Agua
Registrierter Benutzer
Ja. Wenn er nichts anderes kann, dann kann er nicht spielen. Runterstimmen ist okay. Wer hatte damit begonnen? War es Tony Iommi oder Brian May? Einer der beiden jedenfalls, ich meine, Iommi. Bei Iommi war es wegen der kaputten Finger, May hatte es als Stilmittel bei einigen Songs eingesetzt. Wenn das aber wie bei el schlichto Metallern zum Selbstzweck wird, dann ist das nur noch ein billiger Schaueffekt.
"Selbstzweck" im Bezug auf spielerische Unzulänglichkeiten? Versteh mich nicht falsch - im Kern der Sache gebe ich dir Recht - allerdings klingt man mit runtergestimmten Gitarren nicht automatisch besser und Fehler bleiben auch hier nicht unbemerkt.
"Selbstzweck" im Bezug auf den Bandkontext bzw. -sound? Dann immer her mit tiefen Tunings, wenn es für den Gesang und/oder die Musikrichtung wichtig ist.
Ich meine damit, dass songdienliches Stimmen der Gitarre einfach unumgänglich ist - egal welche Stimmung. Das deckt sich im Grunde mit deiner Aussage im Bezug auf Brian May, nähmlich, dass es gründsätzlich als Stilmittel eingesetzt wird.
Zum Beispiel Droptuning: Klar lassen sich Powerchords dann leichter spielen, allerdings nur in Verbindung mit der tiefen E Saite. Im Übrigen entstehen durch solche Tunings ganz andere spielerische Möglichkeiten, die mit einer Standard-Stimmung garnicht zu realisieren wären.
Powerchords auf den tiefen Saiten und das wars dann auch - nun gut, muss auch nicht sein und lässt so manchen Gitarristen mit den Augen rollen... Wenn der Song aber im Grunde nicht mehr braucht, dann würde ich noch lange nicht behaupten, derjenige könne nicht Gitarre spielen. Voran wird gemessen, ob jemand Gitarre spielen kann oder nicht? Möglichst viele Akkorde? Sauberes Greifen? Kreatives Spielen? Highspeed-Shredding? Oder reicht schon weniger? Man muss kein Malmsteen sein, um trotzdem gute Musik machen zu können.
Erlaubt ist, was gefällt. Solange es Leute gibt, die die jeweilige Musik hören, verstehen und für genießbar empfinden, ist doch alles in Butter.
LG,
A.