Der heutige Musikgeschmack ...

Und nicht wenige bedienen tatsächlich DAWs, um irgendwie Musik zu MACHEN.
Warum kommt dann - im Durchschnitt - so ein Mist heraus ?

Weil es reicht um zu gefallen. Wenig Künstler haben hohe Ansprüche oder Lust auf Tiefgang.
Und wer unter Vertrag steht, macht meistens das was reicht und was ein kommerzielles Studio will, und nicht unbedingt das was man als Künstler gerne will. Und unter der Prominenz geht es nicht wirklich um die eigene Musik, sondern sie brauchen einfach nur die Aufmerksamkeit.

Unter vielen Profis gibt es einige Persönlichkeiten, die als Mensch wirklich einzigartig sind , aber was sie teilweise selbst nicht glauben, dass man sie als Musiker fast alle ersetzen kann.

Die meisten steigen ja auch nur auf wegen Aufmerksamkeit durch die Medien, die heute viel effektiver genutzt werden.

Mit seinen Job besser machen als andere oder Handwerk hat das alles relativ wenig zutun.

Wurde tatsächlich schon alles gesagt, was mit Musik gesagt werden kann ? Wurde alles schon komponiert, was komponiert werden kann ?

Sie kann auch weniger kompliziert oder sehr gewöhnlich sein um jemanden zu berühren, war doch in den 80ern nicht anders.

Oder GIBT es die kleinen musikalischen Schätze nach wie vor, aber sie kommen nicht mehr an die Oberfläche, sprich, ins Radio bzw. in die Charts ?

Das ist durchaus so, denn das was Du als Mist wertest, findet die Mehrheit gut, oder sagen wir , für ihr Gehör und Gemüt ist es interessant genug. Wozu also Schätze ausgraben?
Bringt das Umsatz im Musikgeschäft? Nein
 
Ein wirklich sehr schönes Thema :) Ich geb auch mal meinen Senf dazu.

Warum kommt dann - im Durchschnitt - so ein Mist heraus ?
Was für den einen Mist ist, ist für den anderen Gold. Das ist ja alles Subjektiv und über Musikgeschmack kann man ja diskutieren soviel man will. Wichtiger wäre doch hier wieso du die heute gängige Musikrichtung für "Mist" hälts ?
Ich denke unsere Vorlieben zu bestimmten Musikrichtungen sind stark an unsere Erlebnisse und Ehrfahrungen gekoppelt. Ich für meinen Teil höre zb sehr gerne Screamo/ Heavy Metal da es einfach Teil meiner Emo-Phase war, dementsprechend habe ich auch eine Bindung zu diesen Genres entwickelt und weis sie wert zu schätzen.Selbst nach dieser "Phase" höre ich immernoch sehr gerne Screamo etc. einfach weil es ein Teil von mir geworden ist. Letzenendes hat es doch zu dem beigetragen was ich jetzt bin und noch werde. Vieleicht fehlt dir einfach ein spezielles Erlebniss , eine spezielle Bindung die dich an diese Musikrichtung koppelt ? Ich gehe davon aus du meinst den stark vermehrten Electro/ Dupstep/ House Trend der gerade die Runde macht. Es wird immer Menschen geben (meistens doch immer die etwas älteren Leute, entschuldige :)) denen die Musik der heutigen Zeit nicht gefällt , da sie einfach noch keinen Bezug dazu entwickeln konnten.
Aber was es noch zu beachten gibt ist der : "früher war alles besser " Effekt. Und den kennen wir alle nur allzu gut :) Wenn wir zurück schaun erinnern wir uns immer nur an das was besser war , aber nicht daran was schlechter war. Es ist wie mit der Gesundheit. Viele wissen ihre Gesundheit erst dann zu schätzen, wenn sie sie nicht mehr haben.

Natürlich muss man noch erwähnen, dass heute vieles darauf ausgelegt ist viel Geld zu machen. Wenn man mit "monotoner" Musik viel Geld verdient ,wieso sollte man was neues riskieren ? Man sagt ja so schön, "dont stop a running system"..oder so.

Wurde tatsächlich schon alles gesagt, was mit Musik gesagt werden kann ? Wurde alles schon komponiert, was komponiert werden kann ?
Ich nehm dich hier mal einfach wortwörtlich ;) und sage , nein ! Der Youtube Channel Vsauce hat sich mal mit der frage auseinander gesetzt , wann man eig nichts neues mehr komponieren kann weil alles schon vorgekommen ist. Sehr tolles Video, kann ich nur empfehlen, so wie alle Videos von Vsauce um ehrlich zu sein.

Zu dem Problem mit der eintönigen Musik. Das ist einfach grad der Musikstil der Zeit ,damit muss man sich abfinden :) Um hier mal Klangkarusell oder etwaige zu erwähnen. Aber ist monoton gleich schlecht ? Ich empfinde solche lieder zb als sehr entspannend , klar es passiert nicht wirklich viel aber dass muss es im moment in dem ich abschalten will ja nicht oder ? Ich finde solche Statements sind sehr Umgebungsabhängig, der Ort , die Situation , die eigene Seelische Einstellung gerade. Ich hätte auch keine Lust auf "monotone" Musik wenn ich grad auf einem Rockkonzert bin. Wenn aber Freunde zum "Chillen" vorbeikommen, dann liebend gerne. (Baths - Miasma Sky)

Am Wichtigsten finde ich jedoch das du hier Radio Musik gennant hast. Musik die im Radio läuft repräsentiert nur einen verschwindend kleinen Teil der Musik der heutigen Zeit. In Radio-chart Musik landen meistens Songs die leicht zu merken sind, die Ohrwurmpotenzial haben etc., auch gerne als "Mainstream" Musik bezeichnet. Vieleicht hast du einfach den falschen Kanal erwischt ? Um die heutigen Musik wirklich als unerfinderisch oder langweilig zu bezeichnen ,müsste man alles gehört haben :)

Ich für meinen Teil mag Chart Musik auch nicht so sehr,dabei bin ich frische 16. Und ich kenne viele die Chartmusik auch nicht so gerne hören. Dennoch gibt es hier und da immer ein paar Perlen die es wert sind beachtet zu werden z.b Imagine Dragons.( aber jetzt nicht Radioactiv als beispiel, die haben wirklich viel schönere Lieder als dieses Dupstep/ Indie Gewusel). Und das ich Chart-Musik nicht mag liegt nicht eher daran dass ich nicht offen ggüber neuer Musik bin, sondern einfach weil sie mir nicht das bietet was ich im Moment brauche oder hören will.Und ich denke das ist dann bei dir auch der Fall. Wenn irgendwann mal wieder Jazz / Ragtime "in" wird, gott dann werde ich Chart Musik hoch und runter hören.

Allgemein finde ich die Frage sehr schwer zu beantworten, da man nicht weis wo man eigentlich ansetzen soll. Man könnte das Thema mit "über Musikgeschmack lässt sich nicht diskutieren " abhacken, aber da wird die Antwort der Frage dann doch nicht ganz gerecht. Nur ist das wahrscheinlich eine Frage die sich nicht so gut beantworten lässt , einfach weil zuviel Kriterien in das Thema miteinfließen.
Ich weiß nicht ob das was ich geschrieben hab überhaupt noch Bezug zum Thema hat, vieleicht hab ich etwas missverstanden. Hoffe trotzdem dass es helfen konnte, hab mir nicht alle antworten durchgelesen, könnte daher etwas redundant sein was ich schreibe. Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten , es ist halb 1, auf sowas achte ich jetzt sicher nicht :D

Edit:
Grade den Beitrag von Metaljünger eine Seite davor gelesen und kann nur zustimmen. Reizüberflutung spielt ganz sicher auch eine wichtige Rolle bei dieser Frage/Antwort. Whatever.

Lg Samö
 
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Solange Dieter Bohlen mal so nebenbei Songs für einen Castingshow-Gewinner aus der Schublade ziehen kann und damit das große Geld generiert wird, so lange wird sich an der neuen und besonders schnelllebigen Musikwelt mit ihrem momentanen Einheitsbrei (wer hat eigentlich diesen ätzenden Dubstep, den jeder Hinz und Kunz mittlerweile als Stilmittel einsetzt, erfunden?) auch nichts ändern. Schnell ein neuer Hit aus der Retorte und junge Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, so läuft es doch heute in der Pop-Spirale.
 
nein, das ist ein Trugschluss in doppelter Hinsicht...
anderen das Geld aus der Tasche ziehen ist gar nicht sooo einfach
und Popularität in der Musik war schon immer auch an 'Image' gekoppelt
ein Beispiel aus dem Wiki Eintrag über F. Liszt
(der soll auch mal gern einen Flügel zerlegt haben...)
... Wie ein elektrischer Schlag fuhr es durch den Saal, als Liszt hereintrat, die Mehrzahl der Damen erhob sich, und ein Sonnenglanz verbreitete sich auf jedem Gesicht, so als begrüßten alle Augen einen lieben, teuren Freund [...] Alles in seinem Äußeren und in seiner Beweglichkeit bezeichnet ihn sogleich als eine jener Persönlichkeiten, die allein durch ihre Eigenart schon Aufmerksamkeit wecken...
die Biografie Richard Wagners liest sich auch nicht gerade wie 'Geschichten aus dem Elfenbeinturm'
populäre Musik war nie anders, sie wird heute nur etwas hektischer und allgegenwärtiger verbreitet
wie gehabt spielen weniger die Töne, als das, was man Lebensgefühl oder Zeitgeist nennt die Hauptrolle

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessantes Thema. Möchte ich kurz kommentieren, obwohl ich nicht den ganzen Thread gelesen habe. IMHO gibt es zwei Phänomene.

Zum einen:
Ich finde, es gibt momentan eine Menge recht gut gemachte Musik, nur ist sie häufig recht gefällig. Das sind oft harmlose Popsongs, Folk oder Metal. Dazwischen gibts nicht all zu viel - da ist ein Vakuum. (die Metaller bleiben allerd. etw. außen vor)

Die andere Seite ist:
Die Hörgewohnheiten werden Medienkonform, wenn man selber bequem wird und nicht mehr ´entdecken´ geht wie es vll. noch vor Jahrzenten war (vorausgesetzt man ist ein alter Sack wie ich). Die meisten sind zu bequem geworden die FM-Skala mal abzusurfen oder gar im Web Radio zu hören. Stattdessen lassen wir uns berieseln. Da verpasst man dann auch aktuelle Sachen und Trends. Und dazu gehört auch viele gute neue Band und eine Art ´neue Livekultur´, weil sich viele mit ´zig Gigs pro Jahr finanzieren.

Da geht eientlich einiges - die meißten verpassen es aber, weil sie unglaublich enge Bindung an eine Radiowelle entwickeln;, sogar bei uns in Berlin ist das so. Es ist scheinbar (auch für Öff.-Re.) nicht mehr lukrativ einen Sender auf der Höhe der Zeit zu machen, der nicht gleichzeitig eine Jugendwelle ist. Alle älteren Musikfans mit Interesse an neuem müssen entsetzliche ´Gute Laune Radios´ oder quälend lange Anteile von stundenlangem intellektuellem Gelaber ertragen - Pfui Teufel!
:igitt:
Für das dicke B. kann ich nur sagen Öff.-Rechtl. pfui; FluxFM ist fast das einzige Medium, um einen Blick in aktuelle und kommende Sachen zu bekommen. Ein einziger Sender in der (Berliner) dichtesten Radiolandschaft Deutschlands! Wie kann das sein?
:confused:
 
Solange Dieter Bohlen mal so nebenbei Songs für einen Castingshow-Gewinner aus der Schublade ziehen kann und damit das große Geld generiert wird, so lange wird sich an der neuen und besonders schnelllebigen Musikwelt mit ihrem momentanen Einheitsbrei (wer hat eigentlich diesen ätzenden Dubstep, den jeder Hinz und Kunz mittlerweile als Stilmittel einsetzt, erfunden?) auch nichts ändern. Schnell ein neuer Hit aus der Retorte und junge Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, so läuft es doch heute in der Pop-Spirale.
Wenn du mal die Augen und Ohren aufmachen würdest würdest du sehen dass zumindest mit Bohlens "Superstars" schon lange nicht mehr das große Geld verdient wird. Vor allem glaube ich dass Leute, die Bohlen hören die ersten sind die sich die Musik nicht mehr selbst kaufen (-> Streaming). Dubstep, nun ja, reine Dubstep-Songs finde ich auch ätzend, vor allem langweilig, aber Stilelemente davon in Maßen können finde ich (als Electro-affiner Mensch) durchaus cool sein. Übrigens scheine ich da nicht der einzige zu sein, sonst wärs nicht erfolgreich. Irgendwie habe ich den Verdacht dass die Leute, die am energischsten auf die aktuelle Musik schimpfen auch die sind, die abgesehen von ihrer eigenen Nische am wenigsten Ahnung von dem haben was eigentlich aktuell ist. Vor allem gibt es sogar bei Popmusik weit mehr als das was wirklich ständig rauf und runter gespielt wird. Bei der finde ich auch viel von dem was sehr erfolgreich ist kacke, aber eben nicht alles.
Dass es bei den FM-Radiosendern nur ein extrem beschränktes Spektrum gibt bestreite ich nicht, aber dafür gibts ja heutzutage Internetradio. Und wenn viele Leute nur im Radio Musik hören und so glücklich werden sollen sie das doch machen. Klar werden Leute wie wir, die selbst Musik machen und für die Musik auch sonst einen sehr hohen Stellenwert hat ständig auf der Suche nach neuer, spannender Musik sein. Deshalb muss das nicht jeder machen. Zum Glück gibts hier in Hessen You FM, da hört man neben aktuell erfolgreichem Pop auch immer mal neue, unbekannte, spannende Musik (steinigt mich für die Werbung).
 
wenn ich 'Musik entdecken' will, wäre das Radio das letzte was mir einfällt...
nicht weil das Programm schlecht wäre, sondern weil man warten müsste, bis mal was vorbeikommt ;)
da blättere ich mir doch lieber was in Soundcloud oder YouTube zurecht
gerade mit den Querverweisen findet man fix äusserst originelle Sachen
die Situation ist gegenüber früheren Jahrzehnten geradezu paradiesisch :D

cheers, Tom
 
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Dafür fehlt zunehmend die Bereitschaft, sich auf ein Musikstück einzulassen und sich damit zu beschäftigen, um es sich bewusst zu erschließen. Was nicht beim zweiten Refrain im Ohr ist, wird als uninteressant weggezappt. :gruebel:

Ich vermute zwar, das war schon immer so, aber durch die zunehmende Angebots- und Informationsflut hat man kaum noch Zeit. Ich besitze noch ein Dutzend CDs, mit denen ich mich gern mal näher beschäftigen würde... aber irgendwas kommt immer dazwischen. Selbst die neue Transatlantic hab ich erst dreimal durchgehört. Das letzte Rush- Album ebenfalls, aber das ist schon über ein Jahr alt. Ist schon erschreckend. :gruebel:

Alex
 
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Heutzutage wird sehr schnell und viel produziert, woraus wohl schon eine Inflation von Musik resultiert.
 
Heutzutage wird sehr schnell und viel produziert, woraus wohl schon eine Inflation von Musik resultiert.


Genau.

Led Zeppelin (I) : 30 Stunden Aufnahmezeit
Black Sabbath (Black Sabbath): 12 Stunden Aufnahmezeit

:)
 
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Ted Raven
  • Gelöscht von klaus111
  • Grund: Das ist nun etwas weit von Thema weg.
Meiner Meinung nach ist die Überproduktion von Musik das Resultat der vereinfachten Produktionsweisen. Durch die neuste Technik ist es ja mittlerweile praktisch jedem möglich, ohne großes Theorieverständnis und Talent Musik zu produzieren. Über die Qualität dieser lässt sich sicher streiten. Für mich hört Musik auf Musik zu sein, wenn es sich für mich leb- & gefühlslos anhört.
 
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Ich bin erst 19 und kann mit der heutigen Musik trotzdem nicht viel anfangen. Es gibt hier und da auch gute Sachen, aber das meiste, was man heutzutage so hört, ist 08/15-Kommerz-Musik. Damals wurde die Musik größtenteils noch mit Liebe gemacht, heute wird das eher durch Kommerz geprägt.

Wobei ich zugeben muss, dass die Musik, die ich mache, auch totaler Sch*** ist. Allerdings bin ich auch nicht kommerziell, ich mache das also nur aus Spaß am Musizieren.

Mod-Anmerkung: Bitte keine Fäkalsprache!/klaus111
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wobei ich zugeben muss, dass die Musik, die ich mache, auch totaler Sch*** ist
Dem kann ich nur zustimmen :D (nicht ernst nehmen).
Aber ich muss sagen, dass ich dieser Kommerzkritik echt überdrüssig bin. Meinst du vor 20-30 Jahren wollten die Musiker und Produzenten kein Geld mit ihrer Musik verdienen? Das war damals schon genauso eine Kommerzveranstaltung, wie es heute ist. Stört mich aber nicht. Das eigentliche Problem sehe ich in der Rollenaufwertung des Produzenten. Der denkt sich irgendeine Sch***e aus und setzt irgendeine völlig beliebige Sing-Marionette hin und drückt dieser Person nicht nur seinen Song auf, sondern auch noch das ganze Image. Aus diesem Grund kauft man den Popsternchen nicht immer das ab wovon sie singen oder was sie generell machen.
Früher war es eben so, dass eine Band sich selbst ein Image aufgebaut hat, dieses wurde von einem findigen Produzenten erkannt und ausgeschlachtet.
Heute beobachtet sich der Produzent den Markt und versucht anhand neuer Trends zu eruieren was die nächste Bombe sein könnte. Heute K-Pop, morgen Japanischer Funk, übermorgen Progressiver Death-Reggae.

Mod-Anmerkung: Bitte Boardregeln (Fäkalsprache) beachten./klaus111
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein sehr sehr interessanter Thread. Ich selbst bin auf diesen gestoßen, weil ich nach soetwas wie "Wo geht der trend hin?" gesucht habe. Ich stelle mir selbst die Frage - wtf ist hier eigentlich los?

Vorweg vielleicht etwas zu mir:
Ich bin 22 J., komme ursprünglich aus Kastachstan und hause nun seit über 10 Jahren im deutschen, selbsternannten, souveränen Staat. Meine eltern sind beide studierte Mucker, Vaddan war Dozent an einer Uni (Beide aus der Klassik übrigens), weshalb die Musik von klein auf nie an mir vorbeiging. Großer Sprung: Nun habe ich 2 Studios - in dem einen Produziere ich Jazz/Rock/Pop in dem anderen EDM, Pop und ab und an tobe ich mich auch in der Filmmusik aus :p Zudem bin ich Jazzsänger in 2 Bands und nun zum eigentlichen -

Wo führt der Trend hin?? Alles was ich im Radio höre ist 0815. Das wird so unfassbar fix und inflationär produziert, dass man kaum hinterherkommt. Was möchte man heut zu Tage noch hören? Ich weiß, dass die Clubs in Hannover Black music ausleben. Ich kotze. Alle kotzen. Die EDM Szene wird nur in 2 Clubs mit Minimal und Deep House vertreten. Mittlerweile ist dieses "Trap" Modell wieder aufgetaucht.. Ähnlich wie Black ist es vom feeling langsam doch nur durchs halftime im 140 bpm.. Ich versuche seit Monaten zu analysieren wo es uns denn hinführt, aber ich scheitere immer wieder :D Mich würde vorallem interessieren was die Gesellschaft von 15-20 hören mag, doch bei Fazzebook kann man keine Umfragen mehr starten....

Ratet ihr mit?

PS: vor einem Jahr hätte ich noch auf Dubstep getippt, doch der ist underground geblieben. Wobei man diesen "Dubstep" auch zur Zeiten von "The Prodigy" schon findet.... Und wenn ich an den Track von "Aron Chupa - Albatroz" denke, dann ist das die alte 90er Techno Zeit die aufgeholt wurde und durch die Hardstyle Presse gedrückt wurde. Ich habs deshalb das "Albatroz Phänomen" genannt - sprich das Musikrecycling. ach man
 
Ich weiß schon, warum ich Trailer- und Filmmusik dem Chartgedöns vorziehe :D

Naja gut, ganz ohne RnB und Metal kann ich auch nicht. Aber es gibt sie noch, die Gruppen, welche richtig komponieren und auch selber spielen...
 
Das eigentliche Problem sehe ich in der Rollenaufwertung des Produzenten. Der denkt sich irgendeine Sch***e aus und setzt irgendeine völlig beliebige Sing-Marionette hin und drückt dieser Person nicht nur seinen Song auf, sondern auch noch das ganze Image. Aus diesem Grund kauft man den Popsternchen nicht immer das ab wovon sie singen oder was sie generell machen.
Früher war es eben so, dass eine Band sich selbst ein Image aufgebaut hat, dieses wurde von einem findigen Produzenten erkannt und ausgeschlachtet.
Der erste Absatz beschreibt ziemlich genau Berry Gordy. 1965. (und sicher noch viele andere vorher und nachher)
Insofern kann ich dem zweiten Absatz nicht wirklich zustimmen.
 
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Letztens hatte ich dasselbe Thema mit meiner Freundin beim Frühstücken.
Ich höre z.B. gerne John Mayer. Ein Ausnahmetalent. Technisch und Melodisch wahnsinnig begabt. (ist ein Beispielt, keine Werbung) Dann Jimi natürlich und SRV oder Clapton.
Nun klingt meine Musik natürlich auch so. Tja da kriege ich doch eiskalt aufgetischt: "Deine scheiß alte 70er Mucke alá John Mayer will heute keiner. Damit kannst du niemanden beeindrucken!"
Das hat mich ersma vom Hocker gehauen und zum grübeln gebracht. Ich hab dann nachgehakt, warum das denn heute niemand hören möchte:" Weil alle was anderes gewöhnt sind. Und die scheisse langweilig ist. Dummes Gitarrengedudel"
Wo sie recht hat sie recht. Viele da draußen sind irgendwie diese Mainstreamkacke gewöhnt. Dazu kommen natürlich die Produzenten, die alles kaputtproduzieren und die Talente meißt irgendwo runterfallen.
Im Endeffekt frage ich mich natürlich: Wenn ich wirklich Musik in dieser Richtung machen möchte, wo finde ich dann mein Publikum? Die Leute die den selben Musikgeschmack haben? Wo finde ich die, wenn ich sie nichtmal persönlich finde?
Manchmal komme ich mir dann wie eine Oase vor.
Wenn ich mit ihr über bestimmte Songs streite dann konzentriert sie sich immer auf den Text mit der Aussage:"Die musik ist eh fast immer gleich". Noch son ding.
Was das oben besprochene verhalten zur Musik angeht:
Manchmal wünschte ich mir ich könnte ein paar mehr Leute aus meiner Umgebung bekehren. Nicht unbedingt meine Musik zu hören, sondern Musik wieder zu genießen.
 
"Deine scheiß alte 70er Mucke alá John Mayer will heute keiner. Damit kannst du niemanden beeindrucken!" [...] "Weil alle was anderes gewöhnt sind. Und die scheisse langweilig ist. Dummes Gitarrengedudel"
Wenn sich meine Frau so undifferenziert und destruktiv über meine Musik (oder irgendetwas, egal ob von mir oder anderen) äußern würde, würde ich mal ein ernstes Wörtchen mir ihr über die Erziehung sprechen, die sie genossen hat. Ernst nehmen kann ich solche Äußerungen ohnehin nicht, was ich auch Dir rate.

Wo sie recht hat sie recht.
Hat sie nicht. Denn es gibt nach wie vor Menschen, denen Qualität wichtiger ist als Quantität.

Wenn ich wirklich Musik in dieser Richtung machen möchte, wo finde ich dann mein Publikum?
Dein Publikum ist leicht daran zu erkennen, dass ihm Deine Gitarre um den Hals hängt. Damit will ich sagen, dass DEINE Musik zuallererst DIR gefallen muss. Strebst Du kommerziellen Erfolg an, musst Du Dich um Auftritte und (später) ein Label kümmern. John Mayer ist ein berühmter Musiker, nicht in den 70ern sondern heute. Das ist sicherlich nicht so, weil angeblich niemand seine Musik hören will. Publikum ist also vorhanden, es weiß nur noch nichts von Dir (um entsprechenden Kommentaren vorzubeugen: ja, ich habe es vereinfacht ausgedrückt).

Wenn ich mit ihr über bestimmte Songs streite dann konzentriert sie sich immer auf den Text mit der Aussage:"Die musik ist eh fast immer gleich".
Und das trifft auf die Musik, die die Kiddies sich "heute"™ reinziehen nicht zu? Immer der gleiche Rhythmus, Vocoder-"Gesang", der klingt wie durch den Flanger gewürgt ... Man könnte ein einziges Stück stundenlang spielen und niemandem würde es auffallen.

Mach Dein Ding. Das ist besser für Dich und die Musikwelt. Qualität hat noch keiner Sache geschadet. Und noch ein persönlicher Eindruck: Du könntest scheinbar etwas mehr Selbstbewusstsein vertragen.

Gruß
Ted
 
These 1: du bist alt. Alte Leute leute denken immer, die jungen Leute hören nur Mist. Willkommen im Club. :)

hier mal was wissenschaftliches zum Thema " Chart-Analyse: Die drei Revolutionen der Popmusik":
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...b-es-drei-revolutionen-a-1032110.html#ref=rss

da fehlt noch Anfang der 50er 'Rock$Roll'. Auf jeden Fall kam es alle ~10-~20 Jahre zur Musikrevolution. Die letzte geschah vor 14Jahren (191) und es schaut nicht so aus, als ob eine Musikrevolution in den Startlöchern steckt. Jedenfalls dauert die jetzige Kreativitätslücke länger als alle vorherigen. Das ist Fakt!
 
1. Du reagierst auf eine These, die ich vor 3 Jahren (!) als Scherz verfasst habe.

2. Du pickst dir eine von zwei Thesen heraus. Die zweite - ernst gemeintere - bestätigt in etwa das, was der Artikel aussagt. Nur ohne Zahlen und Beispiele.

3. Was bedeutet "vor 14 Jahren (191)"? Wenn du 1991 meinst, dann hast du dich um zehn Jahre verrechnet.

Ansonsten wird hier in den neueren Ausführungen nicht über den "heutigen Musikgeschmack" sinniert, sondern über die Qualität der Musik. Und diese Diskussionen gab es schon immer. Musikalische Innovation oder sogar Revolution ist aber meistens keine Frage des Handwerks, sondern eine kulturelle. Meiner Ansicht nach liegt das überwiegend am Verlust einer Abgrenzung zu älteren Generationen. Heute geht man gemeinsam mit den Eltern und Großeltern auf ein Rockkonzert, statt "gegen ihren Willen". Das schlimmste, was man als Jugendlicher seinen Eltern heute antun kann, ist vielleicht sogar, sich gegen ihren Willen bei einer Castingshow anzumelden. :eek:

Ich bleibe dabei, dass es im Prinzip keinen spezifischen "heutigen Musikgeschmack" gibt. Es wird einfach alles konsumiert und das meiste davon ist nicht neu.

Viele junge Künstler stehen auch dazu, dass sie im Prinzip nur klauen. Ich verweise dabei auf jüngste Urheberrechtsurteile. zB Pharell Williams vs. Marvin Gayes Erben. Hier wurde keine Melodie geklaut, sondern der Stil. Sowas wird vermutlich künftig häufiger passieren.
 
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