Ein Tod kommt nur emotional in einem Film richtig an, wenn man die Beziehung des Täters, des Opfers und des Zuschauers aufbaut. Das war nix! Das kann man mit einem Mace Windu machen. Und Solo ist nun mal schon ein sehr beliebter Charakter(mit Sicherheit vielleicht sogar der Beliebteste)und er wurde sehr lieblos umgebracht, die Szene an sich ist gut gemacht, aber der Weg dahin hat leider versagt. Vielleicht ist es auch das was mich so auf die Palme bringt. Ich weiß es ist Disney, nur leider kann man das keinen alten Fan verkaufen.
Ich bin der Ansicht, dass sich von Anfang an sehr viele schon mit "es ist Disney" um ganz viel Freude gebracht haben. Verstehe ich nicht, denn es gibt genügend gute von den Disney Studios finanzierte Streifen.
Auch wenn ich den Film als teilweise zu schnell empfand, so hat mir das erzählte gereicht um den Vater Sohn Konflikt zu erkennen und mitfühlen zu können. Möglicherweise weil ich da persönlich "vorbelastet" bin, vielleicht aber auch weil ich bei so etwas sensibel bin. Die Geschwindigkeit in der die Beziehung zwischen Ben/Kylo und Han erklärt wird, passt aber zum Gesamttempo des Films.
Wie kann man denn bitte jemanden "liebevoll" umbringen?
Aber bitte nimm nicht für dich in Anspruch für alle "alten Fans" zu sprechen. Ich sehe mich selbst als einer an und teile deine Meinung nicht.
Du willst mir also sagen, dass man das in die Meta-Eben mit einbetten kann und den gleichen Scheiß Generation drei wieder auftischen darf? Du willst also die menschliche Dummheit als eine Art Stempel für die Filmindustrie hernehmen? "Hey der Film war damals so geil, let's do it again!" Das "Argument" kann ich dir beileibe nicht abkaufen.
Aus der Sicht des Imperiums (später der ersten Ordnung) waren die, die den Todesstern zerstört haben Terroristen. Wenn wir auf der Erde etwas vergleichbares haben, dann sind das momentan wohl die Flugzeugträger der USA.... und just dieser Tage erlaubt sich ein Land, durch dessen Nachbargewässer diese Todesmaschine fährt, einen Warnschuß in die Richtung zu geben und die westliche Welt gibt sich empört.
Es ist da also eine Frage der Perspektive: wenn die Terroristen mein Spielzeug kaputt machen, dann kann ich entweder hingehen und härter zuschlagen oder ich mache ähnlich weiter. "Ihr habt unser Spielzeug kaputt gemacht? Dann bauen wir eben ein Neues!"
Wenn es nicht der Todesstern / Starkillerbase ist, im Extended Universe war es der Suncrusher, der DS-Prototyp etc.
Es ist auch keine Sache von "Disney", sondern generell teil des Erzählstils aus Star Wars, das man durch Überzeichnung ganz klar Gutes von Bösem trennen kann (mit wenigen Grenzgängern).
Dann warten wir einfach zwei Episoden ab... und schauen wie Kylo, Poe, Finn, Rey, Hux, Phasma und Snoke funktionieren oder nicht.
Das war leider nicht dramatisch, da der Bezug zu beiden Personen nicht aufgebaut wurde. Aufbau fehlt, Dramatik fehlt. Der Film hätte gerne 20 Minuten mehr Solo+Kylo gut getan.
Ich könnte dich jetzt als empathische Null bezeichnen und schreiben, dass da schon einiges im Aufbau war, nur eben nicht in der direkten Konfrontation. Ich bin mir mit der Frachterszene unschlüssig, die hätte ich nicht gebraucht (und bringt die Geschichte auch nicht weiter, bzw. dient die in erster Linie dazu zu zeigen, wie Han wieder in alte Verhaltensmuster zurück gefallen ist).
Ja, kam mir leicht bei der Szene, das sie irgendwie was mit der Macht hat.
Das war aber von Anfang an klar. Nur warum erkennt Kylo sie nicht sofort und macht intensiveren Talk mit ihr. Ihm hätte auffallen müssen, dass sie keinen blassen Schimmer von allem(Kylo+der Macht+ihren vermeintlichen Vater: Luke)hatte. Warum weiß Lea oder Solo nix von ihr?
Wir wissen nicht wann genau Han Leia verlassen hat, vermutlich war es bevor Kylo die Jedischüler umgebracht hat. Vielleicht ahnt er, wen er vor sich hat... ich finde es bezeichnend, dass er ihr, genau wie auf Yavin Luke, einen Job in seiner Crew angeboten hat. Bei Leia bin ich mir sicher, dass sie weiß wer es ist. Warum sonst sollte sie jemand, über den sie nichts weiß, zu Luke schicken, der doch die große Hoffnung des Widerstandes ist?
Weshalb Kylo sie nicht erkennt? Meine Freundin hat das Thema letztens schön zusammengefasst: "So oft wie der auf 'Da war ein Mädchen dabei' anspringt, weiß er wen er vor sich hat"... oder er vermutet es. Zumindest. Im Buch kommt dann auch so ein Satz wie "Du bist es!"
Er hätte sie einfrieren sollen, hat bei den anderen auch geklappt. Aber ich weiß, er war verwundet oder was möchten wir als Entschuldigung hernehmen?
Der ganze Kampf hat sich anders entwickelt als er wollte. Das fängt schon damit an, das Han ihm liebevoll die Wange streichelt, bevor er in den Abgrund stürzt. Chewies Bowcasterbolt. Dann hat er zwar relativ einfaches Spiel mit Finn, nur fliegt Anakins/Lukes Lichtschwert nicht in seine Hand sondern in die von Rey. Der darf verwirrt und nicht ganz Herr seiner Sinne sein.
Das war beim Verhör von Poe oder auch bei der Konfrontation mit Lor San Tekka ganz anders, da war er eiskalt, kontrolliert. Je länger der Film fortgeschritten ist, umso mehr glitten ihm die Sachen aus der Hand (und das er sich vor Snoke verantworten werden muss, wird ihm den Druck nicht nehmen).
Beim Entmystifizieren braucht es schon wirklich mehr als die Verwandtschaftsfragen aufzudecken. Wenn man es so sieht wie du es siehst, dann wohl eher in VI. als er den Helm abgenommen bekommt. Kein Monster sondern ein Mensch. Man wird jedoch nie mehr wieder Vader so sehen können, wie in IV+V, denn I-III macht den Charakter als tragischste Figur von allen. Das Erklären der Figur und seiner daraus resultierende Handlungen entmystifziert ihn komplett. Vorher war das ein Schrecken mit Maske, eben geheimnisvoll, weil man sein wahren Antrieb nicht wußte. Bis Episode I-III, was natürlich Fluch und Segen zugleich ist.
Ich hatte mir lange überlegt wie ich meinem Sohn Star Wars zeigen soll. Denn dieses Gefühl, wenn man Vader das erste Mal in ANH sieht, funktioniert, wie du es beschrieben hast, nicht mehr, wenn man zuvor die Prequels gesehen hat. Ich habe dann eine "wilde" Reihenfolge eingeschlagen: erst Episode I (am Kindgerechtesten), danach Episode IV (ebenfalls FSK 6), danach 5 und 6, später noch 2 und eine Weile später Episode 3 (als bis dahin brutalste) (einige Szenen habe ich dann selbst gekürzt... etwas, das man machen kann, wenn man den Film oft genug gesehen hat.
Ja, Darth Vader ist danach nicht mehr der Gleiche. Padme sagt das ganz passend, wenn sie ihn in Episode II mit "Du wirst für mich immer der kleine Junge bleiben" recht gut auf den Punkt bringt (ob das Zufall war oder möglicherweise absichlich genau unser Dilemma hier vorgreift? Wer weiß das schon).
Interessant finde ich die ethische Frage dahinter: Anakin/Vader ist die tragischer Gestalt aus Prequels und OT... während er "nur" in der OT vielleicht das gerettete Monster ist. Was wäre gewesen, wenn Vader/Anakin überlebt hätte... wie geht man mit so einem Menschen um? "Herr Richter, ich hatte eine harte Kindheit, wurde als Sklave verkauft, habe meine Mutter sterben sehen, meinen Vater habe ich nie kennengelernt... dann bin ich von der dunklen Seite benutzt worden..."
Man erhält einen Charakter, der eben nicht nur Dunkle Seiten hat, sondern auch helle Seiten. Aber ganz wichtig hier: das eindeutige Urteil, das man noch am 1982 haben konnte, funktionierte nach ROTJ nicht mehr ganz so gut.... und nach den Prequels... ist es ein "ja, er ist böse, aber...."
Was aber nicht schlimm ist!
Die Frage für mich unterm Strich ist eher, kann man so einen Film überhaupt richtig machen? Das sind drei Generationen, das sind teilweise die unterschiedlichsten Beweggründe warum die Filme gemacht wurden. Andere Stile, wie man einen Film aufbaut, andere Möglichkeiten. Selbst wenn JJ es anders gemacht hätte und den Film langsamer und intensiver erzählt hätte, hätten sich manche Leute darüber aufgeregt.
Ich finde den Film gut, das war es aber auch schon, leider
. Mich regt es selbst auf, dass ich ihn nicht besser finde.
Nein, man kann den Film nicht richtig machen. Im Grunde hatte Lucas schon Glück, dass die OT mit genügend Wohlwollen aufgenommen wurde (trotz Ewoks, wobei sich da schon angedeutet hat, was blühen könnte). Er hätte mit Episode I tricktechnisch und von der Story her ein Meisterwerk liefern können, er wäre trotzdem zerrissen worden (ähnlich wie heute jede etablierte, große Band keine Chance hat, weil sie gegen den eigenen Schatten anspielen).
Ich habe mich schon direkt nach Episode I darauf konzentriert eher das zu sehen, was ich positiv finde und das "andere" auszublenden (irgendwann fällt einem die kitschige Romanze in Episode II gar nicht mehr so auf; der junge Anakin nervt nicht.... btw. nachdem ich TFA nun auf englisch gesehen habe, muss ich ein Kompliment an Driver loswerden, der mich in der OV akustisch einige Male sehr stark an Anakin / Hayden erinnert hat).
Als "alter" Fan habe ich mit Splinter of the Minds Eye und der Zahn Trilogie frühe Fortsetzungen gelesen und danach einiges verschlungen, aber das EU war irgendwann "ausgelutscht", weshalb ich einen Reboot für nicht dramatisch halte (zumal eine Verfilmung der Zahn Trilogie auch nur viele Enttäuscht hätte). Ich bin einfach gespannt was aus dem EU seinen Weg in den offiziellen Kanon finden wird... und freue mich auf den 5. April, wenn die Bu Ray ankommt.
Du alter Trekkie!
Lebe lang und in Frieden!
Ich mag beides, wenn auch Star Wars mehr (und die Szenen in Fanboys, in denen Trekkies hoch genommen werden finde ich großartig). Allerdings habe ich nicht eine einzige Star Trek DVD/Blu Ray..... das sieht bei Star Wars ganz anders aus (achja... auch bei Star Trek mag ich die "Prequel"-Serie... da stehe ich vermutlich auch mit den "alten" Trekkies auf Kriegsfuß).