp, einen Hall, alles soweit einstellen, bis es passt und dann den Looper ausschalten und Jammen.
Wenn der Sound gefällt, prima, wenn nicht: Andere Box, oder anderes Mikro, oder andere Einstellung, oder einen Equalizer vor den Amp, einen Verzerrer vor den Amp, oder was auch immer... die Möglichkeiten sind unendlich und man kann sich "seinen" individuellen Sound zusammenstellen und optimieren.
Allein schon die Möglichkeit mit dem Looper finde ich genial.
Das hat mir vorallem bei der E-Geige geholfen schneller ans Ziel zu kommen.
Ich spiele direkt stereo in die PA, und parallel mono im meinen Monitor.
Ich bin froh, dass mein Sound auf diese Weise an verschiedensten Orten gleich klingt und sehr einfach abrufbar ist.
Egal ob mit Kopfhörer, Monitoren, im Studio, oder wo auch immer.
Ich bin mit Klang, Dynamik und Ansprechverhalten absolut zufrieden und freue mich über den einfachen, unkomplizierten, schnellen Aufbau, der kaum Fehlerquellen hat und bisher immer zuverlässig funktioniert.
Ich baue innerhalb von 10min auf und auch wieder ab.
Was ein normaler Verstärker ebenfalls nicht bieten kann, ist der ungefärbte Klang für Akustiksounds der JTV und der E-Geige. Da brauche ich weder Verstärker, noch Boxen, oder Mikrofon-Modeling. Nur das direkte Signal.
Mit einem Knopfdruck habe ich aber all diese Simulationen wieder bei der E-Gitarre, oder komplizierten Looper, mehrere Klangquellen usw.
Die Tontechniker sind sehr zufrieden mit dem was sie an Signal von mir bekommen, können es sehr einfach auf die Monitore verteilen und ich habe soundmäßig wirklich noch nichts vermisst.
Bisher konnte ich damit jeden gewünschten Sound erzeugen.

Ihr merkt, ich mag das Modeling und für mich reicht dabei der HD500 absolut aus. Ich brauche weder Kemper, AxeFX, Helix, oder etwas ähnliches im Bereich um die 1500 Euro.
Wenn man weiß wie man die Sounds einstellt, kann man sie auch aus den 500 Euro entlocken :) Das ist zumindest meine Erfahrung.
Dabei verwende ich auch nicht so wahnsinnig viele Sounds. Meist reichen mir für die Gitarre 4-8 Sounds mit entsprechend zuschaltbaren Effekten und für die Geige 2-4.

Für mich ist das Thema aber auch nicht neu. Ich spiele schon seit 1995 vorwiegend mit Multieffekt und Modeling.
Mein erster "Modeler" war das Sony HR-GP5:
frontpanel.gif

chart.gif

Und selbst aus diesem Gerät konnte man schon viele gute Sounds rauskitzeln.
Natürlich lang nicht so viele wie aus dem HD500.
Wichtig bei einem Modeler ist die Verstärkung.
Man braucht also eine gut klingende Monitorbox wie z.B. die Yamaha DBR12 (siehe mein Review)
Oder für das "Verstärker-Aussehen und -Feeling" z.B. den Marshall AS50D (siehe mein Review)
Die Yamahas haben natürlich mehr Dampf und eine breitere Streuung und keinen so ausgeprägten Sweet Spot wie der Marshall. Insofern eignen sie sich vorallem für Gitarristen, die sich auf der Bühne bewegen und nicht immer an der selben Stelle stehen ;)
In stereo ist es natürlich klanglich nochmals besser ;)
 
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...es soll ja (weit weg in Amerika) angeblich Leute geben, die nur mit POD und einem Atomic Reactor Cabinet losziehen...


A3112717.jpg





...geil wär's noch, wenn Atomic das Konzept mal in einen ihrer Wedge-Monitore bauen...


maxresdefault.jpg



;) :whistle:
 
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