Knackiger Funk Sound, aber wie?

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Moin,

mir fehlt irgendwie die Herangehensweise, wie man diesen knackigen Gitarren Funksound hinbekommt.
Hört man z.b. bei Jamiroquai - Feels Good z.B. ab 1:10 - das ist ja schon ein recht typischer "Funksound", den man so änlich in ganz vielen Stücken findet:



Wie bekomme ich den Sound so knackig definiert hin?
Ich höre ne leichte Zerre, Oktaven und ne Singlecoil Gitarre...aber das kann nicht alles sein. Irgendwie wird der Sound bei mir immer zu fett oder er kreischt....außerdem bekomme ich diese schöne Definition der Noten nicht so hin, wie ich das gerne hätte. Gemeint ist dieser Stakkato Effekt, nicht die Saitentrennung.

Ist das nur Spieltechnik, oder spielt da noch irgendwelche Effekt-Magie mit rein?

Wie übe ich sowas am besten?
Einfach ausprobieren klappt irgendwie nicht...jedenfalls mache ich ganz offensichtlich grundlegend irgendwas falsch. :embarrassed:
 
Eigenschaft
 
Ich vermute mal schwerstens, dass da mit nem Kompressor gearbeitet wurde.
Also nicht der Kompressor beim mischen, sondern als Bodentreter.
 
mir fehlt irgendwie die Herangehensweise, wie man diesen knackigen Gitarren Funksound hinbekommt.
Hört man z.b. bei Jamiroquai - Feels Good z.B. ab 1:10 - das ist ja schon ein recht typischer "Funksound", den man so änlich in ganz vielen Stücken findet:

Ich höre ne leichte Zerre, Oktaven und ne Singlecoil Gitarre...

Gemeint ist dieser Stakkato Effekt, nicht die Saitentrennung.
Ist das nur Spieltechnik, oder spielt da noch irgendwelche Effekt-Magie mit rein?
Wie übe ich sowas am besten?

Ja Oktaven definitiv, bei Single Coil bin ich mir nicht sicher könnte auch Semi sein ....
Und da ist etwas Kompression. Ob das ein ganz leichter Zerrer ist oder ein
doch eher ein Kompressor macht ist schwer zu sagen. Und der Sound darf nicht zu mächtig,
zu rockig sein. Zuviele Mitten/Tiefmitten und Bässe sind nicht perkussiv genug,
und matschen evtl alles zu.

Aber das wichtigste ist der Groove, das was du als Stakkato bezeichnest.
Der Schlüssel liegt in einer guter Anschlagshand, im 16tel Groove
und im dauernden Synkopieren der Rhythmen.

1) viel Funk hören
2) viel Funk üben



viel Erfolg dabei
 
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Aber das wichtigste ist der Groove, das was du als Stakkato bezeichnest.
Der Schlüssel liegt in einer guter Anschlagshand, im 16tel Groove
und im dauernden Synkopieren der Rhythmen.

:great: für das verlinkte Video - Marty ist echt super (solange er nicht singt ;) ), habe einen ganzen Stapel Video-Lessons von ihm
 
Das Video kenne ich sogar.
Ok...dann also einfach Gelduld haben, fleißig weiter üben und den Amp noch mehr zügeln. :great:

Ich glaub ich bin einfach noch zu steif in der Anschlaghand. Es schwubbelt bei mir gar nicht so schön, wie beim Herrn Schwartz.
 
Ich glaub ich bin einfach noch zu steif in der Anschlaghand. Es schwubbelt bei mir gar nicht so schön, wie beim Herrn Schwartz.

das Problem mit der fehlenden Lockerheit habe ich auch, wenn ich versuche, Get Lucky von Daft Punk zu spielen:



das "funky chicky chucky kind of thing", wie er es nennt (ab 1:16) lässt mir noch ein paar graue Haare mehr wachsen. Ab etwa 3:30 geht das eigentliche Schredden los.
 
 
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doppelt gemoppelt .... :embarrassed:
 
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Klasse, dieses Right Hand Technique Video - alleine schon wegen des James Brown joke sehenswert (ich kannte den noch nicht)
Die beschriebene Übung werde ich mal testen, es kann nur besser werden mit der Lockerheit!
 
Der Sound ist sehr scooped, mal direkt ins Pult mit Compressor checken, vor dem Amp (am besten Fender Silverface o.ä.) bräuchte man auch noch nen extra Eq um das so Di mäßig hinzubekommen. Ich höre auch noch nen leichten Phase oder Flange.

Hauptding ist aber der "speakerlose" Klang (ins Pult über Di)
 
Ich würde Dir das Lehrvideo von Ross Bolton empfehlen. Nicht mehr ganz von heute, dafür aber sehr umfangreich. Behandelt wird alles, was Du für Funk brauchst. Hier kannst du Dir den ersten Teil kostenlos anschauen, der zweite ist auch auf youtube:



Der klassische Funksound ist einer der Sounds, die Du am leichtesten reproduzieren kannst. Du brauchst einen lauten, cleanen Amp (ideal ist einer im Blackface-Style, aber fast alle lassen sich entsprechend einstellen) und eine Gitarre mit Single Coils. Den Amp sehr höhenbetont einstellen, die Bässe nach Bedarf und die Mitten leicht (!) rausdrehen. Vorsicht ist hier mit den ultra-gescoopten Sounds geboten: im Schlafzimmer klingen sie gut, im Bandgefüge solltest Du aber mehr Mitten hinzufügen.

Bei der Stratocaster ist die Zwischenstellung mit Bridge und Mid-Pickup der Klassiker, bei der Telecaster der Bridge-PU. Ich persönlich finde, dass Gitarren mit Maple-Griffbrett vom Spielgefühl her für Funk am besten sind, dies ist aber nur meine Vorliebe - auf dem Video spielt Ross ja eine Rosewood! Viele Funk-Gitarristen verwenden schwerere Saiten, da sie ja doch ordentlich in die Saiten hauen!

Bei den Effekten ist der Compressor am wichtigsten. Der beste, den ich bis jetzt für diese Art von Rhythmusspiel gespielt hatte, ist der Juicer von Analogman, aber natürlich gibt es jede Menge guter Pedale. Wichtig ist, dass Du hier den Compressor nicht dezent einsetzt wie z.B. für cleane Country-Soli, sondern ordentlich Saft hinzugibst. Hier ist der Compressor kein Sound-Schönmacher, sondern wirklich ein hörbarer Effekt. Youtube mal ein wenig Nile Rodgers, dann siehst Du, was ich meine. Overdrive kannst Du bei Bedarf verwenden, aber hier eher sparsam sein. Ab und zu wurden auch Modulationseffekte verwendet (vor allem der MXR Phase 90), diese sind aber keine Must-Haves.

Was die Spieltechnik angeht erklärt Dir Ross eigentlich alles viel besser, als ich es jemals könnte. Super präzise mit Metronom üben, langsam anfangen, Hand locker halten.

Ganz wichtig sind natürlich auch Adidas Hi-Tops (wie die von Ross) oder Gucci-Slipper, bunte Hemden mit breiten Schultern, dicke Goldkette, gelbe Sonnenbrille und entweder Afro-Helm oder Pferdeschwanz!

Um Dich zu motivieren: der Sound ist einer der Womanizer-Sounds schlechthin. Spiel ein Paar funkige Akkorde für die Girls und bewege Dich dazu etwas im Rhythmus. Das wirkt extrem! ;)
 
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Um Dich zu motivieren: der Sound ist einer der Womanizer-Sounds schlechthin. Spiel ein Paar funkige Akkorde für die Girls und bewege Dich dazu etwas im Rhythmus. Das wirkt extrem! ;)
Scheisse, hättest du mir das nicht Anfangs 2003 sagen können? Jetzt bin ich schon verheiratet!

Um auch noch was Konstruktives beizutragen bezüglich Funk, was ich bis anhin hier vermisst habe (ausgenommen Videos): Die linke Greifhand!
Nicht nur die rechte Hand muss fit sein, auch die linke Hand ist sehr wichtig bezüglich dämpfen von Noten. Der Funk lebt ja von den staccato gespielten Noten und Akkorden sowie dead notes. Hier verwende ich vor allem die linke Hand, mit Barré-Griffen geht das sehr gut, muss aber natürlich auch ordentlich geübt werden.

Als ich vor (fünf?/sechs? oder gar sieben?) Jahren mal kurz bei einer Hobby Bigband mitgespielt habe, spielten wir unter anderem auch "Pick up the pieces" von der average white band, dessen Gitarren-Parts ich auch heute noch als Uebematerial für meine funkwilligen Gitarrenschüler verwende.
 
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Stimmt! Das mit der linken Hand wird aber auch von Ross Bolton sehr gut erklärt!

Noch eine Motivation neben dem Womanizing: Wenn du gut Funk spielen kannst, bekommst Du nicht nur Groupies, sondern auch gute Jobs: das, was Du gelernt hast, kannst du auch in fremden Genres wie z.B. Pop, Rock, Hip Hop oder sogar Fusion einsetzen. Für die meisten Menschen - auch andere Musiker - hat dieses Funkige gescratche auf der Gitarre etwas faszinierendes, und die Meisten Bankd nehmen gerne Gitarristen, die es wirklich können!
 
Also ich habe am Anfang, als ich das Stück gehört habe auch erst an einen Kompressor gedacht. Allerding klingt das dann oft etwas steril bzw. künstlich. Ich hab mal spasseshalber meinen Roland Cube angschmissen und als amp mod einen fender tweed bassman eingestellt, der gain regler war irgendwo zwischen 9 und 10 Uhr, als Effekte lediglich ein kleines bisschen reverb. Gitarre war eine Strat mit bridge SC. Damit hab ich auf Anhieb ein recht ordentliches Resultat erzielt. Für so Oktavgeschichten funktioniert es jedenfalls sehr gut, für akkorde müsste man entweder mit dem gain noch etwas runtergehen oder auf einen anderen amp typ wechseln ( vorzugsweise ein Roland JC oder eben ein 7ender blackface ).

Weitere Möglichkeiten (allgemein) einen funky sound zu bekommen wären z.B.:

- Wah in heel up position dazuschalten
- Direkt ins Pult spielen
- 2 singlecoils an der Gitarre "out of phase" schalten
- einen Accustic amp verwenden ( hat z.B. nile rodgers gemacht )

@Threadstarter
Welchen amp/ampsim hast Du denn ausprobiert?
 
Also ich habe am Anfang, als ich das Stück gehört habe auch erst an einen Kompressor gedacht. Allerding klingt das dann oft etwas steril bzw. künstlich. Ich hab mal spasseshalber meinen Roland Cube angschmissen und als amp mod einen fender tweed bassman eingestellt, der gain regler war irgendwo zwischen 9 und 10 Uhr, als Effekte lediglich ein kleines bisschen reverb. Gitarre war eine Strat mit bridge SC. Damit hab ich auf Anhieb ein recht ordentliches Resultat erzielt. Für so Oktavgeschichten funktioniert es jedenfalls sehr gut, für akkorde müsste man entweder mit dem gain noch etwas runtergehen oder auf einen anderen amp typ wechseln ( vorzugsweise ein Roland JC oder eben ein 7ender blackface ).

Weitere Möglichkeiten (allgemein) einen funky sound zu bekommen wären z.B.:

- Wah in heel up position dazuschalten
- Direkt ins Pult spielen
- 2 singlecoils an der Gitarre "out of phase" schalten
- einen Accustic amp verwenden ( hat z.B. nile rodgers gemacht )

@Threadstarter
Welchen amp/ampsim hast Du denn ausprobiert?

Das mit dem Wah ist bei Funk so selbstverständlich, dass ich vergessen habe, es zu erwähnen! ;) Natürlich neben dem Compressor der Funk-sound schlechthin.

All diese Vorschläge zeigen aber das, was ich schon erwähnt hatte: der Funk-Sound ist sehr einfach zu reproduzieren. Cleaner Amp, möglichst Fender-Artige Gitarre mit Single Coils und dann Compressor und Wah. Ich denke, dass man mit (fast) jedem Amp zumindest befriedigende Ergebnisse erzielen kann!
 
Cleaner Amp, möglichst Fender-Artige Gitarre mit Single Coils und dann Compressor und Wah. Ich denke, dass man mit (fast) jedem Amp zumindest befriedigende Ergebnisse erzielen kann!
...man kann fast mit allen möglichen Gitarren mindestens zu befriedigende Ergebnisse erzielen, wie mit Fenderartigen Gitarren ;)


Boon Gould spielt hier bei Level 42 eine Les Paul :) Man braucht auch nicht zwingend einen Kompressor, Wah, oder sonst was. Man braucht einen durchsetzungsfähigen Sound (der kann clean bis angecruncht sein), ein gehörige Portion Rhythmusgefühl, Timing und - ganz wichtig - eine linke Hand, die im richtigen Moment die dead notes produziert. Alles zusammen muss grooven, sonst bringt einem der schönste Sound nichts, die besten Chordchanges etc.
Diese Form von Rhythmusspiel wird gerne unterschätzt und ist nicht so einfach, wie es sich anhört :)

Als Tipp:
zum Metronom feste Funkrhythmuspatterns üben. Immer wieder und immer wieder, bis sich beide Hände "einig sind". Dann kann man anfangen mit Changes, Chordslides, etc.
 
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Diese Form von Rhythmusspiel wird gerne unterschätzt und ist nicht so einfach, wie es sich anhört :)

Das kann man von allen Arten von Rhythmusgitarre sagen. Ich sage immer, dass die Rhythmusarbeit und das Vibrato die Visitenkarte des Gitarristen sind. Meistens sind beide beschissen. Vollblamage kommt dann, wenn der Gitarrist noch hirnlos dort rumshreddet, wo es nicht gebraucht wird.

Guter Nebeneffekt: wenn Du die - übrigens tatsächlich sehr anspruchsvolle - Funk-Schule absolviert hast, wirkt sich das auch positiv auf Deine übrige Rhythmusarbeit aus!
 
...... hier bei Level 42 eine Les Paul :)

Uh ah urgs Jazzfunk....... :eek:
Hab das zum Glück ewig nicht mehr gehört

Das sind gute Musiker keine Frage, aber das ist viel zu viel gefrickelt
und da ist für mich null komma null Sexappeal dabei. :evil:
 
.....da ist für mich null komma null Sexappeal dabei. :evil:

Den sollst ja auch nicht Du spüren sondern die Chicks :tongue:

Zur Spieltechnik: Alles was gesagt wurde kann ich unterschreiben. Es dauert eine Weile bis sich der Groove einstellt, aber wenn er dann da ist kommt der Flow von alleine. Einfach dran bleiben und nicht dauern. Bei mir waren es Jahre und es geht immer noch besser....

Zum Sound: Ebenfalls alles richtig, was gesagt wurde. Entscheidend sind die Höhen und Presence, die müssen massig rein, damit es schön perlt. Einfach an der Klangregelung experimentieren, bis der Sound "einrastet". Funk mit Humbuckern ist bei den meisten Humbuckern fast aussichtslos. Zwischenpositionen mit 2 P90 und klassische Single Coils sind ideal und zwar nicht nur Bridge/Middle oder Middle/Neck sondern gerade Bridge/Neck klingt super funkig/knackig. Von der Holz Basis der Gitarre sind Ahorn, Esche und Erle optimal. Mahagonie geht auch ok, aber nur in Verbindung mit Single Coils. Schon bei P90 wird das chicky chaka sehr weich. Kompressor hilft super, ganz leicht angecruncht klingt es etwas schmutziger und rotziger, mag ich sehr gerne.
 

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