Sind alte Bässe bässer?!

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Ich habe mir am Wochenende eine Bass Sammlung angesehen:great:

Es waren Traumbässe: 57 PB 62 64 66 (PB) 71 74. Die alten Bässe klingen so gut.

Aber auch 80er,90er und ein finnischer 5 Saiter.

Der Basssammler hat mir jeden Bässe über seine BS Bassanlage (geil) vorgespielt und danach
durfte ich jeden auch einmal ausprobieren. Hammer. Der 57 PB hatte einen Supersound.

Einen Jazz Bass von 1962 (Two Knobs) zu spielen war ein Supergefühl.

Er hat auch einen von 74 mit Maple Neck. Der hat mir vom Sound am besten gefallen.
Von der Optik der Two Knops.
Zum ersten Mal hatte ich einen 1964er Thunderbird zwischen den Fingern.

Alles zusammen ein unvergessliches Erlebniss.
 
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War auch ein neuer dabei, den man zu Referenz-Zwecken hernehmen konnte...?
 
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Um den Thread zu beantworten: Nein.
Die wenigsten Dinge werden mit steigendem Alter automatisch besser.
Das was vor 50 Jahren Schrott war, ist heute mit ziemlicher Sicherheit auch Schrott. Oder Vintage. Oder Beides.

These: Die Instrumente, die damals Schrott waren, landen oft auch auf Selbigen. Die Besseren allerdings werden weitergegeben...
 
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Ich glaube, unter den alten Instrumenten gibt es eine größere Serienstreuung als heutzutage - ein paar sind ganz okay, einige richtig schlecht, andere richtig super. Wenn die Gruppe der guten dann auch noch einigermassen pfleglich behandelt und regelmäßig gespielt wurde, können daraus wirklich fantastische Vintage-Instrumente werden.

Heutzutage wundere ich mich immer wieder, was für eine solide Qualität man doch immer für kleines Geld bekommt. Als ich vor knappen 35 Jahren mit dem Musikmachen anfing, musste man da ganz andere Summen auf den Tisch legen, um ein akzeptables Instrument zu ergattern.

Und dann ist ja gerade im Bassbau die Zeit nicht stehen geblieben. Man kann sich ein hochwertiges auf Vintage gemachtes Instrument bauen lassen oder für vergleichbares Geld ein technisch hochgezüchtetes Instrument erwerben - Aktivelektronik, verbesserte Mechaniken, Brücken, Halseinstellstäbe, alternative Baumaterialien für Hals und Korpus wie Metalle oder Holz- oder Kunststoffverbundstoffe stehen heute zur Verfügung. Dann existieren nun solche Sachen wie Kryotuning oder das "Backen" der Holzteile eines Instrumentes oder auch das Einschwingen, was den Sound alles verbessern soll. Dazu habe ich keinerlei praktische Erfahrungen, aber es gibt Gitarrenbauer, denen ich vertraue, und die Positives dazu zu sagen haben.

Gruß,
Jo
 
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M.E. ist da viel "Mojo" und Einbildung im Spiel. Ob die Teile wirklich "besser" sind? Ich meine: nööö.

Aber:
Für einen Sammler oder Liebhaber alter Schätzchen sieht es anders aus. Es ist schon etwas anderes ein Instrument in der Hand zu halten, welches 40...50 Jahre alt ist und tlw. schon viele Gigs gesehen hat. Zum anderen sind derart alte Bässe halt Raritäten und haben dadurch schon einen höheren Sammlerwert. Aber klanglich macht das diese Teile bestimmt nicht besser...
 
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den letzten Absatz von @mix4munich sehe ich genau anders herum - in manchen Bereichen bleibt die Zeit stehen :D
2 gut abgelagerte Brettchen, ein Metallwinkel, die passenden Drähte über einen simplen, aber genial positionierten Pickup...
mehr braucht es für einen P-Bass auch heute nicht
ein Solist wie Victor Wooten mag mit high tech perfekt 'rüberkommen...
für den Groove in einer Band braucht es den ganzen Schnickschnack imho nicht
(damit mein Standpunkt klar umrissen ist: worst Bass ever - Level 42) :p

ich habe erst vor kurzem (wieder mal) eine Aufnahme meines eigenen Mexico-Preci regelrecht bewundert
(schreibe ich völlig uneitel und ohne falsche Bescheidenheit)
selbst wenn ich spieltechnisch eher Stümper bin - der Sound ist imh ears einfach klasse
natürlich ist es kein wirklich alter Bass, aber er wurde zumindest nach 'alten' Kriterien ausgesucht

eine gute Anlage (wie die erwähnte BS) ist nicht unterschätzen - so etwas wird gern übersehen
bei Aufnahmen ist längst nicht jeder Instrumenten-Eingang gleich(!)

den modernen Fertigungsmethode samt 'Schnellholz-Verfahren' stehe ich eher skeptisch gegenüber
bei einem 15-20 Jahre alten Exemplar fühle ich mich dagegen (holztechnisch) auf der sicheren Seite
ich würde es also weniger vom Alter, als vom individuellen Holz des Instruments abhängig machen

cheers, Tom
 
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den letzten Absatz von @mix4munich sehe ich genau anders herum - in manchen Bereichen bleibt die Zeit stehen :D
2 gut abgelagerte Brettchen, ein Metallwinkel, die passenden Drähte über einen simplen, aber genial positionierten Pickup...
mehr braucht es für einen P-Bass auch heute nicht...

Genau das meinte ich mit dem zweiten Satz des Absatzes:
"Man kann sich ein hochwertiges auf Vintage gemachtes Instrument bauen lassen"
Es geht also beides.

Gruß,
Jo
 
danke für die Ergänzung: ich hatte 'auf vintage gemacht' tatsächlich optisch interpretiert...
und befürchtet, dass in Folgenden genannte Technik-package würde (zumindest teilweise) in den Bau einfliessen :D

cheers, Tom
 
2 gut abgelagerte Brettchen, ein Metallwinkel, die passenden Drähte über einen simplen, aber genial positionierten Pickup...
mehr braucht es für einen P-Bass auch heute nicht


Was nicht heisst, dass es nicht auch anders versucht wird. :)


Kubicki.jpg




eibansdcr4e_400_400_L.jpg



7747_Music_Man_Reflex_Game_Changer_Bass_Black_F41164_a.jpg




Vox-Apache-I-Bass-sunburst-620x171.jpg





usw., usf. ...

:)
 
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Was mich schwer beeindruckt hat ist der Sound der alten Jazzbässe. Wenn ich bei meinem 99 Japan Jazz die Tonblende drehe gehts von hell bis dumpf. Dazwischen ist nicht viel.
Bei den alten Bässen veränderte sich der Sound ganz anders. Viel Fassettenreicher. Der Sammler (selber ein guter Jazzbassist) lobte besonders die alten handgewickleten Pick ups
und das Holz. Der Wechsel zwischen den PUs von singenden Töne bis hin zu Mega Druck. Die Bässe waren auch alle unterschiedlich schwer.

Mojo ist dabei aber nicht nur!
 
Wenn ich bei meinem 99 Japan Jazz die Tonblende drehe gehts von hell bis dumpf. Dazwischen ist nicht viel.

Vielleicht ist das Poti auch einfach nur hinüber? ;)

Es ist oftmals die Erwartungshaltung, die die Eindrücke vermittelt. Mich würde mal brennend ein "Blindtest" zwischen einem alten Bass mit gaaanz viel Geschichte und einem neuen Pendant dazu interessieren.
 
Instrumente, die damals Schrott waren, landen oft auch auf Selbigen. Die Besseren allerdings werden weitergegeben...
survival of the fittest :D
die gene werden dann eben weitergegeben. wenn das oben z.b. (p)fender waren, wäre es für mich interessant, da mal ´nen esche-preci mit einteiligem hals und 60s custom-shop pickup zum 1:1-vergleich zu haben.
 
@1234saiter - freut mich, dass Du die Gelegenheit hattest, mal ein paar der alten Originale zu spielen!

Wenn man diese Instrumente zu schätzen weiß, dann übeträgt sich auch ein spezieller "Vibe". Gerade bei Fender unterscheiden sich die Jahrgänge in vielen Details; einiges wurde auch schon in so manchem Thread angesprochen. Das kann mal nur die Haptik betreffen, oder auch den Klang beeinflussen.

Und ein altes Instrument klingt auch anders, als ein neues. Ich würde sagen: "alt" :) Besser, oder nicht, hängt ja immer von den persönlichen Werten und Erwartungen an ein Instrument ab. Aber wenn man z.B. Musik aus den 60ern spielt, hat es einen ganz anderen Reiz, das auf einem authentischen Instrument zu tun, als auf einem Modernen. Es klingt zudem auch authentischer.

Ich meine auch, bei alten Instrumenten gute Exemplare zu finden, ist leichter, als bei neuen. Es wurde oben ja schon angesprochen, das die guten weitergegeben werden und die schlechten - naja, ich will mal sagen verbastelt werden und auch schon immer verbastelt wurden. Man kennt ja manch zweifelhafte Angebote auf Ebay. Bei Sammlern, etc. werden sich eher nicht die schlechteren Instrumente finden lassen.

Ich finde es interessant (und ich möchte keinem auf die Füße treten), dass bei diesen Themen reflexhaft immer die modernen Fertigungsmethoden und die vermeintlich hohe Qualität niedrigpreisiger Instrumente gepriesen werden. Tatsächlich waren die Stückzahlen "früher" viel geringer (im Vergleich zu heute verschwindend gering), dass die damalige Produktion eher mit der eines heutigen Custom Shop verglichen werden müsste.

Sind alte Bässe besser? Für mich, ja. Kann ich mir aber leider (noch) nicht leisten. ;)

Grüße, Pat
 
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Es ist oftmals die Erwartungshaltung, die die Eindrücke vermittelt. Mich würde mal brennend ein "Blindtest" zwischen einem alten Bass mit gaaanz viel Geschichte und einem neuen Pendant dazu interessieren.

Dazu müsste man dann aber noch Handschuhe tragen... Einen alten Fender würde man (wahrscheinlich) schon an der Haptik erkennen. :)

Gruß
Andreas
 
auch das Einschwingen, was den Sound alles verbessern soll.

Dieses Argument, dass Instrumente durch jahrelangen Gebrauch "eingeschwungen" sind, liest man auch gerne als Begründung dafür, dass "alte" Bässe besser klingen sollen. Theoretisch müsste dann der Preis für einen so richtig abgeranzten Bass Baujahr 1962 höher liegen (weil es ja exzessiven Gebrauch und somit "einschwingen" vorgaukelt), als der Preis eines identischen Basses (gleiches Baujahr), welcher aber nur gekauft aber nie gespielt wurde. Dieses "einschwingen" halte ich (Achtung, das ist jetzt meine Meinung, die nicht für andere gelten muss!) größtenteils für Voodoo.

Alte Bässe sind i.d.R. recht teuer, und jeder der jahrelang gespart hat um sich so ein Teil kaufen zu können, wird hinterher wohl kaum zugeben wollen, dass der Bass ganz "normal" klingt. Also muss er ja wohl gut klingen.
 
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Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Antwort auf die Frage: Was ist/bedeutet/umfasst der Begriff "besser"? (Bitte nicht "42", das weiß ich selber:D)

Bei der Beurteilung von "besser" oder eben nicht können doch eigentlich nur objektive technische Sachverhalte Berücksichtigung finden, klangliche Aspekte sind mMn eher Geschmackssache und daher subjektiv.
 
Da es sich bei Bässen aber um Musikinstrumente handelt, ist der Klang der wichtigste Aspekt.
Und wer dafür 3-12 k€ ausgibt, wird dies i.d.R. nur tun, wenn dieser ihm auch in besonderer Weise zusagt.

Grüße, Pat
 
Manchmal ist es aber auch nur pures "haben wollen", weil "Besonders"... ;)

Bitte nicht missverstehen:
Ich finde diese alten Teile ebenso "besonders", eben weil sie so alt sind und eventuell schon ´ne Geschichte erzählen könnten. Ich finde es auch nicht schlecht, wenn jemand solche Schätze sammelt. Aber ich finde es blöd, wenn jemand ganz viel "besser" und ganz viel "anders" diesen Bässen anheftet.
 
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Wir haben an dem Tag mal seinen 3 Tone Sunburst von März 1958 mit meiner "57 Ratte" verglichen. Sein Oldi hatte einen viel lauteren Output. Mein Ratte ist ein bißchen leiser.
Er hat dann den Amp ein bißchen lauter gedreht und war dann schwer angetan von dem Sound. Ich habe dann auch keinen großen Unterschied gehört:).

Irre war die Soundunterschiede die er mit den Two Knobs gemacht hat.
 

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