Bugera V55 Gitarren-Combo

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Bugera V55 Gitarren-Combo​


Hallo,
hier mein Review zum neuen Bugera V55 Combo.

Verarbeitung außen​

Bei Auspacken waren alle Regler nett auf 8-Uhr-Position gedreht. ;)

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Das sauber bedruckte Frontpanel wirkt aufgeräumt, man findet sich sofort zurecht. Die Klinkenbuchsen sind aus Plastik. Zugegeben ist das auch beim Fender Blues Deluxe so, hier aber am V55 wirken sie billig und vor allem: die Normal-Buchse ist noch halberwegs ok, in die Bright-Buchse bekommt man aber einen Klinkenstecker nur mit Mühe bzw. Gewalt eingesteckt und irgendwie so, als ob die Buchse den Stecker gleich wieder "ausspucken" will - das wirkt nicht vertrauenerweckend.
Die Reglerknöpfe wirken billiger als vergleichsweise erhältliche Originale an einem höherpreisigen Verstärker. Sie sind nur auf die Achsen der Potentiometer aufgesteckt und lassen sich leicht abziehen (gut wiederum für Service-Zwecke).
Die optische Verarbeitung generell ist makellos. Das Tolex (Kunstleder?) ist sauber geschnitten, ebenso das Kedering. Hinsichtlich der Verklebung hoben sich bei mir nur verwundert die Augenbrauen, als sich beim Herausziehen einer der Chassisschrauben oben das Tolex samt Rosette anhob...
Das Gehäuse besteht aus 18 mm starkem MDF. Ob die Gehäuseteile in den Ecken miteinander verzahnt sind, kann ich nicht sehen, ich vermute lediglich eine einfache Verleimung der Seitenkanten. Die unteren Ecken sind innen zur Verstärkung mit jeweils einem Holzklotz verleimt. Innen ist alles sauber und ordentlich geschwärzt.
Der Lautsprecher ist ebenso wie der hübsche Tragegriff und die Verstärkerfüße mit Schrauben befestigt, die in Einschlaghülsen sitzen. Übrigens auch die Rückwand des Amps (!).
Das Gehäuseinnere ist oben mit Abschirmfolie beklebt (gut!).
Der Bezugsstoff des Lautsprechers ist unten ganz leicht wellig.


Verarbeitung innen​

Das Chassis ist sauber beschriftet und besteht aus 1,3 mm starkem Stahlblech. Es ist innen an der Oberseite zusätzlich mit vier Schrauben am Gehäuse befestigt. Die Transformatoren wirken vergleichsweise riesig, wie für die Ewigkeit gebaut. Das läßt grob auf viel cleanen Headroom schließen und läßt Hoffnung aufkeimen, dass sie sich nicht so siedend heiß erwärmen, wie vergleichsweise andere Fabrikate. Die Kabel zu den Transformatoren sind korrekt durch Gummidurchführungen geführt.

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Auf der Chassisunterseite findet sich ein BIAS-Meß- und Einstellpunkt, der mit transparentem Plastik abgedeckt ist. Die "Premium selected" und Bugera-gelabelten 6L6 GC - Endröhren sowie die drei 12AX7 werden durch einen Käfig gesichert. Sie haben jede einen Plastikschutzring zum Chassis hin. Ansonsten gibt es keine weiteren Halterungen.
Es ist sehr umständlich - ja, ich denke, unmöglich, ohne Ausbau des Chassis die Röhren zu wechseln. Die Röhren sitzen sehr weit frontseitig regelrecht "versteckt" im Verstärker zum einen und zum anderen eben auch sehr tief im Chassis - die Fassungen sind auf der Platine direkt verlötet. Sicherlich mag dies einer optimalen Signalführung geschuldet sein - Service- und Benutzerfreundlich ist das nicht.
Die Kabelverbindungen zeigen sich mit Steckverbindungen, die zusätzlich mit einem Klebepunkt gesichert sind. Nicht gut - die Platine ist "kopfüber" bestückt. Will sagen, durch die tief sitzenden Röhren wird ihre abgestrahlte Wärme auf die Bauelementeseite der Platine geleitet und nicht auf eine unbestückte Rückseite. Das könnte eine Langlebensdauer ungünstiger beeinflussen. Ebenso ungünstig sind auch die Sicherungen platziert - im Servicefalle muss nämlich, um die Sicherungen zu erreichen, die gesamte Platine komplett ausgebaut werden. OK, zumindest eine Sicherung ist bequem von der Chassisrückseite aus zu erreichen (hoffentlich die Hauptsicherung...).

Ansonsten sind die Verkabelungen zugentlastet ausgeführt, das macht einen guten Eindruck. Gelbgrün ist vorschriftsmäßig gesichert mit Scheibe und Federring an einer eigenen Schraube und mit einem Tropfen Farbe.

Wertig wirken die Potis m.E. nicht. Die Achsen haben 6 mm Durchmesser und sind aus Plastik. Will man also den Amp mit anderen Knöpfen tunen, so geht das zumindest mit üblichen, für 6,45 mm Durchmesser ausgelegten Knöpfen nicht.


Nach dem Einschalten...​

...leuchtet erst einmal die sehr helle blaue LED hinter dem "Jewel" auf. OK, alle Regler auf 4- bzw. 10-Uhr-Position gedreht und ich lausche: keine Nebengeräusche, kein Rauschen, sehr gut. Drückt man die Boost-Taste, so kommt leichtes Rauschen.
Ab 1-Uhr-Stellung des Clean Reglers tritt leichtes Rauschen auf (Master auf 12 Uhr), welches sich dann bei weiterem Aufdrehen verstärkt, ohne jedoch allzu sehr stören. Klar, drehe ich den Master-Regler weiter auf, so kommt mehr Rauschen.
Zur Einstellung der Lautstärke dienen im Clean-Channel nur der Clean- und der Master-Regler.

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Schaltet man in den Lead-Channel, so geschieht das über ein Relais im Verstärkerinnern. Man hört die Schaltkontakte leise klacken, ansonsten ist im Amp Ruhe - nichts zu hören - sehr gut. Der Rauschpegel ist nun erhöht - das ist prinzipbedingt so und geht völlig in Ordnung.
Die Lautstärke des Lead-Channels wird bedient mit der Kombination aus Gain-, Volume- und Master-Regler.
Der Sinn der Bright-Klinkenbuchse konnte sich mir nicht erschließen. Die Gitarre (Stratocaster oder Les Paul) in der Normal-Buchse klingt fetter. Steckt man sie mit etwas Ach und Krach (siehe oben) in die Bright-Buchse, so wird das Signal lediglich etwas leiser und ausgedünnt und es fehlen (noch mehr) Mitten. Eine erwartete Anhebung des Höhenbereiches ist nicht feststellbar.


Reglerwirkungen und Qualität​

Eine gute, hörbare Beeinflussung der jeweiligen Frequenzbereiche ist vorhanden. Der Reverb ist von ausgezeichneter Qualität, das hätte ich niemals vermutet. Erst ab 1-Uhr-Stellung des Reverb-Reglers tritt leichtes Rauschen auf. Surf oder endloser Badewannen-Hall á la Fender-Feder ist nicht drin, dennoch kann man durchaus von einem geschmackvollen, nicht allzu vordergründigen, störend steril-digitalen Reverb sprechen. Sehr gut!
NB: Hat seinen Vorteil, wenn man den Amp transportiert - man muss nicht mehr darauf achten, dass die Federhall-Spirale womöglich ständig im Amp herumscheppert oder gar noch kaputt geht….
Nicht erfreulich: Kippt man den Verstärker im Betrieb leicht an oder klopft auf die Frontseite, so tritt ein störendes tieffrequentes, mehr oder weniger kurzes "Knurren" aus dem Lautsprecher auf. Selbsterregung oder Mikrofonie? Die Ursache konnte ich noch nicht ermitteln. Dieses "Knurren" kommt leider auch ab und an von allein...


Sound Clean-Channel​

Jau, wie ist er??? Allein schon bedingt durch die Gehäusegröße - "uff - watt n' Möbel!" - ist er großvolumig, voll und voluminös, dabei jedoch analytisch klar und kalt. So könnte man den Cleansound mit wenigen Worten beschreiben. Ein zum Vergleich herangezogener Princeton Reverb und ein 5E8A aka 57' Twin klingen wärmer und cremiger. Dem Bugera fehlt diese "Dreidimensionalität", die der 5E8A zeigt, der V55 wirkt zunächst noch sehr bedeckt.

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Die hinzu geschalteter Boost-Taste fügt clean als auch im Lead-Channel eine gehörige Schippe mehr "Fettigkeit", sprich Mitten, im Sound hinzu: für mich ein Grund, die Taste im Betrieb gedrückt zu lassen.

Geht eine Stratocaster ans Werk, so bleibt es bis um Anschlag des Clean-Reglers tatsächlich clean - Headroom und je nach Stellung des Master-Reglers dann mit Lautstärke + Druck ohne Ende! Eine an die Normal-Buchse angeschlossene Les Paul zeigt ebenfalls einen lange clean bleibenden Ton mit sehr viel Headroom. Ab 1-Uhr-Stellung des Clean-Reglers fängt die Les Paul an zu crunchen.

Es fehlt dem Amp dennoch irgendwie ein Tick Mitten bzw. diese Fettig- oder Cremigkeit oder das "Süßliche", "Sahnige" eines richtigen Vintagetones. Dieser durchaus moderne Sound aus dem V55 zeigt Stärken und Schwächen des jeweils angeschlossenen Instrumentes gnadenlos auf und verfärbt den Grundsound des Instrumentes nicht. Letztendlich muss die angeschlossene Gitarre von guter Qualität sein, ansonsten bringt der V55 ziemlich deutlich die Schwächen des Instruments zu Gehör.

Es kann durchaus sein, dass sich sowohl der sehr hart wirkende Lautsprecher zunächst erst einmal einspielen muss als auch durch eine Veränderung der BIAS-Einstellung der Endröhren eine Verbesserung des Sounds erzielbar ist!


Sound gezerrt / Lead-Channel​

Das beginnt mit einer Stratocaster zunächst mit recht kratziger Zerre, die sich dann je nach Stellung des Gain- und Volume-Reglers zu Bluesigem bis hin zu recht rockig Zerrendem steigert. Hier fehlt dem V55 das Analytische, hier lassen sich mit einer Strat z.B. sehr schön bluesig angezerrte Sounds gestalten.
Legt die Les Paul los, so ist ein typischer, rockiger Zerrsound zu hören. Ohne jedes Wenn und Aber.

Es fehlen jedoch deutlich die klangbestimmenden Formanten (?) mit einer Strat, die z.B. ein Celestion in einem Marshall erzeugt. Hier agiert der V55 absolut nicht als Klangverfremder oder Effektgerät. Ebenso fehlt dem Zerrton ein Abkippen in die Obertöne.

Es klingt insgesamt, hm, relativ harsch und kratzig. Eigen, aber dennoch nicht unangenehm. Das kann möglicherweise am Lautsprecher liegen, der sich ggf. noch einspielt (schrieb ich schon), das kann ich aber nicht beurteilen. Dieser Lautsprecher - offenbar eine Jensen-Kopie mit überdimensioniertem Keramikmagneten - hat eine sehr harte Membran. Ich halte ihn übrigens angesichts meiner Höreindrücke nicht für sehr wirkungsgradstark. Brüllen kann er dennoch. Er wirkt jedoch behäbig; ich vermute auch, dass dieser Amp nicht 55 Watt an Sinusleistung bringt, sondern eher um die 40 Watt. Das muss eine genauere Messung klären, die ich denn auch (mit Gehörschutz) in meiner Werkstatt machen möchte.

Allerdings muss man sagen, dass man mit der Kombination Gain - Volume - Master und insbesondere der Hinzunahme des hier sehr wirkungsvollen Presence-Reglers sehr viele Klangmöglichkeiten, sprich Zerrvariationen aus dem Amp zaubern kann! Es ist keinesfalls damit getan, dem Amp nur ruck zuck einen einzigen Zerrsound zuzuweisen, der Verstärker kann derer viele! Schon allein die Hinzunahme der Boost-Taste dickt den Sound nochmals an oder umgekehrt - höhlt ihn mittig aus, lässt den Zerrsound somit "metalliger" erscheinen. Erstaunlich, wie viele Klangvariationen in Crunch- und Zerrsounds dadurch möglich sind. Antesten empfohlen, dabei viel Zeit mitbringen und nicht vorschnell weghören!

So richtig "losrasen", wie z.B. die beiden Original-AlNiCo-Jensen des 57'-Twin kann der einzelne Lautsprecher des Bugera nicht. Gibt man Kanne, so kann der V55 natürlich gewaltig losbrüllen, ohne, dass es im Amp rappelt, schwingt oder klirrt. Dem Zerrton wird dann üblicherweise das Harsche und Kratzige genommen.

Schön: das Zerren ist (dann natürlich mit Abstrichen) eben auch bei Zimmerlautstärke möglich; anders als z.B. bei einem Kustom Defender, dessen Zerrvermögen eigentlich nur bei sehr hoher Lautstärke ausspielbar ist. Der V55 kann das alles; dank seines Mastervolume-Reglers ist das "Möbel" auch im heimischen Wohnzimmer schon sehr gut z.B. als Übungsamp zu verwenden - wer denn das Ambiente dieses hübschen Eye-Catchers mag. Nochmals: Zerre = Zerre, lautstärkebedingt dann mit Abstrichen, aus der Vorstufe.

Endstufenzerre ist bei niedrigem Pegel nicht drin, dazu hat die Endstufe viel zuviel Headroom.


Umschalten auf Triode-Modus​

Hoppla - der Sound nimmt clean und gezerrt in der Lautstärke etwas ab - da herrscht plötzlich weniger dieser Analytik und Kälte - er wird tatsächlich weicher und cremiger - gut! Keine zusätzlichen Nebengeräusche! Das klingt jetzt mit entsprechendem Nachstellen an den Reglern wirklich sehr angenehm! :)


Fußschalter​

Er hat ein ca. 4,90 m langes Kabel. Blechgehäuse, stabil; lediglich die Taster wirken einen Tick wackelig. Das Umschalten der Kanäle geschieht völlig geräuschlos, "Reverb" wird mit einer hellen, blauen, "Channel" mit einer roten LED angezeigt.


Send / Return​

Das habe ich mit meinem Boss ME-70 getestet. Die Buchsen funktionieren, jedoch scheint die Pegelanpassung nicht optimal gelungen: das Multi wird komischerweise mehr verstärkt (etwas mehr Rauschen), als wenn ich es an den Eingang des V55 schalte... :confused:
Modulationseffekte lassen den V55 regelrecht aufblühen; schon durch die schiere Größe des Gehäuses klingt das voll und glockig klar. Und vollkommen rausch- und nebengeräuschfrei.
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Zerrer vorgeschaltet (ME-70)​

Woahnsinn, sehr gute Zerrsounds sind zu hören; die sich sehr gut mit Clean, Master und Presence in ihrer Intensität und im Sound dosieren lassen. Boost legt wieder eine schöne Schippe Mitten hinzu. Dennoch muss man aufpassen, nicht zuviel Harshness hinzudosieren: der Presence-Regler greift hier massiv und korrogierend ins Klanggeschehen ein; fast mehr als die Regler des Tonestacks.
Der V55 weiß sehr gut mit dem ME-70 umzugehen und erweckt Gefallen.


Mein Fazit​

Angesichts des Preises präsentiert sich ein durchaus vielseitiges Produkt, welches optisch tadellos verarbeitet ist. Der Eindruck wird getrübt durch die billig wirkenden Klinkenbuchsen; schade, dass man hier so gespart hat. In wieweit der V55 aufbaubedingt hinsichtlich Zuverlässigkeit Punkte sammeln kann, ist offen.

Der Sound des V55 ist von einer Art Grund-Harshness geprägt - cremiges Vintage ist nicht so ohne weiteres drin (Es sei denn, man schaltet gleich von Pentode- auf Triode-Modus). Der Lead-Channel klingt dabei insgesamt etwas angenehmer und weniger analytisch kalt als der Clean-Channel. Diese Kälte und Harshness kann - muss aber nicht - am noch einzuspielenden Lautsprecher liegen, kann an der BIAS-Einstellung liegen oder an den Röhren selbst. Schneller Röhrenwechsel zum Ändern oder Ausprobieren des Grundsounds ist ohne mühsames Gefummel nicht drin, hierzu muss das Chassis komplett ausgebaut werden - schlecht!
Zum Testen sollte man sich viel Zeit nehmen. Aufgrund der möglichen Regler-Kombinationen sind insbesondere bei den Zerrsounds sehr vielfältige Sounds einstellbar!
Es gibt offenbar ziemlich heftige Schwankungen in der Verarbeitungsqualität, wie ich selbst feststellen musste (bei einem probeweise gelieferten Bugera V55 funktionierten der Tonestack und die Boost-Taste auf Anhieb nicht)…
NB: Die Bedienungsanleitung ist angesichts ihrer gemischten Spracheinteilung pro Seite eine Katastrophe. Weitere Fotos vom Verstärker, insbesondere Front- und Rückansicht sind im www zu finden (z.B. Musik-Schmidt).

Gruß Michael
 
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Guckst Du Manual.... ;)

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danke, hab' ich übersehen :whistle: !
 
Moin Horst,

Anfrage an Radio Jeriwan:

...darf ich eigentlich den erwähnten schalter im betrieb umschalten, oder nur in standby, oder nur wenn der amp ausgeschaltet ist?

Antwort: Im Prinzip Ja, aber.

Du schaltest mit dem Umschalter die Schirmgitter auf Anode. Das bedeutet, kurzzeitig sind die Schirmgitter spannungslos und bei anliegender Betriebsspannung würden die Anoden den vollen Strom ziehen. Naja, passieren tut kurzzeitig sicherlich nichts, aber lass' mal aus welchen Gründen auch immer diesen Schalter ausfallen (Funkenbildung, Kontaktfehler). Daher ist es besser, die Kiste spannungslos zu schalten - also Standby. Schont auch den Umschalter.

...p.s.: ich wiederhole mich: nachdem so langsam auch noch mein celestion vintage 30 im halboffenen gehäuse eingespielt ist mag ich meine alten verstärker gar, gar nicht mehr einschalten - die ärmsten :)

Gell? :D

Man kann sich ganz schön an die Kisten gewöhnen. Und wie das mit der Not und Tugend so ist: Da mein Deal, einen meiner Heads zu vertickern, wider Erwarten nun doch nicht geklappt hat - ich sitze weiterhin auf beiden Heads, aber das lässt mich schon wieder über eine Idee nachdenken. Nämlich die Heads optisch nochmals umzugestalten, so dass sie eine andere, edlere, dezentere Front bekommen. Holzfurnier o.ä. Ähnlich wie bei diesem Amp z.B.: Kein güldenes, sondern schwarzes Kedering, Pepper-And-Salz-Stoff vorne dran, usw. usf...

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Ja. Man kann sich ganz schön daran gewöhnen! :)
 
Ja. Man kann sich ganz schön daran gewöhnen! :)
:great:
hab' ja auch schon (um-) baugedanken gewälzt.
warum nicht einen kleinen untertourigen (lautlosen) lüfter reinsetzen, ein ganz klein wenig aktiver luftumsatz kann sicher nicht schaden.
oder, warum sind die röhren eigentlich hängend? und die trafos. warum also nicht die ganz kiste umdrehen. dann geht die wärme nicht auf die platine.
nette gedanken, vielleicht, aber wahrscheinlich übertreibe ich und die zeit sollte ich lieber ins üben stecken ...
jetzt mach' ich erst mal meine basstraps fertig (ich mache mir da ziemlich viel tischlerarbeit), ... ach ja, und üben will ich ja schließlich auch noch.
horst
 
Hallo Horst,

...warum also nicht die ganez kiste umdrehen...

ich denke, ich verrate kein Geheimnis, dass ich mich genau mit diesem Gedanken trage. Die Kopfüber-Bauweise ist zwar hinlänglich erprobt, aber gerade bei dene V55 kommt ja noch eines hinzu: Die Röhrenfassungen sitzen nicht bündig auf dem Chassisblech, sondern sind mit Abstandsbolzen auf der Platine tief montiert, so dass insbesondere die beiden 6L6 ihre Wärme unter das Chassisblech ins Ampinnere abgeben. Das halte ich konstruktiv hinsichtlich der Röhrenabwärme für selten dämlich - allerdings laufen meine beiden V55 und laufen und laufen dennoch - und so schrieb ich das ja auch sinngemäss in meinem Ursprungsposting (BTW: Täte mich mal interessieren, ob Behringer das bei den neuen V55 gelöst hat...).

Momentan habe ich das "gelöst", indem ich frontseitig unter der Bespannung Lüftungsöffnungen im umgebauten Top drin habe.

Aber um auf den Punkt zu kommen: ich trage mich gedanklich mit dem Thema, die Tops komplett umzudrehen. Nicht nur der Rörenabwärme wegen, sondern ggf. verpasse ich den Tops + Cabinets auch nochmal andere Layouts - die Ideen für das eher dezentere Layout reifen dazu gerade heran. Richtung Mesa, Richtung Pauls Amp - mal schauen.

Ich muss gestehen, dass diese V55 hier für mich günstig gewordene "Spielamps" sind, wo man sich am Design nach Herzenslust austoben kann, so man denn will.

Das erfordert dann allerdings auch eine neue Frontplatte und hier mache ich gerade erste Erfahrungen mit gelaserten Frontplatten für meine beiden Pawnshop Excelsior - Amps. Ich habe mich hierzu in Inkscript eingearbeitet, eine Frontplatte für die beiden Excelsioren erstellt und die werden gerade beim Dirk (Tube-Town) im Auftrag gelasert. Je nach Ergebnis werde ich ggf. hier im Board darüber beim Excelsior berichten (also mit .pdf und Fotos) und schauen, ob ich so etwas dann auch für die Bugeras machen werde.

An einer Stelle hier im Forum fragte ich nach Frontplattendesigns an - negativ, keine Antwort. Zwar gibt es den Schäffer Apparatebau, die schaffen mit höchster Präzision Alu-Frontplatten. Aber die können anscheinend nur wenige, ich sage mal "technisch" aussehende Schriften und die sind dann auch verhältnismässig teuer. Beim Tube-Town ist das vergleichweise günstig, man hat m.E. wesentlich mehr Auswahl- und Gestaltungsmöglichkeiten - und einarbeiten in eine Software zum Erstellen des Layouts muss man sich sowieso -> war bei mir die Schäffer-SW und eben Inkscript (komplex, aber genial).

Gruß Michael
 
hallo michael,
An einer Stelle hier im Forum fragte ich nach Frontplattendesigns an ...
lang, lang ist's her, da hab' ich frontplatten mit dem abdecklack zum fotografischen herstellen von platinen gemacht (das verfahren wird dir bekannt sein).
also:
- layout zeichnen (damals noch alles ohne computer)
- fotografieren und einen 1:1 film davon herstellen (ich hatte ein eigenes foto- und repro labor).
- (alternativ mit sonem 'durchsichtigkeitsmacher' - weiß nicht mehr, wie das hieß - für pauspapier besprühen, hat aber nicht so gut funktioniert)
- aluplatte mit positivlack besprühen
- belichten und entwickeln. (und anschließend nicht ätzen:rofl: , ... mmhhh, wobei, wie wäre es denn das ganze als negativ aufzubringen, zu ätzen und die vertiefungen zu colorieren? - ich nehme an, da gibt es heute professionelleres und günstiges auch für einzelerstellung)
die farbigen gestaltungsmöglichkeiten waren zwar ziemlich eingeschränkt (etwas ins violett) und die farbe hat sich im laufe der jahre auch etwas verändert, aber die frontplatten sind nach über 30 jahren immer noch vorhanden :) .
horst
ergänzung zur frontplatte: mal eben ein foto gemacht, siehe anhang
 

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Ja, da gab es damals die üblichen, heutztage z.T regelrecht "abenteuerlichen" (Um-) Wege.
Der kleine MM zum Beispiel hat dazumals seine Platinen nicht mit diesem Eisenoxidzeugs geätzt - das dauerte mir viel zu lange, sondern mit einem wohlabgestimmten Gemisch aus Wasser, Salzsäure und Wasserstoffperoxid. Ging vieel fixer. :D

CU MM
 
Hi Zusammen,

klinke mich mal jetzt in diesen älteren thread ein. Besitze seit einem Jahr den V55 head. Klasse Teil, daran die HB G212 V30. Nun ein paar Fragen:

1. Der Amp hat einen Kanalumschalter im Frontpanel. Soweit so gut. Welche Umbau-Möglichkeiten gibt es, diesen Umschalter mittels footswitch vorzunehmen. Wäre praxisgerechter.

2. Gem. Handbuch ist der Amp mit dieser Sicherung abgesichert: 220-230 V T1A H 250 V. Bekommt man die überall oder nur in Fachgeschäften. Würde gerne immer eine Reserve dabei haben.
 
klinke mich mal jetzt in diesen älteren thread ein. Besitze seit einem Jahr den V55 head. Klasse Teil, daran die HB G212 V30. Nun ein paar Fragen:

1. Der Amp hat einen Kanalumschalter im Frontpanel. Soweit so gut. Welche Umbau-Möglichkeiten gibt es, diesen Umschalter mittels footswitch vorzunehmen. Wäre praxisgerechter.

Du brauchst gar nichts basteln. Auf der Rückseite ist doch zwischen den Lautsprecher-Anschlüssen und dem Effekt Sen/Return ein Anschluss für einen Fußschalter (der beim Head doch sogar dabei ist). Mit dem Doppelfußschalter kannst du den Hall und den Kanal umschalten.

Das ganze ist auch in der Quick-Start Anleitung beschrieben.
 
Hi, danke für die Info. Es geht mir nicht für den Kanal, sondern um den Booster, oder sehe ich jetzt was total falsch.... Dieser Schalter liegt zwischen dem Mid und Treble Poti. Seite 14 im Handbuch...

Sorry, hatte mich in meinem post falsch ausgedrückt. Nicht Kanalumschalter sondern der "boost".
 
Hi, danke für die Info. Es geht mir nicht für den Kanal, sondern um den Booster, oder sehe ich jetzt was total falsch.... Dieser Schalter liegt zwischen dem Mid und Treble Poti. Seite 14 im Handbuch...

Sorry, hatte mich in meinem post falsch ausgedrückt. Nicht Kanalumschalter sondern der "boost".

Ah, ok. Hm, der ist tatsächlich nicht fußschaltbar. Denkbar wäre natürlich den Schalter vorne abzulöten und nach Hinten auf eine Buchse zu legen. Dazu müsste aber mal ein V55HD Benutzer schauen, ob der Taster bzw. der zugehörige Anschluss auf der Platine gut erreichbar ist.
 
Danke für die Hilfe Christian,

sowas habe ich mir schon gedacht. Dann werde ich wohl weiterhin mit meiner EQ-Tretmine und höherer power-Einstellung leben müssen. Habe nämlich von dem Amp-Kram keine Ahnung und möchte nicht am Amp herumbasteln. Wenn ,soll das ein Fachmann machen. Aber es wäre trotzdem hilfreich, wenn ein user dazu etwas posten könnte. Würde mich freuen.
 
Moin zusammen,

der "Booster" ist nichts weiter als ein 10MOhm-Widerstand zusammen mit einem 680pF-Kondensator, der schaltungsmässig oben am Tonestack liegend, mal hinzu und mal weggeschaltet wird. Machbar ist es, nämlich, einfach diesen Schalter (seine drei Beinchen) mittels geschirmtem Kabel an eine rückseitige Buchse zu legen - als versierter Bastler kriegt man das hin; Hexenwerk ist es keines. Die Frage ist nur, ob das den Aufwand angesichts der Wirkung des Boosters lohnt.

Ich sage - nein, das lohnt nicht wirklich.

CU MM
 
He Stratspieler,

danke für die Info. Ok, beim Wechsel zwischen Rhythmus und Soli ist der Lautstärkeunterschied nicht gerade allzu gross. Falls sich ein Kollege von mir dazu traut und sich auskennt werde ich es machen lassen. Die footswitch-Buchse für den Hall könnte man dazu nehmen. Brauche den Hall nicht ein- oder auszuschalten und den Duo-Fussschalter könnte man dazu nehmen.
 
Da musst Du aber schauen, ob das funktioniert, denn der Duo-Footswitch bedient eine Switching-Matrix mit Halbleitergedöns (dort steckt auch der Kanalumschalter). Da muss man ggf. etwas experimentieren.
 
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Ok,

danke für die Info.
 
Hab zwar schon einen Bugera V22, bin aber danke dieses Reviews am überlegen mir auch den V55 zu zulegen. Ein gut gemachtes und sehr informatives Review. Vielen Dank.
 
hier ist so lange nix passiert, da dachte ich, ich erzähl' mal was:
aus der insolvenz eines musikladens habe ich gerade einen engl screamer gekauft. der preis war so unverschämt, daß ich nicht nein sagen konnte - verkaufen kann ich ihn immer, denn: ich bin mir sicher, daß mir mein bugera V55HD - ich nutze ausschließlich den clean kanal bei bedarf mit fußtretern davor - besser gefällt.
oder, ich kann den engl ja als backup behalten :)
horst
 
...hier ist so lange nix passiert ...

Na gut, ich denke, dass das Thema V55 "durch" ist.

Der Amp hat sich m.E. als Cleansoundaggregat etabliert. Neues - und somit neue Postings - kommen ggf. nur noch zum Thema Infinium.

Wer einen grundsoliden 50-Watter mit viel Headroom braucht, ist mit dem V55 angesichts seiner Preisleistung hervorragend beraten. Große Ansprüche an Dynamik und Ausdruck im Sound sollte man keine stellen, aber auf vielen Rock-Bühnen braucht man das auch gar nicht sooo unbedingt.

Ich habe meine beiden V55 verkauft, von meiner Seite ist das Thema Bugera beendet.
 

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