Wie werde ich besser mit der E-Gitarre?

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tobias155
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Hallo zusammen,

ich spiele nun seit circa 1,5 Jahren E-Gitarre und bin mit dem, was ich schon kann, eigentlich recht zufrieden.
Seit fast einem Jahr habe ich auch Unterricht, der mir großen Spaß macht.
Im Unterricht habe ich zu 90 % Lieder "nach"gespielt. Lieder, die ich durchspielen kann sind beispielsweise "Surrender" (Billy Talent), "Last Resort (Papa Roach), Prayer of the Refugee (Rise Against).
Habe halt viel in Drop-D gespielt und was Akkorde/Powerchords angeht, bin ich eigentlich ziemlich fit.
Auch Soli bekomme ich nach ein paarmal langsam durchspielen recht schnell hin, liegt vermutlich daran, dass ich seit ich 9 bin Klavier spiele, also nun 15 Jahre....

Allerdings habe ich immernoch das Gefühl, dass noch so viel mehr aus dem Instrument herauszuholen ist..
Wenn ich spiele, dann mache ich meistens den Track mit an und spiele Gitarre im Originaltempo drüber, wenn ich das perfekt kann ist ein Song sozusagen für mich abgeschlossen. Und oftmals spiele ich einfach 2 Stunden dann Songs, die ich schon kann, weil es so viel Bock macht :-D
Und wenn ich ein neues Lied lerne, ist das meistens ja dasselbe Spiel (Tabs anschauen, oftmals Powerchords.. Soli lernen)..

Was ich sagen will ist, dass mir nur Lieder nachspielen irgendwie nicht mehr reicht als Herausforderung.. Allerdings mag ich Trockenübungen (Tonleitern rauf und runter spielen) auch überhaupt nicht...
Im Moment mache ich oft einfach ein Lied an was mir gefällt und versuche, die Grundharmonien mitzuspielen und Gitarrenspuren drüberzuspielen.. Meistens dann mit Powerchords in Drop-D und Single Notes.

Offene Akkorde beispielsweise haben wir im Unterricht auch nie wirklich behandelt, da die meisten Lieder die ich spiele in Drop-D sind.. Wobei ich beispielsweise auch Nothing Else Matters mit offenen Akkorden gespielt habe (bis auf das Solo kann ich es), was nach etwas üben auch gut geklappt hat.

Also, viel geredet jetzt.. jetzt die Frage an euch: Wie habt ihr euch weiterentwickelt, als ihr, nenne wir es mal ein "Plateau" erreicht habt?
Mit meinen bisherigen Fähigkeiten komme ich in meiner Band eigentlich sehr gut zurecht aber ich bin halt jemand der immer besser werden will ;-)

Danke falls ihr bisher gelesen habt :D Freue mich über Tipps und Ratschläge.
 
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Was du bisher gemacht hast, ist Malen nach Zahlen. Gibt ein schönes Ergebnis, aber man kann sich darin halt nicht so kreativ bewegen, als wenn man frei Malen gelernt hat.

Der nächste Schritt könnte sein, zu verstehen, warum du etwas spielst und warum es sich gut anhört. Wie gut kennst du dich denn nach 9 Jahren Klavier in Harmonielehre aus, oder war das nie ein Thema? Die Harmonik funktioniert ja unabhängig vom Instrument immer gleich.
Wenn du erst Mal grundsätzlich durchschaut hast, wie eine Durtonleiter, eine Tonart, deren Dreiklänge etc funktionien und du dir einen einfachen Dur- und Pentatonik-Fingersatz angeeignet hat, tun sich unendlich viele weitere Möglichkeiten und immer weitere Fragen auf.
Meinem Gitarrenlehrer war neben dem know how auch das know why wichtig und wir haben im Unterricht überhaupt keine Songs gespielt, sondern immer ein neues theoretisches Thema behandelt oder vertieft und dann auf der Gitarre angewandt.
Die soli werden dann zb plötzlich einen Sinn ergeben und du kannst dann auch variieren oder ein eigenes Solo über den song improvisieren.
Theorie und Fingersätze sind wirklich nicht der unterhaltsamste Lernstoff, aber es zahlt sich aus und bringt hinten raus viel mehr Freude am Instrument.
Man muss auch nicht 10 verschiedene Fingersätze lernen, die einfachste Pentatonik aus dem effeff zu können bringt einen schon ein gutes Stück voran.

Und mit den Grundlagen in der Hinterhand ist es auch viel leichter, aus einem Riff einen ganzen eigenen Song zu machen, und wenn du damit erstmal angefangen hast, willst du die Gitarre irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen :great:
 
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ich spiele grundsätzlich nur das, was mir selbst einfällt
nicht besonders 'gut' und mit viel Schrott dabei... eben die Späne, wo gehobelt wird :oops:
aber wenn's mir gefällt, ist es ein gutes Gefühl :D

cheers, Tom
 
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Was ich sagen will ist, dass mir nur Lieder nachspielen irgendwie nicht mehr reicht als Herausforderung..

Allerdings mag ich Trockenübungen (Tonleitern rauf und runter spielen) auch überhaupt nicht...

Meistens dann mit Powerchords in Drop-D und Single Notes.

Offene Akkorde beispielsweise haben wir im Unterricht auch nie wirklich behandelt,


Wie habt ihr euch weiterentwickelt, als ihr, nenne wir es mal ein "Plateau" erreicht habt?


Erst habe ich mit einem Lehrer Folkmusik und Fingerpicking gelernt.

Nach ein paar Jahren hab ich mir Songbooks von z.B. Neil Young
geholt , und seine Songs gelernt.

Mit 18 in eine Band eingestiegen und laid back Rock gespielt.
Nebenbei begonnen auch diverse andere Musik gehört.

Später ne Jazzfunk Phase ala Level 42, danach schwarzen Funk und Soul gehört
Irgentwann kam der Blues, danach dann ..........

Könnte ich so ewig weiter beschreiben. Das mMn wichtigste um wirklich
besser und vielseitiger zu werden ist seine Ohren und seinen Geist offen
zu halten für Neues und Inspirierendes. Nichts ist öder als ständig in
ausgelatschten Pfaden zu wandeln. Nix gegen Stilistik X , aber es
gibt musikalisch soviel zu entdecken.

Ach und wenn es dir zu langweilig ist nur Songs nachzuspielen dann
fang auch an eigene Ideen zu Songs zu verarbeiten.
Das macht Spaß und schult einen ungemein !!!
:opa:
 
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Hallo!

An dem Punkt, den Du beschreibst stehen, glaube ich, fast alle irgendwann und auch immer mal wieder. Das hört nie wirklich auf.:eek:

Was mir nach einigen Jahren Gitarrenunterricht und den ersten Banderfahrungen viel gebracht hat war das, ich nenne es mal, "freies Spiel". Dazu hatte ich mir mit dem was damals technisch möglich und für mich bezahlbar war, jeweils 2-taktige Phrasen auf so einem kleinen Keyboard schnell programmiert und dann dazu Gitarre gespielt. Stundenlang, fast täglich über mehrere Jahre :D. Das hat mich aber in vielerlei Hinsicht weiter gebracht:
Präzission im Spielen (weil im Grunde ja ein Metronom lief), exzessives Üben von Skalen, Fingerfertigkeit und ein starkes Gefühl für Harmonien und Disharmonien in Soli. Und es hat mir wirklich richtig Spaß gemacht - die tägliche Portion "Meditation". Damals war Yngwie Malmsteen unheimlich interessant - insofern ist das aber auch nicht mehr zeitgemäß;)
Viele Grüße
Markus
 
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hmm... wenn du nothing else matters (inkl. intro) gut hinbekommst, dann übe noch das solo. danach stairway to heaven (komplett, also alles, was jimmy page spielt). ich spiele seit vielen vielen jahren gitarre (akustik, E, 12-saiten). wenn ich mal von mir sagen kann, dass ich stairway und nothing else matters komplett und perfekt spielen kann... dann reicht`s mir.

keep on rockin`
 
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:) Alle wollen immer etwas besser werden, bzw. freuen sich darüber, wenn es dann auch mal klappt, da bist du sicher nicht alleine.
Wenn ich lese, was du so spielst oder eher wie, muss ich ja an meine Querflöte und an die Gitarre denken. Auf der Gitarre spiele ich ausser paar Balladen und paar wenigen songs fast gar nichts nach, backing tracks mag ich auch eher nicht, aber ich beschäftige mich gerne nebenbei mit etwas Theorie, was aber gaaaanz langsam vorangeht. Ansonsten spiele ich am liebsten ganz frei mit paar bekannten Grundideen und lasse es einfach laufen. Das klappt eigentlich ganz gut und macht mir jedenfalls Spass. Auf der Flöte genau das Gegenteil. Da spiele ich nur nach Noten, egal ob Stück oder Übung und ohne Noten klappt da erstmal gar nix.
:) Ich habe mal in einer Band gespielt, wo der Vorgänger seine soloparts auf der Gitarre nur nach Noten spielen konnte. Geht natürlich gar nicht, aber ich konnte es wegen meiner Erfahrung mit der Flöte verstehen.
Vielleicht , ganz vielleicht ist das ein Punkt, wo du ansetzen solltest. Weniger songs, weniger backing tracks.....öfter mal eigenes Spiel und Improvisation entwickeln. Das ganze mit ner Prise Harmonielehre und dann hast du erst mal paar Jahre zu tun. Bei mir sinds wohl eher Jahrzehnte.
Und überhaupt...ist alles leichter gesagt/geschrieben , als getan. Ich finde es auch immer etwas schwierig, aus mir bekannten und bewährtem Schema auszubrechen und was Neues zu versuchen, aber man wird so "besser".
Glaube ich jedenfalls :gruebel:
 
Um besser zu werden helfen außer dem lernen von anderen Skalen auch mal das rumprobieren in komplett anderen Gewässern, sprich sich mal komplett aus seiner Komfortzone heraustrauen.

Das bedeutet mal Songs aus ganz anderen Genres nachspielen die nicht in die Hard'n'heavy Ecke fallen wie zum Beispiel Blues, Country, Surf, Jazz usw.
Man wird viele neue Spieltechniken begegnen.

Dann natürlich auch mal das Tuning wechseln, sprich nicht immer nur Drop-D spielen, sondern auch mal mit ganz anderen Stimmungen arbeiten wie Open Tunings, Standardtuning usw usw... Auch das eröffnet viele neue Möglichkeiten
 
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Blues spielen.
 
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Gehörbildung! Der traditionelle Weg für Rockgitaristen ist sich Lieder herauszuhöhren. Das ist eine ganz andere Herausforderung als sich Material mit Tabulatur anzueignen, und einer der grundsätzlich nützlichsten Fähigkeiten die man haben kann.

Und sonst: Was sagt den der Gitarrenlehrer?
 
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Vielen Dank für eure Antworten!
Dann werde ich nun verstärkt ein bisschen Theorie machen (Pentatoniken) und ein paar Fingerpicking-Übungen raussuchen und diese öfters machen.
Harmonien aus Songs heraushören und nach Gehör mitspielen statt sich die Tabs anzugucken sollte auch schonmal was bringen.
Zudem noch andere Tunings ausprobieren (wobei wir im Unterricht schon Drop C, Open D, Drop D und Standard durchhaben). Drop C find ich z.B. auch ziemlich geil :)
Und "freies Spiel" hört sich auch gut an, also einfach etwas spielen, was sich harmonisch anhört.. denke das schult auch nochmal..
Ich versuche einfach, etwas von dem "Nachspielen" wegzukommen, aber da es mir so einen großen Spaß macht natürlich trotzdem weiterhin am Ende vom Üben noch ein bisschen abrocken ^^.

Gibt es noch Empfehlungen für gute Gitarrenschulen? Oder ist das rausgeschmissenes Geld? Lehrer und Internet habe ich ja ;) Mein Lehrer ist auch total cool und offen, wenn ich ihm was vorschlage machen wir das immer sofort. Also sollte ich ihm sagen dass der Fokus jetzt mehr auf Harmonielehre, Technik etc. gelegt werden sollte oder?
 
Versuche Open G und DADGAD ;)
Das sind Stimmungen wo das Probieren von alleine kommt..
 
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Lehrer und Internet habe ich ja ;) Mein Lehrer ist auch total cool und offen, wenn ich ihm was vorschlage machen wir das immer sofort. Also sollte ich ihm sagen dass der Fokus jetzt mehr auf Harmonielehre, Technik etc. gelegt werden sollte oder?
Fokus ist in dem Zusammenhang echt ein gutes Wort! Wenn du alle unsere Ratschläge versuchst umzusetzen, verlierst du den wohl eher. Das ist zuviel auf einmal. Ich würde damit anfangen den Gitarrenlehrer dein Plateauerlebnis zu beschreiben, und diese Fragen an ihn richten. Wenn du willst, kannst du mit ihm ja auch durchsprechen was hier für Ratschläge kamen. Ein guter Gitarrenlehrer sollte dir hier viel gezielter und konkreter weiterhelfen können als wir.
 
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Also, viel geredet jetzt.. jetzt die Frage an euch: Wie habt ihr euch weiterentwickelt, als ihr, nenne wir es mal ein "Plateau" erreicht habt?

so wie sich dass anhört kannst du eben Gitarre spielen, was soll da noch kommen?
Wie du schreibst, bist du fit mit Akkorden, Solospiel beherrscht du, also weist du ja genau was du tust auf der Gitarre. Da du Klavier spielst bist du auch in Noten fit, also was willst du noch? Vielleicht solltest du mal nicht Solos nachspielen, sondern zu einem Song ein eigenes Solo improvisieren.

Eigentlich beneide ich dich da schon etwas, da ich früher auch mal Klavier lernen wollte, John Lord mäßig oder so, bin aber über die Anfänge nicht hinaus gekommen, zu faul für 2 Instrumente.

Was dich vielleicht auch noch " weiter " bringen könnte, wären ein paar klassiche Sachen auf Gitarre, so ala Blackmore mit Beethoven, mit Arpeggios und so.
 
er will halt mehr als das, was Rake5000 so treffend als 'Malen nach Zahlen' beschrieben hat... ;)
was das eigentliche 'Gitarre spielen' angeht, steht er noch ganz am Anfang
und das stösst ihm irgendwie selbst auf...

cheers, Tom
 
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was das eigentliche 'Gitarre spielen' angeht, steht er noch ganz am Anfang

glaub ich nicht, wer fit in Akkorden ist, Solos nach kurzer Zeit nachspielt, Klavier kann, Noten kann, der steht nicht mehr am Anfang, der spielt die falsche Mugge, der ist einfach unterfordert.
 
Um besser zu werden helfen außer dem lernen von anderen Skalen auch mal das rumprobieren in komplett anderen Gewässern, sprich sich mal komplett aus seiner Komfortzone heraustrauen.
Das war auch mein erster Gedanke als ich den Thread gelesen hab. Wiederstehe der Versuchung immer das zu spielen was du schon kannst weil es so viel Spaß macht. Billy Talent, Papa Raoch, Rise Against das ist alles im Bereich alternative Rock recht eng beieinander. Verlass mal deinen gewohnten Rahmen und guck mal einem B.B. King auf die Finger und guck dir die Skalen dahinter an, warum Blues von B.B. King anders Klingt als Billy Talent oder Papa Raoch.
@Rake5000 hat schon das malen nach Zahlen angesprochen. Mal selber was schreiben ist für das Verständniss auch sehr gut. Wenn man nur nachspielt sind die einzigen Fähigkeiten die Trainiert werden auswendig lernen und Töne treffen aber wenn man dann mal nachfragt das gleiche Solo ohne beispielsweise die E, A, D Saite zu spielen, sodass der Spieler aus seinem gewohnten Tabs treffen Automatismus raus geworfen wird, mal umdenken und transponieren muss dann sieht's schnell sehr dunkel aus weil derjenige sein Griffbrett eigentlich gar nicht kennt. Damit kämpfe ich selbst immernoch ein bischen aber es wird besser ;)
 
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Wow, viele hilfreiche Tipps hier. Da Klau ich mir ganz ungeniert auch mal welche. ;)

Gruß,
Michael
 
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lieder nachspielen ist das eine, aber das geht nicht unendlich weiter.

1.) besser werden: such dir ne band. das bringt am meisten. ohne witz. Jammen, improvisieren, 'freies spielen'allein oder mit anderen - just do it!

2.) unterricht: hat dein lehrer einen "lehrplan", also sowas wie ein mittel- und langfristiges ziel? Ohne wird's schnell unübersichtlich, weil man alles mögliche ein bisschen macht, aber a) nichts richtig und b) potentiell nie das, was dir fehlt.
wenn du als ziel hast, etwas bestimmtes zu können, kann der lehrer die einzelnen bausteine nacheinander einführen.
hier zum beispiel:

image.jpg

man fängt unten an und baut langsam auf.

und dann kommen natürlich noch die spieltechniken und trockenübungen dazu.
 
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P.S. die abbildung ist nur ein beispiel, wie man es machen könnte. da gibt es sicher hundert möglichkeiten, aber ich hab nur genau dieses schema gefunden.
 

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